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OKSIMO.R – DIE INNENSEITE DER AUßENSEITE

Autor: Gerd Doeben-Henisch (gerd@oksimo.org)

(Letzte Änderung: 10.Januar 2023)

KONTEXT

Dieser Text ist Teil des Buchprojektes „oksimo.R – Editor und Simulator für Theorien“.

Die Innenseite der Außenseite

(Dieser Text ist eine unmittelbare Fortsetzung des Textes ‚OKSIMO.R – MINIMALES SZENARIO‘.)

Teil 1

Grundbausteine des ‚Inneren‘

Ausgangspunkt sind die vorausgehenden Gedanken zu einem Minimalszenario für einen gemeinsames Handeln von Menschen.

In diesem Szenario begegnen wir uns als Menschen mit unseren Körpern, die wir als Teil eine ‚Körperwelt‘ erleben.

Die reichhaltigen Erscheinungsweisen dieser menschlichen Körper verknüpft mit der subjektiven Erfahrung jedes einzelnen verweisen auf eine entsprechende ‚Vielfalt hinter der Oberfläche‘ der Körper. Im Alltag sprechen wir auch gerne über unser ‚Inneres‘, über ‚das Innere‘ eines Menschen. Aber, was ist dieses ‚Innere‘?

Die Geschichte der Medizin ist auch eine Geschichte der Erkundung des ‚Inneren‘ des Körpers ausgehend von der ‚Oberfläche‘. Ergänzt wird diese Geschichte durch die Geschichte der Biologie, die den Blick von der Gegenwart ausgeweitet hat in immer mehr Vergangenheit, in die ‚Entstehung der Arten‘, in die Struktur des Lebendigen, und irgendwann war klar, dass die kleinsten Einheiten eines ‚biologischen Lebewesens‘ in den ‚biologischen Zellen‘ zu finden sind.[5] Damit öffnet sich der Blick auf einen unfassbaren Raum von miteinander interagierenden Zellen, der das Reden über ein ‚Inneres‘ schwer macht.

BILD 1: Die befruchtete Eizelle eines Menschen vervielfältigt sich in einem selbst-organisierten Wachstumsprozess in Form von Körperzellen, die auf der Oberfläche wie auch im Innern von Mikroben (Bakterien) besiedelt werden.[1] Ein wichtiger Teil der Körperzellen bildet das Gehirn, das zu annähernd gleichen Teilen aus neuronalen Zellen und nicht-neuronalen Zellen besteht.[2]

Nimmt man die ‚Zelle‘ als kleinste biologische Einheit [3], dann kann man eine direkte Verbindung herstellen zwischen einer einzelnen befruchteten menschlichen Eizelle bis hin zu jenen unfassbaren Mengen an Zellen, die sich im Laufe eines Wachstumsprozesses (letztlich über die ganze Lebenszeit) herausbilden und sich selbst organisieren.(Siehe Bild 1) Bis heute ist dieser komplexe Prozess nur teilweise erforscht und auch die ganzen quantitativen Angaben sind bislang immer noch Schätzungen aufgrund der bekannten Größen.

Vergleicht man die Zahl der Körperzellen zusammen mit den Bakterien im Körper (ca. 137 x 10^12) mit der geschätzten Anzahl der Sterne in der Milchstraße [4] dann kommt man bei der Annahme von 300 Milliarden Sternen in der Milchstraße zum Ergebnis, dass die Anzahl der Zellen in einem menschlichen Körper zusammen mit den internen Bakterien in etwa der Anzahl von 457 Galaxien im Format der Milchstraße entspricht. Dies deutet auf eine gewaltige Dimension des menschlichen Körpers hin.

Über unsere Zellen, die unseren Körper bilden, sind wir als Menschen verbunden mit allen anderen Lebewesen. Wir leben zwar jeweils in einer bestimmten Gegenwart, aber unsere Zellen weisen zurück in eine unglaubliche Geschichte von etwa 3.5 Milliarden Jahren, in denen die biologischen Zellen einen Weg zurück gelegt haben, der von einzelligen Lebewesen zu immer komplexeren Zellstrukturen geführt hat, die sich in der Geschichte in Milliarden von verschiedenen Lebensformen niedergeschlagen haben. Diese Geschichte wird von der ‚Paläontologie‘ im Verbund mit vielen anderen Wissenschaften untersucht.[6]

Wenn wir also über das ‚Innere‘ eines Körpers sprechen, sprechen wir über eine ‚Galaxie von Zellen‘, die miteinander ‚rund um die Uhr‘ in einem lebendigen Austausch stehen. Wir selbst mit unserem ‚Bewusstsein‘ bekommen von all dem nahezu ’nichts mit‘. Dies alles passiert ‚ohne unser bewusstes Zutun‘. Den ‚Sound‘ von 457 Galaxien von Zellen mit insgesamt ungefähr 127 Billionen (10^12) Einzelakteuren könnte niemand bewusst ‚verarbeiten‘.

Können wir also über dieses ‚biologisch-galaktische Innere‘ unseres Körpers nichts weiter sagen?

Eine direkte Fortsetzung zu diesem Text findet sich HIER: OKSIMO.R – DIE INNENSEITE DER AUSSENSEITE – TEIL 2 ( https://www.oksimo.org/2023/01/10/oksimo-r-die-innenseite-der-aussenseite-teil-2/ )

KOMMENTARE

wkp := Wikipedia

[1] Gerd Doeben-Henisch,(2015), DIE HERRSCHER DER WELT: MIKROBEN – BESPRECHUNG DES BUCHES VON B.KEGEL – Teil 1,URL: https://www.cognitiveagent.org/2015/12/06/die-herrscher-der-welt-mikroben-besprechung-des-buches-von-b-kegel-teil-1/

[2] wkp [EN], Human Brain, URL: https://en.wikipedia.org/wiki/Human_brain

[3] wkp EN, Cell, URL: https://en.wikipedia.org/wiki/Cell_(biology)

[4] Maggie Masetti,(2015), How many stars in the milky way? NASA, Goddard Space Flight Center, blueshift, 2015. https://asd.gsfc.nasa.gov/blueshift/index.php/2015/07/22/how-
many-stars-in-the-milky-way.

[5] Volker Storch, Ulrich Welsch, and Michael Wink, editors.
Evolutionsbiologie. Springer-Verlag, Berlin – Heidelberg, 3 edition, 2013.

[6] wkp [DE], Paläontologie, URL: https://de.wikipedia.org/wiki/Pal%C3%A4ontologie