Archiv der Kategorie: Nachhaltiges Wissen

Nachhaltige Angewandte Empirische Theorien [NAET]. Grundlagen (Übersetzung)

eJournal: uffmm.org
ISSN 2567-6458, 14.April 2022 – 14.April 2022 (Stand der Übersetzung: 18.April 2022)
Email: info@uffmm.org
Author Writing: Gerd Doeben-Henisch (Übersetzer: Philipp Westermeier)
Authors in Discourse: Gerd Doeben-Henisch & Philipp Westermeier
Email: gerd@doeben-henisch.de

— In Bearbeitung !! — (Stand 18. April 2022)

BLOG-KONTEXT

Dieser Post ist eine Übersetzung des Blogeintrags Sustainable Applied Empiric Theories in der Rubrik Philosophy of Science des uffmm blogs von Gerd Doeben-Henisch, übersetzt durch Philipp Westermeier.

Vorwort

In vorangegangenen Blogeinträgen über das Konzept der Empirischen Theorie [ET], insbesondere im Kontext von Karl Popper (z.B. Popper und die Empirische Theorie. Ein konzeptionelles Experiment) wurde untersucht, ob und wie diese Konzepte mit der Idee eines Entwicklungsprozesses zusammengeführt werden können (z.B. Eine Empirische Theorie als Entwicklungsprozess). Ein weiterer Aspekt ist die Idee der „nachhaltigen Entwicklung“, wie sie durch den sogenannten Brundtland-Bericht [1] im Jahr 1987 geprägt wurde, der die Grundlage für die Rio-Konferenz „Earth Summit“ der Vereinten Nationen im Jahr 1992 bildete [2], die nach mehreren weiteren UN-Konferenzen bis 2015 mit der „Agenda 2030“ endete, die 17 „Sustainable Development Goals“ (SDGs) propagiert. [3]

‚Nachhaltigkeit‘ hängt von der Fähigkeit ab, ‚qualifizierte Abschätzungen über mögliche zukünftige Zustände‘ treffen zu können. Dies wiederum setzt qualifiziertes Wissen über die ‚Vergangenheit‘ und die ‚Gegenwart‘ voraus. Insbesondere sollte dieses Wissen jene Arten von ‚elaborierten Veränderungen‘ im Ablauf von Ereignissen enthalten, die als ‚Muster möglicher Veränderungen‘ interpretiert und genutzt werden können und von einer beobachteten Situation zu einer weiteren beobachtbaren Situation führen. Von hier aus vermittelt der folgende Text einige weitere Ideen.

NAET Grundlagen

Diese Abbildung zeigt drei verschiedene Ebenen bei der Konstruktion einer angewandten empirischen Theorie: (i) Auf einer ‚Metaebene‘ kommunizieren einige natürlichen Experten, beobachten Teile der empirischen Umwelt und versuchen, diese Ideen mit einigen symbolischen Ausdrücken einer gemeinsamen natürlichen Sprache zu beschreiben. (ii) Der Inhalt dieser Aktivitäten auf der Metaebene erzeugt drei Arten von Texten auf der ‚Objektebene‘: (a) Ein Text beschreibt die aktuell beobachtbare Situation mit dessen interessanten Eigenschaften; (b) ein anderer Text beschreibt die Anforderungen an eine gewünschte Situation in der Beschreibung eines zukünftigen Zustands; (c) ein weiterer Text beschreibt eine Sammlung von ‚Veränderungsregeln‘ möglicher Aktionen, von denen angenommen wird, dass sie eine gegebene Situation in eine neue Situation umwandeln können. (iii) Auf einer dritten Ebene, der ‚philosophischen Ebene‘, kann man Fragen zu den ‚Bedingungen‘ aller auf der Metaebene verwendeten Elemente stellen.

NAET Dynamische Räume

In dieser Abbildung wird in einen Prozess ‚hineingezoomt‘, der durch eine Objektebene einer NAET beschrieben wird. Der ‚gegebene Zustand‘ einer konkreten NAET beschreibt einen Teil der empirischen Umwelt, die als solche eine gewisse ‚Dynamik‘ aufweist, zusätzlich können auch einzelne Akteure als Teile der Umwelt beschreiben werden. Jeder Akteur hat seine eigene Dynamik und kann, isoliert betrachtet, durch seine Handlungen eine Menge von Zuständen erzeugen. ‚Potenziell‘ fast nicht-abzählbar viele mögliche Folgerungen sind möglich. Somit ist jeder Akteur mit einem ‚Raum möglicher Folgerungen‘ verbunden, welcher ‚potentieller individueller Realisierungsraum‘ [PIR] genannt wird. In der Realität muss jeder Akteur ständig ‚entscheiden‘, welche konkrete Fortsetzung aus den vielen möglichen Fortsetzungen ausgewählt werden soll. So wird der große Raum in einen einzigen Prozess umgewandelt, der nur einen Pfad im PIR darstellt. Fragt man nach den ‚Faktoren‘, die den Auswahlprozess beeinflussen, so kann man viele Arten von Faktoren feststellen. Neben den internen Faktoren gibt es die ‚Umwelt als solche‘: Kein Wasser zum Trinken; kein Essen zum Essen; tödliche Kriminelle um dich herum … das würde jedes Kind daran hindern, die Optionen zu wählen, die hilfreich wären. Im Bereich der ‚internen Zustände‘ gibt es ein gewisses Maß an ‚Erfahrung‘, das bestimmte Arten von ‚Wissen‘ ermöglicht, die der Bezugspunkt für mögliche Entscheidungen sind. Wenn diese Erfahrung zu gering ist, wenn das Wissen falsch ist, besteht keine Chance, eine gute Auswahl zu treffen. Und vieles mehr…

NAET Multiple Theorien

Diese Abbildung zeigt wieder die Metaebene. In der Regel wird mehr als eine Theorie verfasst. Meistens befassen sich diese Theorien mit verschiedenen Aspekten der empirischen Realität. Da die Realität als solche ‚eine‘ ist, wäre es hilfreich, ‚alle verschiedenen speziellen Ansichten zu vereinheitlichen‘. In einer NEAT-ähnlichen Theorie, wie sie hier beschrieben wird, ist dies recht einfach: man muss nur jede Art von Text als die ‚gegebene Situation‘, die ‚gewünschte Situation‘ sowie die ‚Veränderungsregeln‘ vereinheitlichen, um eine neue ‚einheitliche‘ Theorie zu erhalten.

Kommentare

[1] Bericht der Weltkommission für Umwelt und Entwicklung, https://sustainabledevelopment.un.org/content/documents/5987our-common-future.pdf, Zugriff: 10/04/2022

[2] Bericht der Konferenz der Vereinten Nationen über Umwelt und Entwicklung, https://documents-dds-ny.un.org/doc/UNDOC/GEN/N92/836/55/PDF/N9283655.pdf, Zugriff am: 10/04/2022

[3] Vereinte Nationen, https://sdgs.un.org/goals, Zugriff am 10/04/2022

KM:MI – Philosophie & Informatik – oksimo und Nachhaltigkeit

UNIVERSELLE PROZESSPLANUNG
18.Januar 2022 – 21.Januar 2022, 15:10h
URL: oksimo.org
Email: info@oksimo.org

Autor: Gerd Doeben-Henisch (Email: gerd@oksimo.org)

KONTEXT

Auf dieser Seite wird das Thema ‚oksimo und Nachhaltikeit‘ erörtert. Der Post gehört zum Themenknoten Sicht von Philosophie und Informatik unter dem Themenknoten  Kollektive Mensch:Maschine Intelligenz [KM:MI]. Der Wurzelknoten ist der oksimo.org Blog.

INTENTION

Fragt man nach dem Rahmen, in dem das oksimo Paradigma zu verorten ist, dann gab es in der Entstehungszeit des Konzeptes viele unterschiedliche Antworten. Nach und nach schälten sich dann aber die ’nachhaltigen Prozesse‘ als Bezugspunkt heraus. Nachhaltige Prozesse waren schon länger im Visier der Evolutionsbiologie, speziell auch der Ökologie, und dann — ab einer UN Konferenz 1992 [0] — auch im Kontext gesellschaftlicher Prozesse. Seitdem zeigt sich immer mehr, dass ein Denken mit dem Konzept ’nachhaltiger Prozess‘ zu einem Schlüsselkonzept unserer Zeit wird: jeder einzelne ist ein Prozess; die Gesellschaft besteht aus einer Vielzahl von Prozessen; die ganze Biosphäre ist ein Prozess, ja, unser Heimatplanet, die Erde samt Sonnensystem und der Milchstraßen-Galaxie, dies sind alles Prozesse, die wechselwirken, und die Wirkungen erzeugen.[2], [2a,b]

Für das oksimo Paradigma von besonderer Bedeutung ist die Perspektive, dass die treibende Kraft in den gesellschaftlichen Prozessen der Mensch ist, sowohl als ‚Verursacher‘ wie auch als ‚Betroffener‘. Sein Verhalten wird durch den jeweiligen Kontext beeinflusst, primär aber von seinem ‚Verstehen‘ der Welt und seinem individuellen wie auch gemeinschaftlichem Verhalten. Die rasant ansteigende Komplexität seiner Welt macht es für den Menschen immer schwerer, sich zu einem angemessenen gemeinsamem Verhalten zusammen zu finden.[12]

OKSIMO UND NACHHALTIGKEIT

Infografik zum Thema ‚oksimo und Nachhaltigkeit‘

ANGENOMMENER KONTEXT ZUM OKSIMO-PARADIGMA

Natur

Nimmt man die Perspektive der ’nachhaltigen Entwicklung‘ ein, dann führen einen die Analysen über kurz oder lang zur Realität der Weltprozesse, die wir schlicht als ‚Natur‘ bezeichnen. Natur ist in diesem Text eine Art Sammelbegriff für alles, was wir vorfinden, bevor es das biologische Leben auf der Erde gab, und was sich weiterhin als eine Art ‚Gegenüber‘ zum biologischen Lebens darstellt.

Biologisches (resilientes) Leben

Mit der Entstehung des Lebens auf dem Planet Erde begann ein Prozess, den wir als ‚biologische Evolution‘ bezeichnen: ein bislang andauernder Prozess von Entstehen, Verändern und Vergehen von Lebensformen, die als Populationen vorkommen, die sich fortpflanzen können, und die über die Zeit artenspezifische Überlebensstrategien erkennen lassen. Solche in der Zeit überlebensfähige Systeme nennt man ‚resiliente Systeme‘.[3],[3a]

Kultur und Gesellschaft

Der Begriff der (biologischen) Population wird hier beschränkt auf jene Menge von biologischen Individuen, die sich durch eine gemeinsame Fortpflanzungsfähigkeit auszeichnen. In dem Maße, wie solche Populationen über einen Verhaltensraum verfügen, innerhalb dessen sie aufgrund von äußeren Ereignissen neue Verhaltensweisen ausbilden können, die untereinander imitiert, nachgeahmt und modifiziert werden können, die dann sogar von den Jüngeren über die Älteren (z.B. Müttern) wieder über die Jüngeren weiter gegeben werden können, in dem Maße wird hier von den Grundelementen von ‚Kultur‘ gesprochen. [1] Die verschiedenen Verhaltenselemente können grundsätzlich in verschiedene ‚Gesamtformate‘ eingebracht werden (‚Patriarchat‘ [4], ‚Matriarchat‘ [5], ‚Autoritär‘, ‚Kollegial‘, …). Diese Gesamtformate charakterisieren dann unterschiedliche ‚Gesellschaften‘.

Vernetzte Lernende Semiotische Triaden

Die Überschrift klingt nicht sehr lesefreundlich … aber es geht um einen Sachverhalt, der sich aus mehreren Faktoren zusammensetzt, wobei jeder beteiligte Faktor auf komplexe dynamische Sachverhalte verweist, die miteinander in Wechselwirkung stehen.

Im Zentrum des Begriffs stehen ’semiotische Akteure‘ [6a], [6b], wie es Menschen z.B. sind. Ein semiotischer Akteur ist in der Lage mittels ’sprachlicher Ausdrücke‘ — gesprochen und geschrieben, zusätzlich unterstützt durch Gesten — bestimmte ‚Bedeutungsinhalte‘ zu ‚kodieren‘ und dieser Ausdrücke an andere semiotischen Akteure zu übermitteln. Sofern alle Beteiligten eine hinreichend ‚ähnliche Kodierung‘ benutzen, können auf diese Weise — unterschiedlich gut — Gedanken, Emotionen, Pläne usw. ausgetauscht werden. In gegeben Situationen kann man den ‚Erfolg der Kommunikation‘ meist direkt anhand des stimulierten Verhaltens ‚überprüfen‘. Ein semiotischer Akteur kann solch eine Kommunikation aber nur realisieren, weil er drei Faktoren miteinander verknüpfen kann: (i) Der ‚Innenbereich‘ eines Akteurs (vor allem sein Gehirn mit den diversen Zuständen) [7ab]; (ii) Eine ‚Umgebung‘, die auf den semiotischen Akteur einwirkt bzw. z.T. vom semiotischen Akteur auch ‚verändert‘ werden kann (der eigene Körper ist für andere semiotische Akteure auch ein Teil der Umgebung!)[7a,b]; (iii) Die ‚Ausdrücke‘ eines Zeichensystems als Teil einer ‚Sprache‘. Ein semiotischer Akteur transformiert die Eindrücke der Umgebung in ein ‚inneres Modell‘ [8], das keine 1-zu-1 Abbildung darstellt und kann dann ‚intern‘ Aspekte von inneren Modellen in sprachliche Ausdrücke ‚abbilden (= kodieren)‘. Die internen Modelle der einzelnen Akteure unterscheiden sich in der Regel. Durch ‚Lernprozesse‘ erwirbt ein semiotischer Akteur sowohl sein ‚Weltwissen‘ wie auch die Zuordnung von Weltwissen und sprachlichen Ausdrücken. [9] Mit Blick auf die genannten drei Faktoren und das Lernen soll hier von einer ‚lernenden semiotischen Triade‘ [LST] gesprochen werden. Im Normalfall sind semiotische Triaden im Lernen zugleich ‚vernetzt‘, d.h. die Zuordnung von sprachlichen Ausdrücken zu Situationsmerkmalen — und damit verbundenen inneren Zuständen wie Emotionen, Gefühle, Stimmungen usw. — geschieht nicht in Isolation sondern in Gegenwart von anderen lernenden semiotischen Triaden. Insofern bilden lernende semiotische Triaden ein ‚Netzwerk‘ als ‚vernetzte lernende semiotische Triaden‘ [VLST].[10]

Will man also menschliche Gesellschaften verstehen, muss man immer die Realität der vernetzten lernenden semiotischen Triaden im Blick haben, ansonsten kann man gesellschaftliche Phänomene nicht zufriedenstellend erklären.

Kollektive Mensch:Maschine Intelligenz [KM:MI]

Interessanterweise gibt es bis heute keine allgemein akzeptierte und hinreichend aussagekräftige Theorie der menschlichen ‚Intelligenz‘, sehr wohl aber partielle Modelle, die einige Phänomene ganz gut beschreiben. Die Intelligenz wird im menschlichen Gehirn verortet, das eine ‚Arbeitsgemeinschaft‘ mit dem ganzen restlichen Körper bildet.

Zusätzlich gibt es seit ca. 75 Jahren einen neuen Typ von Maschinen [11], die man mit Texten füttern kann, die unterschiedlichste ‚Kommandos‘ enthalten, die man als Einheit ‚Algorithmus‘ oder ‚Programm‘ oder ganz allgemein als ‚Software‘ bezeichnet. Diese Kommandos repräsentieren eine Menge von Ausdrücken, die zu einer Sprache gehören, die man ‚Programmiersprache‘ nennt. 2022 gibt es mehr als 100 verschiedene Programmiersprachen. Maschinen, die man mit Texten von solchen Programmiersprachen ‚füttern‘ kann (man nennt dies meistens ‚Programmieren‘), können je nach Beschaffenheit der Maschine — man nennt eine programmierbare Maschine auch ‚Computer‘ und das Material des Computers ‚Hardware‘ — führt die ‚Ausführung‘ der Kommandos zu unterschiedlichen Maschinenzuständen, die sich dann unterschiedlich ’nach außen‘ auswirken können (Steuerung anderer Maschinen, Ausgabe von Bildern, Tönen, Sensitiv für Eingaben über eine Tastatur, für Signale von Sensoren usw.). Man unterscheidet grob rein ‚deterministische‘ Programme und solche die ’nicht-deterministisch‘ sind, weil sie entweder mit ‚Zufallszahlen‘ arbeiten oder im begrenzten Umfang ‚Lernen‘ können. Es hat sich eingebürgert, dass man von Programmen, die lernen können, sagt, sie seien ‚intelligent‘. Aber auch in diesem Fall gibt es bis heute keine allgemein akzeptierte Definition von ‚maschineller‘ Intelligenz.

Natürlich wäre es interessant, wenn programmierbare lernfähige Maschinen dem Menschen helfen könnten, alleine und in Gemeinschaft mit anderen die Prozesse der Gesellschaft in Wechselwirkung mit den anderen Prozessen so weit zu verstehen, dass man irgendwie Nachhaltig sein könnte, um auch noch in einer der vielen möglichen Zukünfte leben zu können. Dazu bräuchte man minimal eine einheitlichen Konzeption von Intelligenz auf Seiten des Menschen, auf Seiten der Maschine, und dann für eine ‚kollektive Mensch:Maschine Intelligenz‘.

DAS OKSIMO PARADIGMA UND SOFTWARE

Vor dem geschilderten angenommenen Kontext des oksimo Paradigmas sollen hier kurz einige Eigenschaften des oksimo Paradigmas und der Software beschrieben werden.

Oksimo Software

Text, Simulator, Ausgangslage, Ziele, Drehbuch

Der Unterschied zwischen dem Begriff des ‚Paradigmas‘ und dem Begriff der ‚Software‘ liegt darin, dass die oksimo ‚Software‘ der konkrete Text ist, der einem Computer ‚übergeben‘ wird, der diesen Text dann mit einer bestimmten Software genannt ‚Simulator‘ bearbeitet. Eine Hauptfunktion dieses Simulators besteht darin, den eingegebenen Text als ‚Simulation‘ zu zeigen: ausgehend von einer ‚Ausgangssituation‘ wird gezeigt, wie sich diese Ausgangslage mittels eingegebener ‚Veränderungsregeln‘ (die letztlich ein ‚Drehbuch‘ realisieren) schrittweise in einen ‚Zielzustand‘ verwandelt. Ob und wenn ja, in welchem Umfang, der Zielzustand erreicht wird, hängt letztlich vom Drehbuch ab.

Oksimo Paradigma

Handlungsraum

Gibt es eine oksimo Software, dann eröffnet diese Software ihren potentiellen Anwendern (Benutzern) einen oksimo-spezifischen ‚Handlungsraum‘. Damit ist gemeint, dass der Anwender in ‚Interaktion‘ mit der oksimo Software bestimmte Handlungen vornehmen kann. Die mögliche Beschaffenheit dieses ‚oksimo typischen‘ Handlungsraum definiert das ‚oksimo Paradigma‘.

Alltagssprache, Weltweit

Im Fall der Erstellung einer oksimo Software muss der Anwender ausschließlich ‚Alltagssprache‘ benutzen (z.B. ‚Deutsch‘, ‚Englisch‘, ‚Italienisch‘, …, ‚Russisch‘, … ‚Arabisch‘, … ‚Chinesisch‘, …’Zulu‘, “Xhosa‘, ‚Afrikaans‘, …). Eine Alltagssprache enthält alles, worüber Menschen sprechen können. Dies hat zur Folge, dass im Prinzip jeder Mensch ‚ohne spezielles Vorwissen‘ die oksimo Software benutzen kann. Man kann solch einen Text mit Alltagssprache ‚alleine‘ erstellen oder ‚zusammen mit anderen‘, als Gruppe, als Team, überall verteilt, nur durch das World Wide Web [WWW] (auch über mobile Endgeräte) verbunden.

Alltag, Zahlen, Mathematik

Durch die Benutzung der Alltagssprache ist das oksimo Paradigma mitten im ‚Alltag eingebettet‘. Alles kann zur Sprache kommen, was Menschen beschäftigt, in Form eines Textes, als Drehbuch, natürlich auch mit Zahlen (quantitativen Angaben), da Alltagssprache beliebig viel ‚Mathematik‘ zulässt.

Komplexe Dynamik sichtbar und erlebbar machen

Durch diese Offenheit des oksimo Paradigmas für die Breite des Alltags kann der Alltag nicht nur ‚zur Sprache‘ kommen, sondern durch die Anordnung des Alltags als ‚Drehbuch‘ (aktuelle Ausgangslage, mögliche Veränderungen, anvisierte Ziele, …) kann man auch die ‚im Alltag (implizit) wirkende Dynamik‘ sichtbar machen. Diese Alltagsdynamik kann sehr wohl ‚komplex‘ sein, so komplex, dass ein Anwender diese Komplexität ohne die Aufbereitung als eine oksimo Simulation normalerweise gar nicht erkennen, geschweige den ‚verstehen‘ kann. Das Verstehen ist im Fall einer Simulation auch meistens mit verschiedenen Emotionen begleitet, insbesondere dann, wenn man ein Drehbuch gemeinsam mit anderen erstellt bzw. als Simulation anschaut.

Multiple dynamische Ziele

Ein wichtiger Aspekt der Alltagsdynamik sind die — ausgesprochenen und unausgesprochenen — ‚Ziele‘, die in Akteuren wirksam sind. Solche Ziele können sich ‚ergänzen‘, können aber auch ‚gegensätzlich‘ sein; vor allem, sie können sich auch ‚jederzeit ändern‘. In der Zeit sind Ziele ‚kurzfristig‘ oder ‚langfristig‘. Von der ‚Gewichtung‘ her ’nicht so wichtig‘ oder ’sehr wichtig‘. Im oksimo Paradigma kann man solche Ziele direkt abbilden; man schreibt sie einfach auf, und dann wird während einer Simulation beständig überprüft, ob und wenn ja, wieweit, diese Ziele eingelöst werden. Dies erhöht die Transparenz der Alltagsdynamik erheblich. Als einzelner wird man kontinuierlich damit konfrontiert, dass die eigenen Ziele ’nicht alleine‘ sind und dass ihre Erreichung möglicherweise Kompromisse bzw. ‚Zielmodifikationen‘ verlangen wird.

Prognosen, Wahrscheinlichkeiten, Vielfalt

Liegt ein Drehbuch vor mit Ausgangslage, Zielen, und vorgeschlagenen Maßnahmen, dann kann man die in der Simulation sichtbar werdenden Folgezuständen auch als ‚Prognosen‘ verstehen: Wenn Du mit dieser Ausgangslage und diesen Maßnahmen arbeitest, dann wird solch ein bestimmter Folgezustand auftreten! Und da wir wissen, dass im Alltag die Dinge sich nicht immer genau so oder vielleicht überhaupt nicht ereignen, wie wir uns das gedacht haben, sondern oft ‚ganz anders‘, gibt es in oksimo die Möglichkeit, jede einzelne Maßnahme mit einer ‚Wahrscheinlichkeit‘ zu verknüpfen (z.B. in 4 von 5 Fällen geschieht A, es kann aber auch B in 5-4 vielen Fällen auftreten). Während im ‚realen Alltag‘ tatsächlich immer wieder etwas passieren kann, was man ‚in keiner Weise auf dem Plan hatte‘, ist die Ereignisbreite eines oksimo Drehbuchs an das verfügbare Wissen der Akteure gebunden. Man kann dies ein wenig dadurch verbessern, dass man möglichst unterschiedliche Akteure zusammenbringt, und/oder dadurch, dass man ‚Daten aus der realen Welt‘ über geeignete Sensoren in ein Drehbuch einbettet (integriert).

Geworden, Vielfalt, Lernen

Zu einem bestimmten Zeitpunkt ist jeder Akteur ein ‚Gewordener‘. Damit ist der Akteur nicht ‚unbestimmt‘, sondern ein ‚konkretes Etwas‘. Dieses konkrete Etwas ist eng verflochten mit jenem Alltag, in dem es geworden ist. Der betreffende Akteur kann durch diese konkrete Einbindung mit der Welt kommunizieren, interagieren, und die Welt im Lichte seines Gewordenenseins sehr spezifisch ‚verstehen‘. Da jeder ‚gewordene Akteur‘ per se ‚dynamisch‘ ist, weil er ‚altern‘ und ‚lernen‘ kann, wird es für sein Weltverständnis wichtig sein, dass er seinen Alltag und seinen Umgang mit dem Alltag immer wieder ändert, um sein ‚Lernen‘ lebendig zu halten. Vielfalt durch andere Menschen, andere Kontexte, durch ‚Experimente‘ und ‚Spielen‘ sind hier wichtige Zutaten für ein lebenslanges Lernen. Das oksimo Paradigma bietet hierfür gute Voraussetzungen: Alle Elemente eines Drehbuchs sind variabel; sie können jederzeit geändert und erweitert werden. Innerhalb einer Gruppe kann man Vielfalt erleben (wenn man sie zulässt :-)). Durch Einbeziehung von ‚Real-Welt-Daten‘ kann man die Vielfalt real erhöhen. So kann man sich vor allzu einfachen Weltbildern schützen.

Die ganze Welt neu miteinander denken

Wenn ein einzelner Akteur, eine ganze Gruppe, lokal oder verteilt über die ganze Welt, mit der oksimo Software im Format des oksimo Paradigmas arbeitet, dann gelingt dies unter Benutzung eines Browsers im World Wide Web von überall gemeinsam an Drehbüchern zu arbeiten. Und wenn man Leserechte erteilt, dann kann jeder sie lesen. Man kann ein Drehbuch auch als HTML-Seite formatiert direkt auf einem beliebigen Webserver platzieren (ähnlich wie bei Wikipedia), dann können alle mitlesen. Und wer diese Webseiten dann liest, kann sie auf Wunsch auch wieder in eine oksimo Simulation verwandeln … und sie als Simulation erleben. Da es in oksimo kein Problem ist, beliebig viele einzelne Simulationen (Drehbücher) auf ‚Knopfdruck‘ zu einer einzigen Simulation zu vereinigen, kann man sofort sehen, was passiert, wenn man diese neue Gesamt-Simulation ablaufen lässt: Sind die einzelnen Simulationen in der vereinigten Simulation ohne jeden Zusammenhang? Ergänzen sie sich? Entstehen Konflikte? Regen sie zum Weiterdenken an? Was ist mit der Vielfalt der Ziele? Sind die OK? Kann man da etwas ändern? Ist ein interessantes Ziel wahrscheinlich? Muss man das Problem doch ganz neu, ganz anders denken? usw. Mit oksimo kann die ganze Welt neu miteinander reden, miteinander Dinge erleben, miteinander neu denken, in Zusammenhängen, in Prozessen.

ANMERKUNGEN

wkp := Wikipedia

[0] UN 1992: Agenda 21: https://www.un.org/depts/german/conf/agenda21/agenda_21.pdf

[1] Siehe herzu z.B. die Position von Jablonka & Lamb: https://www.cognitiveagent.org/2022/01/16/kultur-bei-nicht-menschen-evolution-in-vier-dimensionen-nachhall-zu-jablonka-lamb-2017-2005/

[2] Theoretical Ecology in wkp-en: https://en.wikipedia.org/wiki/Theoretical_ecology

//* Theoretische Ökologie ist das Ergebnis einer Suche nach geeigneten formalen Konzepten, um die Vielfalt der Phänomene im Bereich Ökologie angemessen beschreiben zu können. Ein prominentes Beispiel in diesem Konzeptualisierungsversuch ist die Position von Ulanowicz [2a,b,c], der versucht hat, die Vielfalt durch Anwendung von thermodynamischen Konzepten zu fassen. Ein geniales Konzept zwischen ‚mechanistischem‘ und ’stochastischem‘ Denken. Was u.a. kaum bis gar nicht von ihm berücksichtigt wird, das ist der autopoietische Charakter aller biologischen Systeme, angereichert um vernetzte lernende semiotischen Triaden (siehe im Text). *//

[2a] Robert E.Ulanowicz in wkp-en: https://en.wikipedia.org/wiki/Robert_Ulanowicz

[2b] Robert E.Ulanowicz, (1986), Growth and Development – Ecosystems phenomenology, Springer (originally toExcel)

[2c] Robert E.Ulanowicz, (1997), Ecology: The Ascendant Perspective, Columbia University Press 

[3] Resilience in wkp-en: https://en.wikipedia.org/wiki/Resilience

//* Das Konzept ‚resilientes System‘ kommt — ähnlich wie das im Text ebenfalls benutze Konzept ‚Bedeutung‘ und ‚Semantik‘ — in einer Vielzahl von Disziplinen vor, und zwar ohne wirkliche Integration in ein Konzept. *//

[3b] Das Auftreten ‚biologischer Systeme‘ ist aber nicht so zu verstehen, dass das ‚Biologische‘ damit vollständig getrennt wäre von voraus bestehenden ‚Natur‘. Die primären biologische Lebensformen waren Einzeller, die aus einer Vielzahl von Molekülen bestehen, diese wiederum aus Atomen, diese wiederum … dies heißt, dass das der ‚reale Stoff‘ einer Zelle ’naturhaft‘ ist und die Eigenheiten dieses realen Stoffs beibehält. Eine Zelle repräsentiert allerdings eine ‚Organisationsform‘ der einzelnen Elemente, die es als solche ‚Organisationsform‘ vorher noch nicht gab. Aufgrund dieser neuartigen Organisationsform besitzt eine biologische Zelle eine Fülle von ’neuartigen Verhaltensweisen‘, die einen ’spezifisch Handlungsraum‘ ermöglichen, der sich — zwar in engster Verbindung mit den realen Bestandteilen, aber doch klar verschieden von ihnen — über Interaktionen mit der Natur und dem Biologischen die Realität der Welt verändert.

[4] Patriarchat in der wkp-de: https://de.wikipedia.org/wiki/Patriarchat_(Soziologie)

[5] Matriarchat in der wkp-de: https://de.wikipedia.org/wiki/Matriarchat

[6a] Semiotik in der wkp-de: https://de.wikipedia.org/wiki/Semiotik

[6b] Semiotics in wkp-en: https://en.wikipedia.org/wiki/Semiotics

[7a] Jakob Johann von Uexküll in wkp-de: https://de.wikipedia.org/wiki/Jakob_Johann_von_Uexk%C3%BCll

[7b] Jakob Johann von Uexküll in wkp-en: https://en.wikipedia.org/wiki/Jakob_Johann_von_Uexk%C3%BCll

[8] Mental Model in wkp-en: https://en.wikipedia.org/wiki/Mental_model

[9] Der Begriff der ‚Bedeutung‘ wird traditionellerweise der Perspektive der Semantik zugewiesen als einem Teilaspekt von Sprache. Bislang gibt es eine Vielzahl von Disziplinen, die sich unter dem Oberthema ‚Semantik‘ mit dem Phänomen der Bedeutung beschäftigen, allerdings fehlt noch eine einheitliche Theorie. Zum Einstieg in die Vielfalt siehe den Begriff ‚semantics‚ in wkp-en: https://en.wikipedia.org/wiki/Semantics

[10] Der Begriff der ‚vernetzten lernenden semiotischen Triade‘ fasst auf einer abstrakten Ebene verschiedene Phänomenbereiche zusammen, die funktional miteinander verbunden sind. Gleichzeitig sind die verschiedenen Phänomenbereiche aber auch ‚eigenständig‘ und folgen ihren phänomen-spezifischen Gesetzen! So unterliegt die ‚Außenwelt‘, die über Wahrnehmung und weiteren Interaktionen in Wechselwirkung mit dem Körper und dem Innenbereich eines semiotischen Akteurs steht, vielfachen Dynamiken, die ihrer ‚eigenen Logik‘ folgen. Eine semiotischer Akteur hebt diese Eigenlogik der Außenwelt nicht auf, sondern nutzt sie im Rahmen der Triade auf eigene Weise, sofern die Eigengesetzlichkeit der Außenwelt dies zulässt. Dies gelingt nur deswegen, weil die Dynamik der Außenwelt sehr viele ‚Freiheitsgrade‘ umfasst, die Varianten zulassen (z.B. ein ‚Stein‘ ist ein Stein, aber je nach räumlicher Lage ist er fest verkeilt mit seiner Umgebung oder als losgelöstes Stück im Raum bedingt bewegbar oder modifizierbar. Auf jeden Fall ist er für einen semiotischen Akteur begrenz nutzbar.).

[11] Computer, hier ‚Digital Computer‘, siehe wkp-en: https://en.wikipedia.org/wiki/Computer

[12] Döben-Henisch, G., (2006),  Reinforcing the global heartbeat: Introducing the planet earth simulator project In M. Faßler & C. Terkowsky (Eds.), URBAN FICTIONS. Die Zukunft des Städtischen. München, Germany: Wilhelm Fink Verlag, 2006, pp.251-263

OKSIMO WELTMODELL und Nachhaltiges Wissen

UNIVERSELLE PROZESSPLANUNG
14.Aug 2021 – 14.Aug 2021
URL: oksimo.org
Email: info@oksimo.org

Gerd Doeben-Henisch (gerd@oksimo.org)

KONTEXT

Dieser Text ist Teil des Themas OKSIMO WELTMODELL im oksimo.org Blog.

DAS OKSIMO PARADIGMA, NACHHALTIGES WISSEN und WELTMODELL

Der Kern des oksimo Paradigmas besteht aus Software, die es den Benutzern — vorzugsweise größeren Gruppen — erlaubt, miteinander auf neue Weise zu kommunizieren und und zu denken, und zwar so, dass man die mögliche Nachhaltigkeit dabei — fast spielerisch — ausloten kann.

Das Entscheidende ist hierbei also nicht die Software als solche, sondern es sind diese oksimo spezifischen Handlungsräume und die darin agierenden Anwender (Bürger, Jugendliche, …), die das manifestieren, was mit oksimo Paradigma gemeint ist: ein neues, oksimo spezifisches Miteinander von Menschen. Würde man die einzelnen Komponenten aus diesem oksimo Paradigma isoliert betrachten, dann würde man die Sache selbst gerade nicht sehen; sie wäre unsichtbar. Es ist die Wechselwirkung von allen Komponenten, die das Neue möglich macht.

Es geht also im Kern um menschliche Akteure zusammen mit ihren konkreten Lebensbereichen, es geht um die sprachliche Kommunikation in den Sprachen des Alltags, und es geht um um die verschiedenen Bilder der Welt, die im Medium der Kommunikation aus den Gehirnen aller Beteiligten im gemeinsamen Tun sichtbar gemacht werden können. Die ‚Bilder der Welt‘, die jeder mit sich herumträgt, sind Sinnbilder (Metaphern) für ein vielfältiges, komplexes Wissen, was jeder einzelne durch seine individuellen Lernprozesse in sich ansammeln kann. Welches Wissen das ist, wie es zustande kommt, darüber entscheidet zu einem hohen Grad einerseits die konkrete Umwelt (was gibt es, was darf man, was kann man,…) und die Dynamik des einzelnen selbst (was will man, welche Interessen, welche Lernaktivitäten, …).

Letztendlich ist jedes Verhalten mehr oder weniger vom verfügbaren Wissen — bewusst, aber noch mehr unbewusst — bestimmt. Verhalten kann die Umgebung verändern, kann Reaktionen auslösen, bestimmt mit, was man wo wie erfahren kann. Beobachtbares Verhalten ist somit nur die Außenseite einer inneren Dynamik, die im Kern von verfügbaren Wissensbeständen und Wissensdynamiken getragen wird.

Vor diesem Hintergrund muss man das oksimo Paradigma sehen als eine ganzheitliche Herangehensweise an das Phänomen gemeinsamen Handelns unter expliziter Einbeziehung der ermöglichenden und treibenden Wissensbestände und Motive! Aber mehr noch, es wird nicht nur das verfügbare Wissen über Gestern oder jetzt berücksichtigt, sondern es wird explizit auch danach gefragt, wie sich die Beteiligten mögliche zukünftige Situationen vorstellen können, und mehr noch, welche konkreten Wege sie sich von der Gegenwart in die Zukunft vorstellen können. Es wird also ganz bewusst die gesamte mögliche Bandbreite des Wissens herausgefordert, durch die man gemeinsam mögliche Wege in eine mögliche Zukunft auslotet.

Für die in solch einem oksimo Paradigma beteiligten menschlichen Akteure ist dies das Maximum an Wissen und daran geknüpftes Verhalten, was für die konkret Beteiligten möglich ist. Da aber alle Menschen im Prinzip im Sinne des oksimo Paradigmas kooperieren können, kann so das Wissen aller Menschen im Prinzip sichtbar gemacht werden. Das oksimo Paradigma bietet dazu die einfache Möglichkeit, alle Wissensentwürfe per Knopfdruck zu einem einzigen Entwurf zu vereinigen: damit lässt sich sofort ermitteln, ob und wie die verschiedenen Sichten zusammenwirken: Sind sie unabhängig voneinander? Ergänzen sie sich? Treten direkte Konflikte auf? Weil man dies direkt sehen kann, und zwar jeder, kann man sich den Dingen stellen, kann man solche Dinge zur Sprache bringen und hat damit eine Chance, sie zu klären.

Natürlich kann man ergänzend auch noch beliebig viel künstliche Intelligenz zum Einsatz bringen, um jene Möglichkeitsräume ausloten zu lassen, die für das menschliche Gehirn schlicht zu groß sind.

Heutzutage ist das Wort Nachhaltig sehr prominent, und man hat den Eindruck, seine gesellschaftliche Bedeutung nimmt beständig weiter zu.

Beschränkte sich der ursprüngliche Gebrauch des Wortes ’nachhaltig‘ auf die Verfügbarkeit bestimmter Ressourcen (z.B. Wald) über einen längeren Zeitraum [4], so wird der Begriff mittlerweile immer mehr auf alles angewendet, dessen Bestand in der Zeit von Interesse ist (Wald, Wasser, Rohstoffe, Biodiversität, menschenfreundliche Klimaszenarien, …). [5] Im Katalog der 17 nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinigten Nationen [1] spiegelt sich dies ein wenig wieder: es werden viele Aspekte aufgezählt, die in der erfahrbaren Welt als wichtig angesehen werden, aber es gibt keine wirklich kohärente Ideen, die alles miteinander in eine begreifbare Beziehung setzt. Dies wird insbesondere am Entwicklungsziel 4 (SDG 4,sustainable development goal) deutlich: Es wird nicht die generelle Rolle von Wissen für den Fortbestand einer Gesellschaft und ihrer Lebenswelt betrachtet, sondern nur der Bereich der schulischen Bildung, und dies wiederum nur verpackt in traditionelle didaktische Begriffe, die die eigentliche Rolle und Dynamik von Wissen eher verdecken als fördern.[2], [3]

Tatsächlich ist es aber so, dass alle nachhaltigen Entwicklungsziele entscheidend von dem jeweils verfügbaren Wissen abhängen. Ohne das geeignete Wissen ist ein zielgerichtetes nachhaltiges Handeln nicht möglich.

Teilt man diese Einschätzung, dann stellt sich unmittelbar die Frage, wie es denn zu einem nachhaltigen Wissen in allen Bereichen kommen kann.

Aus Sicht des oksimo Paradigmas lautet die Antwort, dass möglichst viele Menschen im Sinne des oksimo Paradigmas ihr Wissen teilen und gemeinsam weiter entwickeln sollten. Nur so wäre ein Optimum an nachhaltigem Wissen möglich, das alle Ressourcen ausschöpft, die wir heute kennen (einschließlich aller Formen von künstlicher Intelligenz).

An dieser Stelle kann man vom Begriff des nachhaltigen Wissens auch eine direkte Beziehung herstellen zu einem anderen fundamentalen Begriff, der für die Nachhaltigkeit des gesamten biologischen Lebens auf der Erde zentral ist: Diversität, und zwar nicht irgendeine Diversität, sondern eine dynamische Diversität, die ihre Vielfalt in einer sich verändernden Umgebung dadurch erhält, das sie sich selbst beständig erneuert. Maturana und Varela hatten für dieses Phänomen 1972 den Begriff der Autopoiese eingeführt. [7], [8] In diesem Text hier wird der Begriff aber in einem leicht verallgemeinerten Sinne benutzt, dass nicht ein einzelnes System betrachtet wird, sondern die Gesamtheit biologischen Lebensformen — hier abgekürzt BIOM –, die auf einem sich beständig ändernden Planeten befinden (die Erde), und die ihr Überleben nur dadurch bewirken konnten, dass die Lebensformen sowohl einzeln wie auch im Zusammenwirken in der Lage waren, ihre eigenen Strukturen immer wieder zu ändern. Dies wiederum war nur möglich, weil biologische Lebensformen ihre Struktur aufgrund von dynamischen Bauanleitungen immer wieder neu und dabei auch immer wieder ganz anders ausformen konnten. Dabei war es von fundamentaler Bedeutung, dass die individuellen Baupläne untereinander ausgetauscht und vermischt werden konnten. So gesehen gleicht das BIOM einem gigantischen Informationsraum (= Wissensraum), der durch kontinuierlichen Austausch und kontinuierliches Ausprobieren immer gerade so viele neue Varianten von Bauplänen zur Verfügung hatte, wie sie für die sich verändernden Anforderungen des Planeten Erde notwendig waren. Diversität ist in diesem Kontext also eine schiere Überlebensnotwendigkeit, und nicht einfach nur die Diversität zu einem bestimmten Zeitpunkt, sondern eine sich kontinuierlich verändernde Diversität. Geschwindigkeit der Veränderung und Umfang der Vielfalt spielen dabei eine wichtige Rolle.

Handelte es sich bei den biologischen Lebensformen zunächst nur um ein strukturelles Wissen, das nur durch die Reproduktionsprozesse verändert werden konnte, gibt es spätestens seit dem Auftreten des homo sapiens auch ein prozedurales Wissen in den neuronalen Strukturen der Lebewesen, das sich aktuell ereignen und ausformen kann. Zudem verfügt der homo sapiens über die fundamentale Fähigkeit, innere wissensrelevante Gehirnzustände mittels äußerlich wahrnehmbaren Kommunikationsereignissen zu korrelieren, um damit partiell wissensbasierte Kooperationen aufzubauen. Die dynamische Vielfalt der Baupläne kann jetzt ergänzt werden durch die dynamische Vielfalt gehirnbasierter Wissensstrukturen, die um ein Vielfaches schneller und um ein Vielfaches genauer sind als das vorausgehende rein strukturelle Wissen.

Aus systemtheoretischer Sicht hat das BIOM mit diesen neuen Wissensformen einen entscheidenden Sprung tun können, um seine Anpassungsfähigkeit und damit seine potentielle Nachhaltigkeit zu erhöhen. Schaut man sich jedoch die gegenwärtige Situation an, dann kann man nicht nur Beispiele finden, die diese neue Fähigkeit positiv aufscheinen lassen; man kann genauso gut auch Beispiele finden — und diese scheinen sich zu mehren — dass die Population der Menschen an diesen ihren eigenen Möglichkeiten zu scheitern droht, da sie diese unglaubliche Fähigkeit immer weniger gemeinsam nutzt.

Das oksimo Paradigma ist ein neuer Versuch, diese mögliche gemeinsame Nutzung zu verbessern.

ANMERKUNGEN

[1] UN 17 development goals (SDGs): https://sdgs.un.org/goals

[2]UN, SDG4 : https://www.un.org/sustainabledevelopment/education/; UN, QUALITY EDUCATION : WHY IT MATTERS: https://www.un.org/sustainabledevelopment/wp-content/uploads/2017/02/4_Why-It-Matters-2020.pdf

[3] UN, SDG4, Bücher: https://www.un.org/sustainabledevelopment/sdgbookclub-4archive/; https://www.un.org/sustainabledevelopment/sdgbookclub/blog/

[4] Nachhaltigkeit, Wikipedia [DE]: https://de.wikipedia.org/wiki/Nachhaltigkeit

[5] Sustainability, Wikipedia [EN]: https://en.wikipedia.org/wiki/Sustainability

[6] Gerd Doeben-Henisch, 2021, THE OKSIMO PARADIGM
An Introduction (Version 2), https://www.oksimo.org/wp-content/uploads/2021/08/oksimo-v1-part1-v2.pdf

[7] Autopoiesis, Wikipedia [DE]: https://de.wikipedia.org/wiki/Autopoiesis; und in Wikipedia [EN]: https://en.wikipedia.org/wiki/Autopoiesis

[8] Humberto Maturana und Francisco Varela, 1972, Autopoiesis and Cognition: The Realization of the Living: https://en.wikipedia.org/wiki/Autopoiesis_and_Cognition:_The_Realization_of_the_Living

DAS OKSIMO PARADIGMA UND KOMMUNEN – Bürgerbeteiligung und Politische Parteien

UNIVERSELLE PROZESSPLANUNG
13.Juni 2021 – 3. Juli 2021
URL: oksimo.org
Email: info@oksimo.org

Autor: Gerd Doeben-Henisch (gerd@oksimo.org)

KONTEXT

Dieser Text ist Teil des Themenbereichs UNIVERSELLE PROZESSE PLANEN – Aus Sicht der Kommunen im oksimo.org Blog.

BÜRGERBETEILIGUNG und POLITISCHE PARTEIEN

Politische Grundstrukturen

In der deutschen Verfassung ist festgelegt, dass die Bürger in vereinbarten Zeiträumen per Wahl Mitglieder einer anerkannten Partei für ein Vertretungsgremien (in Kommunen, im Landkreis, im Bundesland, im Bund …) wählen können. Es wird angenommen, dass die gewählten politischen Vertreter ‚den Willen des Wählers‘ angemessen in ihrem politischen Handeln vertreten. Die gewählten Vertreter wiederum können in den entsprechenden Handlungsgremien (Gemeindevertretung, Kreistag, Landtag, Bundestag) dann Maßnahmen zur Gestaltung der jeweiligen Gestaltungsbereiche (Kommune, Landkreis, Land, Bund) im Rahmen der geltenden Gesetze beschließen. Zur Unterstützung des politisch motivierten Handelns gibt es auf allen Ebenen Verwaltungseinheiten, die bei der Umsetzung von Maßnahmen unterstützen.

Qualitative Anforderungen und Grenzen

Die politische Grundstruktur soll als Rahmen dienen, damit die Bürger eines Landes auf ein geordnetes Verfahren zurückgreifen können, mit dem sie ihre unterschiedlichen Interessen und ihr unterschiedliches Wissen so organisieren können, dass eine gemeinsame demokratische und nachhaltige Zukunft im Grundsatz möglich ist.

Vom einzelnen Bürger ist bekannt, dass sein individuelles Handeln von seinen inneren Zuständen abhängig ist, die wiederum zwar nicht vollständig, aber zu einem großen Teil, von seiner Lebenswelt beeinflusst werden. Diese Lebenswelt ist ein hybrides System aus objektiv gegebenen gesellschaftlichen Tatbeständen und kulturellen Normen, die in den inneren Zuständen der gesellschaftlichen Akteure verankert sind und wo Inneres und Äußeres grundsätzlich miteinander in Wechselwirkung stehen..

Die verankerten politischen Strukturen müssen also daran gemessen werden, ob, wie und wieweit sie geeignet sind, das Wissen und die Interessen der Bürger so zu unterstützen, dass eine demokratische nachhaltige Zukunft für alle möglich ist.

Die letzten Jahrzehnte zeigen immer mehr, dass die großen Herausforderungen der Gegenwart sich sowohl global wie auch lokal manifestieren (z.B. Klima, Biodiversität, Bevölkerungsentwicklung, Rohstoffe, Trinkwasser, Energieversorgung, Ernährung und Landwirtschaft, Land Grapping (mit Wasser Grapping), Müll (mit Plastik), Migrationsströme, ausgrenzende Weltanschauungen, Technologieentwicklung (insbesondere die Digitalisierung), Pandemien, organisierte Kriminalität, ….) und dass ihre Komplexität alle bestehenden politischen Systeme kontinuierlich überfordert.

Auf der Ebene der Kommunen repräsentieren die gewählten politischen Vertreter einen Anteil von ca. 0.3% (oder, je nach Größe, weit weniger, 0.007%, 0.001% …) aller Bürger. Die einzige Gestaltungsmöglichkeit der Bürger sind laut Verfassung die Wahlen (alle ca. 4-6 Jahre). Die geringe Zahl an gewählten politischen Vertretern ist in keiner Weise kognitiv in der Lage, weder die komplexen Anforderungen einer Kommune angemessen verstehen noch angemessen entscheiden zu können. Die heute üblichen politischen Konkurrenzen zwischen gewählten Parteien engt die Entscheidungskompetenzen weiter ein. Die Kenntnis der eigenen Verwaltung in großen Kommunen scheint bei den gewählten politischen Vertretern weitgehend unzulänglich zu sein. Die Verwaltungen selbst erwecken den Eindruck, dass sie in ihrer Verfasstheit kaum den zu leistenden Aufgaben entsprechen können. Dazu kommt, dass die zeitliche Dimension vieler zu lösenden Aufgaben von 10, 20 und mehr Jahren die in Legislaturperioden agierenden gewählten politischen Vertreter — und damit oft auch den von ihnen abhängigen Verwaltungen — überfordern.

Planfeststellungsverfahren

Zur Frage, ob und wie man Bürger auch zwischen den Wahlen einbeziehen kann oder einbeziehen muss, gibt es ein interessantes Beispiel, das sogenannten Planfeststellungsverfahren [1]. Für den Bereich von raumverändernden Maßnahmen wird festgelegt, auf welche Weise u.a. die Bürger Einsprüche zu einem Maßnahmenentwurf vorbringen können.

Charakteristisch ist hierbei, dass die Bürger erst einbezogen werden, wenn die grundlegenden Überlegungen zuvor schon abgeschlossen sind, ohne dass es eine nennenswerte Zusammenwirkung (Kollaboration) zwischen den handelnden politischen Vertretern und den Bürgern gegeben hat.

Das Verfahren selbst ist meistens extrem langwierig und die Vergangenheit legt den Eindruck nahe, dass diese Verfahren tendenziell eher partikuläre Interessen befördern als begründete Gesamtsichten. Dies verweist auf das grundlegende Problem, dass bei jeder Entscheidung das aktuell verfügbare Wissen und die aktuell gegebene Interessenlage entscheidend ist, dass dieses aktuelle Wissen ohne entsprechendes Training aber gerade nicht über jene prozessuralen [3] Gesamtsichten verfügen kann, die notwendig wären, um real nachhaltige Entscheidungen treffen zu können.

Bürgerentscheid

Seit 2005 gibt es in jedem Bundesland auch das Instrument des Bürgerentscheids [2]. In diesem Verfahren können Bürger mit entsprechender Beteiligung über einen Sachverhalt mit ‚Ja‘ oder ‚Nein‘ abstimmen. Die gewählten politischen Vertreter können einen Gegenvorschlag aufstellen. Wird der Bürgerentscheid positiv entschieden gilt er formal als gleichwertig mit einer Entscheidung von gewählten politischen Vertretern.

Das Verfahren des Bürgerentscheids deutet an, dass den Bürgern als dem eigentlichen Souverän grundsätzlich das Recht zugestanden wird, eine eigene rechtskräftige Entscheidung parallel zu den gewählten politischen Vertretern fällen zu dürfen. Dies ist im Rahmen einer Demokratie und der herrschenden Komplexität in allen Entscheidungsbereichen ein positives Signal.

Dabei sollte man aber nicht übersehen, dass das Verfahren des Bürgerentscheids als solches das grundlegenden Problem einer nachhaltigen Entscheidung nicht automatisch löst. Im Lichte des Wissens um die konkreten Herausforderungen, nachhaltige Entscheidungen unter Berücksichtigung der zeitlichen Horizonte wie auch der starken Wechselwirkungen zwischen vielen Themen zu treffen, scheint das Verfahren des Bürgerentscheids ein weitgehend unbefriedigendes Instrument zu sein. Es kann zwar punktuell im Prinzip mehr Kompetenzen aufrufen als jene, über die die kleine Gruppe der gewählten politischen Vertreter verfügt, aber die kontinuierliche wechselseitige Behandlung von Problemen erscheint hier auch nicht gegeben (abgesehen auch von dem extrem hohen logistischen Aufwand, der den Bürgern in solch einem Verfahren abverlangt wird).

Bürger als Partner?

Angesichts der inhärenten Grenzen im Entscheiden der politischen Vertreter einerseits wie auch der Bürger im Bürgerentscheid andererseits stellt sich die Frage, warum sich nicht die politischen Vertreter auf ihre eigentliche Rolle besinnen, die daraus resultiert, dass die Bürger ihre Auftraggeber sind und als Bürger den primären Kompetenzpool bilden. Statt also die Bürger eher als ‚Feinde‘ zu behandeln, die ihre ‚Arbeit stören oder gar bedrohen‘, würde sich ein kollaboratives, partnerschaftliches Modell empfehlen, in dem die Bürger frei und offen, idealerweise parteiübergreifend, ihre Kompetenzen in nachhaltiger Weise organisieren, und zwar so, dass die gewählten politischen Vertreter darauf kontinuierlich zurückgreifen und sich selbst aktiv an den Orientierungsprozessen beteiligen können, so dass auf nachhaltige Weise damit die verfügbaren Kompetenzen optimal genutzt werden.

Nachhaltiges Wissen

Die sehr gute Kollaboration auf praktischer Ebene alleine garantiert aber auch noch keinen Erfolg, da konkretes Handeln immer abhängig ist von den verfügbaren kognitiven Prozess-Modellen in den Köpfen der Handelnden, und zwar nicht nur in den Köpfen der einzelnen, sondern in den Köpfen aller Beteiligten! Bekanntermaßen kann solch ein gemeinsam geteiltes Prozesswissen nur durch eine kontinuierliche Kommunikation zwischen allen Beteiligten zustande kommen, in der die Prozesse selbst thematisiert werden. Und alles spricht dafür, dass es ferner nicht ausreicht, dass Prozesswissen nur aktuell, punktuell in der jeweiligen Gruppe existiert, sondern es muss auch in einer permanenten Form vorliegen, die speicherbar ist, nachlesbar, hörbar, visuell anschaulich, als simulierter Prozess, als spielbarer Prozess, als interaktiv gestaltbarer Prozess, als evaluierbarer Prozess, und dies alles ausschließlich in der Alltagssprache der Handelnden, um nur die wichtigsten Anforderungen zu benennen.

Oksimo Paradigma

Ein solches multimodales Prozesswissen ist das Ergebnis, wenn Menschen das oksimo Paradigma anwenden. Dies ist möglich, weil das oksimo Paradigma das Ergebnis solcher Reflexionen ist, wie sie im vorausgehenden Text am Beispiel von mehr Bürgerbeteiligung vorgestellt wurden.

DISKUSSION

Hier werden in loser Folge einzelne Beiträge aufgelistet, die sich im Umfeld des Themas ‚Bürgerbeteiligung und politische Parteien‘ bewegen.

  1. Anmerkungen zu Wolfgang Schäuble „Das Prinzip der Repräsentation“, FAZ Nr.149, 1.Juli 2021, S.6 (Letzte Änderung: 3.Juli 2021)

ANMERKUNGEN

[1] Planfeststellungsverfahren, siehe Wikipedia [DE]: https://de.wikipedia.org/wiki/Planfeststellung

[2] Bürgerentscheid, siehe Wikipedia [DE]: https://de.wikipedia.org/wiki/B%C3%BCrgerentscheid

[3] Mit ‚prozessural‘ ist gemeint, dass die Gesamtsicht mit Sachverhalten zu tun hat, die Prozesse darstellen, und dass das Herstellen der Gesamtsicht ebenso an einen Prozess geknüpft ist, weil alle Beteiligten selbst laufende Prozesse darstellen. Es gibt in diesem Zusammenhang keine absolut festen Punkte, sondern nur intermediäre Zustände innerhalb der beteiligten, miteinander verschränkten Prozessen.