WASSERPROJEKT – TAGEBUCH: Konferenz 18.Juli 2022

(Letzte Änderung: 24.Juli 2022, 01:20h)

Kontext

Dieser Bericht ist Teil des Tagebuchs vom Wasser-Projekt.

SITZUNG 18.Juli 2022, 19:00 – 21:00 (23:00h)

Eilmeldung

Start gelungen. Rakete hat abgehoben. Crew wohlauf.

INM ‚Bodenstation‘ 18.Juli 22, nach 23h – Teil des Außengangs mit Blick auf Osthafengebiet
INM ‚Bodenstation Senderaum nach 23:00h – ’schwarze Flasche‘ ist unsere ‚Videokonferenzmaschine‘

Zur Auftaktsitzung saßen wir mit 3 Personen in der INM ‚Bodenstation‘ und drei waren ‚online‘. Die Gespräche waren sehr intensiv, kreativ und streckenweise sehr ‚philosophisch‘. Aber wir haben die Kurve dann doch bekommen und das Thema ‚Wasser‘ poppte auf. Das ist der Beginn einer langen, spannenden Geschichte, und doch ‚real‘.

Ausgangslage

Wie man über die Seite DAS THEMA ‚WASSER‘ IM RAHMEN EINES PROJEKTES IM FORMAT VON ‚BÜRGERWISSENSCHAFT 2.0‘ ein wenig erfahren kann, ging dem konkreten öffentlichen Wasser-Projekt viel Diskussion, viel Theorie, ja auch viel Forschung voraus. Und wer sich mit ‚Theorien‘ schon mal selbst beschäftigt hat, der weiß, dass der Weg von der Theorie zur konkreten Praxis nicht ohne weiteres von vornherein klar ist. Da muss schon mal ‚herumprobiert‘ werden (was wir seit 2019 heftig getan haben :-)), bis sich eine Idee herausschält, die interessant genug erscheint und die zugleich ‚machbar‘ ist. So jetzt mit diesem ‚Bürgerwissenschaft 2.0 Wasser-Projekt‘. Ob es gelingt, wie es gelingt, das wird sich im Verlauf zeigen.

Das Programm des Abends

Das Programm für den Abend am 18.Juli 22 lautete versuchsweise so:

Zusammenfassung der Gespräche

Dadurch, dass es die erste Konferenz war, gab es für alle Beteiligten viele offene Fragen, die nach Antworten suchten, bevor es zum eigentlichen Thema dieser ersten Sitzung kam. Dieser Teil der Videoaufzeichnung wurde auf Satzbasis ‚transkribiert‘ und wird über die Verteilerliste allen zur Verfügung gestellt. Hier eine Zusammenfassung.

Bürgerwissenschaft 2.0

Nach einer kurzen Vorstellungsrunde wurde kurz erläutert, was mit ‚Bürgerwissenschaft 2.0‘ gemeint ist und warum dieser neue Ansatz wichtig ist.

Anhand des Schaubildes zur Bürgerwissenschaft 2.0 wurde die Vorgehensweise innerhalb einer Bürgerwissenschaft 2.0 erläutert.

Bürgerwissenschaft 2.0 und Computer

Es wurde ausdrücklich darauf hingewiesen, dass das Konzept einer Bürgerwissenschaft 2.0 ohne jeglichen Computer angewendet werden kann. Für viele Problemstellungen ist es aber hilfreich, wenn es ein Computerprogramm (Software) gibt, das die Beteiligten bei der Verwaltung ihrer Aussagen unterstützt, speziell bei der Generierung von Prognosen. Eine solche Software wurde — beginnend Sommer 2020 — entwickelt. Bislang liegt diese Software mit Level 1 (Nur Text) und Level 2 (Erweiterung mit quantitativen Größen) vor. An Level 3 (grafische Oberfläche für komplette Theorien) wird gerade gearbeitet.

Mensch und Computer

Für das Verständnis der Beziehung zwischen Menschen und Computer ist es wichtig, zu verstehen, dass Menschen ihre gesamte Welterfahrung schrittweise lernen und in ihren Gehirnen ‚anreichern‘. Wenn sie eine ‚Sprache‘ dazu benutzen, um auf die Welterfahrung ‚in ihnen drin‘ Bezug zu nehmen, dann kann ein anderer Mensch die benutzen ‚Laute‘ oder ‚Zeichen‘ der benutzten Sprache mehr oder weniger seiner eigenen ‚inneren‘ Erfahrung zuordnen (falls man die gleiche Sprache spricht und über eine einigermaßen ‚ähnliche‘ Welterfahrung verfügt) und es entsteht das, was wir ‚Verstehen‘ nennen. Aus solch einem Verstehen kann ein ‚gemeinsames Handeln‘ erwachsen. Im Fall von Computern haben wir es mit programmierbaren Maschinen zu tun, die über keinerlei Welterfahrung verfügen, wie ein Mensch; erst Recht verfügt kein Computer über eine Sprache, die er, wie ein Mensch, im Laufe seines Lebens schrittweise mit seiner Welterfahrung ‚verzahnt‘ hat. Für einen Computer sind daher sprachliche Ausdrücke ‚Ausdrücke ohne jede Bedeutung‘. Computer kann man also dazu benutzen, sprachliche Ausdrücke zu ‚verwalten‘, aber ohne diese Ausdrücke zu ‚Verstehen‘.

Daten und formale Logik

Im Rahmen der Informationswissenschaft gibt es fast überall den Begriff der ‚Daten‘. Für Menschen sind diese ‚Daten‘ zunächst nur Ausdrücke einer Sprache. Ob diese Ausdrücke etwas bedeuten hängt vom verfügbaren ‚Verstehen‘ ab. ‚Normale Sprachen‘ besitzen die Eigenschaft, dass die ‚Benutzer‘ der Ausdrücke die zugehörige ‚Bedeutung‘ verändern können, z.B. weil sich der zugehörige Alltag ändert. Die gleichen ‚Worte‘ (Ausdrücke) können also zu unterschiedlichen Zeiten Unterschiedliches bedeuten. Für Menschen ist dies kein Problem. Wohl aber für informationsverarbeitende Systeme, die in Datenbanken nur Ausdrücke vorfinden. Den Ausdrücken als solchen kann man nicht ansehen, dass sich ihre Bedeutung verändert hat.

Für die formale Logik — und formale Sprachen im Allgemeinen — gilt das Gleiche. Formale Sprachen als solche haben keinerlei Bedeutung. Eine Bedeutung muss nach Bedarf ‚hinzu konstruiert‘ werden. Im Fall von Programmiersprachen wird z.B. die Arbeitsweise der Maschine genommen und in Beziehung zu formalen Ausdrücken gesetzt. So kann z.B. der Ausdruck ‚print(..)‘ in einer Programmiersprache so ‚verdrahtet‘ werden, dass die Maschine bestimmte Ausdrücke auf einem Bildschirm anzeigt.

Ankerpunkt Mensch

Aus all diesen Überlegungen folgt, dass der Mensch als homo sapiens am Ende von 3.5 Milliarden Jahren Evolution ein biologisches Wesen ist, das über diese wunderbare Fähigkeit verfügt, erlernte Erfahrungen mit einer erlernten Sprache so zu verknüpfen, dass das Gehirn des einen Menschen mit dem Gehirn eines anderen Menschen sich über Bedeutungen verständigen kann. Computer können dies grundsätzlich nicht. Der Mensch kann aber Computer dazu benutzen, die Ausdrücke seiner Sprache so zu verwalten, dass der Computer den Menschen bei seiner Kommunikation unterstützt. Das eigentliche Verstehen bleibt dem Menschen vorbehalten.

Erstes Brainstorming zum Thema Wasser

Nach einer längeren Gesprächsphase zum Funktionieren von Sprache (siehe oben) versuchte sich die Gruppe der Frage zu stellen ‚Wie viel Wasser gibt es?‘ Zunächst wurde auf die explizite Einbeziehung von anderweitigen Dokumenten verzichtet und jeder versuchte, seine ‚persönliche Datenbank im Kopf‘ abzuklopfen, was sich da so findet. Das Ergebnis findet sich im folgenden Schaubild.

Mindmap zum Brainstorming innerhalb der Konferenz am 18.Juli 2022

Die entscheidende Idee in diesem Brainstorming war, dass Wasser das häufigste Element auf diesem Planeten ist und Wasser als solches nicht verschwindet. Es wechselt nur seine Zustandsformen. Betrachtet man Wasser als ein ‚System‘ mit Input, Output und verschiedenen ‚Operationen‘ mit Wasser in einer bestimmten ‚Umgebung‘, dann kann man die Vielfalt der Vorkommens- und Nutzungsweisen von Wasser sehr allgemein betrachten.

Für den weiteren Fortgang des Prozesses scheint es aber notwendig zu sein, dass wir das Phänomen Wasser ‚regionalisieren‘, ihm einen ‚überschaubaren Ort‘ — hier: Hessen — geben.

Für diesen Ort sollte dann geklärt werden, wer denn in Hessen als
‚Verbraucher‘ von Wasser zu identifizieren ist.

Ein erstes Video

Das Video bietet wenig Bilder, dafür den Original-Sound von den Gesprächen. Allerdings: die Stellen, bei denen technische Probleme aufgetreten waren, sind herausgeschnitten.

Aufgabenstellung für nächste Sitzung

Anhand der Gedankenskizze (siehe vorausgehenden Abschnitt) soll in der nächsten Sitzung ausprobiert werden, ob und wie man aus diesen ersten Gedanken schon eine Struktur, ein Modell oder gar eine ganze Theorie erschaffen kann. Dazu wird auch die Software des Projektes benutzt (bislang nur Level 1+2).

Feedback zur Sitzung

Wenn ihr irgendetwas zur Sitzung kommentieren oder beitragen möchtet, schreibt uns einfach eine Email an: wasser@oksimo.org mit dem Betreff ‚Feedback‘. Wir versuchen dies dann aufzugreifen.