Archiv der Kategorie: offenes Wissen

OKSIMO WELTMODELL – Generierung von Texten

UNIVERSELLE PROZESSPLANUNG
27.Juli 2021 – 27.Juli 2021
URL: oksimo.org
Email: info@oksimo.org

Gerd Doeben-Henisch (gerd@oksimo.org)

KONTEXT

Dieser Text ist Teil des Themas OKSIMO WELTMODELL im oksimo.org Blog.

Offener Raum …

Bevor ein Text lesbar ist, haben wir nur ein leeres Blatt, einen offenen, unbestimmten Raum.

Zufällig generiert …

Um einen Text sichtbar zu machen, könnte man eine Kombination von Zufallsgeneratoren aktivieren, die aus einer Menge von Buchstaben, Silben, Worten … einer normalen Sprache eine zufällig generierte Ausdrucksmenge generieren. Da wir Menschen über die einmalige Eigenschaft verfügen, dass unser Gehirn innere Zustände mit einer inneren Sprache zu bedeutungsvollen Einheiten verknüpfen kann, könnten wir — je nach Stärke der Fantasie — in einer zufällig generierten Ausdrucksmenge sicher immer irgendwelche Bedeutungsfragmente identifizieren. Der Übergang zu kryptischer Lyrik, Poesie ist fließend. Nicht die Ausdrücke als solche generieren eine solche Aura von möglichen Bedeutungen, sondern wir, die Leser, wir, die Menschen, mit der unfassbaren Eigenschaft, über Bedeutungen verfügen zu können.

Menschliche Autoren …

Wollen wir selbst Autor eines Textes sein, wir, als Menschen mit der Fähigkeit zur Bedeutung, dann ist dies sicher keine reine Zufallsgenerierung. Es ist eher das Gegenteil von Zufall. Doch das Gegenteil von Zufall ist ein vielfältiges Geschehen.

Das ganz krasse Gegenteil wäre ein völlig geregeltes, fixiertes (‚deterministisches‘) Geschehen: Eine Abfolge von Schreibaktionen, die ganz festen Regeln folgen, so, dass bei gleichem Anlass immer exakt die gleichen Ausdrucksmengen entstehen. Für einen menschlichen Leser können diese Ausdrucksmengen im Grenzfall alle bedeutungsvoll erscheinen. In Situationen, wo man nach einer Adresse oder einer Zugverbindung sucht, ist dies sicher sehr wünschenswert.

In anderen Situationen, die variabel sind, die sich ändern können, ergibt sich aus der Situation heraus die Notwendigkeit, die Ausdrucksmengen zu variieren, um diesen Dynamiken Rechnung tragen zu können. Dann kommt es darauf an, dass die Autorin den wechselnden Umständen entsprechend gegebenenfalls andere Ausdrucksmengen aktiviert als bei einer anderen Situation. In solchen dynamischen Situation können wir eine Vielfalt von Faktoren beobachten, die bei der Textgenerierung ineinander spielen.

  1. Sofern der Autor auf seine Umgebung eingeht, regt natürlich die Umgebung bestimmte Inhalte an.
  2. Die Autorin wird aber nicht ‚beliebig‘ antworten können, da Sie nur auf der Basis ihrer bisherigen Erfahrung und ihres aktuell verfügbaren Wissens antworten kann Diese Erfahrung mag relativ groß sein; in bestimmten Situationen kann es dann bisweilen doch zu Wiederholungen kommen, zu stereotypen Antworten.
  3. Zusätzlich kann es unterschiedliche Ziele geben, warum ein Autor etwas macht. Von den vielen Möglichkeiten, die die Erfahrung generell zulassen würde, führen solche Ziele dazu, dass der Autor ganz bestimmte Möglichkeiten auswählen wird, die dem Ziel am meisten zu dienen scheinen (Präferenzen, Werte, …).
  4. Dazu kommt, dass es zwischen verschiedenen Autorinnen und Autoren unterschiedliche Wechselwirkungen geben kann, die die Wahl der Ziele und damit die Wahl der Erfahrungsmöglichkeiten beeinflussen können.
  5. Die bei der Kommunikation benutzte Sprache selbst ist auch eher eine variable Größe: die Fähigkeit von Menschen, sich mittels Sprache auszudrücken, kann sehr unterschiedlich sein.
  6. Da verfügbare Erfahrung, verfügbares Wissen verfügbare Sprache, auch verfügbare Ziele keine statischen Größen sind, sondern von Lernprozessen abhängig sind inklusive der verschiedenen Parameter, die das Gelingen von Lernprozessen beeinflussen, ist es zu jedem Zeitpunkt auch offen, welche Ausdruckselemente einer Autorin in einem bestimmten Moment tatsächlich zur Verfügung stehen.
  7. Schließlich, da die Gesamtheit des zu einem bestimmten Zeitpunkt verfügbaren dokumentierten Wissens immer nur Teilaspekte einer in sich unendlich differenzierten empirischen Wirklichkeit beschreibt, und sowohl der Leser wie auch die Autorinnen immer nur endlich viele Wissensfragmente publizieren können, wird es für ein empirisch orientiertes Weltmodell wichtig sein, dass es zu jedem Zeitpunkt korrigierbar und erweiterbar ist.

WICHTIGE THEMENFELDER

Im Folgenden werden in loser Folge Themenfelder eingeführt, von denen die Autoren von oksimo.org aus irgendwelchen Gründen glauben, dass sie für die Gestaltung einer nachhaltigen Zukunft hilfreich sein können. Formal sollen alle diese Themenfelder das Format von oksimo Simulationen haben, die sich auf Wunsch beliebig vernetzen lassen.