Archiv der Kategorie: Bürger im Gespräch (BiG)

WASSER PHASE II: SITZUNG AM 28.Jan 2024– ANKÜNDIGUNG, PROGRAMM UND BERICHT

Letzte Änderung: 6.Febr 2024

Moderator: Gerd Doeben-Henisch

Kontakt: big-wasser@oksimo.org

KONTEXT

Dieser Text ist Teil des Themas BiG WASSER PHASE II

Ankündigung für 28.Jan 2024 und Programmvorschlag

Bericht von der Sitzung am 28.Jan 24

(Letzte Änderung: 6. Febr 2024)

Weiteres Vorgehen

Vorgehensmodell zur Erarbeitung einer Simulation zur Wasserversorgung Schöneck in der Zeit Okt 23 bis Juni 24

Der hier angezeigte Zeitraum Okt 23 – Juni 24 gibt nicht den vollen Zeitraum für dieses Projekt wieder. Es ist nur der Planungszeitraum der Initiative ‚Bürger im Gespräch (BiG)‘ Phase 2. Intendiert ist natürlich eine Phase 3 von November 24 – Juni 25, und länger falls möglich. Generell dürfte das Projekt sicher 1-2 Jahre dauern, bis es offiziell genutzt werden kann. Danach bieten sich dann viele Möglichkeiten die öffentliche Simulation in vielfacher Weise für andere Themen und Nutzungen zu erweitern.

Das Ziel ist es, mit Hilfe dieses Vorgehensmodells systematisch

  1. Alle verfügbaren Daten für die Simulation aufzubereiten und nutzbar zu machen.
  2. Zusammen mit den Wasserwerken und anderen Behörden sollen die Daten validiert und auch im Rahmen der Simulation getestet werden.
  3. In allen Phasen sollen die erarbeiteten Theorien/ Simulation für alle Bürger öffentlich zugänglich sein.
  4. Für interessierte Bürger sollen auch Workshops angeboten werden, in denen sie lernen können, ihre eigenen Theorien/ Simulationen zu schreiben.
  5. Regelmäßig sollen öffentliche Veranstaltungen für alle Bürger stattfinden, in denen die aktuellen Simulationen vorgestellt und diskutiert werden.
  6. …. vieles mehr 🙂 …

WASSER WORKSHOPS IN DER REIHE ‚BÜRGER IM GESPRÄCH‘. HIER: BERICHT zum 2.JULI 2023

(4.Juli 2023 – 20.Juli 2023)

Email: big@oksimo.org

Anmerkung: Die Quellenangaben sind noch nicht nachgeführt; kommt noch

KONTEXT

Der folgende Text ist Teil der Reihe ‚Bürger im Gespräch‘, in der Gemeinde Schöneck. Es ist der Teil 3 von drei geplanten Workshops zum Thema ‚Schöneck und Wasser: Hat Schöneck morgen noch genug Wasser?‘ Hier der Bericht von der letzten Veranstaltung vor der Sommerpause. Aber, siehe auch den Text zum Planspiel mit Quellenangaben, der ständig weiter entwickelt wird.

KURZBERICHT BERICHT

Nachdem mit den Sitzungen zum Thema ‚Wasser‘ am 7.Mai und 4.Juni sich immer mehr Dokumente und Fragen angesammelt und immer mehr unterschiedliche Aspekte ins Gesichtsfeld getreten waren ergab sich im Vorfeld zur Sitzung am 2.Juli die Herausforderung, alle diese unterschiedlichen Daten in eine überschaubare Struktur zu packen, so dass auch jemand, der nicht die ganze Zeit dabei war, diese verstehen könnte. Fragt sich, aber wie? Welche Struktur?

An dieser Stelle war es hilfreich, dass parallel zur BiG-Initiative Gerd Doeben-Henisch zusammen mit Kollegen von der Frankfurt University of Applied Sciences seit Jahren an der Entwicklung eines neuen Lehrformates arbeitet, bei dem die Studierenden lernen, Problemstellungen in Form von ‚Spielen‘ zu übersetzen, die so beschaffen sind, dass jemand, der diese Spiele spielt, durch das spielen eine Problemstellung und mögliche Lösungswege kennen lernen kann.[1]

Es stellte sich daher die Frage, ob man die Vielfalt der Daten zum Wasser-Thema auch in der Form eines Spiels unterbringen könnte. Die Aufgabe lautete dann nicht, bis zum 2.Juli ein fertiges (Plan-)Spiel zu haben, sondern nur eine erste Struktur heraus zu arbeiten, mittels der man dann ein Planspiel im Laufe der nächsten Monate umsetzen könnte.

Anhand der folgenden Themen/ Fragen wurde dann erläutert, wie eine minimale Struktur aussehen könnte, mittels der man — dann natürlich verpackt in einem Spiel — alle Aspekte der Grundwasserentstehung samt Nutzung vermitteln können sollte:

  1. WARUM EIN PLANSPIEL?
    WAS IST EIN PLANSPIEL?
    PLANSPIEL: ‚Der Bürger vor dem Wasserhahn‘
  2. Die Welt HINTER DEM WASSERHAHN. Eine Expedition
  3. Frage: DAS WASSER ‚VERSCHWINDET‘. Warum? Wann kommt es wieder zurück?
  4. Pro Kopf Verbrauch eines Bürgers in Schöneck (Durchschnitt) in Liter/Tag
  5. Einwohner in Schöneck
  6. Wasserverbrauch in Schöneck pro Tag/ Monat/ Jahr
  7. Welche Brunnen gibt es für Schöneck?
  8. Verhältnis von Wasserangebot und -nachfrage
  9. Grundwasserspiegel in Schöneck
    Niederschlagsmengen im Gebiet von Schöneck 2021
  10. Beziehung zwischen Niederschlag – Grundwasser – Brunnen
  11. Welchen Sinn macht die MKK-Wasserampel für Teilbereiche?
  12. Was bleibt zu tun? [2]

BERICHT ANHAND DER AUDIO-AUFZEICHNUNG vom 2.Juli 2023

(Anmerkung: der Audiomitschnitt wird hier nicht ‚Wort für Wort‘ wiedergegeben, sondern in thematischer Zusammenfassung. Ein Wortprotokoll wird aber über die Email-Liste versendet).

WARUM PLANSPIEL ALS METHODE?

Folgende Aspekte im Kontext des Konzepts ‚Planspiel‘ wurden thematisiert:

  1. Das ‚Planspiel‘ ist eine Methode, mit deren Hilfe sich Gruppen von Menschen gemeinsam mit einem Thema beschäftigen können.
  2. Man unterscheidet grob folgende Phasen:
    • Das gemeinsame ERARBEITEN eines Planspiels
    • Das geneinsame SPIELEN eines Planspiels
    • Das gemeinsame DISKUTIEREN/ AUSWERTEN eines Planspiels.
    • Diejenigen, die ein Planspiel ‚erarbeiten‘ und jene, die es ’spielen‘, müssen nicht identisch sein.
  3. Innerhalb eines Planspiels unterscheidet man mindestens zwei Perspektiven:
    • Es wird ein bestimmter Ausschnitt der Welt als WELTMODELL beschrieben. Das Weltmodell gibt vor, was möglich ist und wie sich Aktionen auswirken können.
    • Zusätzlich zum Weltmodell kann man verschiedene ROLLEN festlegen, durch die ‚typische Werte‘ und ‚typische Ziele‘ vorgegeben werden (z.B. Rolle einer ‚Bürgermeisterin‘, Rolle der ‚Gemeindevertretung‘, Rolle eines ‚Gewerbetreibenden‘, Rolle von ‚Schülern‘, …). Je nachdem, welche Rolle jemand im Planspiel einnimmt, kann er ganz unterschiedliche Aspekte des Geschehens erleben.
  4. LERNEFFEKTE können auf unterschiedliche Weise eintreten (stark von der individuellen Situation abhängig):
    • Man lernt ‚inhaltlich‘ etwas über den Weltausschnitt.
    • Man lernt etwas über die ‚Eigenart der verschiedenen Rollen‘.
    • Man lernt etwas über die ‚verschiedenen Emotionen‘, speziell auch bei sich selbst.
    • Man lernt etwas über den Faktor ‚Zeit‘: jeder Prozess benötigt eine ’spezifische Zeit‘.
    • Man lernt etwas über ‚Ressourcen‘: Jeder Prozess verlangt bestimmte Resourcen (Geld, Zeit, Arbeitseinsatz, Materialien, …), ohne die der Prozess nicht stattfinden kann.
    • Das ‚Verstehen‘ eines Prozesses schafft Klarheit, Transparenz und ist darin ein guter Ausgangspunkt, um ‚Vertrauen‘ zu ermöglichen.
    • Das ‚Verstehen‘ eines Prozesses kann auch helfen, eine ‚Motivation‘ aufzubauen, um bestimmte Entwicklungen entweder zu fördern oder zu verhindern.
    • Planspiele kann man benutzen, um entweder (i) die reale Welt besser kennen zu lernen oder (ii) um neue Möglichkeiten für die Zukunft zu erkunden, oder um (iii) Situationen durch zu spielen, die zwar selten eintreten, aber bei denen man wissen sollte, was man dann tut (‚Stress-Tests‘).

BISHERIGE MODELLANNAHMEN

Die bisherigen Annahmen bilden noch kein vollständiges Modell. Es sind erste Eckwerte, und diese sind auch noch nicht vollständig belegt. Dennoch zeichnet sich eine Struktur ab, mit der man weiter arbeiten kann.

  1. Ausgangspunkt ist die Situation der Bürger ‚vor dem Wasserhahn‘ (privat, Gewerbe, Institution, …). Was verbraucht er so in seinem Alltag (individuell, als Gemeinde)?
  2. Es soll dann die Frage geklärt werden, unter welchen Bedingungen es passieren kann, dass das Wasser langsam ‚wegbleibt‘. Welches ‚Verstehensmodell‘ gibt es zur Beantwortung dieser Frage?
  3. Ein minimales Verstehensmodell arbeitet mit folgender kausalen Kette: Wasser kommt aus dem ‚Leitungssystem‘. Die Leitungen bekommen das Wasser aus einem ‚Brunnen‘. Brunnen werden (überwiegend) gespeist vom ‚Grundwasser‘. Grundwasser bildet sich aus ‚Sickerwasser‘. Sickerwasser ist jener Teil des ‚Niederschlags‘, der nicht ‚verdunstet‘, nicht ‚oberirdisch abfließt‘, und nicht durch ‚Wurzeln von Pflanzen‘ aufgenommen wird. Zudem ist es wichtig zu berücksichtigen, dass zwischen dem Zeitpunkt des Niederschlags ‚Zeit‘ vergehen kann. Für den MKK wird ein Mittelwert von einem Jahr angegeben. Je nach ‚geologischer Beschaffenheit des Bodens‘ kann es aber auch viele Jahre dauern. Dieses einfache Modell ist soweit zu ‚konkretisieren‘, dass man damit ’spielen‘ kann.
  4. Es wird eine Aufgabe darin bestehen, Daten zu den verschiedensten ‚Wasser-Verbrauchs-Profilen‘ der Bürger zu gewinnen. Zum Spiel könnte es auch gehören, dass jeder einzelne/ jede Gruppe im Spiel den eigenen Verbrauch klärt. Dazu ist es wichtig, die ‚Anzahl der Verbraucher‘ zu erfassen. Im einfachsten Fall (natürlich sehr grob) die Zahl der Einwohner von Schöneck. Laut Hess. statistischem Landesamt hat Schöneck zum 31.Dez. 2022 ‚11.986‘ Einwohner. Laut Meldestelle Schöneck sind es aber ‚12.600‘ Einwohner. Die ‚genauen Zahlen‘ sollten überprüft werden; dabei sollte das ausmaß der ‚Mess-Ungenauigkeit‘ berücksichtigt werden. Beispielrechnung: Angenommen Schöneck hat 11.986 Einwohner mit einem durchschnittlichen Verbrauch von 123,4 Litern pro Tag und Bürger würde sich folgender Gesamtverbrauch pro Jahr in m³ ergeben:
Schöneck gesamt Liter pro TagMonatJahr
1.479.072,4044.372.172,00532.466.064,00
Kubikmeter [m³]Kubikmeter [m³]Kubikmeter [m³]
1.479,0744.372,17532.466,06
  1. Angenommen, das Wasser aus dem Wasserhahn kommt ausschließlich aus Brunnen, dann stellt sich die Frage, wie viele Brunnen Schöneck zur Verfügung hat bzw. wie viel zusätzliches Wasser es gibt. Seit dem Jahr 2021 gibt es für Schöneck drei Brunnen (‚Oberdorfelden‘, ‚Wolfsbrunnen‘ und ‚Hellerbron Brunnen‘) mit einer zusätzlichen Menge Wasser von ‚außen‘. Die genauen Werte sind noch weiter zu klären. In offiziellen Dokumenten finden sich folgende Zahlen:
OberdorfeldenWolfsbrunnenHellerbornGesamt
470.000,00130.000,0088.000,00688.000,00
m³ / Jahrm³ / Jahrm³ / Jahrm³ / Jahr
  1. Wenn diese Zahlen stimmen würden, dann gäbe es auf den ersten Blick scheinbar genug Trinkwasser. Aber es gibt eine Reihe von Faktoren, die das Gesamtbild verändern könnten:
EINWOHNER GeplantPro-Kopf-Verbrauch Liter/ TagSchöneck gesamt Liter pro TagMonatJahr
14.000,00123,401.727.600,0051.828.000,00621.936.000,00
Kubikmeter [m³]Kubikmeter [m³]Kubikmeter [m³]
1.727,6051.828,00621.936,00
  1. Da weiter Baugebiete geplant sind mit einer geschätzten Erweiterung der Bevölkerung um ca. 2000 neue Einwohner, dann würde sich der Gesamtverbrauch auf ca. 620.000 m³ pro Jahr erhöhen. Das klingt zwar immer noch nicht beunruhigend, aber folgendes sollte man bedenken (und müsste noch geklärt werden): VERBRAUCH: Zahlen beziehen sich auf Privatpersonen, daneben gibt es andere Verbraucher wie die Landwirtschaft, das Gewerbe, die Industrie, dazu viele private Brunnen. Bei den Kapazitätsangaben muss zudem genauer klären, wie viel max. genehmigt ist und wie viel tatsächlich im Dauerbetrieb entnommen werden darf bzw. kann. BRUNNENZUSTAND: Vom Brunnen Hellerborn heißt es, dass er stark sanierungsbedürftig sei. WASSERQUALITÄT: Grundwasser kann durch verschiedene ‚Einträge‘ verunreinigt werden (nicht wenige Brunnen mussten schon wegen der Nitratbelastung geschlossen werden; auch die Bahn oder Tankstellen können unzulässige Einträge bewirken). FREMDBEZUG: Es gibt noch immer einen Anteil von Trinkwasser ‚von außen‘ (hier von der OVAG). Genauer Betrag ist zu klären. Ferner ist die Frage, wie ’sicher‘ diese Lieferung in der Zukunft ist? Es gab schon eine große Kürzung, weil der Lieferant OVAG zu wenig Wasser hatte. VERSICKERUNG: Es ist bekannt, dass Wasserleitungen eine Versickerungsrate von bis zu 19% haben. Es ist zu klären, inwieweit diese Versickerungsrate von der Kapazität der Brunnen abgezogen werden muss. Bei einer angenommenen Versickerungsrate von 10% wäre die angenommene (idealisierte) Gesamtleistung der drei Brnnnen nur noch bei ca. 620.000 m³ pro Jahr. Das wäre vermutlich dann zu wenig.
GesamtVersickerungGesamt
688.000,0010%619.200,00
m³ / Jahrm³ / Jahr
  1. GROSSE VERBRAUCHER sind in der bisherigen Modellrechnung noch nicht enthalten. Ein Rechenzentrum, das mit Wasser kühlt, könnte — genaue Zahlen bereit stellen — den gegebenen Rahmen vermutlich sprengen.
  2. WETTER RHYTHMUS: Generell für Deutschland, speziell aber auch für den MKK, gilt, dass die Niederschlagsmengen seit den 1970iger Jahren kontinuierlich zurück gehen; dass gleichzeitig die Temperaturen kontinuierlich zunehmen, und dass der gemessene Grundwasserspiegel kontinuierlich fällt. Dazu kommt, dass die Sommer trockener werden (die Verdunstungsrate steigt an und entzieht viel Wasser auch aus den oberen Bodenschichten) und die Starkregenereignisse nehmen zu.
  3. NEUE STRATEGIE: Die bisherigen Daten deuten an, dass in allen Bereichen dringend über neue Strategien nachgedacht werden muss, wie man dem veränderten Wetter-Rhythmus konstruktiv begegnen kann. Abwarten ist keine Option mehr. Schon in den letzten Jahren waren nach einer Befragungen von mehreren tausend Wasserwerken in Deutschland die Wasserkapazitäten in Spitzenzeiten allesamt ‚am Limit‘. Über alles muss neu nachgedacht werden. Viele tolle Beispiele gibt es in anderen Ländern, die schon länger mit der Verringerung von Wasser ‚in den gewohnten Mustern‘ zu kämpfen haben. Fragen, die zu beantworten sind, sind z.B.
    • Wie kann man das Regenwasser besser halten?
    • Wie kann man den Verbrauch von Trinkwasser besser vom ‚Brauchwasser‘ trennen?
    • Wie kann man illegalen oder übermäßigen Verbrauch besser unterbinden?
    • Wie kann man die ‚Rechte am Wasser‘ konstruktiver gestalten?
    • Wie kann man ‚Wasserverluste‘ besser vermeiden?
    • Wie kann man die Grünflächen und den Wald als ‚aktive Partner‘ für ein gemeinsames besseres Klima besser einbinden?
    • Wie können wir Pflanzen und Tiere bei Trockenheit besser versorgen?
    • Wie können wir moderne Technologien besser für das ‚Management von Wasser‘ nutzen?
    • Wie können wir die ‚Zukunftsplanung‘ von Gemeinden ‚wacher‘ für Wasser als ’strategische Aufgabe‘ machen?
    • Wie können wir das Thema ‚Abwasser‘ optimieren?
    • Wie können wir unsere Messungen von Wasser-relaventen Daten verbessern?
    • Warum können wir die Hydrogeologie unseres Bodens — auch im Umfeld — nicht verbessern?
    • Wie können wir unsere Modelle verbessern? Sollten nicht alle Bürger verstehen können, wie das mit dem Wasser funktioniert? (Schon in den Schulen anfangen?)
    • Müssen wir nicht für jeden Ort eine eigene Wasserampel haben, weil die Verhältnisse verschieden sind?
    • Wie ist das Zusammenspiel zwischen Kreis (Trinkwasser) und Kommune (Abwasser)?
    • Da die Main-Kinzig Wasserwerke zu 50% dem Kreis gehören und zu weiteren 50% über die EAM vollständig kommunal sind, könne es eine Aufgabe der Politik sein, ein völlig transparente Wasserpolitik zu machen, auch hinsichtlich der Kosten für den Bürger.

ANMERKUNGEN

[1] Siehe die Webseite zu den Studentenprojekten vom SS2023: https://www.oksimo.org/2023/06/29/lehrprojekt-citizen-science-fuer-nachhaltige-entwicklung-ss2023-projektthemen/

[2] Nach unserer Sitzung am 2.Juli 2023 haben vier große Deutsche Verbände BDEW, DVGW, DWA und VKU im Umfeld des Wasserthemas ein Positionspapier veröffentlicht, in dem sie einen radikalen Paradigmenwechsel fordern, der den beginnenden Wassernotstand als gegebenen annimmt und sowohl strategisch wie auch konkret auf rasches Handeln drängt: siehe FR 11.Juli 2023, S.12.

[2.1] BDEW: Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft, https://www.bdew.de/

[2.2] DVGW: Der Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches e.V, https://www.dvgw.de/

[2.2.1] GEMEINSAME PRESSEINFORMATION. DVGW-Umfrage unter Wasserbetrieben zu Auswirkungen des Klimawandels auf die Trinkwasserversorgung in Deutschland. 19% der deutschen Versorger haben schon Engpässe bei Wasserressourcen erlebt: https://www.dvgw.de/medien/dvgw/verein/aktuelles/presse/2023-06-13-pi-dvgw-bwb-umfrage-klimawandel-trinkwasserversorgung.pdf

[2.2.2] ZUSAMMENFASSUNG: Resilienz und Versorgungssicherheit der öffentlichen Wasserversorgung. Ergebnisse der DVGW Online-Umfrage 2022, https://www.dvgw.de/medien/dvgw/wasser/klimawandel/dvgw-versorgungssicherheit-resilienz-wasserversorgung-umfrage2022.pdf

[2.3] DWA: Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V., https://de.dwa.de/de/

[2.4] VKU: Verband kommunaler Unternehmen e.V., https://www.vku.de/

AUSBLICK

Die aktuelle Vision besteht nach der ersten Serie von BiG-Veranstaltungen darin — zumindest für den Bereich Wasser — ein erstes Planspiel so auszuarbeiten, dass es tatsächlich öffentlich gespielt werden kann. Dazu kann man dann auch Mitglieder der Gemeindevertretung, die Bürgermeisterin, Mitglieder der Verwaltung, Vertreter der Wasserwerke, vielleicht sogar Vertreter des MKK einladen. Presse würde sich in diesem Fall auch nahelegen.

Das Thema ‚Wasser‘ ist schon von sich aus eng mit dem Thema ‚Klima‘ vernetzt, aber auch mit den Themen ‚Landwirtschaft‘ und ‚Gewerbe/ Industrie‘.

Für das Thema ‚Wald‘ gibt es eigene Überlegungen, die bei Zeiten hier auch veröffentlicht werden.

AUS ALLER WELT: Wassernotstand in Centurion und dem Süd-Westen der USA

Weltweit gibt es mittlerweile viele Gebiete, die entweder schon direkt Wassermangel haben oder in absehbarer Zeit davon betroffen sind. Hier zwei — von vielen — Beispiele.

Ein Brief aus Wierdapark, Stadtteil von Centurion [1]

Ein Freund schrieb mir am 4.Juli 2023 folgenden Text (Übersetzt aus dem Englischen, mit der SW deepL): „Guten Morgen Gerd, … Zum Thema Wasser, unser Vorort Wierdapark, ist seit zwei Tagen ohne Wasser. Die Wasserreservoirs sind über das Wochenende leer gelaufen. Als Grund werden Stromausfälle, Zahlungsausfälle und der Klimawandel genannt. Aber wir hatten eine sehr gute Regenzeit mit vollen Dämmen und der letzte Regen fiel letzte Woche. Im vergangenen Monat gab es ein Minimum an Stromausfällen, und am Wochenende gab es keine Stromausfälle. Der Wierdapark ist ein Gebiet, in dem die Bewohner ihre Stromrechnungen pünktlich bezahlen. Das hat alles mit dem schlechten Management der staatlichen Stellen zu tun, denen die Wasserinfrastruktur gehört. Es wurde nicht gewarnt, dass die Reservoirs zur Neige gehen, eine Praxis, die in der Vergangenheit angewandt wurde, um die Wasserversorgung sicherzustellen. Wir haben immer noch kein Wasser, und in den Geschäften gibt es nichts mehr zu essen. Wir holen Wasser von Wassertankwagen auf der Straße, aber sie kommen zu Zeiten, in denen die Leute arbeiten, und sehr unregelmäßig. Letztendlich ist der Klimawandel zu einem einfachen Ausweg für schlechtes Management und inkompetente Leute geworden!“

[1] Wierdapark siehe https://en.wikipedia.org/wiki/Wierdapark

FR, 4.Juli 2023, SS.18f , ‚Die Wanne ist leer‘ und ‚Wir stehen am Abgrund‘.

Anmerkung: In diesem Bericht wird die dramatische Lage geschildert, in der sich der Süd-Westen der USA befindet. Sieben Staaten und 29 indigene Stämme sind davon betroffen, dass die Durchflussmenge des Colorado River konstant um 20% verringert ist; der große Hoover Staudamm mit dem Lake Mead besitzt nur noch 25% seines ursprünglichen Wassers. Geschätzt 40 Mio Menschen hängen von dem Colorado River ab. Während der Wasservorrat sich konstant verringert nimmt der Wasserverbrauch eher zu. Experten warnen vor einem Kollaps der Wasserversorgung. 70% des Gemüses in den USA werden hier angebaut.

WASSER WORKSHOPS IN DER REIHE ‚BÜRGER IM GESPRÄCH‘. HIER: 2.JULI 2023

(26.Juni 2023 – 2.Juli 2023)

Email: big@oksimo.org

KONTEXT

Der folgende Text ist Teil der Reihe ‚Bürger im Gespräch‘, in der Gemeinde Schöneck. Es ist der Teil 3 von drei geplanten Workshops zum Thema ‚Schöneck und Wasser: Hat Schöneck morgen noch genug Wasser?‘ Diese Veranstaltung markiert die letzte Veranstaltung vor der Sommerpause.

HINWEIS: Ironman am 2.Juli 23 – Zufahrt über Schleuse

Für die Zufahrt zum Alten Schloss# gibt es von Schöneck aus eine ‚Schleuse‘: https://cdn1.sportngin.com/attachments/document/1e8c-2699976/04_B_desheim_2023__HP_.pdf

Nachfolgend die Lage des Schlosses und die Zufahrt von Schöneck-Kilianstädten:

Nachfolgend die Zufahrt über die ‚Schleuse‘, die der Veranstalter angibt (grüner Doppelpfeil) sowie weitere Möglichkeiten, um die Schleuse zu umgehen: Man fährt über die Kilianstädter Str. ‚von hinten‘ an das Schloss heran. Für Autofahrer gibt es dann 3 Parkplätze zur Auswahl. Mit Fahrrad oder zu Fuß kann man dann über zwei Wege mit zwei Brücken bis zum Schloss kommen.

Es empfiehlt sich, für die Anfahrt etwas mehr Zeit einzuplanen als üblich

Ankündigung: WASSER UND SCHÖNECK am So 2.Juli 2023, 11:00 – 13:00, Brendelsaal (Altes Schloß, Büdesheim)
Teil 3: WASSERWERKSTATT – Ergebnisse bisher – Planspiel für den Herbst – Kooperation mit Klimabeirat.

Die erste Veranstaltungsserie von ‚Bürger im Gespräch (BiG)‘ findet am So 2.Juli ihren Abschluss. Ab September So 24.September 2023 beginnt die ‚Herbstserie‘, die dann in 2024 bis So 30. Juni fortgesetzt werden wird.

Am Sonntag den 2.Juli werden die bisherigen Ergebnisse unter Berücksichtigung vieler neuer Dokumente weiter zusammen gefasst und vorgestellt (siehe dazu die Materialsammlung von der Sitzung am So 4.Juni 2023 ).

Um noch mehr Bürgern die Möglichkeit zu geben, diese Erkenntnisse direkt und ohne große Studien Kennenlernen zu können, planen wir einen ersten Test mit einem Planspiel ‚Schoeneck und Wasser‘ für den Herbst 2023. Wir werden das Planspiel zunächst im Rahmen von BiG testen und dann, wenn es sich bewährt, werden wir es öffentlich für alle Bürger (dazu gehören z.B. auch die Gemeindevertreter, die Bürgermeisterin, …) anbieten.

Ein Planspiel kann man beliebig oft mit allen möglichen Gruppen wiederholen bzw. man kann es nach Bedarf auch leicht erweitern.

Für das erste Planspiel werden wir die Themen ‚Wasser + Klima‘ fokussieren, idealerweise auch noch das Thema ‚Wald‘.

PROGRAMM für So 2.Juli 2023 (Vorläufig)

Folgende Teilthemen sind geplant:

  • Ereignisse, die seit dem letzten Treffen unser Thema betreffen
  • Stand unserer Recherchen (siehe dazu die Materialsammlung von der Sitzung am So 4.Juni 2023 und die Erweiterung durch das Thema Planspiel).
  • Warum Planspiel? Was ist das?
  • Es wird dann anhand unserer Recherche-Daten der Aufbau eines Planspiels beispielhaft vorgestellt: ‚Der Bürger vor dem Wasserhahn‘
  • Weiteres Vorgehen (angedacht)

Hinweis: Im Anschluss an dir Sitzung 11:00 – 13:00h trifft sich das BiG-Team Wald für das weitere Vorgehen zum Thema Wald.

BEISPIEL: ‚Der Bürger vor dem Wasserhahn‘

Entwicklung eines kleinen Planspiels

(Zuletzt: 2.Juli 23)

DIE WIRKLICHKEIT HOLT UNS EIN …

(Zuletzt: 29.Juni 2023)

Seit wenigen Tagen haben die Main-Kinzig Wasserwerke die Wasserampel auf ‚Gelb‘ gesetzt!

WASSER WORKSHOPS in der Reihe ‚Bürger im Gespräch‘ – 7.Mai & 4.Juni 2023

(Letzte Änderung: 16.Mai 2023)

KONTEXT

Der folgende Text ist Teil der Reihe ‚Bürger im Gespräch‘, in der Gemeinde Schöneck.

ZUSAMMENFASSUNG

(Vorläufig)

Nach der Ankündigung für den 7.Mai gab es einen Programmentwurf für den 7.Mai. Nach Begrüßung gab Prof. Gerd Doeben-Henisch eine kurze Einleitung in das Thema, an das sich eine erste Diskussion anschloß, die dann in kleine Arbeitsgruppen überging. Diese stellten Listen von Fragen zusammen, die sich ihnen als Bürger angesichts der Thematik stellen. Nach einer abschließenden Diskussion und einer Absprache für das weitere Vorgehen endete die Veranstaltung.

ANKÜNDIGUNG

WASSER UND SCHÖNECK am So 7.Mai 2023, 11:00 – 13:00, Brendelsaal (Altes Schloß)

Wir haben uns entschieden, als nächstes das Thema WASSER aufzugreifen. Seit dem extrem trockenen Jahren  2018/ 2019 und 2022 nimmt die Diskussion darüber zu, wie viel Wasser wir denn eigentlich haben. Immer mehr Untersuchungen legen den Schluss nahe, dass wir nicht nur weltweit ein großes Wasserproblem haben, auch nicht nur in Europa, sondern auch in weiten Teilen von Deutschland. Was ist mit dem Main-Kinzig Kreis? Was ist mit Schöneck? Die Einführung einer Wasser-Ampel klingt im ersten Moment gut, aber was nützt uns diese, wenn es absehbar eventuell zu wenig oder gar kein Wasser mehr gibt? Was wissen wir über unser Wasser? Welche Quellen stehen uns zur Verfügung? Welche Kapazitäten haben diese? Wie ist deren ‚Regenerierung‘? Wer verbraucht überhaupt Wasser? Wie viel? Viele Fragen stellen sich; wer kann sie beantworten?

In Form eines Workshops werden wir sowohl einige Fakten vorstellen, die bekannt sind; wir werden aber auch gemeinsam solche Fragen zusammen stellen, von denen wir glauben, Sie müssten für uns Bürger geklärt werden. In der Sitzung am So 4.Juni 2023 werden wir dann alle Antworten einsammeln, die wir bis dahin von möglichst vielen Seiten bekommen konnten. Es wird sich dann die Frage stellen, ob uns diese Antworten reichen oder ob wir weitere Aktivitäten entfalten sollten.

Wer eine Blitzeinführung in die Klimasituation in Deutschland lesen möchte, der sei auf den Deutschen Wetterdienst (DWD) verwiesen, der zum Jahr 2022 rückblickend einige interessante Daten zusammengestellt hat: https://www.dwd.de/DE/klimaumwelt/aktuelle_meldungen/230123/artikel_jahresrueckblick-2022.html Und ja, es gibt sehr viele Artikel, Bücher, Videos, Podcasts zum Thema [1]. Wer etwas Interessantes zu erzählen hat, soll dies tun.

PROGRAMMENTWURF für 7.Mai 2023

Blitzkommentar zum Verlauf des Programms am So 7.Mai nach der Veranstaltung: Ja, wir konnten das Programm ziemlich genau so umsetzen. Trotz vieler Feste um uns herum an diesem Sonntag waren wir doch eine lebendige Gruppe von Bürgern aus unterschiedlichsten Bereich, dazu auch wieder neue Gesichter. Mehr Details weiter unten.

KURZEINFÜHRUNG, WARUM WIR NACH DEM WASSER FRAGEN SOLLTEN

Zur Einstimmung in das Thema gab Prof. Dr. Doeben-Henisch, der die Reihe ‚Bürger im Gespräch“ (kurz: ‚BiG‘) moderiert, eine kurze Einführung in das Grundkonzept von Wasserbildung (siehe Bild unten), wodurch ein lebhaftes Gespräch angeregt wurde. Schließlich bildeten sich kleine Gesprächsgruppe (wie im vorausgehenden Wald-Workshop vom 26.3.), die mit Papier und Kugelschreiber ihre Sicht des Problems diskutierten und Fragen festhielten, die ihnen so zum Thema kamen (siehe unten). Diese wurden dann gemeinsam gesichtet und diskutiert. Wie immer war am Schluss die Zeit zu kurz, um alles zu Ende zu diskutieren. Aber, wir hatten ein Stück gemeinsames Denken erlebt und hatten viel mehr Fragen als vorher. Es wurde auch das weitere Vorgehen abgesprochen (siehe unten).

Gerd Doeben-Henisch ist kein Wasserexperte. Durch ein online-Projekt im Sommer 2022 (siehe hier) hatte er aber schon einige Monate lang zusammen mit anderen zum Thema viel recherchiert, diskutiert und (als Wissenschaftler) versucht zu klären, ob und wieweit die verfügbaren Daten ansatzweise ‚Modellierungen‘ zulassen. Das ernüchternde Ergebnis dieses drei Monate dauernden Projekts war aber, dass die verfügbaren Daten auf allen Ebenen (Kommunen, Kreis, Regierungsbezirk Darmstadt, Land Hessen, Bund mit vielen anderen Quellen) nicht einheitlich sind und nicht in einem Zustand, der Modellierungen zulassen würde. Unter Fachleuten gibt es natürlich Modelle mit Simulationen; diese sind aber kaum öffentlich bekannt, für Laien in der Regel unverständlich und eher speziell. Eine positive Ausnahmen ist das Projekt des ‚Dürre-Monitors‘ vom Helmholtz Zentrum für Umweltforschung (UFZ) unter Leitung von Dr. Marx. [3]. Der ausführliche wissenschaftliche Artikel dazu vom Jahr 2022 [4] ist zwar auch nicht unbedingt für alle verständlich, aber doch sehr ausführlich und transparent für alle benutzten Daten und Methoden. Doch auch dieses Modell deckt nur Teilaspekte ab.

Das im obigen Schaubild skizzierte ‚Vereinfachtes Wassermodell‘ benennt einige der wichtigsten Eckwerte, die man berücksichtigen sollte und lässt viele Details offen. Hier wurden Informationen aus den Artikeln [2], [5] und [7] benutzt (natürlich gibt es genau dazu viel mehr Literatur, siehe z.B. hier).)

Die Grundidee dieser Skizze geht davon aus, dass sich ‚Grundwasser‘ im Boden bildet. Die Zufuhr kommt ‚aus der Luft‘ durch Niederschläge, und das, was sich dann tatsächlich in einiger Tiefe in einer beliebig komplexen Bodenstruktur irgendwo ansammelt, kann unter bestimmten Umständen über ‚Quellwasser‘ oder ‚Brunnen‘ entnommen und genutzt werden. Allerdings kommt nicht alles Wasser, was abregnet, auch irgendwann als Grundwasser an. Je nach Oberflächenbeschaffenheit fließt es direkt ab oder dringt nur in die obersten Schichten ein. Außerdem können diverse Pflanzen das Wasser den oberen Schichten entziehen. Zusätzlich gibt es den Faktor ‚Verdunstung‘: je wärmer die Luft ist, umso mehr Feuchtigkeit kann sie aufnehmen und sogar vom und aus dem Boden ‚absaugen‘; der Boden trocknet aus.(siehe auch [9])

Dieses Verhältnis von Niederschlägen (N) einerseits und Verdunstung (V) andererseits wird auch benutzt, um einen Anhaltspunkt dafür zu finden, wie sich längerfristig die Netto-Bilanz von N-V für eine Region gestaltet. Wird sie negativ kommt kaum bis gar kein Wasser im Boden an. Dies bedeutet für mögliche Entnahmen von Grundwasser, dass es absehbar irgendwann kein Grundwasser mehr geben wird.

Bei der Feststellung, wie viel Grundwasser denn überhaupt da ist, genügt es in der Regel auch nicht, einfach nur den ‚Pegel‘ des Grundwassers zu bestimmen. Entscheidend ist auch das ‚Volumen‘, das entnommen werden kann. [5] Ferner ist die ‚Dynamik‘ wichtig: wie ändert sich der Pegel? Wie stark? Unter Belastung? usw.

In Deutschland — nicht in allen Regionen — war es in früheren, weniger trockenen Perioden, als noch die Jahreszeiten mit ‚Winterhalbjahr‘ und ‚Sommerhalbjahr‘ einigermaßen stabil waren, ein eingespielter Rhythmus, dass der Verbrauch von Wasser im Sommer im Winter durch Regen und Schnee ausgeglichen werden konnte. Durch die Kälte gab es auch weniger Verdunstung und die Aktivität von Pflanzen war im Winter geringer. Mit der Veränderung der Jahreszeiten ist dieser Rhythmus ins Stottern geraten. Es gab jetzt vermehrt Jahre, in denen die ‚Wasserneubildung‘ nicht mehr ausgereicht hat, um die Grundwasservorräte für den Sommer wieder ausreichend aufzufüllen. Dies führte zu vielen deutlichen Schäden in vielen Bereichen des Lebens (z.B. Großflächiges Absterben von Bäumen im Wald, Landwirtschaft Anbau und Futtergewinnung, Grünflächen vertrocknen überall, Flüsse mit Verringerung von Transport und Kühlleistungen (z.T. auch Trinkwasserversorung), dramatisches Absinken des Wassers in Talsperren und Seen, flächendeckendes Absenkung von Böden unter Straßen und Häusern, Verringerung von Abkühlmöglichkeiten, Versiegen von Quellen und Brunnen, …).

Diese Ereignisse haben das Gespräch über das Thema Wasser dann auch in Deutschland mehr in Gang gesetzt als früher. Aber trotz vieler neuer Absichtserklärungen, neuen Programmen und Verordnungen, ist noch nicht wirklich viel passiert. In einem Interview stellt Dr. Marx, der Projektleiter des ‚Dürremonitors Deutschland‘ fest, dass wir über die Situation im Boden unterhalb von 80 cm praktisch keine validen Daten besitzen.[5] Weitere mahnende Stimmen von Fachleuten finden sich in einem Beitrag der ARD, letzte Fassung 7.Mai 23.[10]

Bürger im Gespräch, real

Diesen geschilderten Kontext muss man im Hinterkopf haben um zu verstehen, warum sich Bürger aus Schöneck zu diesem Thema am So den 7.Mai auf den Weg gemacht haben, um miteinander über das Thema ‚Wasser und Schöneck‘ zu sprechen.

Letzter Auslöser

Ein wichtiger ‚Kick‘ für die Veranstaltung war sicher die Einführung der ‚Wasserampel‘ der ‚Kreiswerke Main-Kinzig‘. [8][9] Angestoßen vom Extremsommer 2022 sahen sich die Kreiswerke genötigt, mehr zu tun als bisher. Sie konstatierten Pegelrückgänge in Brunnen um 5 m und stellen fest, dass sich die Wassermengen im Boden auch nicht gleich nach einem Regen wieder auffüllen.[9] Tendenziell wird der MKK auch als ’niederschlagsarmes Gebiet‘ qualifiziert.[9] Um für die Entwicklung in der Zukunft besser gewappnet zu sein, haben die Kreiswerke ein ‚Prognosemodell‘ entwickelt, das sich aus mehreren Faktoren zusammen setzt, um so Frühwarnungen zu ermöglichen. Dies wurde kombiniert mit der Einführung einer ‚Wasserampel‘. Das Motiv dahinter ist, dass nur durch ein „verantwortungsvolle Trinkwassernutzung“ durch die Bürger selbst „eine nachhaltige Verfügbarkeit gewährleistet werden“ kann. So Stefan Gerlach, Technische Führungskraft Wasser bei den Kreiswerken Main-Kinzig.[9]

Die Einführung eines Frühwarnsystems gekoppelt an das Instrument einer Ampel klingt im ersten Moment gut, vielleicht sogar beruhigend. Beim zweiten Hinsehen aber kann diese Ruhe schnell verfliegen. Schaut man sich die Ampel genauer an ( https://www.kreiswerke-main-kinzig.de/fileadmin/user_upload/Wasser/wasserampel/2022-06-28_wasserampel_auswirkungen.pdf ), und hier speziell den Fall ‚rot‘, dann kann man ins Grübeln kommen.

Nimmt man den Fall mal an, dass die Ampel rot wird, dann würden im Grenzfall folgende Szenarien eintreten können:

  1. Die Kreiswerke könnten (müssten!) die Wasserlieferungen einstellen.
  2. Kommunen sollen Notfallpläne verfügbar haben, was dann zu tun ist.

Für die Bürger besteht das Problem darin, dass sie beim faktischen Eintreten des Notfalls — im radikalen Fall — weitgehend wehrlos wären. Familien, Krankenhäuser, Landwirte, Betriebe usw. wären praktisch K.O. Von jetzt auf gleich kann keiner solch einen Notstand bewältigen; Wasserampeln nützen da nichts.

Anders wäre es, wenn Kommunen (und Landkreise und …) sich darauf einstellen würden, die Versorgung mit Wasser nur durch die bisherigen Brunnensysteme ab sofort durch zusätzliche wirksame und nachhaltige Maßnahmen zu ergänzen wären! Wer tut dies? Wer kümmert sich darum? Welche Pläne gibt es? Und was heißt schon sofort: jeder weiß, dass solche Maßnahmen viele Jahre, wenn nicht Jahrzehnte benötigen, bis sie umgesetzt sind. Wie viel Zeit haben wir überhaupt noch? Viele Fragen stellen sich hier.

Bürger stellen Fragen

Bei der Veranstaltung ‚Bürger im Gespräch‘ (BiG) am 7.Mai wurde von den anwesenden Bürgern und Bürgerinnen folgende Fragen generiert (noch ungeordnet):

TEAM 1:

  1. Muss/Kann das Problem lokal gelöst werden ?
    1. Also Wer hat die Wasserhoheit?
    2. Bei wem liegen die Verantwortlichkeiten?
    3. Welche Gremien sind handlungsfähig?
  2. Erhebt die Gemeinde eigene, aktuelle Daten zum Wasser (Grundwasser, Regenwasser, Wasserverbrauch, zukünftiger Wasserverbrauch, Wasserqualität und -schutz)?
  3. Wer kümmert sich bei der Gemeinde (auch vorausschauend) um die Qualität unserer Brunnen und unseres Wassers?
  4. Laufen die Schönecker Brunnen Gefahr in einen derartigen Verschmutzungsgrad zu kommen, dass sie nicht mehr genutzt werden können (siehe Liste der, aufgrund von Verschmutzung, nicht mehr genutzten Brunnen?
  5. Wie sind die Werte unserer Brunnen und wo liegen die aktuellen gesetzlichen Grenzwerte?
  6. Welche Maßnahmen ergreift die Gemeinde zum Schutz der Wasserqualität der Schönecker Brunnen?
  7. Welche Stoffe werden in die Nidder eingeleitet (durch öffentliche, private und gewerbliche Anrainer)?
  8. Wie viel wird aus der Nidder entnommen und wofür?
  9. Welcher Art waren die Leitungsarbeiten von/zur Nidder in Oberdorfelden?
  10. Welche (schädlichen) Einträge verursachen die Landwirtschaft und die Industrie in Schöneck?
  11. Wie wird das Trinkwasser in Schöneck verteilt (Nutzung)?
  12. Wofür nutzt die Gemeinde Trinkwasser?
  13. Regenwasser: Wie hoch ist das Zisternenvolumen an Gemeindeflächen und -gebäuden?
    1. Wie wird das aufgefangene Regenwasser genutzt und wo? (z.B. Nutzen für Grünanlagen, Feuerwehreinsätze…)

TEAM 2:

  1. Ist dokumentiert, wo in Schöneck Wasseradern/ unterirdische Wasserverläufe sind? Bsp. ‚Froschbachstrasse‘)
  2. Von welchen Brunnen werden aktuell die Schönecker Ortsteile versorgt?
    1. Welche Kapazitäten haben die Brunnen für Schöneck? (Speziell Kilianstädten + Oberdorffelden; wird Büdesheim noch von der Wetterau versorgt?)
    2. In welchem Verhältnis stehen diese Kapazitäten zum aktuellen Schönecker Verbrauch?
    3. Wie können diese Zahlen für die Bürger transparent gemacht werden?
  3. Gibt es Priorisierungen für die Versorgung Schönecker Bürger bei Wasserknappheit?
    1. Stimmt die Nachricht, dass aus dem Oberdorffelder Brunnen Kapazitäten nach außerhalb von Schöneck verkauft werden?
  4. Gibt es irgendeine Art von Monitoring bezogen auf die Kapazität und den Verbrauch von Wasser in Schöneck?
  5. Anhand welcher Kriterien wird die jeweilige Farbe der Wasserampel geändert?
  6. Gibt es empirisch belegte Daten zum Verlauf/ der Entwicklung des Grundwasserspiegels in Schöneck, die nachprüfbar sind?
  7. Wie schützt die Gemeinde (auch in Zusammenarbeit mit dem Kreis/ dem Regionalverband) die Wassersicherheit von unkontrollierter Entnahme durch private Brunnen oder Unternehmen?
  8. Wie ist die Verantwortlichkeit für das Thema ‚Wasser‘ in er Gemeinde verortet? Gibt es konkrete Personen, die hier zuständig sind?
    1. Welche Themen/ Entscheidungen bzgl. Wasser liegen bei der Gemeinde?
    2. Welche bei andern Stellen?
  9. Gibt es eine Art ‚Wassernotfallreserve‘ in Schöneck (z.B. für die Feuerwehr)?
  10. Ist das Thema Wassersicherheit regelmäßig Therma der Gemeindevertretung?
    1. Wird ein Konzept verfolgt inklusive Bodenschutz, Wald, Landwirtschaft (Nitrate), Kontamination, Bebauung, Verordnungen … um aktiv langfristig einem Wassernotstand entgegen zu wirken?
  11. Gibt es Überlegungen zur Förderung des Bauens von Zisternen?(Stichwort ‚Schwammstadt‘)

TEAM 3:

  1. Wie wirkt sich der Bau-/Betrieb des geplanten RZ’s auf die Wasserversorgung in der Gemeinde aus?
  2. Wie viel Wasser wird in Schöneck verbraucht?
    1. Privat?
    2. Gewerblich?
  3. Wie viel Wasser gibt es (…wird bereit gestellt) für Schöneck/Jahr?
  4. Wie viele Brunnen gibt es, die Schöneck beliefern?
  5. Wie ist die Qualität des Wassers? …laut welcher Qualitäts-Kriterien?
  6. Gib es (Qualitäts-)Testsysteme für den privaten Nutzer? Und: wer testet wie?
  7. Wer liefert offizielle Daten zum Thema „Wasser“? Wer ist verantwortlich?
  8. Wer verkauft Brunnen an gewerbliche Unternehmen? …darf verkaufen?

Weiteres Vorgehen

Geplant sind folgende Schritte:

  1. Gemeinsame Überarbeitung der Fragen für eine Endfassung.
  2. Gemeinsames Zusammenstellen einer Liste von Personen, Institutionen und gewählten politischen Vertretern , denen die Fragenliste zugesandt werden sollen verbunden mit der Bitte/ Einladung, so gut es geht, diese Fragen zu beantworten und — das wäre besonders gut — vielleicht selbst zu der BiG Veranstaltung zu kommen, in der die Antworten gesammelt vorgestellt und diskutiert werden sollen (aktuell geplant für So 2.Juli).
  3. Die gesammelten Antworten und der Verlauf der Veranstaltung am 2.Juli würde wie gewohnt hier im Blog dokumentiert werden.
  4. Was danach geschehen soll, wird vom Diskussionsstand nach dem 2.Juli abhängig gemacht.

Erklärtes Ziel ist es NICHT, irgendwelche Konfrontationen aufzubauen, SONDERN mit allen zusammen jene Lösungen zu suchen und zu verwirklichen, die für die gesamte Gemeinde am geeignetsten sind, eine nachhaltige Versorgung mit Wasser zu sichern. Wir sitzen alle im gleichen Boot.

ANMERKUNGEN

[1] Eine erste ungeordnete, auch nicht vollständige, dennoch hilfreiche Liste von Links zum Thema findet sich u.a. hier: https://www.oksimo.org/wasser-links/

[2] DLF: Sven Kästner, 09.01.2023, Trockenheit im tiefen Boden behindert Grundwasserbildung, URL: https://www.deutschlandfunk.de/duerre-trotz-regen-warum-trockene-boeden-das-grundwasser-behindern-100.html. Zitat : “ Trotz des Regens derzeit: Vor allen in Nord- und Ostdeutschland herrscht noch immer Dürre. Betroffen sind die tieferen Bodenschichten, die für die Grundwasserneubildung nötig sind. Das behindert die Erholung unserer wichtigsten Trinkwasserressource.“

[3] Dr.Andreas Marx, Dürremonitor Deutschland, URL: https://www.ufz.de/index.php?de=37937,

[4] Friedrich Boeing, Oldrich Rakovec, Rohini Kumar, Luis Samaniego, Martin Schrön, Anke Hildebrandt,mCorinna Rebmann, Stephan Thober, Sebastian Müller, Steffen Zacharias, Heye Bogena, Katrin Schneider,
Ralf Kiese, Sabine Attinger, and Andreas Marx, 2022, High-resolution drought simulations and comparison to soil moisture observations in Germany, URL: https://hess.copernicus.org/articles/26/5137/2022/hess-26-5137-2022.pdf, Abstract: Germany’s 2018–2020 consecutive drought events resulted in multiple sectors – including agriculture, forestry,
water management, energy production, and transport – be-
ing impacted. High-resolution information systems are key
to preparedness for such extreme drought events. This study
evaluates the new setup of the one-kilometer German drought
monitor (GDM), which is based on daily soil moisture (SM)
simulations from the mesoscale hydrological model (mHM).
The simulated SM is compared against a set of diverse ob-
servations from single profile measurements, spatially dis-
tributed sensor networks, cosmic-ray neutron stations, and
lysimeters at 40 sites in Germany. Our results show that the
agreement of simulated and observed SM dynamics in the
upper soil (0–25 cm) are especially high in the vegetative ac-
tive period (0.84 median correlation R) and lower in winter
(0.59 median R). The lower agreement in winter results from
methodological uncertainties in both simulations and obser-
vations. Moderate but significant improvements between the
coarser 4 km resolution setup and the ≈ 1.2 km resolution
GDM in the agreement to observed SM dynamics is observed
in autumn (+0.07 median R) and winter (+0.12 median R).
Both model setups display similar correlations to observa-
tions in the dry anomaly spectrum, with higher overall agree-
ment of simulations to observations with a larger spatial foot-
print. The higher resolution of the second GDM version al-
lows for a more detailed representation of the spatial vari-
ability of SM, which is particularly beneficial for local risk
assessments. Furthermore, the results underline that nation-
wide drought information systems depend both on appropri-
ate simulations of the water cycle and a broad, high-quality,
observational soil moisture database.

[5] RND: Laura Beigel, 3.5.2023, Wo es in Deutschland gerade zu trocken ist – und wo zu nass, URL: https://www.rnd.de/wissen/wetter-in-deutschland-wo-ist-es-gerade-zu-trocken-und-wo-zu-nass-DOF7VOVN6ZBPDCVJNKURS2BMI4.html ,Zitat: „Die vergangenen Niederschläge haben die Wasserspeicher in Deutschland wieder gefüllt – doch nicht überall in gleichem Maße. Nach wie vor gibt es Gebiete, in denen Böden zu trocken sind. Ein Lagebericht.“

[6] DLF, 15.3.2023, Nationale Wasserstrategie der Bundesregierung. Was tun gegen Wasserknappheit? URL: https://www.deutschlandfunk.de/wasserknappheit-wassermangel-nationale-wasserstrategie-durre-in-deutschland-100.html , Zitat: „Die Klimakrise wird auch in Deutschland immer spürbarer – unter anderem durch Dürren. Deshalb will die Bundesregierung handeln. Das Bundeskabinett beschloss eine Nationale Wasserstrategie. Damit soll langfristig gegen Wasserknappheit gehandelt werden.“

[7] MDR Wirtschaftsredaktion, 4.8.22, Experte: Deutschland hat in 20 Jahren so viel Wasser verloren, wie in den Bodensee passt, URL: https://www.mdr.de/nachrichten/deutschland/panorama/klimawandel-wasserknappheit-duerre-wasser-entnahme-verbote-100.html, Zitat: „Böden trocknen immer mehr aus, Flusspegel sinken. Welche Regionen Deutschlands sind am meisten betroffen? Was kann gegen Wasserknappheit getan werden? Darüber sprechen wir mit dem Diplom-Hydrologen Dietmar Mehl. „

[8] MKK Wasserwerke, Wasserampel, URL: https://www.kreiswerke-main-kinzig.de/privatkunden/trinkwasser/kreiswerke-wasserampel; Informationsblatt: URL: https://www.kreiswerke-main-kinzig.de/fileadmin/user_upload/Wasser/wasserampel/2022-06-28_wasserampel_auswirkungen.pdf

[9] Kinzig News GmbH, 22.Juni 2022, Trockenheit macht Versorgern zu schaffen. Kreiswerke Main-Kinzig führen Wasserampel ein. URL: https://kinzig.news/17827/kreiswerke-main-kinzig-fuehren-wasserampel-ein . Zitat: „Für eine Wetterprognose im Hinblick auf die kommenden Sommermonate ist es noch zu früh. Doch schon jetzt ist für die Kreiswerke Main-Kinzig auf Basis ihrer Analysedaten absehbar, dass es zu trocken ist in der Region. Wie auch in Gesamt-Deutschland. Das bereitet der Wasserversorgungsbranche Kopfzerbrechen. Schon im Mai gab es Spitzenverbräuche, wie sonst im Hochsommer. Die Herausforderungen sind vielfältig.“

[10] ARD: Joscha Bartlitz, Folgen der Trockenheit Wenig Grundwasser trotz Regens, URL: https://www.tagesschau.de/wissen/klima/grundwasserspiegel-sommer-regen-100.html: 07.05.2023 11:48 Uhr, Zitat: „Im Frühjahr hat es zwar viel geregnet, doch wegen der Trockenheit der vergangenen Jahre bleiben die Grundwasserspiegel niedrig. Experten fordern Gegenmaßnahmen, um Trinkwasserknappheit und Probleme für die Wirtschaft zu vermeiden.

WALD-WERKSTATT – 26.März 2023

(Letzte Änderung: 7.April 2023, 15:00h)

KONTEXT

Der folgende Text ist Teil der Reihe ‚Bürger im Gespräch‘, in der Gemeinde Schöneck.

WALD-WERKSTATT – 26.März 2023

Der folgende Text ist ein Bericht von der Veranstaltung am 26.März 2023 verbunden mit Hinweisen auf Fragen, die sich daraus für die Zukunft des Waldes in der Gemeinde stellen. Ferner werden einige Ideen notiert, welche Aktionen sich aus den bisherigen Erkenntnissen nahelegen. Der Text ist eine Co-Produktion von Gerd Doeben-Henisch und Yvonne Heil.

Die Idee der Reihe

Zu Beginn erläuterte Gerd Doeben-Henisch kurz die Idee der Reihe „Bürger im Gespräch (BiG)“. Es geht nicht um eine ‚punktuelle Veranstaltung‘, nicht um rein punktuelle Themen, sondern wir möchten auf Dauer einen Gesprächsraum aufbauen, in dem nach und nach all jene Themen zur Sprache kommen können, die die meisten Bürger direkt betreffen. Gerd Doeben-Henisch gehört zwar zum Ortsverband der Grünen in Schöneck, ist dort auch im Vorstand, aber diese Gesprächsreihe ist gedacht als ‚überparteilich‘, da hier jeder Bürger mitsprechen können soll. Es geht nicht um eine bestimmte Partei sondern eben um jene Themen, die alle betreffen. Dazu wird es auch gehören, dass wir als Bürger die Bürger in der Gemeindevertretung oder im Ortsvorstand oder eben auch die Bürgermeisterin und Mitglieder der Verwaltung zum Gespräch mal direkt einladen, weil Bürger eben Fragen haben.

Kurzrückblick auf den 5.März 2023

In der Sitzung am 5.März 2023 hatten wir mit dem Thema Wald begonnen. Die meisten, die dabei waren, wussten nicht viel vom Wald, geschweige denn von ‚dem Wald zwischen Büdesheim und Kilianstädten‘. Als Yvonne Heil dann in ihrem Vortrag ein ganzes Panorama von ‚Wald‘ aus Sicht einer engagierten Naturschützerin in den Raum zauberte, da waren dann doch alle sehr beeindruckt.

Als Wissenschaftler hatte Gerd Doeben-Henisch ursprünglich die Idee, dass im Anschluss an die Sitzung vom 5.März 2023 eine Art ‚Simulation‘ zum Wald vorbereitet wird, mit der sich dann alle in der folgenden ‚Wald-Werkstatt‘ nochmals, eher auf spielerische Weise, mit dem Thema auseinander setzen können. Aber der Vortrag von Yvonne Heil hatte eine solche Breite und Vielfalt des Waldes aufgezeigt, dass es letztlich nicht möglich war, in der verfügbaren Zeit eine brauchbare Simulation bereit zu stellen. Aufgeschoben heißt jetzt aber nicht aufgehoben; es soll versucht werden, dies in absehbarer Zukunft doch hinzubekommen.

Allerdings, schaut man sich an, was andere Wissenschaftler bislang zum Thema Wald an Simulationen vorgestellt haben, dann kann man erkennen, dass auch alle anderen mit der Vielfalt des Waldes ein Problem haben. Das renommierte Thünen-Institut (das aus der Sicht der Holzwirtschaft arbeitet)(siehe: [1,2]) hat eine großangelegte Studie und Simulation zum gesamten Deutschen Wald versucht, und ist dabei auf vielfältige sowohl methodische wie auch empirische Probleme gestoßen. Man kann aus diesen Veröffentlichungen herauslesen, dass die aktuelle Datenlage und die Einfachheit der verfügbaren Modelle bislang eine wirklich erschöpfende und differenzierte Betrachtung noch nicht zulässt.

Dies bedeutet für die Bürger in Schöneck, Sie müssen die Sache mit ihrem Wald selbst in die Hand nehmen und sich kundig machen, was ‚ihr Wald‘ braucht. Einfach ist dies sicher nicht, aber vielleicht lohnend.

Bei der Überlegung, was bei Ausfall der Simulationsidee in der Kürze der Zeit als Option übrig bleibt an Möglichkeiten, um das Thema eher ’spielerisch‘ nochmals aufzugreifen, hatte dann Yvonne Heil eine Idee, die dann umgesetzt wurde.

Gelegenheit für Teilnehmer, Fragen zu stellen:

  1. Was ist ‚Simulation‘? [3]

PUB QUIZ FÜR WALDLER

Yvonne Heil griff eine Idee auf, die in Englischen Pubs sehr verbreitet ist: das Pub quiz. [4] In einem Pub werden Gruppen gebildet, die dann versuchen, Fragen zu beantworten. Es gibt Punkte für die Antworten, und am Schluss Gewinner. Oft wird das Quiz noch mit Geldeinsatz versehen oder mit alkoholischen Getränken ‚angereichert‘. Im Detail können die Formate stark variieren.

Im vorliegenden Fall wurden 3er-Gruppen gebildet, Yvonne Heil blendete über den Beamer Fragen ein und am Ende (nach 10 Fragen) konnten die Teams ihre Antworten vorstellen; anschließend gab es die richtigen Antworten, entweder direkt oder — bei komplexen Fragen — erst ein Schritt mit multiplen Möglichkeiten (‚multiple choice‘) und dann erst die Antwort.

Schon die Gruppenbildung lockerte die Stimmung sehr auf und es ging dann mit den Fragen und Antworten sehr lebhaft weiter.

Hier die 10 Fragen

Größenverhältnisse

  1. Frage
  • Wieviel Prozent der Landfläche der
    Bundesrepublik Deutschland bedeckt Wald?
  • Wieviel Prozent der Gemeindefläche
    Schöneck bedeckt Wald?

Abkürzungsdschungel

  1. Frage

Für was steht die Abkürzung
1) FFH

2) WBI

3) BWI

FFH

a) Forst-für-Horste
b) Flora-Fauna-Habitat
c) försterliche Fachhochschule
d) Fürst Freiherr zu Hochwalde

WKI

a) Wohltemperiertes Klavier
b) Erster Weltkrieg (Weltkrieg I)
c) Wilhelm-Klauditz-Institut
d) IATA-Code für Hwange Town Airport (Simbabwe)

BWI

a) Buchenwaldinvestition
b) Borkenkäfer-Wirtschaftlichkeits-Index
c) Brandwarnidikator
d) Bundeswaldinventur

Verantwortungsträger

  1. Frage
  • Wer ist Eigentümer des Schönecker Waldes?
  • Welche Eigentumsformen kennen wir?

Försterlatein

  1. Frage

1) Was ist eine Umtriebszeit?
2) Was verstehen wir unter Kluppe?
3) Was bedeutet Sukzession?
4) Was ist ein Zwiesel?

Umtriebszeit

a) Jahreszeit, in der sich das Wild gerne im Wald aufhält
b) Zeit, die das Wasser braucht, um in der Baumkrone verdunsten können
c) Lebenszeit von baumbewohnenden Käferarten
d) Zeit von Baumpflanzung bis zum Einschlag durch Holznutzung

Kluppe

a) Messinstrument zur Vermessung von Baumstämmen
b) Pilzart, wächst bevorzugt an Douglasien
c) altertümliche Beinbekleidung von Waldbewohnern
d) Sturmschäden, die in den Wintermonaten entstehen

Sukzession

a) natürlicher Prozess, bei dem Absterben und Heranwachsen nebeneinander passieren
b) natürlicher Prozess, bei dem während des Heranwachsens eine Naturkatastrophe passiert
c) künstlicher Prozess, bei dem Harvestereinsatz, Kahlschlag und Abtransport kalkuliert werden
d) künstlicher Prozess, bei dem eine KI zur Waldplanung eingesetzt wird

Zwiesel

a) Kreuzung von Zebra und Esel
b) Kommunikationsform von Buchenverbänden
c) Edelholz, welches einem Fermentationsprozess unterlegen war
d) wertmindernde Aufgabelung am Hauptstamm eines Nutzbaumes

Faunisten sind gefragt [5]

  1. Frage
  • Welches Tier ist trotz seines Namens ein
    Waldbewohner und was macht es 2023 so bedeutsam?
  • Ungefähre Größe in cm

a) Waldohreule, 2023 erstmals im Zirkus, 40 cm

b) Weinbergschnecke, Verbringungsverbot
(EuGH 1/2023), 2 cm

c) Gartenschläfer, Tier des Jahres2023, 15 cm

d) Strandkrabbe, große Population im März 2023
im Kellerwald gesichtet, 7 cm

Bauen, Wohnen, Leben

  1. Frage
  • Welche Baumart wird vom Schwarzspecht
    bevorzugt, um seine Höhle zu bauen?
  • In welcher Höhe müssen wir suchen?
  • Nenne drei weitere Spechtarten….

Gibt´s im Wald auch Bäume?

  1. Frage
  • Was versteht man unter Pionierbaumarten,
    wo trifft man sie an?
  • Wie alt kann eine Rotbuche werden?
  • Wo findet man Flatterulmen?

Naturschutzelemente

  1. Frage
  • Was bedeutet es, wenn ein H einen Baum kennzeichnet?
  • Nenne mindst. drei Kriterien, die ihn als
    solchen definieren.

Ein mit H gekennzeichneter Baum steht für

  1. Habitatbaum
  2. Harvester
  3. Hainbuche
  4. Heliumaustritt

Waldnutzung

Frage 9:

  • Was ist ein Plenterwald?
  • Was ist ein Altersklassenwald?

Plenterwald

a) Forst mit Einzelbaumentnahme
b) Forst ohne Baumentnahme
c) Forst mit massiver Baumentnahme
d) Forst ohne Einsatz von Pestiziden

Altersklassenwald

a) alle Bäume haben das gleiche Alter
b) alle Bäume haben verschiedenes Alter
c) Bäume einer Baumart müssen in Gruppen stehen
d) erst ab einem bestimmten Baumalter werden
Gruppierungen als Wald bezeichnet

Für die ganz Schlauen…

Frage 10:

  • Was ist ein Malakologe?
  1. Schneckenforscher
  2. Flechtenforscher
  3. Lehmforscher
  4. Strömungsforscher

War schon der Prozess der Antwortsuche in den Gruppen sehr lebhaft, führte dann die Phase der Bekanntmachung der richtigen Antworten und die Punktevergabe zu einem weiteren sehr intensiven und zugleich lockerem Gespräch.

Die richtigen Antworten werden an dieser Stelle nicht veröffentlicht, damit jeder die Chance hat, das ‚Abenteuer der Fragen‘ selbst durchleben zu können 🙂

Blitzfeedback – und Fragen, die sich stellen

Am Ende des anregenden und informativen Pub Quiz wurde nach einer spontanen Reaktion gefragt, wie das Ganze so gewirkt hat. Es gab einige Antworten, die — zusammenfassend — alle drei bisherige Veranstaltungen lobten, sie als informativ und anregend bezeichneten, und zugleich auch Vorschläge machten, wie das Ganze weiter gehen sollte. Ein Tenor war: das müsste noch viel mehr Bürgern in Schöneck bekannt gemacht werden, auch durch andere Veranstaltungsformate. Außerdem wurde das Thema Wald so vielfältig erlebt, dass vorgeschlagen wurde, noch weitere Veranstaltungen dazu zu machen, auch direkt im Wald. Auch eine Teilnehmerin, die das erste Mal dabei war, fand die Veranstaltung — auch ohne Kenntnis der vorausgehenden — sehr interessant, informativ und kurzweilig. Ein anderer Aspekt war die ‚Konkretheit‘ die man anhand des Themas und der Art der Veranstaltung erleben konnte. Demokratie ist nicht abstrakt, weit weg, sondern Demokratie findet dann doch konkret statt durch das Tun der Bürger, die miteinander reden und dann auch konkret handeln können. Das sich ‚Einmischen‘ zeigt dann auch ein wenig die ‚Komplexität‘, die in den Sachen liegt und hilft möglicherweise auch, die Komplexität von politischen Abläufe zu verstehen. Ein Mitglied der Bürgervertretung machte darauf aufmerksam, dass es bei den bisherigen Gesprächen mit dem Dienstleister für die Gemeinde (Hessen-Forst) meistens an genügend Kompetenzen auf Seiten des Gemeindevorstands und der Gemeindevertretungen gefehlt hat, neue Akzente zu setzen. Die Frage ist, wie man dies verbessern könnte. Bisher scheint das Thema ‚Ökonomie‘ das Thema ‚Ökologie‘ stark zu überlagern, dies obgleich der jährliche Nettoertrag nur bei ca. 20.000€ liegt. Es fragt sich, ob man den ‚Waldwirtschaftsplan‘ bzw. die alle 10 Jahre (!) stattfindende ‚Forsteinrichtung‘ nicht einvernehmlich ein wenig anders akzentuieren könnte.(Siehe [6],[7]) Ein anderer machte darauf aufmerksam, dass heute die ‚Interessen am Wald‘ so vielfältig geworden sind (… lange Liste von Beispielen …), dass man sich schwer tut, zu sehen, wie man dies alles ‚unter einen Hut‘ bringen kann.

Wie weiter?

Abschließend wurde nochmals die Frage gestellt, wie machen wir weiter? Im nachfolgenden Schaubild werden grob die verschiedenen Faktoren beleuchtet, die eine Rolle spielen.

Einmal die Bürger, die im Gespräch verschiedenen Themen aufgreifen, die viele betreffen. Dies tun sie unter Einbeziehung des verfügbaren Weltwissens, aber auch mit der Intention, ihre gewählten Vertreter (Gemeindevertretung, Ortsvorstand, Bürgermeisterin) ins Gespräch einzubeziehen, um durch mehr Gemeinsamkeit die Synergien im politischen Handeln zu verbessern.

In diesem Zusammenhang ergeben sich aus der Sitzung am 26.März 2023 eine Reihe von Anregungen, die hier angedeutete werden sollen.

Mögliche Folgeaktionen zum Thema Wald

Entsprechend dem Gesamtkonzept der Initiative ‚Bürger im Gespräch‘ besteht die Idee darin, dass jedes Thema, was in der Reihe mal vorgestellt worden ist, anschließend nicht von der Tagesordnung verschwindet, sondern (i) in Form von vielen einzeln Aktionen weiter entwickelt wird und (ii) mittel- und langfristig ein öffentliches ‚Daten- und Simulationsmodell‘ des Themas aufgebaut werden wird. In dem Maße, wie (i) und (ii) stattfinden, ergeben sich auch neue interessante Möglichkeiten, zu besonderen Anlässen (iii) ‚Veranstaltungen für die ganze Bevölkerung‘ zu organisieren.[8]

Einzelne Aktionen

  1. Waldführungen mit Kundigen des Naturschutzes
  2. Waldführung mit dem Förster
  3. Waldführung mit dem Jäger
  4. Gespräche mit den Mitgliedern der Gemeindevertretung über ‚Waldwirtschaftsplan‘ und ‚Forsteinrichtung‘

Erste Liste von Fragen zur Nachhaltigkeit, die Bürger gerne an die Mitglieder der Gemeindevertretung stellen würden:

  1. Wie viel Holz können wir entnehmen, um nachhaltig zu wirtschaften?
  2. Wie hoch ist die Vorratshaltung im Schönecker Wald?
  3. Welche Maßnahmen werden aktuell zur Stabilisierung des FFH-Schutzgebietes unternommen?[9]
  4. Wieviele Habitatbäume gibt es hier/ im Schönecker Wald?
  5. Ist klimaangepasstes Waldmanagement umsetzbar?
  6. Wie sieht die forstwirtschaftliche Nutzung für die nächste 50 Jahre aus?
  7. Wie hoch ist der Ertrag aus den geschlagenen Bäumen? Was ist unser Wald, holzwirtschaftlich betrachtet, wert?

Mittelfristige Ziele

Aufbau einer Datenbank und von Simulationen zum Thema Wald unter Einbeziehung eines Geo-Informations-Systems (GIS) in Zusammenarbeit mit der Gemeindeverwaltung

Alle zusammen

Bürgerveranstaltungen im Gemeindezentrum zu Themen des Waldes auf anregend, informative aber spielerische Weise.

PS: Blind obwohl man sieht?

Zu diesem Punkt gab es als Anhang ein paar Tage hier einen Text, der jetzt in den Philosophieblog ‚PHILOSOPHIE JETZT. Auf der Suche nach dem Neuen Menschenbild‘ migriert wurde. (Siehe: https://www.cognitiveagent.org/2023/04/07/koennen-wir-blind-sein-obwohl-wir-sehen/ )

ANMERKUNGEN

wkp := Wikipedia (de: Deutsch, en: Englisch)

[1] Elsasser P, Altenbrunn K, Köthke M, Lorenz M, Meyerhoff J (2020) Regionalisierte Bewertung der Waldleistungen in Deutschland. Braunschweig: Johann Heinrich von Thünen-Institut, https://literatur.thuenen.de/digbib_extern/dn062592.pdf

[2] Kerstin Altenbrunn, Peter Elsasser, 2021, Technische Dokumentation zum Modell ReWaLe (Regionalisierung des ökonomischen Wertes von Waldleistungen), Braunschweig : Johann Heinrich von Thünen-Institut, URL: https://www.econstor.eu/bitstream/10419/247278/1/1776316282.pdf

[3] Gerd Doeben-Henisch, Antwort auf die Frage: Was ist Simulation?: In der allgemeinen Fassung von Simulation hat man (i) eine ‚Ausgangslage‘ mit bestimmten Eigenschaften (z.B. Einwohnerzahl in Schöneck in 2023), dann (ii) verfügt man über ein ‚Wissen über mögliche Veränderungen‘ (z.B. Geburtenrate, Sterberate, Zuzug und Wegzug, …), und (iii) man weiß wie man das ‚Veränderungswissen‘ auf die angenommene Ausgangslage ‚anwenden‘ kann (dies nennt man in der Logik ‚folgern‘). Mit (i) – (iii) kann man dann das Veränderungswissen wiederholt auf die Ausgangslage und danach auf die ‚veränderte Ausgangslage‘ anwenden, so dass eine ganze Reihe von Situationen entsteht, die dann jeweils spätere Zeitpunkte des Zustands widerspiegeln (z.B. die Einwohner von Schöneck in 2033). Dabei ist es sinnvoll, zwischen ‚einfachen‘ Simulationen zu unterscheiden, wo die Sachlage umfassend beschreibbar, klar und abgrenzbar ist (wie z.B. bei den meisten Maschinen und Gebäuden) und jenen Simulationen, in denen viele veränderliche Größen auftreten, die prinzipiell nicht erschöpfend erfasst werden können (wie z.B. im Fall des Waldes).

[4] Für ‚pub quiz‘ siehe wkp-en: https://en.wikipedia.org/wiki/Pub_quiz#Jackpots

[5] Siehe ‚Fauna‘ in wkp-de: https://de.wikipedia.org/wiki/Fauna , Zitat: „Fauna (auch Tierwelt) bezeichnet die Gesamtheit aller natürlich vorkommenden Tiere in einem Gebiet oder im engeren Sinne alle Tierarten in diesem Gebiet.[1] Die Erforschung der Fauna ist die Aufgabe der Faunistik, die zugehörige Wissenschaft ist die Biogeographie. Wird der gesamte Planet Erde betrachtet, umfasst die Fauna sämtliche Tierarten, beispielsweise in der Paläontologie, wo man etwa von einer „Fauna der Kreidezeit“ spricht.“

[6]  Bewirtschaftungsplan (Maßnahmenplan) für das FFH-Gebiet „Wald zwischen Kilianstädten und Büdesheim“ ab 2013: https://natureg.hessen.de/resources/recherche/Schutzgebiete/RPDA/M_PLAN/4174.pdf

[7] Zu ‚Forsteinrichtung‘ siehe wkp-de: https://de.wikipedia.org/wiki/Forsteinrichtung, Zitat: „Die Forsteinrichtung (früher auch  Taxation  beziehungsweise  Forsttaxation  oder  Forstabschätzung  genannt) dient in der Forstwirtschaft der Betriebsregelung und ist damit ein Führungs- und Planungsinstrument für den Forstbetrieb. Sie beinhaltet die Erfassung des Waldzustandes, die mittelfristige Planung und die damit verbundene Kontrolle der Nachhaltigkeit im Betrieb. Darüber hinaus wird im Sinne eines Controllings der Vollzug im abgelaufenen Planungszeitraum den zugrundeliegenden Zielvorgaben gegenübergestellt.“

[8] Bei allem sollte man aber nicht aus den Augen verlieren, dass alle Aktiven im Kontext der Initiative ‚Bürger im Gespräch‘ Ehrenamtliche sind!

[9] Für ‚FFH Schutzgebiet‚ siehe wkp-de: https://de.wikipedia.org/wiki/FFH-Gebiet. Zitat: „Ein FFH-Gebiet (Abkürzung für Fauna-Flora-Habitat-Gebiet) ist ein Schutzgebiet in Natur- und Landschaftsschutz, das dem Schutz von Lebensraumtypen des Anhangs I der Richtlinie 92/43/EWG (Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie) bzw. Arten des Anhangs II der FFH-Richtlinie dient. FFH-Gebiete bilden gemeinsam mit den Europäischen Vogelschutzgebieten das Netzwerk Natura 2000.“

REALES PROJEKT: Bürger im Gespräch (BiG)

(Februar 2023 – 16.September 2023)

KONTEXT

Dieser Text gehört zum Thema ‚Demokratie‘ und beschreibt Beispiele von Projekten im Stil der Bürgerwissenschaft.

Aktuell gibt es ein konkretes Beispiel mit der Gemeinde Schöneck (Hessen. Main-Kinzig Kreis) unter dem Leitthema ‚Bürger im Gespräch (Big)‘ . [1] Sollten weitere Initiativen in anderen Kommunen folgen, folgen, wird diese Seite entsprechend erweitert.

[1] https://www.oksimo.org/buerger-im-gespraech-big/