Archiv der Kategorie: explizite Zeitstruktur

oksimo.R – Alltagsszenen – Tagesablauf (Zeitliche und ethische Struktur(en))

Autor: Gerd Doeben-Henisch (gerd@oksimo.org)

(Letzte Änderung: 26.November 2022 – 5.Dezember 2022, 09:25h)

KONTEXT

Dieser Text ist Teil der einführenden Beispiele des Buchprojektes „oksimo.R – Editor und Simulator für Theorien“. Dieser Teil bildet eine Fortsetzung sowohl zum Teil 2 von ‚Essen gehen (mit Absicht))‘ wie auch der Erklärungsbox ‚Welt, Raum, Zeit‘.

INHALT

In diesem Text geht es einmal darum, bei der Beschreibung eines Prozesses im Alltag neben der ‚impliziten Zeitstruktur‘ auch eine ‚explizite Zeitstruktur‘ zu verwenden. Ferner zeigen sich neue Aspekte im Kontext einer ‚IST-Beschreibung‘; diese können ‚elementar‘ sein oder ‚zusammengesetzt‘. Ein anderer Aspekt sind die ‚ZIELE‘, die im Rahmen eines Prozesses auftreten können. Diese repräsentieren neben der primär erfahrbaren ‚empirischen Welt‘ eine zusätzliche ‚ethische‘ Dimension, deren Beschaffenheit bis heute als ‚eher ungesichert‘ anzusehen ist.

Eine ‚implizite‘ Beschreibung von Zeit liegt vor, wenn man verschiedene Ereignisse im Erzählen hintereinander anordnet, ohne explizit Zeitangaben zu machen (Peter steht vor der Tür. Er öffnet die Tür und geht hinein.) Eine ‚explizite‘ Zeitangabe benutzt solche Ausdrücke, die als vereinbarte ‚Zeitmarken‘ gelten (Es ist früh am Morgen. Peter wacht auf. Nach 15 Minuten geht er ins Badezimmer. Um 12:00h muss er im Geschäft sein….). ‚Zusammengesetzte‘ IST-Beschreibungen vereinigen eine endliche Menge von ‚elementaren‘ IST-Beschreibungen. ‚ZIELE‘ können ‚global‘ oder ‚lokal‘ sein, ja, sie können sich auch ‚verändern‘! Sie müssen von den handelnden Menschen separat zur erfahrbaren Weltbeschreibung gesetzt und formuliert werden. Diese — oft ‚ethisch‘ genannte — Vorgehensweise ist im Lichte der bisherigen Geschichte extrem Fehleranfällig.

Ein Tagesablauf

Im bisherigen Beispiel wird ein Prozess beschrieben (Essen gehen), den man als ‚Teil eines Tages‘ verstehen kann: Als ein ‚Tag‘ wird normalerweise die ‚Zeit‘ zwischen dem Aufstehen am ‚Morgen‘ und dem ‚zu Bett gehen‘ am ‚Abend‘ verstanden, wobei ‚Abend‘ fließend ist; bei vielen erstreckt sich die Zeit bis zum ‚Schlafen gehen‘ bis ‚Mitternacht‘ oder gar später. Während die Aktivitäten ‚Aufstehen‘ und ‚Schlafen gehen‘ als solche eine einigermaßen konkrete Bedeutung haben, ist es mit ‚Morgen‘ und ‚Abend‘ schon schwieriger. Ursprünglich war ‚Morgen‘ die Zeit, wenn die ‚Sonne aufgeht‘, und ‚Abend‘, wenn die ‚Sonne untergeht‘. Mit dem Fortschreiten der ‚Verstädterung‘ und der ‚Technisierung‘ der Lebenswelt findet eine immer stärkere Abkopplung des Tagesablaufs von ‚periodischen Naturereignissen‘ (Sonne, Mond, …) statt und stattdessen eine immer stärkere Ankopplung an ‚künstliche Umgebungen‘, zu der auch ‚Zeitmaschinen‘ (Uhren) gehören. Die ‚periodischen Signale‘ dieser Zeitmaschinen dienen dann immer mehr als Ersatz für natürlich periodische Vorgänge. Mein ‚Morgen‘ ist dann vielleicht nicht mehr der ‚Sonnenaufgang‘ sondern das ‚Klingeln meines Weckers‘ um z.B. 7:00h. Die ‚Mittagszeit‘ ist dann nicht mehr der höchste Sonnenstand sondern z.B. 12:30h bis 13:30h als ‚offizielle Mittagspause‘ der jeweiligen Institution. usw.

Will man in einem oksimo.R Text mit expliziten Zeitangaben arbeiten, dann müssen diese als ‚Eigenschaft einer Situation‘ auftreten. Ein einfaches Beispiel:

Gerd sitzt in seinem Büro. Es ist 12:30h. Gerd ist hungrig.

Man könnte dann z.B. fortsetzen mit:

Gerd beschließt, zum Griechen um die Ecke zu gehen. Gerd geht zum Griechen. Es ist 12:40h, als er sein Büro verlässt.

Auf diese Weise kann man eine Uhr — oder andere typische Zeitangaben — den ganzen Tag mitlaufen lassen bis zu dem Zeitpunkt, wo Gerd schlafen geht.

Es ist 23:35h. Gerd schläft ein. Um 7:00h klingelt der Wecker.

Nehmen wir mal den einfachen Fall an, dass der Tagesablauf durch ‚Fixpunkte‘ weitgehend geregelt ist. Dann könnte man mit wenigen Regeln beliebig viele Tagesabläufe hintereinander beschreiben.

Ein erstes Demo-Beispiel

Folgender einfacher Tagesablauf soll beispielhaft angenommen werden [1]:

  • Morgen, Aufwachen
  • Die Wohnung verlassen
  • Vormittag, Büro
  • Mittag, Imbiss
  • Nachmittag, Büro
  • Arbeitsende
  • Abends Einkaufen
  • Spät am Abend Freizeit
  • Nachts Schlafen

Erste Teilsimulation: Arbeitsende und Einkaufen

IST-Beschreibung

Eine Ausgangslage könnte zu jedem Zeitpunkt ansetzen, z.B. am Arbeitsende:

IST-BESCHREIBUNG (Arbeitsende)

Name: arbeitsende1
Es ist Arbeitsende.
Gerd verlässt das Büro.

ZIEL-Beschreibung(en)

Der Akteur kann viele Ziele gleichzeitig haben, z.B.:

ZIEL-BESCHREIBUNG(en) [2]

ZIEL 1 (Einkaufen)

Name: z-einkaufen1

Es ist Arbeitsende.
Gerd hat eingekauft.

ZIEL 2

Name: z-zuhausemusik1

Gerd ist zu Hause.
Gerd hat Musik gemacht.

ZIEL 3

Es ist nach 23:00h. Gerd hat sich schlafen gelegt.

Veränderungs-Regeln

Jetzt muss man sich überlegen, mit Hilfe von welchen Veränderungsregeln man — ausgehend von der IST-Beschreibung — die verschiedenen Ziele erreichen kann.

… für Ziel 1

Um ZIEL 1 zu erreichen, könnte man vielleicht folgende Veränderungs-Regel(n) annehmen:

VR-Einkaufen

WENN

Es ist Arbeitsende. Gerd verlässt das Büro.

DANN

Hinzu: Gerd geht zum Laden um die Ecke.

Wegnehmen: Gerd verlässt das Büro.

Regel im oksimo.R Format:

Rule: vr-laden1
Conditions:
Es ist Arbeitsende.
Gerd verlässt das Büro.
Positive Effects:
Gerd geht zum Laden um die Ecke.

Negative Effects:
Gerd verlässt das Büro.

Rule name: vr-laden2

Conditions:
Es ist Arbeitsende.
Gerd geht zum Laden um die Ecke.

Effects plus:
Gerd ist im Laden.
Gerd sucht sich alles zusammen, was er braucht.
Gerd geht zur Kasse und zahlt.
Gerd hat eingekauft.
Effects minus:
Gerd geht zum Laden um die Ecke.

Zusammengefasst in einem Regel-Dokument ergibt sich:

rd-einkaufen1

vr-laden1
vr-laden2

Name der gespeicherten Simulation: einkaufen1-sim1

Your vision:
Gerd hat eingekauft.,Es ist Arbeitsende.

Initial states: 
Es ist Arbeitsende.,Gerd verlässt das Büro.

Round 1

Current states: Gerd geht zum Laden um die Ecke.,Es ist Arbeitsende.
Current visions: Gerd hat eingekauft.,Es ist Arbeitsende.
Current values:
50.00 percent of your vision was achieved by reaching the following states:
Es ist Arbeitsende.

Round 2

Current states: Gerd hat eingekauft.,Gerd geht zur Kasse und zahlt.,Gerd sucht sich alles zusammen, was er braucht.,Es ist Arbeitsende.,Gerd ist im Laden
Current visions: Gerd hat eingekauft.,Es ist Arbeitsende.
Current values:

100.00 percent of your vision was achieved by reaching the following states:
Gerd hat eingekauft.,Es ist Arbeitsende.

Differenzierung des Konzepts ‚IST-Beschreibung‘

Man kann an der IST-Beschreibung von Runde 2 erkennen, dass in dieser IST-Beschreibung eigentlich ‚mehrere Zustandsbeschreibungen‘ zusammengefasst wurden. Denn die einzelnen Aussagen {Gerd geht zur Kasse und zahlt., Gerd sucht sich alles zusammen, was er braucht., Es ist Arbeitsende., Gerd ist im Laden.} sind so, dass jede für sich eine IST-Situation beschreibt, die für sich alleine stehen kann . Im Alltag setzen diese einzelnen Situationen eine gewisse ‚Abfolge voraus‘:

  1. Es ist Arbeitsende.
  2. Gerd ist im Laden.
  3. Gerd sucht sich alles zusammen, was er braucht.
  4. Gerd geht zur Kasse und zahlt.

Dies wirft die grundsätzliche Frage auf, ob eine solche ‚Zusammenfassung‘ von einzelnen IST-Beschreibungen noch eine IST-Beschreibung darstellt, die folgende Anforderungen einer IST-Beschreibung erfüllt : (i) Eine Menge von Eigenschaften, die innerhalb eines Zeitintervalls unverändert sind. (ii) Alle in der Situation beteiligten Akteure können die Aussagen bestätigen. Führt man die Unterscheidung zwischen ‚Elementaren IST-Beschreibungen‘ und ‚Zusammengesetzten-IST-Beschreibungen‘ ein, dann könnte man vereinbaren:

  1. Def: Eine ‚elementare IST-Beschreibung ist ein IST-Beschreibung
  2. Def: Eine ‚zusammengesetzte IST-Beschreibung‚ stellt eine ‚Sammlung‘ von elementaren IST-Beschreibungen‘ dar.
  3. Wahrheitskriterium: Die Beteiligten einer gemeinsamen Situation müssen entscheiden, ob sie die elementaren/ zusammengesetzten IST-Beschreibungen akzeptieren.

Zweite Teilsimulation: Spät Freizeit und Schlafen

Die vorausgehende Teil-Simulation zum Thema ‚Arbeitsende und Einkaufen‘ endet mit folgender IST-Beschreibung:

Es ist Arbeitsende. Gerd ist im Laden, Gerd sucht sich alles zusammen, was er braucht. Gerd geht zur Kasse und zahlt. Gerd hat eingekauft.

Es gibt jetzt zwei Ziele, die noch nicht erreicht wurden:

ZIEL 2

Es ist spät am Abend. Gerd hat Musik gemacht.

ZIEL 3

Es ist nach 23:00h. Gerd hat sich schlafen gelegt.

Veränderungs-Regeln

Jetzt muss man sich wieder überlegen, mit Hilfe von welchen Veränderungsregeln man — ausgehend von der aktuellen IST-Beschreibung — die verschiedenen Ziele erreichen kann.

… für Ziel 2

Um ZIEL 2 zu erreichen, könnte man vielleicht folgende Veränderungs-Regel(n) annehmen:

VR-Nach Hause

WENN

Es ist Arbeitsende. Gerd hat eingekauft.

DANN

Hinzu: Gerd geht nach Hause.

Wegnehmen: Gerd ist im Laden., Gerd sucht sich alles zusammen, was er braucht. Gerd geht zur Kasse und zahlt. Gerd hat eingekauft.

Regel im oksimo.

Rule name: vr-nachhause1

Conditions:
Es ist Arbeitsende.
Gerd hat eingekauft.

Effects plus:
Gerd geht nach Hause.
Effects minus:
Gerd ist im Laden.
Gerd sucht sich alles zusammen, was er braucht.
Gerd geht zur Kasse und zahlt.
Gerd hat eingekauft.

Rule: vr-zuhause1
Conditions:
Gerd geht nach Hause.
Positive Effects:
Gerd ist zu Hause.
Gerd macht Musik.
Es ist 23:00h.

Negative Effects:
Gerd geht nach Hause.

Test der Teiltheorie durch Simulation

Name gespeicherte Simulation: feierabend1-sim1

Bestandteile:

Selected visions:
z-einkaufen1
z-zuhausemusik1
Selected states:
arbeitsende1
Selected rules:
doc rd-einkaufen1
vr-nachhause1
vr-zuhause1

Your vision:
Gerd hat eingekauft.,Gerd hat Musik gemacht.,Gerd ist zu Hause.,Es ist Arbeitsende.

Initial states: 
Es ist Arbeitsende.,Gerd verlässt das Büro.

Round 1

Current states: Gerd geht zum Laden um die Ecke.,Es ist Arbeitsende.
Current visions: Gerd hat eingekauft.,Gerd hat Musik gemacht.,Gerd ist zu Hause.,Es ist Arbeitsende.
Current values:

25.00 percent of your vision was achieved by reaching the following states:
Es ist Arbeitsende.

Round 2

Current states: Gerd hat eingekauft.,Gerd geht zur Kasse und zahlt.,Gerd sucht sich alles zusammen, was er braucht.,Es ist Arbeitsende.,Gerd ist im Laden.
Current visions: Gerd hat eingekauft.,Gerd hat Musik gemacht.,Gerd ist zu Hause.,Es ist Arbeitsende.
Current values:

50.00 percent of your vision was achieved by reaching the following states:
Gerd hat eingekauft.,Es ist Arbeitsende.,

Round 3

Current states: Gerd geht nach Hause.,Es ist Arbeitsende.
Current visions: Gerd hat eingekauft.,Gerd hat Musik gemacht.,Gerd ist zu Hause.,Es ist Arbeitsende.
Current values:

25.00 percent of your vision was achieved by reaching the following states:
Es ist Arbeitsende.

Round 4

Current states: Gerd macht Musik.,Gerd ist zu Hause.,Es ist Arbeitsende.,Es ist 23:00h.
Current visions: Gerd hat eingekauft.,Gerd hat Musik gemacht.,Gerd ist zu Hause.,Es ist Arbeitsende.
Current values:

50.00 percent of your vision was achieved by reaching the following states:
Gerd ist zu Hause.,Es ist Arbeitsende.,

Differenzierung des Begriffs ZIELE

An diesem kleinen Beispiel kann man u.a. folgendes beobachten:

  1. Wenn es mehr als eine ZIEL-Beschreibung gibt, dann werden die Inhalte der verschiedenen ZIEL-Beschreibungen automatisch zu einer ZIEL-Beschreibung zusammen gefasst. Dies bedeutet, sollte es unterschiedliche Arbeitsgruppen mit unterschiedlichen Zielen geben, werden diese automatisch vereinigt, sofern man diese in einem Test zusammen führt. Dies führt dann dazu, dass die ‚Anzeige‘ einer ‚Zielerfüllung‘ sich immer mehr ‚verfeinert‘: jeder einzelne Aspekt eines Zieles wird berücksichtigt.
  2. Wenn die Ziele keine ‚globalen‘ Ziele sind, die für den ganzen Prozess gelten sollen, sondern nur ‚lokale‘ Ziele, die im Verlauf eines längeren Prozesses quasi ‚durchlaufen‘ werden, dann kann es passieren, dass keine 100%-Zielerfüllung mehr angezeigt wird, obgleich jedes Teilziel zu 100% erreicht wurde. Man könnte diese Wechselwirkung zwischen Teilzielen mit dem Begriff ‚Zielabschattung‘ benennen.

Der Effekt einer ‚Zielabschattung‘ ist nicht sehr hilfreich.

Die ‚Logik hinter den Teilzielen‘ besteht ja darin, dass ein längerer Prozess ja tatsächlich verschiedene ‚lokale‘ Ziele umfassen kann. In einer bestimmten IST-Situation kann es ein lokales Ziel geben (nach Arbeitsende noch kurz einkaufen), das für eine kurze Zeitspanne den Akteur ‚dominiert‘, aber wenn dieses lokale Ziel dann erfüllt wurde (‚Gerd hat eingekauft‘), dann hat sich dieses Ziel ‚erledigt‘. Dann kann ein ’neues lokales Ziel‘ aktiv werden (’nach Hause gehen‘).

Um solch einen Zielabschattungs-Effekt zu verhindern, wäre es besser, man kann Ziele ’situationsabhängig aktivieren und deaktivieren‘. Dies ist möglich. Schauen wir uns dies an, indem wir die bisherige Theorie entsprechend abändern.

Lese die Fortsetzung HIER.

KOMMENTARE

[1] TAGESBLAUF: Dieser Tagesablauf ist einerseits höchst einfach, zugleich beschreibt er dennoch in seiner Einfachheit einen Tagesablauf, der bei vielen anderen Menschen völlig anders aussieht. Es wäre sicher interessant, einen Tagesablauf als ‚Baustein‘ eines alltäglichen Lebensprozesses zu sehen, durch den für den handelnden Akteur zu großen Teilen festgelegt wird, was er so ‚erlebt‘, was er so ‚tut‘, welche sozialen und gesellschaftlichen Interaktionen er/sie/x erlebt, usw.

[2] ZIEL-BESCHREIBUNGEN: Normalerweise formulieren wir Zielbeschreibungen als Wünsche, in einer Form, in der wir ausdrücken, was wir positiv wollen, ohne dass es schon eingetreten ist: „Ich möchte nachher noch einkaufen“, „Ich will nach dem Einkaufen noch Musik machen“, „Spätestens nach 23:00h werde ich ins Bett gehen“. Im Rahmen eines oksimo.R Textes muss man Wünsche in einer Form formulieren, in der das ‚Ergebnis des Wunsches‘ beschrieben wird, z.B. statt „Ich möchte nachher noch einkaufen“ muss man schreiben: „Ich habe eingekauft“ oder statt „Ich will nach dem Einkaufen noch Musik machen“ muss man schreiben „Ich habe nach dem Einkaufen Musik gemacht“, usw. Die ‚Logik‘ dahinter ist, dass ein oksimo.R Text eine ‚Theorie‘ ist, die sich auf eine IST-Situation bezieht (z.B.: „Es ist Arbeitsende. Gerd verlässt das Büro,“), und innerhalb dieser Theorie wird dann auf eine gegebene IST-Situation eine mögliche ‚Veränderungs-Regeln‘ anwendet. Durch diese Anwendung von Veränderungsregeln auf eine IST-Situation entsteht dann eine ’neue‘ IST-Situation. Und dann kann es passieren, dass nach einer bestimmten Folge von IST-Situationen eine IST-Situation eintritt, in der der ursprüngliche Wunsch, einzukaufen, stattgefunden hat, d.h. in der IST-Situation kann dann die Eigenschaft vorliegen „Gerd hat eingekauft“. Wenn es dann eine ZIEL-Beschreibung gibt, in der es heißt „Gerd hat eingekauft“, dann kann das System sofort feststellen, dass dieses Ziel erreicht wurde. Würde es in der ZIEL-Beschreibung aber heißen „Gerd will einkaufen“, dann könnte dieses Ziel niemals erreicht werden, weil nicht klar ist, wann es dann erfüllt wäre.