(4.Juli 2023 – 20.Juli 2023)
Email: big@oksimo.org
Anmerkung: Die Quellenangaben sind noch nicht nachgeführt; kommt noch
KONTEXT
Der folgende Text ist Teil der Reihe ‚Bürger im Gespräch‘, in der Gemeinde Schöneck. Es ist der Teil 3 von drei geplanten Workshops zum Thema ‚Schöneck und Wasser: Hat Schöneck morgen noch genug Wasser?‘ Hier der Bericht von der letzten Veranstaltung vor der Sommerpause. Aber, siehe auch den Text zum Planspiel mit Quellenangaben, der ständig weiter entwickelt wird.
KURZBERICHT BERICHT
Nachdem mit den Sitzungen zum Thema ‚Wasser‘ am 7.Mai und 4.Juni sich immer mehr Dokumente und Fragen angesammelt und immer mehr unterschiedliche Aspekte ins Gesichtsfeld getreten waren ergab sich im Vorfeld zur Sitzung am 2.Juli die Herausforderung, alle diese unterschiedlichen Daten in eine überschaubare Struktur zu packen, so dass auch jemand, der nicht die ganze Zeit dabei war, diese verstehen könnte. Fragt sich, aber wie? Welche Struktur?
An dieser Stelle war es hilfreich, dass parallel zur BiG-Initiative Gerd Doeben-Henisch zusammen mit Kollegen von der Frankfurt University of Applied Sciences seit Jahren an der Entwicklung eines neuen Lehrformates arbeitet, bei dem die Studierenden lernen, Problemstellungen in Form von ‚Spielen‘ zu übersetzen, die so beschaffen sind, dass jemand, der diese Spiele spielt, durch das spielen eine Problemstellung und mögliche Lösungswege kennen lernen kann.[1]
Es stellte sich daher die Frage, ob man die Vielfalt der Daten zum Wasser-Thema auch in der Form eines Spiels unterbringen könnte. Die Aufgabe lautete dann nicht, bis zum 2.Juli ein fertiges (Plan-)Spiel zu haben, sondern nur eine erste Struktur heraus zu arbeiten, mittels der man dann ein Planspiel im Laufe der nächsten Monate umsetzen könnte.
Anhand der folgenden Themen/ Fragen wurde dann erläutert, wie eine minimale Struktur aussehen könnte, mittels der man — dann natürlich verpackt in einem Spiel — alle Aspekte der Grundwasserentstehung samt Nutzung vermitteln können sollte:
- WARUM EIN PLANSPIEL?
WAS IST EIN PLANSPIEL?
PLANSPIEL: ‚Der Bürger vor dem Wasserhahn‘ - Die Welt HINTER DEM WASSERHAHN. Eine Expedition
- Frage: DAS WASSER ‚VERSCHWINDET‘. Warum? Wann kommt es wieder zurück?
- Pro Kopf Verbrauch eines Bürgers in Schöneck (Durchschnitt) in Liter/Tag
- Einwohner in Schöneck
- Wasserverbrauch in Schöneck pro Tag/ Monat/ Jahr
- Welche Brunnen gibt es für Schöneck?
- Verhältnis von Wasserangebot und -nachfrage
- Grundwasserspiegel in Schöneck
Niederschlagsmengen im Gebiet von Schöneck 2021 - Beziehung zwischen Niederschlag – Grundwasser – Brunnen
- Welchen Sinn macht die MKK-Wasserampel für Teilbereiche?
- Was bleibt zu tun? [2]
BERICHT ANHAND DER AUDIO-AUFZEICHNUNG vom 2.Juli 2023
(Anmerkung: der Audiomitschnitt wird hier nicht ‚Wort für Wort‘ wiedergegeben, sondern in thematischer Zusammenfassung. Ein Wortprotokoll wird aber über die Email-Liste versendet).
WARUM PLANSPIEL ALS METHODE?
Folgende Aspekte im Kontext des Konzepts ‚Planspiel‘ wurden thematisiert:
- Das ‚Planspiel‘ ist eine Methode, mit deren Hilfe sich Gruppen von Menschen gemeinsam mit einem Thema beschäftigen können.
- Man unterscheidet grob folgende Phasen:
- Das gemeinsame ERARBEITEN eines Planspiels
- Das geneinsame SPIELEN eines Planspiels
- Das gemeinsame DISKUTIEREN/ AUSWERTEN eines Planspiels.
- Diejenigen, die ein Planspiel ‚erarbeiten‘ und jene, die es ’spielen‘, müssen nicht identisch sein.
- Innerhalb eines Planspiels unterscheidet man mindestens zwei Perspektiven:
- Es wird ein bestimmter Ausschnitt der Welt als WELTMODELL beschrieben. Das Weltmodell gibt vor, was möglich ist und wie sich Aktionen auswirken können.
- Zusätzlich zum Weltmodell kann man verschiedene ROLLEN festlegen, durch die ‚typische Werte‘ und ‚typische Ziele‘ vorgegeben werden (z.B. Rolle einer ‚Bürgermeisterin‘, Rolle der ‚Gemeindevertretung‘, Rolle eines ‚Gewerbetreibenden‘, Rolle von ‚Schülern‘, …). Je nachdem, welche Rolle jemand im Planspiel einnimmt, kann er ganz unterschiedliche Aspekte des Geschehens erleben.
- LERNEFFEKTE können auf unterschiedliche Weise eintreten (stark von der individuellen Situation abhängig):
- Man lernt ‚inhaltlich‘ etwas über den Weltausschnitt.
- Man lernt etwas über die ‚Eigenart der verschiedenen Rollen‘.
- Man lernt etwas über die ‚verschiedenen Emotionen‘, speziell auch bei sich selbst.
- Man lernt etwas über den Faktor ‚Zeit‘: jeder Prozess benötigt eine ’spezifische Zeit‘.
- Man lernt etwas über ‚Ressourcen‘: Jeder Prozess verlangt bestimmte Resourcen (Geld, Zeit, Arbeitseinsatz, Materialien, …), ohne die der Prozess nicht stattfinden kann.
- Das ‚Verstehen‘ eines Prozesses schafft Klarheit, Transparenz und ist darin ein guter Ausgangspunkt, um ‚Vertrauen‘ zu ermöglichen.
- Das ‚Verstehen‘ eines Prozesses kann auch helfen, eine ‚Motivation‘ aufzubauen, um bestimmte Entwicklungen entweder zu fördern oder zu verhindern.
- Planspiele kann man benutzen, um entweder (i) die reale Welt besser kennen zu lernen oder (ii) um neue Möglichkeiten für die Zukunft zu erkunden, oder um (iii) Situationen durch zu spielen, die zwar selten eintreten, aber bei denen man wissen sollte, was man dann tut (‚Stress-Tests‘).
BISHERIGE MODELLANNAHMEN
Die bisherigen Annahmen bilden noch kein vollständiges Modell. Es sind erste Eckwerte, und diese sind auch noch nicht vollständig belegt. Dennoch zeichnet sich eine Struktur ab, mit der man weiter arbeiten kann.
- Ausgangspunkt ist die Situation der Bürger ‚vor dem Wasserhahn‘ (privat, Gewerbe, Institution, …). Was verbraucht er so in seinem Alltag (individuell, als Gemeinde)?
- Es soll dann die Frage geklärt werden, unter welchen Bedingungen es passieren kann, dass das Wasser langsam ‚wegbleibt‘. Welches ‚Verstehensmodell‘ gibt es zur Beantwortung dieser Frage?
- Ein minimales Verstehensmodell arbeitet mit folgender kausalen Kette: Wasser kommt aus dem ‚Leitungssystem‘. Die Leitungen bekommen das Wasser aus einem ‚Brunnen‘. Brunnen werden (überwiegend) gespeist vom ‚Grundwasser‘. Grundwasser bildet sich aus ‚Sickerwasser‘. Sickerwasser ist jener Teil des ‚Niederschlags‘, der nicht ‚verdunstet‘, nicht ‚oberirdisch abfließt‘, und nicht durch ‚Wurzeln von Pflanzen‘ aufgenommen wird. Zudem ist es wichtig zu berücksichtigen, dass zwischen dem Zeitpunkt des Niederschlags ‚Zeit‘ vergehen kann. Für den MKK wird ein Mittelwert von einem Jahr angegeben. Je nach ‚geologischer Beschaffenheit des Bodens‘ kann es aber auch viele Jahre dauern. Dieses einfache Modell ist soweit zu ‚konkretisieren‘, dass man damit ’spielen‘ kann.
- Es wird eine Aufgabe darin bestehen, Daten zu den verschiedensten ‚Wasser-Verbrauchs-Profilen‘ der Bürger zu gewinnen. Zum Spiel könnte es auch gehören, dass jeder einzelne/ jede Gruppe im Spiel den eigenen Verbrauch klärt. Dazu ist es wichtig, die ‚Anzahl der Verbraucher‘ zu erfassen. Im einfachsten Fall (natürlich sehr grob) die Zahl der Einwohner von Schöneck. Laut Hess. statistischem Landesamt hat Schöneck zum 31.Dez. 2022 ‚11.986‘ Einwohner. Laut Meldestelle Schöneck sind es aber ‚12.600‘ Einwohner. Die ‚genauen Zahlen‘ sollten überprüft werden; dabei sollte das ausmaß der ‚Mess-Ungenauigkeit‘ berücksichtigt werden. Beispielrechnung: Angenommen Schöneck hat 11.986 Einwohner mit einem durchschnittlichen Verbrauch von 123,4 Litern pro Tag und Bürger würde sich folgender Gesamtverbrauch pro Jahr in m³ ergeben:
Schöneck gesamt Liter pro Tag | Monat | Jahr |
1.479.072,40 | 44.372.172,00 | 532.466.064,00 |
Kubikmeter [m³] | Kubikmeter [m³] | Kubikmeter [m³] |
1.479,07 | 44.372,17 | 532.466,06 |
- Angenommen, das Wasser aus dem Wasserhahn kommt ausschließlich aus Brunnen, dann stellt sich die Frage, wie viele Brunnen Schöneck zur Verfügung hat bzw. wie viel zusätzliches Wasser es gibt. Seit dem Jahr 2021 gibt es für Schöneck drei Brunnen (‚Oberdorfelden‘, ‚Wolfsbrunnen‘ und ‚Hellerbron Brunnen‘) mit einer zusätzlichen Menge Wasser von ‚außen‘. Die genauen Werte sind noch weiter zu klären. In offiziellen Dokumenten finden sich folgende Zahlen:
Oberdorfelden | Wolfsbrunnen | Hellerborn | Gesamt |
470.000,00 | 130.000,00 | 88.000,00 | 688.000,00 |
m³ / Jahr | m³ / Jahr | m³ / Jahr | m³ / Jahr |
- Wenn diese Zahlen stimmen würden, dann gäbe es auf den ersten Blick scheinbar genug Trinkwasser. Aber es gibt eine Reihe von Faktoren, die das Gesamtbild verändern könnten:
EINWOHNER Geplant | Pro-Kopf-Verbrauch Liter/ Tag | Schöneck gesamt Liter pro Tag | Monat | Jahr |
14.000,00 | 123,40 | 1.727.600,00 | 51.828.000,00 | 621.936.000,00 |
Kubikmeter [m³] | Kubikmeter [m³] | Kubikmeter [m³] | ||
1.727,60 | 51.828,00 | 621.936,00 |
- Da weiter Baugebiete geplant sind mit einer geschätzten Erweiterung der Bevölkerung um ca. 2000 neue Einwohner, dann würde sich der Gesamtverbrauch auf ca. 620.000 m³ pro Jahr erhöhen. Das klingt zwar immer noch nicht beunruhigend, aber folgendes sollte man bedenken (und müsste noch geklärt werden): VERBRAUCH: Zahlen beziehen sich auf Privatpersonen, daneben gibt es andere Verbraucher wie die Landwirtschaft, das Gewerbe, die Industrie, dazu viele private Brunnen. Bei den Kapazitätsangaben muss zudem genauer klären, wie viel max. genehmigt ist und wie viel tatsächlich im Dauerbetrieb entnommen werden darf bzw. kann. BRUNNENZUSTAND: Vom Brunnen Hellerborn heißt es, dass er stark sanierungsbedürftig sei. WASSERQUALITÄT: Grundwasser kann durch verschiedene ‚Einträge‘ verunreinigt werden (nicht wenige Brunnen mussten schon wegen der Nitratbelastung geschlossen werden; auch die Bahn oder Tankstellen können unzulässige Einträge bewirken). FREMDBEZUG: Es gibt noch immer einen Anteil von Trinkwasser ‚von außen‘ (hier von der OVAG). Genauer Betrag ist zu klären. Ferner ist die Frage, wie ’sicher‘ diese Lieferung in der Zukunft ist? Es gab schon eine große Kürzung, weil der Lieferant OVAG zu wenig Wasser hatte. VERSICKERUNG: Es ist bekannt, dass Wasserleitungen eine Versickerungsrate von bis zu 19% haben. Es ist zu klären, inwieweit diese Versickerungsrate von der Kapazität der Brunnen abgezogen werden muss. Bei einer angenommenen Versickerungsrate von 10% wäre die angenommene (idealisierte) Gesamtleistung der drei Brnnnen nur noch bei ca. 620.000 m³ pro Jahr. Das wäre vermutlich dann zu wenig.
Gesamt | Versickerung | Gesamt |
688.000,00 | 10% | 619.200,00 |
m³ / Jahr | m³ / Jahr |
- GROSSE VERBRAUCHER sind in der bisherigen Modellrechnung noch nicht enthalten. Ein Rechenzentrum, das mit Wasser kühlt, könnte — genaue Zahlen bereit stellen — den gegebenen Rahmen vermutlich sprengen.
- WETTER RHYTHMUS: Generell für Deutschland, speziell aber auch für den MKK, gilt, dass die Niederschlagsmengen seit den 1970iger Jahren kontinuierlich zurück gehen; dass gleichzeitig die Temperaturen kontinuierlich zunehmen, und dass der gemessene Grundwasserspiegel kontinuierlich fällt. Dazu kommt, dass die Sommer trockener werden (die Verdunstungsrate steigt an und entzieht viel Wasser auch aus den oberen Bodenschichten) und die Starkregenereignisse nehmen zu.
- NEUE STRATEGIE: Die bisherigen Daten deuten an, dass in allen Bereichen dringend über neue Strategien nachgedacht werden muss, wie man dem veränderten Wetter-Rhythmus konstruktiv begegnen kann. Abwarten ist keine Option mehr. Schon in den letzten Jahren waren nach einer Befragungen von mehreren tausend Wasserwerken in Deutschland die Wasserkapazitäten in Spitzenzeiten allesamt ‚am Limit‘. Über alles muss neu nachgedacht werden. Viele tolle Beispiele gibt es in anderen Ländern, die schon länger mit der Verringerung von Wasser ‚in den gewohnten Mustern‘ zu kämpfen haben. Fragen, die zu beantworten sind, sind z.B.
- Wie kann man das Regenwasser besser halten?
- Wie kann man den Verbrauch von Trinkwasser besser vom ‚Brauchwasser‘ trennen?
- Wie kann man illegalen oder übermäßigen Verbrauch besser unterbinden?
- Wie kann man die ‚Rechte am Wasser‘ konstruktiver gestalten?
- Wie kann man ‚Wasserverluste‘ besser vermeiden?
- Wie kann man die Grünflächen und den Wald als ‚aktive Partner‘ für ein gemeinsames besseres Klima besser einbinden?
- Wie können wir Pflanzen und Tiere bei Trockenheit besser versorgen?
- Wie können wir moderne Technologien besser für das ‚Management von Wasser‘ nutzen?
- Wie können wir die ‚Zukunftsplanung‘ von Gemeinden ‚wacher‘ für Wasser als ’strategische Aufgabe‘ machen?
- Wie können wir das Thema ‚Abwasser‘ optimieren?
- Wie können wir unsere Messungen von Wasser-relaventen Daten verbessern?
- Warum können wir die Hydrogeologie unseres Bodens — auch im Umfeld — nicht verbessern?
- Wie können wir unsere Modelle verbessern? Sollten nicht alle Bürger verstehen können, wie das mit dem Wasser funktioniert? (Schon in den Schulen anfangen?)
- Müssen wir nicht für jeden Ort eine eigene Wasserampel haben, weil die Verhältnisse verschieden sind?
- Wie ist das Zusammenspiel zwischen Kreis (Trinkwasser) und Kommune (Abwasser)?
- Da die Main-Kinzig Wasserwerke zu 50% dem Kreis gehören und zu weiteren 50% über die EAM vollständig kommunal sind, könne es eine Aufgabe der Politik sein, ein völlig transparente Wasserpolitik zu machen, auch hinsichtlich der Kosten für den Bürger.
ANMERKUNGEN
[1] Siehe die Webseite zu den Studentenprojekten vom SS2023: https://www.oksimo.org/2023/06/29/lehrprojekt-citizen-science-fuer-nachhaltige-entwicklung-ss2023-projektthemen/
[2] Nach unserer Sitzung am 2.Juli 2023 haben vier große Deutsche Verbände BDEW, DVGW, DWA und VKU im Umfeld des Wasserthemas ein Positionspapier veröffentlicht, in dem sie einen radikalen Paradigmenwechsel fordern, der den beginnenden Wassernotstand als gegebenen annimmt und sowohl strategisch wie auch konkret auf rasches Handeln drängt: siehe FR 11.Juli 2023, S.12.
[2.1] BDEW: Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft, https://www.bdew.de/
[2.2] DVGW: Der Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches e.V, https://www.dvgw.de/
[2.2.1] GEMEINSAME PRESSEINFORMATION. DVGW-Umfrage unter Wasserbetrieben zu Auswirkungen des Klimawandels auf die Trinkwasserversorgung in Deutschland. 19% der deutschen Versorger haben schon Engpässe bei Wasserressourcen erlebt: https://www.dvgw.de/medien/dvgw/verein/aktuelles/presse/2023-06-13-pi-dvgw-bwb-umfrage-klimawandel-trinkwasserversorgung.pdf
[2.2.2] ZUSAMMENFASSUNG: Resilienz und Versorgungssicherheit der öffentlichen Wasserversorgung. Ergebnisse der DVGW Online-Umfrage 2022, https://www.dvgw.de/medien/dvgw/wasser/klimawandel/dvgw-versorgungssicherheit-resilienz-wasserversorgung-umfrage2022.pdf
[2.3] DWA: Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V., https://de.dwa.de/de/
[2.4] VKU: Verband kommunaler Unternehmen e.V., https://www.vku.de/
AUSBLICK
Die aktuelle Vision besteht nach der ersten Serie von BiG-Veranstaltungen darin — zumindest für den Bereich Wasser — ein erstes Planspiel so auszuarbeiten, dass es tatsächlich öffentlich gespielt werden kann. Dazu kann man dann auch Mitglieder der Gemeindevertretung, die Bürgermeisterin, Mitglieder der Verwaltung, Vertreter der Wasserwerke, vielleicht sogar Vertreter des MKK einladen. Presse würde sich in diesem Fall auch nahelegen.
Das Thema ‚Wasser‘ ist schon von sich aus eng mit dem Thema ‚Klima‘ vernetzt, aber auch mit den Themen ‚Landwirtschaft‘ und ‚Gewerbe/ Industrie‘.
Für das Thema ‚Wald‘ gibt es eigene Überlegungen, die bei Zeiten hier auch veröffentlicht werden.
AUS ALLER WELT: Wassernotstand in Centurion und dem Süd-Westen der USA
Weltweit gibt es mittlerweile viele Gebiete, die entweder schon direkt Wassermangel haben oder in absehbarer Zeit davon betroffen sind. Hier zwei — von vielen — Beispiele.
Ein Brief aus Wierdapark, Stadtteil von Centurion [1]
Ein Freund schrieb mir am 4.Juli 2023 folgenden Text (Übersetzt aus dem Englischen, mit der SW deepL): „Guten Morgen Gerd, … Zum Thema Wasser, unser Vorort Wierdapark, ist seit zwei Tagen ohne Wasser. Die Wasserreservoirs sind über das Wochenende leer gelaufen. Als Grund werden Stromausfälle, Zahlungsausfälle und der Klimawandel genannt. Aber wir hatten eine sehr gute Regenzeit mit vollen Dämmen und der letzte Regen fiel letzte Woche. Im vergangenen Monat gab es ein Minimum an Stromausfällen, und am Wochenende gab es keine Stromausfälle. Der Wierdapark ist ein Gebiet, in dem die Bewohner ihre Stromrechnungen pünktlich bezahlen. Das hat alles mit dem schlechten Management der staatlichen Stellen zu tun, denen die Wasserinfrastruktur gehört. Es wurde nicht gewarnt, dass die Reservoirs zur Neige gehen, eine Praxis, die in der Vergangenheit angewandt wurde, um die Wasserversorgung sicherzustellen. Wir haben immer noch kein Wasser, und in den Geschäften gibt es nichts mehr zu essen. Wir holen Wasser von Wassertankwagen auf der Straße, aber sie kommen zu Zeiten, in denen die Leute arbeiten, und sehr unregelmäßig. Letztendlich ist der Klimawandel zu einem einfachen Ausweg für schlechtes Management und inkompetente Leute geworden!“
[1] Wierdapark siehe https://en.wikipedia.org/wiki/Wierdapark
FR, 4.Juli 2023, SS.18f , ‚Die Wanne ist leer‘ und ‚Wir stehen am Abgrund‘.
Anmerkung: In diesem Bericht wird die dramatische Lage geschildert, in der sich der Süd-Westen der USA befindet. Sieben Staaten und 29 indigene Stämme sind davon betroffen, dass die Durchflussmenge des Colorado River konstant um 20% verringert ist; der große Hoover Staudamm mit dem Lake Mead besitzt nur noch 25% seines ursprünglichen Wassers. Geschätzt 40 Mio Menschen hängen von dem Colorado River ab. Während der Wasservorrat sich konstant verringert nimmt der Wasserverbrauch eher zu. Experten warnen vor einem Kollaps der Wasserversorgung. 70% des Gemüses in den USA werden hier angebaut.