Archiv der Kategorie: Allgemein

BiG-WASSER – Was ist eine Simulation?

15.Nov 2023 – 16.Nov 2023

KONTEXT

Dieser Text gehört zum Thema BiG-WASSER – Aufbau einer Simulation.

WAS IST EINE SIMULATION?

(Letzter Eintrag: 15.Nov 2023)

–!! Noch nicht fertig !!-

Eine typische Beschreibung, was eine Simulation ist, findet man z.B. unter dem Eintrag ‚Simulation‘ der Deutschen Wikipedia.[1]

Hier folgen wir einem systematischen Ansatz im Rahmen eines modernen Konzepts von ’nachhaltiger empirischer Theorie‘.[2]

Die Grundidee für eine Simulation kennt jeder von diversen Brettspielen. Es gibt:

  1. Ein Spielbrett (eine bestimmte Situation) mit unterschiedlichen Eigenschaften und Spielobjekten,
  2. Es gibt Spielregeln (Möglichkeiten, eine gegebene Situation zu verändern),
  3. Es gibt eine Spielanleitung (wann darf man wie eine Spielregel auf eine gegebene Situation so anwenden, dass eine Veränderung eintritt)
  4. Es gibt die Beschreibung eines Zieles, wann jemand ‚gewonnen‘ hat (Die beschreibt einen möglichen ‚Haltepunkt in der Zukunft‘)

Jedes Mal, wenn ein Spieler eine Spielregel anwendet, dann entsteht eine neue Situation; man nennt diese auch einen Nachfolge-Zustand. Die Menge aller Nachfolge-Zustände repräsentiert dann einen Prozessverlauf, eine Menge von Zuständen hintereinander, die man auch ‚Simulation‘ nennt: die Realisierung eines Spielverlaufs.

Diese Dinge kennt jeder aus den Erfahrungen mit Gesellschaftsspielen. Das Interessante daran ist, dass eine moderne nachhaltige empirische Theorie genauso funktioniert! Dies soll das folgende Schaubild demonstrieren:

Bild : Nachhaltige Empirische Theorie mit Simulation

[1] Simulation in Wikipedia [DE]: https://de.wikipedia.org/wiki/Simulation

[2] Siehe z.B. Gerd Doeben-Henisch, 2023, Kollektive Mensch-Maschine Intelligenz im Kontext nachhaltiger Entwicklung. Brauchen wir ein neues Menschenbild? Vorlesung für AG ENIGMA im Rahmen von U3L der Goethe Universität, Abschnitt 7. URL: https://www.cognitiveagent.org/2023/11/06/kollektive-mensch-maschine-intelligenz-im-kontext-nachhaltiger-entwicklung-brauchen-wir-ein-neues-menschenbild-vorlesung-fuer-ag-enigma-im-rahmen-von-u3l-der-goethe-universitaet/

BiG-Team WALD – PLANUNGSSITZUNG für Nov 23 – Juni 24. Bericht

Kontakt: big@oksimo.org, Betreff: WALD

Letzte Änderung: 19.Nov 2023

KONTEXT

Dieser Text gehört zum Thema BiG-Team WALD.

Nach dem erfolgreichen Start im März 2023 mit vielen gelungenen Themenveranstaltungen und Exkursionen im Wald mit kundigen Bürgern:innen traf sich das aktuelle BiG-Team WALD am Samstag 11.November 2023 zu einer mehrstündigen Planungssitzung. Das Ergebnis kann man in diesem Text nachlesen.

EIN PLAN BIS Juni 2024 (Fortsetzung offen)

BILD 1: Skizze der Gedanken des Brainstormings vom BiG-Team WALD

Wie schon ein kurzer Blick auf Bild 1 zeigt, hat es das Thema WALD ‚in sich‘: eine Gemeinde wie Schöneck lebt nicht im luftleeren Raum sondern ist vielfältig eingebunden in Nachbarschaften, Landkreis, Land usw. Dazu ist der Schönecker Wald Gemeindeeigentum, aber dies ist ein Eigentum, das kein kleines Spielzeugauto ist, das man mal so oder so durch die Gegend schieben kann. Der Schönecker Wald — immer noch mit einem besonderen Schutzstatus (der sch allerdings die letzten Jahre verschlechtert hat) — hat viele Seiten, wie die kurze Liste der verschiedenen möglichen Perspektiven andeutet. Diese alle angemessen zu berücksichtigen, ist eine echte Herausforderung, zumal auch gerade deswegen, weil der Wald als Lebenssystem sich in Zeiträumen abspielt, die mit 100, 200 oder mehr Jahren den Lebenshorizont einzelner Bürger, erst recht die Lebensdauer einer Wahlperiode deutlich übersteigt. Dazu kommen unterschiedliche Veränderungen sowohl auf Seiten der Gesellschaft wie auch auf Seiten der Natur, die so manche Strategie, die früher mal ‚funktioniert‘ hat, heute oder in den kommenden Jahren fragwürdig ist: wer stellt sich diesen Fragen stattfindender Veränderungen?

Das BiG-Team WALD versteht sich als eine überparteiliche Gruppe von Bürgern, die versucht, ein Forum zu schaffen, in dem sich alle Bürger (natürlich damit auch die gewählten politischen Vertreter) im Gespräch zusammen finden können, um sich nach und nach ein gemeinsames Bild von der Lage zu machen, und was sich daraus als mögliche Maßnahmen für die Zukunft ableiten lässt. Es geht also zentral darum, ein gemeinsames VERSTEHEN zu ermöglichen für eine gemeinsame Basis eines besseren HANDELNS.

Die Hauptelemente für solch einen gemeinsamen Verstehens-Prozess sind bislang THEMEN-VERANSTALTUNGEN und EXKURSIONEN im Wald. Für viele ist der Wald ‚fremd‘, selbst wenn sie oft dort Spazieren gehen oder Joggen. Waldspaziergänge mit kundigen Begleitern:innen haben sich bewährt, um die Augen zu öffnen, für das, was man eben nicht auf den ersten Blick sehen kann. In den Themenveranstaltungen kann man komplexere Sachverhalte sichtbar machen und im Gespräch seine eigene Erfahrung einbringen. Im Umfeld dieser Veranstaltungsformen gibt es zahlreiche methodische Elemente (siehe Bild 1), die je nach Situation helfen können, das gemeinsame Verstehen zu unterstützen.

Das BiG-Team WALD steht in Beziehung zu vielen Experten:innen und Einrichtungen in und außerhalb von Schöneck. Diese werden für die Aktivitäten zur Unterstützung angefragt und eingeladen.[1]

Die erste Themenveranstaltung wird für Sonntag, 28.Januar 2024 13:30 – 15:30 geplant. Die verschiedenen Exkursionen werden jeweils kurzfristig bekannt gegeben.

[1] Dass wir mit unserem Thema nicht alleine sind, dürfte niemanden wundern. Der Wald ist in ganz Deutschland gefährdet. Der Bericht von einer Wald-Konferenz in Bald Vilbel von Jürgen W.Nieoff (Bad Vilbeler Anzeiger, 16.Nov 2023, S.6) mit dem Titel Deutscher Wald: Ein Patient auf der Intensivstation dokumentiert, wie einig sich alle Experten in der kritischen Einschätzung sind. Angesichts der massiven Probleme des Waldes lautet das alles überspannende Motto der Experten Walderhaltung vor Waldnutzung!

Wasser Phase II: Sitzung vom 29.Okt 2023 – Programm und Bericht

Letzte Änderung: 28.Okt 2023

Moderator: Gerd Doeben-Henisch

KONTEXT

Dieser Text ist Teil des Themas BiG WASSER Phase II.

Programmvorschlag für 29.Okt 2023

(Letzte Änderung: 28.Okt 2023)

BiG WASSER, SITZUNG Programmvorschlag 29.Okt 2023, 11 – 13h
BEGINNENDEDAUER
11:00:0011:15:0000:15:00BEGRÜSSUNG – BEKANNT MACHEN
11:15:0011:20:0000:05:00Was ist BiG PHASE II?
11:20:0011:25:0000:05:00FRAGE: Wie ernst ist die Lage? Was können/ sollten wir tun?
11:25:0011:30:0000:05:00BELASTBARE PROGNOSEN: Wie kann dies geschehen?
11:30:0011:35:0000:05:00GRUNDIDEE: Ausgangslage – Mögliche Veränderungen – Generierung von Prognosen
11:35:0012:05:0000:30:00BEISPIEL: Konkretes Beispiel mit realen Zahlen, wie die Lage in Schöneck aus dem Rudern laufen könnte
12:05:0012:40:0000:35:00DISKUSSION des Beispiels: Sinnvoll? Unsinnig? Ausgangspunkt für einen Plan?
12:40:0013:00:0000:20:00WEITERES VORGEHEN (Dokumentation auf der BiG-WASSER-Webseite; Verbesserung des Modells; mehr Daten, …)

Nachdem in BiG-WASSER Phase I sehr viele interessante Daten zusammengetragen werden konnten und es auch schon erste Ideen für ein mögliches Simulationsmodell gegeben hat, soll nun versucht werden, diese Ideen in ein konkretes Vorgehen umzusetzen.

Es wird grob skizziert, wie man aus Daten generell Prognosen generieren kann, dann wird mit realen Daten von Schöneck an einem konkreten Beispiel gezeigt, wie eine einfache Simulation aussehen könnte und wie man schon in diesem einfachen Beispiel leicht erkennen kann, wie die Situation in Schöneck aus dem Ruder laufen kann. Die Zutaten zu solch einer ungemütlichen Situation sind schon alle da, man muss sie nicht erfinden. Dies bedeutet, es könnte sehr schnell sehr ungemütlich werden mit dem Wasser.

Es erscheint vernünftig, nicht erst abzuwarten, bis dies passiert, sondern sich im Vorfeld sich nüchtern darauf vorzubereiten, so lange man noch etwas tun kann.

Bericht von der Sitzung

(Letzte Änderung: 1.Nov 2023)

Im Zentrum des Workshops stand der Entwurf eines ersten, einfachen Simulationsmodells, mit dem man Voraussagen für die Situation der Wasserversorgung der Gemeinde Schöneck machen kann.

Ziel ist es, dieses Modell soweit auszuarbeiten, dass es in einer BiG-Veranstaltung am Sonntag, 28.Januar 2024 von 11:00 – 13:00 allen interessierten Bürgern und politischen Vertretern vorgestellt werden kann.

Dazu ist es wünschenswert, dass alle wichtigen Faktoren samt ihrer Dynamik für alle verständlich vorgestellt werden.

Die öffentliche Veranstaltung am 28.Januar 24 erscheint uns wichtig, da es mit der Wasserversorgung um eine Herausforderung geht, die alle gleichermaßen betrifft und die nur gelöst werden kann, wenn wirklich alle zusammenwirken: Bürgermeister:in, Ortsvorstand, Gemeindevertreter, Gemeindeverwaltung, die Bürger, die zuständigen Wasserwerke und möglicherweise noch viele mehr.

Zu diesem Zweck ist geplant, den nächsten BiG-Workshop am So 26.November 2023 nochmals zur Vorbereitung der Veranstaltung am 28.Januar 2024 zu benutzen. Im Vorfeld der Januar-Veranstaltung wird es von Seiten von BiG erstmalig auch Pressemitteilungen geben.

Eine fortlaufende Beschreibung des Arbeiten für das Simulationsmodell zur Wasserversorgung von Schöneck kann man hier finden: https://www.oksimo.org/wasser-bausteine-simulation/ . Jeder, der Lust hat, hier direkt mitzuarbeiten, kann dies tun. Kontakt über big@oksimo.org mit Betreff ‚Simulation‘.

ENERGIE-AUTARK – Vorlauf-Sitzung 24.Sept 2023

Letzte Änderung: 25.Sept 2023

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Dieser Bericht von der Sitzung vom 24.Sept. 2023 gehört zum Thema Energetisch Autark? der Initiative ‚Bürger im Gespräch (BiG)‘ der Gemeinde Schöneck.

Vorlauf-Sitzung am 24.Sept 2023

In der Sitzung vom 24.September 2023 stand als Thema zunächst im Raum, sich mehr mit dem Thema Zukunftsplanung direkt zu beschäftigen. Im Verlauf des Gesprächs kam es dann aber anders 🙂

Ausgehend von längeren Gesprächen zwischen Bettina Pfeifer und Gerd Doeben-Henisch war eine grobe Vision entstanden, wie man ein tieferes Verständnis von Kunst mit der allgemeinen Herausforderung zur Ausgestaltung einer lebensfähigen Zukunft für uns alle verknüpfen könnte. Der gewählte Arbeitstitel ‚Zukunft Planen‘ konnte das anvisierte Spektrum nur grob andeuten.

Im angeregten und intensiven Gespräch zwischen den Spannungspolen ‚Kunst als Hervorbringung von Neuem‘, ‚Kommerzialisiertes Kunstverständnis‘, ‚Alltagsrealität‘, ‚Alltagspolitik‘ und mit Blick auf die bisherigen BiG-Initiativen zentrierte sich das Gespräch im weiteren Verlauf um das nahezu allgegenwärtige Thema ‚Energie‘ und die damit verbundenen ‚Unübersichtlichkeit‘: fast jeder hat dazu eine Meinung, aber übergreifende Konzepte, die eine Mehrheit überzeugen, scheinen noch zu fehlen. Vor allem stand plötzlich das Thema ‚Energetisch Autark‘ im Raum: es gibt immer mehr Gemeinden, die nicht nur energetisch autark sind, sondern diese haben oft sogar einen Überschuss, mit dem sie Geld verdienen. Würde dies in Schöneck auch gehen?

Im ersten Ansatz zum Thema ‚Zukunft Planen‘ hatte es auch noch die Perspektive gegeben, die Rahmenbedingungen heutigen Planungsgeschehens zu thematisieren, inwieweit diese uns behindern bzw. uns helfen könnten. Diese mehr abstrakten Themen würden im Falle der konkreten Frage nach einer möglichen ‚Energie-Autarkie‘ aber nicht verloren gehen: alles, was sich zur Zeit im Rahmen der Energie-Diskussion abspielt, ist von den Faktoren beeinflusst, die im Schaubild zu ‚Zukunft Planen‘ genannt werden (siehe: https://www.oksimo.org/big-zukunft-planen-bausteine/).

Die Gruppe verblieb dann so, dass das Thema ‚Solle Schöneck Energie-Autark werden? — oder kurz: Energie-Autark? — weiter verfolgt werden sollte.

WASSER II : Sitzung 24.Sept 23 – Start von Phase II

(25.Sept 2023 – 25.Sept 2023)

KONTEXT

Dieser Text ist Teil des Themas BiG WASSER Phase II.

Bericht von der Sitzung (Zusammenfassung)

(Letzte Änderung: 25.Sept 2023)

Trotz schönstem Sommerwetter draußen und noch anhaltender Urlaubszeit traf sich an diesem Sonntag doch ein ‚harter Kern von BiGern‘, um das weitere Vorgehen zum Thema ‚Wasser in Schöneck: auch noch Morgen?‘ zu besprechen.

Aufgrund der vielen Recherchen mit Beiträgen von vielen Seiten in Phase I liegt jetzt so viel Material vor, dass es hilfreich erscheint, möglichst schnell mit der Erarbeitung von ersten Simulationsmodellen zu beginnen, die anhand der schon jetzt verfügbaren Daten die Möglichkeit bieten, begründete Voraussagen zur Wasserversorgung der Bürger in Schöneck (und im weiteren Verlauf auch für die Nachbargemeinden und für den ganzen Landkreis) zu generieren.

Schon jetzt ist absehbar, dass die Erarbeitung solcher Simulationsmodelle zahlreiche weitere Fragen aufwerfen werden, auf die wir mangels Daten zur Zeit keine Antworten kennen. Mit Blick auf diese kommende Situation haben wir daher schon jetzt eine offizielle Anfrage an die Geschäftsleitung der MKK Wasserwerke gestellt, ob die Main-Kinzig Werke uns bei der weiteren Ausarbeitung unterstützen könnten. Schließlich geht es ja um das Wohl der Bürger.

Was man bisher auch schon beobachten kann, ist, dass die Frage nach der Zukunft der ausreichenden Wasserversorgung viele andere Bereiche mehr oder weniger direkt auch berührt (Wald, Landwirtschaft, Abwasser, Gebäudetechnik, neue Wohngebiete, Gärten, Wasser für die Tiere, …). Dadurch ergeben sich in kleinen Schritten immer mehr Kontakte zu anderen Experten:innen und Institutionen.

WALD: Exkursion 17.September 2023

(Bericht 18.Sept 2023 – 18.Sept 2023)

KONTEXT

Dieser Bericht gehört zum TEAM WALD

Bericht zur Exkursion

(Achtung: dieser Bericht entsteht dynamisch mit Beteiligung mehrer Autoren: Gerd Doeben-Henisch, Yvonne Heil, …)

BILD: Die Organisatorin der Veranstaltung vom Team Wald: Yvonne Heil (rechts) und der eingeladene Experte Dr. Hans-Jörg Wilhelm (links) vor dem Eingang der Vogelschutz Freunde Schöneck

BILD: Teilnehmer der Exkursion unterwegs

BILD: Die drei typischen Schichten eines Waldes: Baumkronen, freier Aufwuchs und Boden

BILD: Typisches Untersuchungsbesteck für Boden und Bodenbewohner

BILD: Vermodernder Ast mit Moos

BILD: Schleimspuren auf der Rinde

BILD: Löcher der beteiligten Insekten

BILD: Glas mit Käfer

BILD: Kleiner Ast mit schwarzen Punkten

BILD: Moderast mit Fruchtkörpern (schwarz) und Myzel (weiß). Zu Myzel und Pilz siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Mycel.

BILD: Halber Bovist, aufgeplatzt

BILD: Zwei Boviste: geschlossen und geöffnet

BILD: Spuren von starker Erosion des Bodens durch Regen. Das Helle ist feinster fruchtbarer Lösboden. Mit dem Abtrag ist dieser Boden für den Wald unwiderbringlich verloren.

BILD: Blätter einer Variante der Eiche: Roteiche

BILD: Blätter eines chinesischen Baumes, der hier eine fremde Art markiert.

BILD: Hier die Rinde des chinesischen Baumes

BILD: Abheben eines Rindenstücks mit Spuren eines ringförmigen Nests

BILD: Ringförmiges Nest größer

LEHRPROJEKT ‚CITIZEN SCIENCE FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG SS2023‘ – Projektthemen & Ergebnisse

(29.Juni 2023 – 20.Sept. 2023)

–!! Noch nicht fertig !!–

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Dieser Text gehört zum Text LEHRPROJEKT ‚CITIZEN SCIENCE FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG SS2023‘.

DIE PROJEKTTHEMEN

Aufgabenstellung

Vorab zum Lehrprojekt waren mögliche Themen für Schöneck im Kontext der Nachhaltigkeit vom Dozenten-Team ausgewählt worden. Diese wurden möglichst ‚generisch‘ formuliert, um den studentischen Teams einen möglichst großen Spielraum zu bieten, diese Themen dann mit Blick auf die konkreten Verhältnisse in Schöneck und unter Berücksichtigung der verfügbaren Kompetenzen dann selbst zu konkretisieren. Es waren die Themen:

  1. Energie
  2. Finanzen
  3. Landwirtschaft
  4. Verkehr
  5. Wasser
  6. Wald

Ergebnisse

Nach der Orientierungsphase der Teams (mindestens die ersten drei Sitzungen) begannen diese dann sich mehr und mehr zu formieren und zu fokussieren. Das zunächst ‚Befremdliche‘, mit Studierenden aus anderen Fachbereichen zusammen arbeiten zu können (müssen!), erwies sich dann — wie in allen vorausgehenden Semestern — für alle als große Chance und Bereicherung. Es wurden durchweg sehr originelle Konzepte entwickelt, die sich dann in innovativen Spielkonzepten manifestierten. Der durchweg intensive Austausch unter allen Teams (einmal über die gemeinsamen Modulsitzungen online, dann auch durch die online ‚Team-Historie‘ mit allen Protokollen und Videos) führte zu steilen Lernkurven, die in letztlich wenigen Wochen eindrucksvolle Ergebnisse ermöglichten.

TEAM 1 ENERGIE

In der Einleitung zum Spiel vom Team 1 heißt es: „Unsere Spielidee entstand aus dem Gedanken, die Energieversorgung einer Gemeinde auf
Nachhaltigkeit hin zu untersuchen. Mit unserem Spiel Schöneck For Future möchten wir verdeutlichen, wie die Gemeinde Schöneck versucht die Energiewende umzusetzen, damit dem Klimawandel entgegenzutreten und welche Herausforderungen, dadurch auf die
Gemeinde zukommen. Wir greifen, die im Vorwort beschriebene Thematik der Nachhaltigen Entwicklung hinsichtlich Energieversorgung auf. Die Basis des Spiels bildet die Fragestellung: Kann eine Gemeinde energiepolitische Entscheidungen treffen und dabei die eigene Energieversorgung, sowie die zukünftig Klimaneutralität berücksichtigen?“

Die komplette Spielbeschreibung umfasst 55 Seiten.

(Abdruck mit Erlaubnis der Studierenden von Team 1. Alle Rechte liegen bei den Mitgliedern von Team 1).

TEAM 2 FINANZEN

Auf der Basis des Haushaltsplans der Gemeinde Schöneck von 2022 [1] hat das Team unter dem Namen ‚Kommunopoly‘ ein Spiel entwickelt, das den Spielern hilft, das Wechselspiel zwischen verfügbaren Geldern, notwendigen Investitionen und dem Faktor Nachhaltigkeit am eigenen Verhalten erfahren zu können.

(Abdruck mit Erlaubnis der Studierenden von Team 2. Alle Rechte liegen bei den Mitgliedern von Team 2).

[1] Haushaltsplan 2022: https://www.schoeneck.de/rathaus-politik/politik/haushalt-finanzen/dateien/haushaltsplaene/haushaltsplan-2022.pdf?cid=jm3

TEAM 3 LANDWIRTSCHAFT

Angeregt durch eine Expertin für moderne ökologische und nachhaltige Landwirtschaft in der Region hat das Team 3 die gesamten Rahmenparameter analysiert und ein Spiel entwickelt, das unter Berücksichtigung der absehbaren klimatischen Änderungen zeigt, wie Landwirtschaft auch in Zukunft möglich sein könnte. Allein das künstlerisch gestaltete Spielbrett (aus Holz, dreidimensional, realen Objekten) ist ein Hingucker wert.

(Abdruck mit Erlaubnis der Studierenden von Team 3. Alle Rechte liegen bei den Mitgliedern von Team 3).

TEAM 4 VERKEHR

Team 4 hat die gesamt Kommune mit allem, was für den Verkehr relevant ist, nahezu 1:1 auf ihrer Spielfläche abgebildet. Zusätzlich hat es typische Rollen von Bürgern definiert, die sich in ihrem Alltag hin und her bewegen müssen. Aufgrund von realistischen Daten zu Entfernungen, Fahrzeugeigenschaften und CO2-Verbrauch kann so jeder schnell lernen, welche Fortbewegung (auch in Kombination) sich zeitlich, kostenmäßig und bzgl. CO2-Verbrauch auswirkt. Nach wenigen Spielen weiß jeder genug, um sein eigenes Alltagsverhalten besser einschätzen zu können.

(Abdruck mit Erlaubnis der Studierenden von Team 4. Alle Rechte liegen bei den Mitgliedern von Team 4).

TEAM 5 WASSER

Dass die Ressource Wasser weltweit, regional und lokal zunehmend knapp wird — bisweilen richtig dramatisch — wird langsam allen Bürgern bewusst. Das Team 5 ermöglicht durch sein Spiel Einsichten in die Struktur einer kommunalen Wasserversorgung mit den Aspekten ‚Wasserherkunft‘, Wasserinfrastruktur‘, ‚Verbrauch‘, ‚Maßnahmen zur Einsparung‘, und mehr. Gerade diese Tage haben die Kreiswasserwerke für den Main-Kinzig Landkreis die Wasserampel auf ‚Gelb‘ geschaltet, was ernst ist; bislang aber von vielen Bürgern kaum als ‚ernst‘ empfunden wird.

TEAM 6 WALD

Das Team 6 greift in seinem Spiel ‚WALD‘ das Wechselspiel zwischen Baumbestand, Tier und Pflanzenwelt auf. Beim Spielen können die Spieler lernen, welche ‚Ereignisse‘ oder ‚Maßnahmen‘ welche Auswirkungen auf den Wald haben. Aspekte der Nachhaltigkeit sind berücksichtigt.

Kurzvideos

Da einige Teams den Dozenten die Erlaubnis erteilt haben, Teile ihrer Präsentation in Kurzvideos (3-5 Min) zusammen zu fassen, werden wir an dieser Stelle einige der Spiele in Kurzfassungen vorstellen können (geplant ist dies bis spätestens vor dem 24.September 2023; möglicherweise früher).

BiG TEAM WALD: EXKURSION VOM 18.Juni 2023. Mit Yvonne Heil und Annette Dieckmann

(19.Juni 2023 – 23.Juni 2023)

Email: big@oksimo.org

— !! Noch nicht fertig !! —

KONTEXT

Dieser Text ist Teil des Themas BiG TEAM WALD.

INHALT

(19.Juni 2023)

Der folgende Text mit einer Foto-Strecke (ohne Kommentar) ist ein erster Kurzbericht von Gerd Doeben-Henisch (BiG Moderator). Weitere Texte und Kommentare zu den Fotos folgen von den Expertinnen, die die Exkursion moderiert haben (BiG TEAM WALD Moderatorinnen).

KURZBERICHT von der EXKURSION am 18.Juni 2023

(Letzte Änderung: 19.Juni 2023)

Zwei Expertinnen – Lange Fotostrecke – Der Wald beginnt zu sprechen

Die beiden BiG Themensitzungen im März 23 mit dem Thema ‚WALD‘ waren eine Art Initialzündung, die bewusst machte, wie vielfältig der Wald ist. Zwei Exkursionen mit dem Revierförster für Schöneck im Oktober 2022 und am 17.Juni 2023 brachten zwar erste Erkenntnisse zum Wald aus der Sicht der Holzwirtschaft (Etwa: Wie kann ein mäßig geschützter Wald für die Gemeinde auf Dauer genügend Ertrag und Holz ermöglichen), aber das eigentliche Verstehen der verschiedenen Pflanzen, ihr Zusammenspiel, auch mit den verschiedenen Tieren und Insekten, standen  in der forstwirtschaftlichen Sicht eher nicht im Vordergrund. Anders bei der mehr biologisch orientierte Sichtweise  der BiG Waldexkursion am 18.Juni 23. In Begleitung der beiden  Expertinnen Yvonne Heil (Tierärztin und Naturschützerin)  und Annette Dieckmann (Biologin und Naturschützerin) begannen die Pflanzen, die verschiedenen ‚Gesellschaften von Pflanzen‘, mit den unterschiedlichen Pilzen und diversen Kleinstlebewesen, ein wenig zu uns zu sprechen. Es enthüllte sich auf Schritt und Tritt eine vielfältige, spannende Lebenswelt mit sowohl ‚Konkurrenzen‘ zwischen den Pflanzen wie auch mit ‚Kooperationen‘. Zudem  ermöglicht der sehr gute Boden des Waldes (Büdesheim-Kilianstädten)  eine große Vielfalt an Pflanzen, die eher ungewöhnlich ist.

Aktuell findet sich auf der Seite nur ein Kurzbericht und eine Fotostrecke mit 41 Fotos. Es ist geplant, dass die beiden Expertinnen zur aktuellen Fotostrecke  viele Aspekte sowohl im Detail wie im größeren Zusammenhang noch  erläutert werden

Mit freundlichen Grüßen,

Gerd Doeben-Henisch

(BiG Moderator)

FOTO-STRECKE ZUR EXKURSION

(Letzte Änderung: 19.Juni 2023; am 23.Juni: Fotos von Totholz am Exkursionsweg hinzugefügt)

Die folgenden Fotos wurden während der Exkursion aufgenommen begleitend zu den Erklärungen der beiden Expertinnen Yvonne Heil und Annette Dieckmann. Diese Fotos sind kurz kommentiert und geben einen kleinen Einblick in ökologische Zusammenhänge.

BILD : Vor der Schranke zum Haus der Vogelschützer (1), erste Totholzhaufen, älter mit Moosbewuchs

BILD : Vor der Schranke zum Haus der Vogelschützer (2)

BILD : Vogelschutzheim

BILD : Platz direkt vor dem Haus, links

wir besprechen kurz die Pflanzen in der Krautschicht, die hier nicht repäsentativ für unseren Biotoptyp (Waldmeister-Buchenwald) sind, jedoch interessante Arten bieten, die hier, lokal, als Zeigerpfanzen zu bewerten sind, z. B. Brennnessel, Klette, Ampfer

BILD 1 wunderbare Klette

BILD 2 violett blühend: stinkender Storchschnabel, gelb blühend: echte Nelkenwurz

BILD : Platz vor dem Haus der Vogelschützer, rechter Rand, nährstoffreicher Bereich mit starkem Lichteinfall

BILD 3

BILD 4: Blätter der großen Klette

BILD 5 Brennnessel als Nutzpflanze für bestimmte Schmetterlingsarten

BILD 6 wir kämpfen uns zu unserer zweiten Station durch schulterhohe Brennnesseln und versuchen neben der Buche entlang des Weges auch andere Baumarten zu bestimmen

Die nachfolgenden Bilder zeigen Totholz links und rechts vom Weg bis zur ersten Erklärungsstation

immer den Blick auf Totholz als wichtiges Naturelement im Wald

wir erfassen die Bedeutung des liegenden und auch des stehenden Totholzes für unser Ökosystem, identifizieren Moose, Pilze, xylobionte Käferarten

auch Nadelhölzer, als schnellzersetzende Holzart, haben ihre Bedeutung für intakte Wälder

Springkraut

junge Rotbuchen

BILD 7 zweite Station mit Erläuterungen zu Totholzbestimmungen und Bodenbewohnern

BILD 8 Yvonne gibt einen Einblick in die Rolle von ‚Totholz‘ im Wald.

BILD 9 tolles Bespiel eines frischen Bergahornbesatzes

BILD 10: Bergahorn-Blatt

BILD 11 In diesem Bild sieht man sowohl die beiden Expertinnen Yvonne (rechts neben dem Baum) und Annette (rechts in der Mitte, leicht verdeckt, gerade beim Reden) als auch (Gerd, gerade nach hinten schauend, weil Ludwig von hinten rief ‚Foto‘).

BILD 12 Annette beim Erklären. Sie machte auf die verschiedenen Pflanzen aufmerksam sowie die auf die verschiedenen Insekten und Käfer unter dem Laub.

BILD 13: Aronstab

BILD 14 Veilchen

BILD 15 Blick in einen jungen Baumbestand mit Holunder, Ahorn

BILD 16 Junger Holunder

BILD 17

BILD 18 … der Hund einer Teilnehmerin …

BILD 19

Es folgen weitere Bilder von Totholz bis zum Platz mit der stillgelegten Grillhütte

wir definieren Totholz, versuchen die Gesamtmenge in unserem Wald zu ermessen und befassen uns mit Berechnungsmöglichkeiten

liegendes Totholz als Totholzhaufen

älteres, liegendes Buchentotholz

umgestürzte Buche, teils geschnitten, um Rückegasse freizuhalten

BILD 20 zentraler Buchenstumpf mit interessanter Naturverjüngung

BILD 21 Totholz als Wasserspeicher

BILD 22 wir bestimmen Baumarten

BILD 23 vergraste Lichtung mit zentraler Naturverjüngung auf Totholzbereich, am rechten Bildrand teils geforstet

BILD 24 man sucht Schutz vor Sonne im ehemaligen Grillhüttchen

BILD 25 Yvonne erklärt verschieden Baumarten, die sich auf einem Buchenwurzelteller etabliert haben. Wir können auf 1 Quadratmeter 7 Baumarten bestimmen….

BILD 26 geforstete Kirsche mit Ahorn in Naturverjüngung

BILD 27 Brombeere als Problem für Jungbäume im Bereich Kahlflächen

BILD 28 geforsteter Bereich v.a. Kirsche, deutlich mit Brombeere überwachsen

BILD 29 Gräser und Binsen als Zeigerpflanzen

BILD 30 Lichtung mit deutlicher Vergrasung, vereinzelt Waldrapp

BILD 31 Blick auf Totholzhaufen mit Naturverjüngung, Eiche, Hartriegel, Rotbuche

BILD 32 Pilzbewuchs am liegenden Totholz, verschiedene Arten sichtbar, aufgrund der Trockenheit reduziert, Zunderschwamm, Trameten

BILD 33 liegendes Totholz als wertvoller Nistplatz für Käfer und Wildbienen, hier deutliche Bohrgänge sichtbar mit Holzmehl

BILD 34

BILD 35 Blick in Buchenbestand, durchmischte Altersstruktur

BILD 36 Zunderschwamm am liegenden Totholz

BILD 37 Brombeere als Lichtanzeiger, vermutlich einheimische Brombeere ( als invasiv gilt armenische Brombeere )

BILD 38 liegendes Totholz, Baumstümpfe belassen

BILD 39 sogenanntes Wertholz, Buchenstämme warten auf weitere Nutzung

BILD 40 Zersetzungsprozesse am geschlagenen Buchenholz, wir diskutieren Weiß- und Rotfäule

BILD 41 trotz Trockenheit noch Pilzwachstum erkennbar

— !! Noch nicht fertig !! —

DEMOKRATIE ALS ‚ZWEIGETEILTES EINS‘. Skizze

(Letzte Änderung: 5.Juni 2023, 17:00h)

Kontext

Dieser Text gehört zum Thema ‚Demokratie‘.

DEMOKRATIE ALS ‚ZWEIGETEILTES EINS‘

Zielsetzung

Im Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland ist zwar vereinbart, dass und wie Bürger als politische Vertreter der anderen Bürger auf den unterschiedlichen organisatorischen Ebenen gewählt werden können, aber die Transparenz des Wissens und der notwendigen Präferenzen, die als Grundlage allen Handelns angenommen werden müssen, wird nicht eigens beschrieben oder gar geregelt.

In historischer und systematischer Sicht will sich eine ‚Demokratie‘ von einer ‚Autokratie‘ dadurch abgrenzen, dass in der Demokratie im Prinzip alle Bürger beteiligt werden können. Bei einer Einwohnerzahl von ca. 84 Mio in Deutschland im Jahr 2022 ist eine direkte Beteiligung aller aber praktisch unmöglich. Man muss also einen Weg finden, dass eine kleine aber arbeitsfähige Teilmenge der Bürger das ‚Kerngeschäft‘ von politischer Willensbildung in Form von Leitung von Verwaltungen und Verabschiedung neuer Gesetze wahrnimmt. Wie immer man die Gestaltung dieser ‚politisch bevorzugten Teilmenge‘ von allen anderen vornimmt, man muss dabei berücksichtigen, dass die aktive Teilmenge während der offiziellen ‚Amtszeit‘ nicht ‚losgelöst‘ von allen anderen Bürgern agiert, da ansonsten die Nähe zu einer ‚Autokratie‘ formal bis zu einem gewissen Grad besteht.

Neben dem rein formalen Aspekt einer möglichen Nähe zur ‚Autokratie‘ spielt aber in einer ‚dynamischen komplexen Welt‘ ein anderer Gesichtspunkt eine viel entscheidendere und geradezu fundamentale Rolle: die Meisterung komplexer dynamische gesellschaftlicher Prozesse, dazu oft ausgespannt auf viele Jahre oder gar Jahrzehnte.

Implizite Anforderungen aus dem Ziel

Die Umsetzung des übergreifenden Ziels verlangt — nach heutigem Wissensstand — von einem politischen System mindestens die folgenden Eigenschaften/ Fähigkeiten:

  1. Ein angemessenes Wissen eingebettet in angemessene Erfahrungen, um Komplexität bewältigen zu können.
  2. Eine Kontinuität innerhalb von Entscheidungsräumen, die lang genug sind, um die wichtigen Entwicklungen über längere Zeiträume angemessen managen zu können.
  3. Eine umfassende Transparenz gegenüber allen Bürgern zur Ermöglichung von Vertrauen.
  4. Eine umfassende Vielfalt, um eine zu große Einengung der Perspektiven zu verhindern.
  5. Eine Sicherung von notwendigen Qualitätsstandards, um riskante und das Gemeinwohl gefährdende ‚Schnellschüsse‘ zu verhindern.
  6. Hinreichende Infrastrukturen, um die Punkte (1) – (5) umsetzen zu können.

Notwendige Nachhaltige Wissensstrukturen

Die bloße Verfügbarkeit von vielfältigem Wissen alleine reicht — nach heutigem Wissensstand — aber nicht aus, um einen gemeinsamen Wissensraum zu gestalten, der für alle Bürger (und damit auch für die politisch aktive Kerngruppe) ein transparentes, empirische belastbares und zukunftsfähiges Wissen anbietet. Folgende Anforderungen müssten erfüllt werden:

Wissensform Nachhaltige Theorie

Die vielen einzelnen Fragmente von Wissen können nur dann belastbare Voraussagen für eine nachhaltige Zukunft ermöglichen, wenn die Gesamtheit der Wissensfragmente das ‚Schema einer fiktiven (und dann auch empirischen) nachhaltigen Theorie erfüllen. Die dazu notwendige Struktur ist im nachfolgenden Schaubild angedeutet.

Diejenigen Bürger in einer Gesellschaft, die eine empirisch begründbare nachhaltige Theorie mit möglichen Prognosen formulieren wollen, müssen kenntlich machen, auf welche ‚Ausgangssituation‘ sie sich beziehen wollen, welche ‚Veränderungen‘ sie hinsichtlich der Ausgangssituation für ‚möglich‘ halten, und welche ‚Folgezustände‘ sich dadurch wirksam ergeben können. Um aus der Vielzahl der möglichen Alternativen jene auszuzeichnen, die die Gesellschaft aufgrund ihrer ‚Präferenzen (Werte)‘ ‚bevorzugt‘, müssen diese angewendeten Präferenzen transparent gemacht werden. Generell muss auch für die Art und Weise, wie angenommene Veränderung auf eine gegebene Situation angewendet werden soll, vollständig beschrieben werden (‚Folgerungsbegriff‘), um Transparenz — und damit Vertrauen — zu ermöglichen.

Der Begriff der ‚Theorie‘ ist einer der wichtigsten theoretischen Begriffe einer ‚rationalen Kultur‘ und beschreibt die minimalem Strukturen, die erfüllt werden müssen, um die Vielfalt des Wissens in belastbare Prognosen und damit Planungen für eine nachhaltige Zukunft nutzbar zu machen.

Kommunikations- und Handlungsform ‚Kollektive Intelligenz‘

Das Schema einer nachhaltigen Theorie, das soeben beschrieben wurde, kommt aber erst dann voll zum Tragen, wenn man die Gesamtheit aller Bürger — mit dem politischen Kern als Teilmenge — begreift als eine einzige große Intelligenz, die sich durch umfassende Kommunikation und Interaktion realisiert.

Dies setzt aber einen ‚Wissensraum‘ voraus, zu dem alle Zugang haben, der von allen mitgestaltet wird, und dessen ‚Grundelemente‘ solche nachhaltigen Theorien sind, die sich auf Anforderungen in Simulationen verwandeln können und die auch beliebig miteinander auf Anforderung zu einer größeren Theorie ‚vereinigt‘ werden können.[3]

Im Rahmen einer kollektiven Intelligenz behalten zwar die gewählten Vertreter die besondere Funktion, letztlich die gesetzesrelevanten und für die Verwaltungen maßgeblichen Entscheidungen zu fällen, doch der Weg zu diesen Entscheidung wäre eingebunden in den gemeinsamen Wissensraum der Bevölkerung sowie in die hier stattfindenden Kommunikationsprozesse. Eine Entscheidung ohne eine ausreichende Basis in dem gemeinsamen Wissensraum müsste allerdings als ein ‚Ausnahmevotum‘ immer möglich sein. ‚Innovationen‘ sind ihrer Natur nach zu Beginn immer ‚Minderheitsmeinungen‘. Diese generell auszuschließen würde die Zukunftsfähigkeit einer Gesellschaft erheblich behindern. Auf der anderen Seite würden im neuen Theorie-basierten Wissensraum viele komplexe Prozesse abgebildet werden können, die sich per se einer einfachen Lösung entziehen.

Langfristige Perspektiven

Mit der Einigung auf die Nutzung von Wissen im Format empirisch begründbarer nachhaltiger Theorien, eingelagert in einen für alle zugänglichen Wissensraum, wäre die Behandlung von zeitlich ausgreifenden Prozessen zumindest im Prinzip jederzeit möglich; auch die Untersuchung von ‚Wechselwirkungen‘ zwischen den verschiedenen Faktoren in verschiedenen Prozessen

ANMERKUNGEN

[1] Nach der Pressemitteilung des statistischen Bundesamtes vom 29.Januar 2023 (URL: https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2023/01/PD23_026_124.html ) hatte Deutschland zum Jahresende 2022 mindestens 84,3 Millionen Einwohner.

[2] Die Anzahl der Abgeordneten des 20.Bundestags beträgt ab 26.Oktober 2021 laut Wikipedia ‚736‘.(URL: https://de.wikipedia.org/wiki/20._Deutscher_Bundestag ). Die Zahl der Abgeordneten entspricht damit nur 0,0008% der gesamten Einwohner (wobei allerdings nicht alle ‚Einwohner‘ auch ‚Bürger‘ sind!)

[3] Einen ersten Hinweis darauf, wie solch ein gemeinsamer Wissensraum aussehen könnte, bietet die Wikipedia Enzyklopädie, wenngleich die heutige Wikipedia noch weit davon entfernt ist, nachhaltige Theorien als Bausteine zu besitzen.