Archiv der Kategorie: Projektsitzung

WASSERPROJEKT – TAGEBUCH: KONFERENZ 19.SEPT 2022

(Letzte Änderung: 20.September 2022)

Kontext

Dieser Bericht ist Teil des Tagebuchs vom Wasser-Projekt.

Aufgabenstellung

Im Bericht von der Sitzung vom 5.September 2022 hatte es folgende Ergebnisfeststellung gegeben:

  1. Die Idee von Hugo mit dem Berliner Projekt ‘Gieß den Kiez’ [1] sollte in das Format unseres konkreten Vorgehensmodells eingepasst und dabei schrittweise in der Gemeinde Schöneck umgesetzt werden.
  2. Parallel soll ein übergreifendes Modell    am Beispiel der Wasserversorgung von Rhein-Hessen (80% Rheinwasser), von Frankfurt (ebenfalls x% Rheinwasser und y% Vogelsberg, z% ‘selbst’), und eben auch von Schöneck (Teil des Main-Kinzig Kreises) abbilden. Auch diese Modelle sind beliebig übertragbar.
  3. Wir gingen davon aus, dass wir bis zum Treffen am 3.Oktober (trotz Feiertag) erste Ergebnisse haben können.

Ergebnisse bis zum Treffen am 19.9.22

Dass Hugo an der Sitzung am 19.September nicht teilnehmen kann, erwies sich glücklicherweise als Fehlmeldung, er war da.

Die Aufgabe Nr.2 erwies sich überraschenderweise als schwer und nicht auf die Schnelle lösbar. Wie kann dies sein?

Bei dem Versuch, die Quelle // Julian Peters, “Wasserversorgung trotz Trockenheit: Wie geht das?“, “Rheinhessen geht das Trinkwasser nicht aus. Doch die Herausforderungen durch den Klimawandel sind immens, sagt Ronald Roepke, Chef der Wasserversorgung Rheinhessen-Pfalz.” , Allgemeine Zeitung, 22.8.2022// ernst zu nehmen und zu analysieren, zeigte sich nach und nach, dass die im Artikel aufgeführten ‚Fakten‘ für die Erstellung einer Ausgangslage nicht ausreichen. Für die weiterführende Frage, welche ‚Veränderungen‘ sich identifizieren lassen, anhand deren man ‚Voraussagen/ Prognosen‘ als Arbeitshypothesen erstellen könnte, habe es keinerlei verwertbare Ansatzpunkte. Dies führt zu folgender grundsätzlichen Fragestellung:

Verlust an Wirklichkeit – Was tun?

Die Nicht-Verfügbarkeit von Daten (so die ersten Analysen) vor dem Hintergrund des schon zuvor festgestellten ‚Überfluss an inkompatiblen Daten‘ wirft die grundsätzliche Frage auf, ob die Idee des Wasserprojektes sich dann noch aufrecht erhalten lässt. Unsere übergreifende Aufgabenstellung lautet ja: am Beispiel der Frage nach dem Wasser wollen wir den modernen Begriff einer nachhaltigen empirischen Theorie im Kontext eines Konzeptes von Bürgerwissenchaft 2.0 illustrieren und dadurch seine Machbarkeit zeigen.

Die Vorteile einer voll funktionstüchtigen nachhaltigen empirischen Theorie sind vielfältig, setzen aber voraus, dass es (i) überhaupt Daten gibt, die Minimalanforderungen erfüllen, und dass es (ii) minimale Veränderungsfeststellungen gibt, anhand deren man Prognosen konstruieren kann. Falls Prognosen unmöglich sind, ist selbst eine minimale Skizzierung einer möglichen Zukunft unmöglich. Daten ohne minimale mögliche Zukunftshypothesen besitzen keine ‚Bedeutung‘; sie sind beliebig. Jeder kann sich denken, was er will, und keine Deutung ist falsch.

In die bisherige Liste von projektspezifischen Links haben wir schon einige Dokumente aus allen Organisationsebenen (Kommune bis Bund) aufnehmen können, auch viele Medienberichte; natürlich konnten wir noch nicht alle eingehend analysieren. Die bisherigen Eindrücke deuten aber darauf hin, dass keines dieser Dokumente (auch nicht jenes vom Bundesumweltamt) die Anforderung (ii) nach Veränderungsfeststellungen erfüllt, nicht einmal die Forderung (i) nach Fakten für die aktuelle Zustandsbeschreibung. Sollte sich dieser erste Eindruck weiter erhärten, dann müssten wir konstatieren, dass wir zwar immer mehr Dokumente haben (das ist die ’symbolische Wirklichkeit‘), dass wir aber in Verbindung mit den Dokumenten kaum eine Verankerung in der ‚empirischen Realität‘ so besitzen, dass diese Verankerung uns Zukunftsprognosen erlauben. Ein solcher Befund würde bedeuten, wir leben in einem gesellschaftlichen Zustand, den man als VERLUST AN WIRKLICHKEIT umschreiben müsste. Kein sehr beruhigender Gedanke.

Thema am Abend des 19.9.2022

Wir werden nicht umhin kommen, am Abend zu klären, was wir in dieser Situation tun können: Müssen wir schlicht ‚die Segel streichen‘, weil wir mit unseren geringen Ressourcen in absehbarer Zeit diesen Wirklichkeitsverlust nicht ausgleichen können, oder ergibt sich aus diesem Befund eine veränderte Aufgabenstellung, die Sinn macht, und die irgendwie leistbar ist. Möglicherweise müssten wir dann den ‚Zeithorizont‘ des Projektes deutlich erweitern.

Ergebnis der Sitzung am Abend des 19.September 2022

(Die gesamte Sitzung (wie auch alle vorausgehenden Sitzungen) wurde als Videomitschnitt aufgezeichnet. Auf eine Veröffentlichung dieser Videomitschnitte haben wir seit der Sitzung 5.9.22 wegen dem hohen Datenaufkommen aber verzichtet. Für Forschungszwecke stehen diese Aufnahmen aber zur Verfügung).

Die Sitzung (Hugo, Sven (in Präsenz im INM), Gerd (in Präsenz im INM)) verlief sehr konstruktiv. Hier zusammengefasst die Ergebnisse (in der Sicht von Gerd; Korrekturen möglich).

  1. Das Fehlen an geeigneten Daten für Bürger im öffentlichen Raum erscheint als gravierend.
  2. Wir deuten dies als ein tiefer liegendes kulturelles Problem, dass wir in unserer Deutschen Gesellschaft nicht gewohnt sind, weder ‚prognosefähig‘ zu denken noch in ‚Vernetzung von Faktoren‘.
  3. Wir sind uns aber einig, dass wir anhand konkreter Fragestellungen Problembeschreibungen des Alltags erstellen möchten, die dies können.
  4. Daraus haben wir folgende Anforderungen abgeleitet:
    1. Jeder Bürger soll Beschreibungen von Situationen verstehen können und sollte in der Lage sein, selber solche Beschreibungen entweder selbst zu erstellen oder in bestehende Beschreibungen seine Erfahrungen und sein Wissen mit einzubringen.
    2. Diese Beschreibungen sollen (i) für eine bestimmte Situation in einem bestimmten Zeitraum als ‚zutreffend‘ entscheidbar sein und (ii) diese Beschreibung sollte so beschaffen sein, dass man dazu auf verständliche Weise ‚Prognosen‘ für einen möglichen — oder mehrere mögliche — zukünftigen Zustand erstellen kann.
    3. Aus Sicht der Wissenschaftsphilosophie sollen diese Beschreibungen die Anforderungen einer überprüfbaren nachhaltigen empirischen Theorie erfüllen.
    4. Aus Sicht des Alltagsverstehens sollen diese Beschreibungen wie ‚Spiele‘ genutzt werden können: (i) Man hat eine Ausgangslage, (ii) man hat Spielregeln, (iii) man hat Erfolgskriterien (Gewinn/ Verlust), und (iv) man hat eine Spielanleitung, wie man das Spiel spielt. (v) Spiele kann man beliebig oft wiederholen. (vi) Durch Spielen kann man individuell und als Gruppe lernen.
  5. Wir haben uns entschieden, am Beispiel der ‚Gieß den Kiez‘-Projektidee von Hugo für die Gemeinde von Schöneck (übertragbar auf andere Gemeinden, auch im Verbund mit Berlin und Frankfurt) dieses Problem konkret weiter zu bearbeiten und dabei die Forderung der Wissenschaftsphilosophie und die Idee mit dem Spielcharakter (wird heute oft ‚Gamification‘ genannt‘) so umzusetzen, dass jeder Bürger sie verstehen und sich praktisch beteiligen kann, wenn er will.
  6. Wir sehen darüber hinaus in dem Gamification-Ansatz die Möglichkeit, über das ‚Spielen‘ eine anspruchsvollere Weise des Umgangs mit Wirklichkeit einzuüben, als unsere Kultur es bislang gewohnt ist.

Aufgrund konkreter Umstände werden im Oktober keine öffentlichen Projektsitzungen stattfinden. Die nächste öffentliche Sitzung ist am 1.Montag im November 2022 , also am 7.November 2022, 19:00 – 22:00h

WASSERPROJEKT – TAGEBUCH: KONFERENZ 5.SEPT 2022

(Letzte Änderung: 6.September 2022)

Kontext

Dieser Bericht ist Teil des Tagebuchs vom Wasser-Projekt.

SITZUNG 5.September 2022, 19:00 – 21:00

Programmentwurf für die Sitzung am 5.September 2022

Aufgabenstellung

In einer Email vom 4.Sept.2022 schrieb Gerd über den Email-Verteiler der Wasserliste:

Ich behaupte jetzt mal: Die Nebel lichten sich. Wie? Eine Antwort in einigen Punkten (für Philosophie- und Theorie-Interessierte verweise ich auf die neue Fassung der Rubrik ‚Anwendungen‘ (https://www.oksimo.org/anwendungen/) von oksimo.org):

  1. Wir befinden uns in einer Problemkonstellation, die groß genug ist, dass sie von niemandem zur Zeit ‚einfach mal so‘ erledigt werden kann. Wer immer was tun will, es wird zu Beginn unausweichlich nur ein Fragment des Ganzen sein.
  2. Will man sich davon nicht entmutigen lassen, muss man den ‚Mut zum Fragment‘ haben. Und wenn man nicht nur einen Schritt machen will, sondern möglicherweise mehrere (oder gar viele), dann lassen sich mehrere (viele) Fragmente entwickeln, die man zu einem größeren Ganzen zusammen fügen kann, ein Ganzes, was immer weiter wachsen kann.
  3. Beim Durchmustern der vielen Beiträge auf unserer oksimo-wasser Link-Liste (https://www.oksimo.org/wasser-links/ ) bin ich zu er Arbeitshypothese gelangt, dass wir ruhig mit einem Dokument (oder Video) beginnen sollten, das schon eine etwas größere Perspektive vermittelt (ohne dass wir damit sagen, dass das alles stimmt, was wir da vorfinden).
  4. Ausgehend von dieser Startkonfiguration sollten dann parallel zwei Richtungen verfolgt werden: (i) die Startperspektive sollte nach und nach mit immer mehr anderen Dokumenten verglichen werden (z.B. den verschiedenen Wasserplänen von Kommunen, Kreisen, Regierungsbezirken, Ländern und Bund); (ii) Je nach behandelter Region sollte dazu nach der konkreten Situation von Bürgern (oder auch anderen Verbrauchern!) gefragt werden.
  5. Da die Dokumente, die ich bislang einsehen konnte, vielfältige Fragen einfach offen lassen, würde so ein ‚Vergleich‘ vermutlich zu einer intensiven öffentlichen Interaktion mit den jeweiligen Verantwortlichen (auf der oksimo.org Plattform) führen.
  6. Bei dem Verfolgen des Projektes könnten sich spontan ganz unterschiedliche Koalitionen zwischen Bürgern bilden, um Klärungen oder Aktionen voran zu bringen.

Vorgeschlagene Quellen zum Start

  1. Julian Peters, „Wasserversorgung trotz Trockenheit: Wie geht das?„, „Rheinhessen geht das Trinkwasser nicht aus. Doch die Herausforderungen durch den Klimawandel sind immens, sagt Ronald Roepke, Chef der Wasserversorgung Rheinhessen-Pfalz.“ , Allgemeine Zeitung, 22.8.2022
  2. Sven Plöger und Rolf Schlenker, „Die Alpen und wie sie unser Wetter beeinflussen“, „Meteorologe Sven Plöger und Wissenschaftsjournalist Rolf Schlenker erklären, wie die Alpen als Taktgeber für unterschiedlichste Wetterphänomene auch im Flachland wirken. Wie Hitzerekorde, Trockenperioden, Saharastaub und Starkregen, Föhnstürme und Orkanböen entstehen. Mit welchen Strategien Alpentiere überleben; wie das evolutive Gedächtnis von Alpenpflanzen funktioniert. Und welche Ideen es vor Ort gibt, mit denen wir dem Klimawandel entgegentreten können“, Herausgeber: ‎Malik; 3. Edition (26. Mai 2022)
  3. PETER BADENHOP, Interview mit Meteorologen Andreas Friedrich, „Das ist die chaotische Natur der Atmosphäre“, „Die Dürre dieses Sommers ist in der Rhein-Main-Region besonders ausgeprägt. Der Meteorologe Andreas Friedrich vom Deutschen Wetterdienst in Offenbach erklärt die Zusammenhänge von Großwetterlagen, Jetstream und Topograf, FAZ, 05.09.2022, S.31

Ergebnis des Abends

Nach der Begrüßung und einer kleinen Vorstellungsrunde wurde eine kurze Beschreibung der aktuellen Situation mit den Augen von Gerd gegeben. Da alle Beteiligten sich der Einschätzung anschlossen, gingen wir direkt zur Frage des weiteren Vorgehens über. Anhand der Darstellung aus der Rubrik ‚Anwendungen‘ — insbesondere mit Hilfe des letzten Schaubildes dort — ergab sich schnell eine Übereinkunft folgendes zu tun:

  1. Die Idee von Hugo mit dem Berliner Projekt ‚Gieß den Kiez‘ [1] sollte in das Format unseres konkreten Vorgehensmodells eingepasst und dabei schrittweise in der Gemeinde Schöneck umgesetzt werden.
  2. Parallel soll ein übergreifendes Modell    am Beispiel der Wasserversorgung von Rhein-Hessen (80% Rheinwasser), von Frankfurt (ebenfalls x% Rheinwasser und y% Vogelsberg, z% ’selbst‘), und eben auch von Schöneck (Teil des Main-Kinzig Kreises) abbilden. Auch diese Modelle sind beliebig übertragbar.
  3. Wir gehen davon aus, dass wir bis zum Treffen am 3.Oktober (trotz Feiertag) erste Ergebnisse haben können.

Umsetzung im Theorie-Beispiel Nr.2

Wer wissen will, was aus diesen Absichten wird, ist eingeladen, die Seiten zum Theoriebeispiel Nr.2 anzuschauen

KOMMENTARE

[1] Webseite des Berliner Projektes ‚Gieß den Kiez‘: https://smart-city-berlin.de/projektliste/project-detail?tx_news_pi1%5Bnews%5D=1904&cHash=bf441e55d19a0be687467f8a13cc4c1b

WASSERPROJEKT – TAGEBUCH: KONFERENZ 15.AUG 2022

(Letzte Änderung: 18.August 2022, 22:53h)

Kontext

Dieser Bericht ist Teil des Tagebuchs vom Wasser-Projekt.

SITZUNG 15.August 2022, 19:00 – 21:00

AUFGABENSTELLUNG

Nach zwei ideenreichen Sitzungen sollte jetzt zum ersten Mal das Beispiel einer echten — wenngleich noch sehr einfachen — Theorie vorgestellt werden, damit jeder mal ein Gefühl dafür entwickeln kann, was das genau ist eine ‚Theorie, die zusätzlich von der oksimoR Software‘ unterstützt wird; außerdem sollte dabei geklärt werden, ob und wieweit sich damit Probleme im Umfeld des Wasserprojektes überhaupt oder gar ‚besser‘ behandeln lassen als ohne.

VORFELDGEFLÜSTER

Nach den ersten beiden Sitzungen war die Stimmung leicht ‚angespannt‘, da sowohl durch die Teamgespräche wie aber auch durch die dynamisch wachsende Link-Liste langsam sichtbar wurde, welch große Vielfalt an Informationen zum Thema im öffentlichen Raum verfügbar ist, und diese Liste ist ja sogar nur einen winzigen Ausschnitt von noch viel mehr.

Die Reaktionen aus dem Team waren unterschiedlich. Die ‚Unübersichtlichkeit‘ dieser vielen Informationen, ihre nicht zu übersehende ‚Inkompatibilität‘ untereinander, kann erschreckend wirken (in Abwandlung eines Filmtitels: ‚Lost in Information‘ (Sven)). Dass aber genau diese Komplexität die große Herausforderung sei und unser Ansatz mit oksimoR inspirierten Theorien vielleicht der Beginn einer eine Lösung sein könnte, stand auch im Raum (Hans-Jürgen). Andere sahen in dem verstärkten Theoretisieren eher keinen Beitrag zu Praxis (Arnulf). Aber tatsächlich ist ja die klare Orientierung an einem starken Theoriebegriff, der sich mittels Software von jedem anwenden lässt, quasi der ‚Markenkern‘ des ‚Bürgerwissenschaft 2.0-Projektes‘ (Gerd). Was stimmt jetzt?

GESPRÄCHSVERLAUF

Generell kann wohl sagen, dass dieser Abend in der jungen Geschichte des Bürgerwissenschaft 2.0 Projektes irgendwie ‚historisch‘ war. Zum ersten Mal wurde in einem öffentlichen Gespräch der Theoriebegriff mittels eines ein fachen Beispiels ins Zentrum des Gesprächs gerückt. Wer es genau wissen will, der muss sich halt Zeit nehmen, und die Mitschnitte zur Gänze anhören.

Grob ging es erst um die Ausgangslage für diesen Abend (Einleitung), dann sehr lange und ausführlich, was man sich denn unter einer Theorie überhaupt vorstellen sollte, und dann abschließend zu der nicht ganz trivialen Frage, wie man eine bestehende Theorie auf Dauer konstruktiv erweitern kann.

Als Ergebnis dieses langen konstruktiven Gesprächs wird es eine Überarbeitung des ersten kleinen Beispiels der Version V1 bis zum 5.September 2022 als Version 1.1 geben.

Unabhängig von den Theoriebeispielen V1 und V1.1 hat Gerd mittlerweile in seinem Philosophieblog einen längeren Beitrag veröffentlicht, in dem am Beispiel einer Konferenz im INM illustriert wird, wie man eine Prozessbeschreibung als empirische Theorie erstellen kann, die nur mit normaler Sprache auskommt, und die auch durch die oksimoR Software simuliert werden kann. Vielleicht hilft dieses Beispiel wegen seiner ganz anderen Sicht auch zum Verstehen.

VIDEOMITSCHNITT DES ABENDS

Da der Videomitschnitt sehr lang ist, wird das Video entlang der behandelten Themen in — unterschiedlich — lange Teile aufgeteilt. Vom ursprünglichen Material wurden nur kleine Ausschnitte herausgeschnitten, die technisch bedingte Längen beinhaltete, oder das Hinzukommen oder das sich Verabschieden einzelner Teilnehmer.

Einleitung

Teil 1: Einleitung zur Sitzung

Hier stichwortartig Hinweise zum Inhalt:

  1. Begrüßung
  2. Einführung
  3. Bezugnahme auf Ankündigungsemail
  4. Viele Anwendungen – eine neue Methode zum Integrieren
  5. Raum der öffentlichen Informationen eher verwirrend
  6. Gibt es eine einzige integrierende Methode?
  7. Theoretischer Anspruch
  8. Macht der Ansatz Sinn?
  9. Dazu soll ein einfaches Beispiel einer oksimo-Theorie zur Einschätzung vorgestellt werden
  10. Offene Aussprache dazu.
  11. Beginn mit dem Betreten der oksimo.org Seite
  12. … Liste von Theorien …
  13. Aktuell eine einzige
  14. Was im Vorfeld der Theorie die Tage so diskutiert wurde
  15. Theorieentwicklung muss man als einen Prozess sehen: Anfangshypothese – Gewinnen von Fakten – Revision
  16. Jederzeit sind Änderungen und/oder Erweiterungen möglich
  17. Theorie & Praxis: Idealerweise beides zusammen

Was ist eine Theorie?

Teil 2: Gespräch zum Theoriebegriff am Beispiel von Version 1.

Hier stichwortartig Hinweise zum Inhalt:

  1. Die Anfangshypothese – möglichst einfach
  2. Alles benennen, was den Experten wichtig ist. (Aussagen aus Beispiel werden zitiert).
  3. Aussagen mit ausgezeichneten Worten: das sind Variablen, die später mit Zahlen belegt werden können.
  4. Im Beispiel werden echte Zahlen aus offiziellen Statistiken genommen.
  5. Man kann beliebig vieles dazu schreiben.
  6. Diese vorgestellte Auswahl bildet eine Auswahl von allen bisher genannten Punkten, um einen einfachen Einstieg zu bekommen.
  7. Zeithorizonte klären. Zeitbezug unklar?
  8. Muss im Text gesetzt werden.
  9. Direkte und abgeleitete Werte; letztere ergeben sich aus einer Rechnung.
  10. Die gewählten Fakten müssen nicht unbedingt alle voneinander abhängen; kann später erweitert werden.
  11. Wie präzise sollte man formulieren – Genauigkeit – Zeitraum
  12. Klären, welche Punkte weiter präzisiert werden müssen; die Autoren entscheiden letztlich, was sie wollen.
  13. Es werden Details von angenommenen Werten diskutiert.
  14. Start-Konfiguration ein Beginn, muss dann im Verlauf präzisiert und erweitert werden.
  15. (Hugo) Theoriebegriff, hier Beispiel ‚Wassertheorie‘.
  16. Beispiel Freud – Annahmen – Hypothesen – Thesen
  17. Wassertheorie – Welche Ausgangshypothese?
  18. Anderes Beispiel: Darwin Evolutionstheorie, Entstehung des Menschen,
  19. Theorie: Mensch kommt nicht von Gott, Adam und Eva, sondern Entwicklungsprozess
  20. Darwin: Evolutionstheorie, Formen, Veränderungen in der Zeit, Folgen von Zuständen, Veränderungen = Regeln,
  21. Hugo: Mensch nicht Produkt Gottes, es geht zurück auf einen Prozess der Veränderungen
  22. Gerd WissPhilosoph
  23. Kern einer Theorie hat immer Annahmen über das, was zutrifft + Regeln zur Veränderung, Gravitationstheorie, Fallgesetz, Veränderungen in der Zeit
  24. Bei uns Aktion = Annahmen zur Veränderung
  25. Bevölkerung, Zuwachsraten
  26. Theorie: Annahmen und Veränderungen und Folgerungsbegriff
  27. Mensch ärgere Dich nicht: Regeln und Wissen, wie die Regeln anwenden auf einen Zustand
  28. Hugo: Erhobene Fakten für ihn keine Annahmen
  29. Annahmen als Hypothesen überprüfen
  30. Manfred: gleiche Probleme
  31. Theorie kein genormter Begriff
  32. Unser Beispiel: die Einheit von allem zusammen die Theorie
  33. Theoriebegriff aus vielen Publikationen gemittelt
  34. Hugo: Fakten keine Annahmen, sondern eher Veränderungsannahmen
  35. Annahme Hugo = Veränderungsregel in oksimo
  36. Formale Theorien ohne Empirie, mit Empirie
  37. Logiker: Menge von wahren Aussagen + Regeln zur Veränderungen ergeben Schlüsse
  38. Physiker: Deutung von Aussagen zur Empirie
  39. Faktenaussagen als ‚wahr‘ sind Annahmen über Zutreffen.
  40. Gesellschaftlich akzeptierte ‚Fakten‘ …
  41. Manfred: Alles, was man sagt sollte verifizierbar/ objektivierbar sein.
  42. Annehmen, dass es zutrifft als ‚wahr‘, von jedem
  43. Alle können mitmachen, aber einigen als ‚zutreffen‘, das gilt als Annahme, dass es so ist.
  44. Einwohnerzahl = Wie kommt die Zahl zustande? Welches Verfahren?
  45. Hinter den Zahlen Bezeichnungen der Methoden der Wertgewinnung
  46. Fakten = Ergebnis eines ‚Einigungsprozesses (kann Schätzungen beinhalten)!!
  47. Verifizierte Annahmen
  48. Aktion = Veränderungsregeln
  49. Voraussetzung der Anwendung!
  50. IST Zustand <—> Bedingung für Aktion
  51. IST-Zustand von einem Zeitpunkt kann zu einem anderen Zeitpunkt verändert sein!
  52. z.B. kann der MKK mit einem anderen zusammen gelegt werden — dadurch können Bedingungen für Regeln nicht mehr zutreffen
  53. Bedingungen Math
  54. Effekt plus und minus: neue Aussagen, weniger Aussagen
  55. Möglichkeit von Variablen: Feste Werte und Zuweisung von Werten im Verlauf
  56. Effekte Math:
  57. Periodische Ereignisse
  58. Zeitgebundene Ereignisse : speziell erfassen
  59. Zeit – Perioden: selber definieren (Jahr, Spiel, Produktion )
  60. 129 Liter Durchschnittswert, eher konstant, kann regional anders sein
  61. Immer wieder neu definieren in bestimmten Zeiträumen
  62. Maßnahmen zum Wasser sparen –> Aktionen –> Absenken des Verbrauchs würde verändern
  63. Veränderungsregeln sind nicht ‚global immer‘, sondern nur unter Voraussetzungen.
  64. Wechselwirkungen zwischen Regeln (Wasserverbrauch – Maßnahmen)
  65. Kaskadenwirkung von Regeln
  66. Bewässern von Grünflächen — Verbrauch steigt, Klima wird besser
  67. Durch die Regeln eine Methode, um Prozesse sichtbar zu machen.
  68. Manfred: ZIEL. Was ist das?
  69. Gerd: Siehe Diagramm
  70. ZIEL: Zeitpunkt, Wert, Methode in der Zukunft
  71. Ja, aktuell ist die Formulierung des Ziels irreführend!
  72. SIMULATION: Kurven zeigen nur Zahlen, Protokoll zeigt auch die gesamte Situation
  73. Veränderungsregeln: Wo kommt dieses Wissen her? Erfahrung, Vermutungen, Meinungen, Experimente …

Wie kann eine verteilte Gruppe eine Theorie erweitern?

Teil 3: Gespräch zur Frage, wie man eine gegebene Theorie konstruktiv erweitern kann, gerade auch dann, wenn die Zahl der Mitwirkenden einmal sehr groß sein sollte.

Hier wieder nur Stichworte aus dem Gespräch. Wer es genauer, vielfältiger, umfassender wissen will, muss sich das Video anschauen.

  1. Meinungsfindung in heterogene Gruppen
  2. Wie kommt man zu Informationen?
  3. Wie gehen diese in eine Theorie ein
  4. Beispiel Wasserverordnung und Vorgärten; noch relativ neu.
  5. Wie kommen diese Informationen in eine oksimo-Theorie, dazu in Alltagssprache
  6. Jemand will seine Informationen mit einbringen
  7. Wie sollte dieser Vorgang aussehen.
  8. (i) Normalen Text schreiben, an Gerd schicken, fügt dies ein
  9. (ii) Jeder wird user und kann es selber eingeben und testen
  10. Diesen Vorgang mal live testen; noch nicht klar, wie man es eingeben müsste.
  11. Einfache Informationen eingeben; kann für später helfen (vielleicht eine Art ‚Warteliste für Ideen‘)
  12. Für manche eine neue Information.
  13. Schon bislang ganz viele Daten.
  14. Protokolle: Wust von Datenblöcken, wie Dinge ordnen, gewichten?
  15. Kenntlich machen, was schon verarbeitet wurde, von wem.
  16. Beispiel Excel – einfach nicht ausdrückbar.
  17. Mehrdimensionale Datenbank mit Datenbank-Experten – zu aufwendig
  18. Version L2: Jeder kann seine Daten mit einem anderen teilen. Diese wird dem anderen angezeigt. Basis: Jeder hat seinen Simulationsraum.
  19. Version L3: neue Form des Teamworks überlegen?
  20. Jetzt: eine zentrale Stelle, die eingibt, die anderen liefern zu
  21. Jetzt: jeder liefert etwas ab, und beim nächsten Mal gemeinsam darüber sprechen.
  22. Nach welchen Regeln soll man etwas abgeben: Bsp Manfred: Sonnenblume blüht 20 Tage im Jahr
  23. Normalerweise gibt es ein Ziel.
  24. Wer entscheidet, was wichtig ist?
  25. Frage nach der ‚Relevanz‘ für eine Theorie?
  26. Annahme Team: Haben wir als Team ein Ziel? Welche Ideen lassen sich dem Ziel zuordnen? Bsp. Wasserverbrauch: was erhöht den Verbrauch? Was vermindert den Verbrauch?
  27. Wir entscheiden selber.
  28. Gemeinsamer Datentopf – Warteschlange … Brainstorming
  29. Bsp: Bei Zielkonflikten müssen diese geklärt werden. Wie?
  30. Aktuell kaum Infos zu absoluten Grenzen, wie viel Wasser es tatsächlich gibt
  31. Sammeln von Faktoren die mindern oder vergrößern.
  32. Verknüpfen von mehreren Theorien (Zielen?)
  33. Eingaben von allen ausfiltern?
  34. Diversity: alles annehmen
  35. Beiträge nehmen und durch Simulation klären?
  36. Nach jeder Eingabe eine neue Simulation?
  37. Wenn pro Tag viele hundert oder tausend neue Informationen: wie dann auswerten?
  38. KI als Auswertungshilfe?
  39. Einstellen ja, dann aber benutzen ja oder nein. Sammeln noch wertfrei, ändert noch nichts.
  40. Ab einem bestimmten Zeitpunkt kann man nicht sicher sagen, wie es sich im Gesamt auswirkt. Sinnhaftigkeit vielleicht später.
  41. Alle denkbaren Kombinationen: Rechenaufwand?
  42. … viele tausend Regeln … zu groß die Aufgabe? Für eine Cray, nicht aber für uns 🙂
  43. oksimo hat ein Ziel: ist ein Benchmark, wirkt jede Runde. (außerdem werden ja nicht alle Regeln zugleich angewendet).
  44. Rudolf … iwrm := Integrated Water Ressource Management
  45. Welche Maßnahmen gibt es? Welche Auswirkungen?
  46. Problem der Zustimmung von Maßnahmen: Wann gibt es Zustimmung?
  47. Wie quantifiziert man Zustimmung?
  48. In der Alltagspolitik kommt es vor…
  49. Im Alltag: Frage nach Beschaffenheit/ Verteilung von Eigenschaften (Gärten und ihre Beschaffenheit)
  50. Interaktive Map von Hugo für solche Sachen.
  51. Hugo musste aufhören.
  52. Hauptherausforderung: überhaupt Eingaben zu haben, dann ausprobieren.
  53. Was ist bei Konflikten?
  54. Einschätzungen der Wirkungen, auch untereinander.
  55. Wenn ganz viele gleichzeitig kommen, was dann?
  56. Kontrollierte Einführung von Erweiterungen.
  57. Release- und Revisionsmanagement
  58. Veränderungen müssen nachvollziehbar sein.
  59. Die Wirkung von Erweiterungen können auch erst langfristig wirken.

Aufgaben für nächste Sitzung am 5.September 2022

Jeder sendet ein paar Gedanken, die er für eine Erweiterung interessant findet. In der Sitzung gemeinsam klären, wie man diese als Erweiterungen in die bis dahin vorliegende Theorie einbaut.

Hier geht es zur Theorie Version 1.1.

WASSERPROJEKT – TAGEBUCH: KONFERENZ 1.Aug 2022

(Letzte Änderung: 3.August 2022, 15:50h)

Kontext

Dieser Bericht ist Teil des Tagebuchs vom Wasser-Projekt.

SITZUNG 1. August 2022, 19:00 – 21:00

Das Programm des Abends

Das Programm für den Abend am 1.August 22 lautete versuchsweise so:

Übersicht über den Gesprächsverlauf

Nach den scheinbar unausweichlichen technischen Problemen, wenn sich jemand zum ersten Mal dazuschaltet kamen die Runde dann doch schnell in ein angeregtes, engagiertes Gespräch,

Es gab einen neuen aktiven Teilnehmer Hugo, einen neuen — aus technischen Gründen aber nur zuhörenden — Teilnehmer Arnulf, und drei ‚bekannte‘ Teilnehmer aus der ersten Sitzung ‚Luca, Manfred und Gerd‘.

Ausgehend von dem Brainstorming der Sitzung vom 18.Juli begannen die Überlegungen damit, an welchen Punkten des Brainstormings man an diesem Abend anknüpfen könnte/ sollte/ wollte. Es wurde auch nochmals darauf hingewiesen, dass es das Hauptanliegen der heutigen Sitzung sei, anhand des Schemas ‚Ausgangslage – Ziel – Maßnahmen‘ die verschiedenen Aspekte versuchsweise zu ordnen.

Mit Bezug auf das letzte Brainstorming wurde die Idee aufgegriffen, die allgemeinen Überlegungen durch ‚Regionalisierung‘ und ‚Lokalisierung‘ überschaubarer zu machen. Hier führte Hugo seine Überlegung ein, dass er für die Gemeinde Schöneck am Beispiel der Initiative Gieß den Kiez in Berlin etwas Ähnliches in Kooperation mit den Berlinern starten möchte.

Dazu entwickelte sich ein angeregtes Gespräch mit dem Ergebnis, dass die Gruppe das Beispiel aufgriff. So konkret und eingeschränkt das Beispiel im Kontext des großen Wasserthemas ist, so ist es doch vom ‚großen Thema‘ nicht isoliert, sondern kann leicht in alle Richtungen entsprechend erweitert werden.

Erste Stichworte für das Theorie-Schema

Es wurde dann versuchsweise versucht, live die Ideen zum Bewässerungsprojekt im Kontext des Theorie-Schemas ‚Ausgangslage – Ziel – Maßnahmen‘ zu lokalisieren. Das erste Ergebnis sah so aus:

Ausgangslage

Region: MKK (Main-Kinzig Kreis)

Zeit: letzten 10 Jahre

Verbraucher: Menschen – Pflanzen – Tiere- Wald (Bäume) – Industrie + Gewerbe

Quellen: Umweltbericht MKK 1965 – 2020

– Die Einwohnerzahl im MKK 2020 beträgt xxx

– Der durchschnittliche Verbrauch an Wasser (aus der Leitung!) pro Person im MKK beträgt pro Tag 129 L (was ist genau gemeint?)

– Zuwachsrate der Bevölkerung im MKK xxx

– Bedarf an Bewässerung im öffentlichen Bereich am Beispiel der Grünanlagen beträgt pro Jahr xxx L.

– Der Grundwasserspiegel im MKK ist im Zeitraum ….. gestiegen/gesunken/ gleich beibehalten. Welche Zahlen?

– Aufgrund der zunehmenden Erwärmung wird das Klima in den Städten für Menschen, Pflanzen und Tiere gefährlich (Wie?)

– Die Bebauung in Städten wirkt sich ungünstig für Wasseraufnahme (Versiegelung) und Klima (Erwärmung) aus.

Ziel(e)

– Die Grundwasserversorgung der Einwohner im MKK soll bis 2040 gesichert sein. (Welche Zahlen gelten?)

– Die Begrünung im öffentlichen Bereich soll 2040 umfassender sein (Präzisieren)

– Die Begrünung soll eine spezifische Zusammensetzung haben (Welche Zusammensetzung?).

– Die Bewässerungsmethoden sollen ‚verbessert‘ werden (Wie?).

– Die Bewässerung soll ‚effektiver‘ sein (Wie?).

– Für die Bewässerung wird 2040 eine Menge von xxx Liter benötigt.

– Die Begrünung soll das Stadtklima verbessern (Warum? Wie?).

– Den privaten Wasserverbrauch der Situation (z.B. Wasserknappheit) anpassen (Was heißt dies genau?).

Massnahmen
  • Bereitstellung eines Katasters von Lokationen mit ihrem Bewuchs, um die Begrünung zu verbessern durch
    • Patenschaften
    • Reduktion von Versiegelung
    • optimale Datengrundlage
    • Bewässerungsstrategie verbessern
  • Bessere Nutzung des Regenwasser (Zisterne…)
  • Aufklärung und Motivation der Bevölkerung verbessern, um mehr konkrete Maßnahmen zu ergreifen.

WEITERES VORGEHEN

Für das weitere Vorgehen wurden einige Aktionen genannt, z.B.:

VIDEOMITSCHNITT

Ist noch in Bearbeitung.

ANHANG: FOTOS von Trockenspalten auf Feldern bei Schöneck-Kilianstädten, 3. August 2022

Lage der Felder

UFZ Dürremonitor: Interaktive Karte aktuell nicht verfügbar.

Ich wollte die punktuellen Beobachtungen mit den Feldern noch um die Daten aus dem Dürremonitor des UFZ ergänzen. Aber diese interaktive Karte findet sich unter der ursprünglichen Adresse nicht mehr. Anfrage an das UFZ läuft. 3.August 2022

WASSERPROJEKT – TAGEBUCH: Konferenz 18.Juli 2022

(Letzte Änderung: 24.Juli 2022, 01:20h)

Kontext

Dieser Bericht ist Teil des Tagebuchs vom Wasser-Projekt.

SITZUNG 18.Juli 2022, 19:00 – 21:00 (23:00h)

Eilmeldung

Start gelungen. Rakete hat abgehoben. Crew wohlauf.

INM ‚Bodenstation‘ 18.Juli 22, nach 23h – Teil des Außengangs mit Blick auf Osthafengebiet
INM ‚Bodenstation Senderaum nach 23:00h – ’schwarze Flasche‘ ist unsere ‚Videokonferenzmaschine‘

Zur Auftaktsitzung saßen wir mit 3 Personen in der INM ‚Bodenstation‘ und drei waren ‚online‘. Die Gespräche waren sehr intensiv, kreativ und streckenweise sehr ‚philosophisch‘. Aber wir haben die Kurve dann doch bekommen und das Thema ‚Wasser‘ poppte auf. Das ist der Beginn einer langen, spannenden Geschichte, und doch ‚real‘.

Ausgangslage

Wie man über die Seite DAS THEMA ‚WASSER‘ IM RAHMEN EINES PROJEKTES IM FORMAT VON ‚BÜRGERWISSENSCHAFT 2.0‘ ein wenig erfahren kann, ging dem konkreten öffentlichen Wasser-Projekt viel Diskussion, viel Theorie, ja auch viel Forschung voraus. Und wer sich mit ‚Theorien‘ schon mal selbst beschäftigt hat, der weiß, dass der Weg von der Theorie zur konkreten Praxis nicht ohne weiteres von vornherein klar ist. Da muss schon mal ‚herumprobiert‘ werden (was wir seit 2019 heftig getan haben :-)), bis sich eine Idee herausschält, die interessant genug erscheint und die zugleich ‚machbar‘ ist. So jetzt mit diesem ‚Bürgerwissenschaft 2.0 Wasser-Projekt‘. Ob es gelingt, wie es gelingt, das wird sich im Verlauf zeigen.

Das Programm des Abends

Das Programm für den Abend am 18.Juli 22 lautete versuchsweise so:

Zusammenfassung der Gespräche

Dadurch, dass es die erste Konferenz war, gab es für alle Beteiligten viele offene Fragen, die nach Antworten suchten, bevor es zum eigentlichen Thema dieser ersten Sitzung kam. Dieser Teil der Videoaufzeichnung wurde auf Satzbasis ‚transkribiert‘ und wird über die Verteilerliste allen zur Verfügung gestellt. Hier eine Zusammenfassung.

Bürgerwissenschaft 2.0

Nach einer kurzen Vorstellungsrunde wurde kurz erläutert, was mit ‚Bürgerwissenschaft 2.0‘ gemeint ist und warum dieser neue Ansatz wichtig ist.

Anhand des Schaubildes zur Bürgerwissenschaft 2.0 wurde die Vorgehensweise innerhalb einer Bürgerwissenschaft 2.0 erläutert.

Bürgerwissenschaft 2.0 und Computer

Es wurde ausdrücklich darauf hingewiesen, dass das Konzept einer Bürgerwissenschaft 2.0 ohne jeglichen Computer angewendet werden kann. Für viele Problemstellungen ist es aber hilfreich, wenn es ein Computerprogramm (Software) gibt, das die Beteiligten bei der Verwaltung ihrer Aussagen unterstützt, speziell bei der Generierung von Prognosen. Eine solche Software wurde — beginnend Sommer 2020 — entwickelt. Bislang liegt diese Software mit Level 1 (Nur Text) und Level 2 (Erweiterung mit quantitativen Größen) vor. An Level 3 (grafische Oberfläche für komplette Theorien) wird gerade gearbeitet.

Mensch und Computer

Für das Verständnis der Beziehung zwischen Menschen und Computer ist es wichtig, zu verstehen, dass Menschen ihre gesamte Welterfahrung schrittweise lernen und in ihren Gehirnen ‚anreichern‘. Wenn sie eine ‚Sprache‘ dazu benutzen, um auf die Welterfahrung ‚in ihnen drin‘ Bezug zu nehmen, dann kann ein anderer Mensch die benutzen ‚Laute‘ oder ‚Zeichen‘ der benutzten Sprache mehr oder weniger seiner eigenen ‚inneren‘ Erfahrung zuordnen (falls man die gleiche Sprache spricht und über eine einigermaßen ‚ähnliche‘ Welterfahrung verfügt) und es entsteht das, was wir ‚Verstehen‘ nennen. Aus solch einem Verstehen kann ein ‚gemeinsames Handeln‘ erwachsen. Im Fall von Computern haben wir es mit programmierbaren Maschinen zu tun, die über keinerlei Welterfahrung verfügen, wie ein Mensch; erst Recht verfügt kein Computer über eine Sprache, die er, wie ein Mensch, im Laufe seines Lebens schrittweise mit seiner Welterfahrung ‚verzahnt‘ hat. Für einen Computer sind daher sprachliche Ausdrücke ‚Ausdrücke ohne jede Bedeutung‘. Computer kann man also dazu benutzen, sprachliche Ausdrücke zu ‚verwalten‘, aber ohne diese Ausdrücke zu ‚Verstehen‘.

Daten und formale Logik

Im Rahmen der Informationswissenschaft gibt es fast überall den Begriff der ‚Daten‘. Für Menschen sind diese ‚Daten‘ zunächst nur Ausdrücke einer Sprache. Ob diese Ausdrücke etwas bedeuten hängt vom verfügbaren ‚Verstehen‘ ab. ‚Normale Sprachen‘ besitzen die Eigenschaft, dass die ‚Benutzer‘ der Ausdrücke die zugehörige ‚Bedeutung‘ verändern können, z.B. weil sich der zugehörige Alltag ändert. Die gleichen ‚Worte‘ (Ausdrücke) können also zu unterschiedlichen Zeiten Unterschiedliches bedeuten. Für Menschen ist dies kein Problem. Wohl aber für informationsverarbeitende Systeme, die in Datenbanken nur Ausdrücke vorfinden. Den Ausdrücken als solchen kann man nicht ansehen, dass sich ihre Bedeutung verändert hat.

Für die formale Logik — und formale Sprachen im Allgemeinen — gilt das Gleiche. Formale Sprachen als solche haben keinerlei Bedeutung. Eine Bedeutung muss nach Bedarf ‚hinzu konstruiert‘ werden. Im Fall von Programmiersprachen wird z.B. die Arbeitsweise der Maschine genommen und in Beziehung zu formalen Ausdrücken gesetzt. So kann z.B. der Ausdruck ‚print(..)‘ in einer Programmiersprache so ‚verdrahtet‘ werden, dass die Maschine bestimmte Ausdrücke auf einem Bildschirm anzeigt.

Ankerpunkt Mensch

Aus all diesen Überlegungen folgt, dass der Mensch als homo sapiens am Ende von 3.5 Milliarden Jahren Evolution ein biologisches Wesen ist, das über diese wunderbare Fähigkeit verfügt, erlernte Erfahrungen mit einer erlernten Sprache so zu verknüpfen, dass das Gehirn des einen Menschen mit dem Gehirn eines anderen Menschen sich über Bedeutungen verständigen kann. Computer können dies grundsätzlich nicht. Der Mensch kann aber Computer dazu benutzen, die Ausdrücke seiner Sprache so zu verwalten, dass der Computer den Menschen bei seiner Kommunikation unterstützt. Das eigentliche Verstehen bleibt dem Menschen vorbehalten.

Erstes Brainstorming zum Thema Wasser

Nach einer längeren Gesprächsphase zum Funktionieren von Sprache (siehe oben) versuchte sich die Gruppe der Frage zu stellen ‚Wie viel Wasser gibt es?‘ Zunächst wurde auf die explizite Einbeziehung von anderweitigen Dokumenten verzichtet und jeder versuchte, seine ‚persönliche Datenbank im Kopf‘ abzuklopfen, was sich da so findet. Das Ergebnis findet sich im folgenden Schaubild.

Mindmap zum Brainstorming innerhalb der Konferenz am 18.Juli 2022

Die entscheidende Idee in diesem Brainstorming war, dass Wasser das häufigste Element auf diesem Planeten ist und Wasser als solches nicht verschwindet. Es wechselt nur seine Zustandsformen. Betrachtet man Wasser als ein ‚System‘ mit Input, Output und verschiedenen ‚Operationen‘ mit Wasser in einer bestimmten ‚Umgebung‘, dann kann man die Vielfalt der Vorkommens- und Nutzungsweisen von Wasser sehr allgemein betrachten.

Für den weiteren Fortgang des Prozesses scheint es aber notwendig zu sein, dass wir das Phänomen Wasser ‚regionalisieren‘, ihm einen ‚überschaubaren Ort‘ — hier: Hessen — geben.

Für diesen Ort sollte dann geklärt werden, wer denn in Hessen als
‚Verbraucher‘ von Wasser zu identifizieren ist.

Ein erstes Video

Das Video bietet wenig Bilder, dafür den Original-Sound von den Gesprächen. Allerdings: die Stellen, bei denen technische Probleme aufgetreten waren, sind herausgeschnitten.

Aufgabenstellung für nächste Sitzung

Anhand der Gedankenskizze (siehe vorausgehenden Abschnitt) soll in der nächsten Sitzung ausprobiert werden, ob und wie man aus diesen ersten Gedanken schon eine Struktur, ein Modell oder gar eine ganze Theorie erschaffen kann. Dazu wird auch die Software des Projektes benutzt (bislang nur Level 1+2).

Feedback zur Sitzung

Wenn ihr irgendetwas zur Sitzung kommentieren oder beitragen möchtet, schreibt uns einfach eine Email an: wasser@oksimo.org mit dem Betreff ‚Feedback‘. Wir versuchen dies dann aufzugreifen.