THEORIE

Letzte Änderung: 12.Jan 2025

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Autor: Gerd Doeben-Henisch

KONTEXT

Dieses Thema gehört zum Blog Citizen Science 2.0/ Bürgerwissenchaft 2.0

Notiz: Im Philosophie-Blog ‚Auf der Suche nach dem Neuen Menchenbild‘ erschienen ab 25.Dez 2024 eine Reihe von Texten, in welchen die Sicht auf die Erde (Natur 1) inklusive dem Leben auf diesem Planeten (Natur 2) immer mehr miteinander ‚verschränkt‘ wurden. Diese Dialoge kulminierten am 12.Jan 2025 in eine ‚erweiterte Interpretation‘ der brühmten Formel von Einstein (1905), bekannt als ‚e=mc^2‘. Damit ergibt sich ein ‚vertikaler Blick‘, in dem das ’nicht-biologiscche ‚ Universum kontinuierlich übergeht in einen ‚Planeten‘, auf dem sich ‚aus der ’nicht-biologischen‘ Materie heraus schrittweise die die ‚biologiche‘ Materie — bekannt als ‚Leben‘ — entwickelt hat. Zum Mitlesen:

25.Dez 2024 : MENSCHEN – KI – GLOBALER SUPERCOMPUTER DES LEBENS – DER NÄCHSTE LEVEL Den Gedanken in diesem Text gehen ältere Überlegungen voraus….Diese älteren Texte markieren Stationen auf einem Denkweg, der aufgrund der Natur des zu beschreibenden dynamisch-komplexen Sachverhalts — mit dem Autor als Teil desselben! — in allen Phasen schwierig war und niemals vollständig ’selbsterklärend‘ sein konnte. In der aktuellen Phase, in der viele unterschiedliche Themen zusammenfließen, kam es eher durch Zufall zu diesem Dialog mit chatGPT4o, in dessen Verlauf sich plötzlich viele der Ideen von ‚damals‘ in einem neuen dynamischen Kontext wiederfanden, der den Eindruck erweckt, den ganzen Diskurs tatsächlich auf einen Level heben zu können. Die Rolle von chatGPT4o spielte dabei eine wesentliche Rolle, wenngleich ziemlich anders, als die meisten dies im ersten Moment vielleicht vermuten.

27.Dez 2024 : Globaler Supercomputer Leben – Eine Roadmap für eine bessere KI

29.Dez 2024 : DIE FRÜHMENSCHLICHE SOZIALITÄT ALS PROTOTYP FÜR …

31.Dez 2024 : DIE NEUE WELTFORMEL und das Paradigmas des LEBENS ALS GLOBALER SUPERCOMPUTER. Eine universelle Theorie der Selbstorganisation und Emergenz? Am 25.Dez 2024 habe ich eine Untersuchung gestartet, wie weit die Arbeitshypothese vom ‚Leben‘ als ‚globalem Supercomputer‘ in der Lage ist, viele offene Fragen besser zu erklären als ohne diese Arbeitshypothese. Nach verschiedenen Teil-Diskussionen (am 27.Dez 24 zur Rolle der neuen KI, am 29.Dez 24 zu den Rahmenbedingungen der menschlichen Sozialisation im Übergangsfeld vom ‚Nicht-Menschen‘ zum ‚Menschen‘), habe ich diese — in sich sehr interessanten — Teilthemen zunächst wieder beiseite geschoben und habe mich doch nochmals der ‚Gesamtperspektive‘ zugewendet. Dies legte sich nahe, da die bisherigen Annahmen zum ‚Leben als Globaler Supercomputer‘ (LGS) zeitlich erst bei der Verfügbarkeit erster (biologischer) Zellen einsetzte und trotz der weiten Fassung des Konzepts ‚Leben‘ den Bezug zum ‚Ganzen‘ der Natur nicht wirklich thematisierte. Ich hatte sogar begrifflich die Unterscheidung zwischen ‚Natur 1‘ ohne ‚Leben‘ und ‚Natur 2‘ eingeführt, wobei sich Natur 2 auf das Leben als ‚Zusatz‘ zu Natur 1 verstand. Natur 1 hier verstanden als all das, was der Manifestation von Leben als Natur 2 ‚voraus‘ lag. Der weitere Verlauf der Untersuchung zeigte, dass dieser neue Anlauf mit dem Versuch der ‚Blickerweiterung‘ eine sehr fruchtbare Entscheidung war: das bisherige LGS-Paradigma konnte — und musste — tatsächlich allgemeiner gefasst werden. Dies ist faszinierend und zugleich kann es bedrohlich wirken: die ganze Art und Weise, WIE wir bislang über Leben und Universum gedacht haben, muss neu formatiert werden — falls die hier durchgespielten Annahmen tatsächlich zutreffen.

3.Jan 2025 : MUSS DER MENSCH SICH NEU ERFINDEN? Der Mensch im Kontext des Weltprozesses Dieser Text ist eine direkte Fortsetzung des Dialogs vom 31.Dezember 2024 mit dem Titel „DIE NEUE WELTFORMEL und das Paradigma des LEBENS ALS GLOBALER SUPERCOMPUTER“. Die entscheidende Erkenntnis aus dem letzten Dialog war die beginnende Einsicht in das Leben als ein übergreifender Prozess, der sich nicht auf das ‚offensichtlich Biologische‘ beschränkt, sondern erkennen lässt, wie der Prozess des Lebens ein genuiner Teil des gesamte Wirklichkeitsprozesses ist, der die Entwicklung des gesamten Universums mit umfasst. ‚Leben‘ (Natur 2) ist nicht getrennt zu sehen von der Erde und dem gesamten Universum (Natur 1). Dies wird bei Betrachtung der verschiedenen Phasen des Lebens, insbesondere beim ‚Übergang‘ von der Natur 1 vor dem Auftreten des ‚biologischen Lebens‘ (Natur 2) bis dann zu den zunehmenden ‚Manifestationen des Lebens‘, das dann innerhalb von 3.9 Milliarden Jahren etwas hat entstehen lassen, was unser Begreifen noch heute bei weitem übersteigt.

5.Jan 2025 : ZWISCHEN ‚JETZT‘ UND ‚MORGEN‘. Die unsinnige Auffassung, wir seien ‚ohnmächtig‘ Ich stelle hier ein paar der zentralen Gedanken aus dem letzten Dialog vom 3.Januar 2025 zusammen, in denen die bisherige Dialoge ‚kumulieren‘. Letztlich provozieren die neuen Erkenntnisse eine zentrale, grundlegende Frage, die in den letzten ca. 10.000 Jahren menschlicher Geschichte (vermutlich aber auch länger) zwar auch schon existierte, aber aufgrund eines anderen ‚Denkrahmens‘ nicht so gestellt werden konnte, wie wir sie heute stellen können. Es geht um die große ‚Sinnfrage‘: Was soll dies alles? Worin liegt der ‚Sinn‘ unseres Lebens als Menschen im Hier und Jetzt? Warum bin ich überhaupt da? Wozu bin ich da? … Ein Kennzeichen des ‚alten Wissens‘ ist, dass es nicht wirklich in die ‚Vergangenheit‘ schauen konnte, auch nicht ‚in die Zukunft‘. Es lebte von vielen ‚Vermutungen‘, ‚Fantasien‘, ‚Geschichten‘, die zwar die Vorstellung der Menschen anregten, die aber keine wirkliche Antworten geben konnten… Dies änderte sich erst, als die Menschen zu verstehen begannen …

12.Jan 2025 : MUSS EINSTEINS FORMEL e=mc^2 ERWEITERT WERDEN? ChatGPT4o fasst den Dalog wie folgt zusammen: Deine Überlegungen eröffnen einen neuen Blick auf die Rolle von Energie in biologischen Systemen. Energie ist nicht nur eine physikalische Größe, sondern eine zentrale Triebkraft für die Entstehung und Erhaltung von semiotischen Strukturen. Diese Strukturen schaffen Bedeutung und Ordnung, die weit über die chemischen und physikalischen Grundlagen hinausgehen.

WORUM GEHT ES?

Hier folgt der ursprüngliche Eintrag. Mit Blick auf die vorausgehende Notiz kann man sehen, wie dramatisch sich diese Sicht mittlerweile verändert hat. Erkennen hat halt die besondere Eigenschaft, dass aus ‚Wissen‘ immer auch wieder ’neues Wissen‘ entsteht. Es gibt keinen wirklichen ‚Haltepunkt‘ 🙂

Unter dem Leitthema ‚Citizen Science 2.0/ Bürgerwissenschaft 2.0‘ versammeln sich verschiedene Aktivitäten, die eine Perspektive gemeinsam haben: Es geht darum, das ‚System Erde‘ (kurz: Erdsystem) mit seiner kostbaren ‚Fracht‘ des ‚(Biologischen) Lebens‘ so weit zu verstehen, dass wir uns in die Lage versetzen können, gemeinsam das Beste für Alle tun zu können.

Bis heute gibt es noch keine allgemein akzeptierte umfassende Theorie des Systems Erde, aber doch schon so viel Wissen, dass sich viele ‚große Linien‘ abzeichnen. Hier soll versucht werden, schrittweise diese großen Linien aufzugreifen und sie mit Blick auf unterschiedliche konkrete Situationen immer mehr umzusetzen.

BILD : Skizze Rahmenkonzept dieses Blogs mit der Gesamtperspektive ‚System Erde‘ sowohl als ‚Gegenstand‘ wie auch dokumentiert im Rahmen einer ‚Nachhaltigen Empirischen Theorie (NET)‘.

Ein zentraler Gedanke im obigen Konzept ist die Einsicht, dass wir alle Teil eines umfassenden Veränderungsprozesses sind, der irgendwann vor vielen Milliarden Jahren begonnen hat und der unaufhörlich weiter geht. Dabei nimmt das ‚Leben‘ (eben das ‚Biologische‘) eine ganz besondere Rolle ein, da es ein ‚Format‘ besitzt, was es in die Lage versetzt, eine mögliche ‚Zukunft‘ nicht nur ‚passiv‘ zu erleiden, sondern in immer größerem Ausmaß über die Fähigkeit verfügt, den ‚Ablauf der Dinge‘ konkret beeinflussen zu können. Während die ca. letzten 3.5 Milliarden Jahre überwiegend demonstriert haben, wie das Leben immer komplexere Systeme ermöglichen konnte, überwiegt seit einigen tausend Jahren der Eindruck, dass diese ’schöpferische Gestaltungskraft‘ des Lebens auf der Erde auch immer mehr ’negative Nebeneffekte‘ erzeugt, die so umfassend sind, dass sie all das, was bislang erschaffen wurde, von seinen Grundlagen her wieder auszulöschen drohen. Nach heutigem Kenntnisstand sind mögliche ‚Kipp-Punkte‘ des umfassenden Erdprozesses vielfach fast erreicht.

KURZANLEITUNG: Von Gestern zum Morgen

Die Zeit vom ‚Anfang des Lebens‘ bis zur ‚Gegenwart‘, und dann — wünschenswerter Weise — noch Ansätze zu einer ‚möglichen Zukunft‘ ist so lang und so ereignisdicht, dass ihre ausführliche Darstellung viele tausend Seiten füllen würde, Seiten, die andere schon irgendwo auf dem Planeten geschrieben haben (kleine Kostprobe: Lese Dir die ganze Wikipedia in allen Sprachen durch …. zu viel verlangt? Das ist aber nur die berühmte ‚Spitze des Eisbergs‘ …).

Gegenwart verlangt Entscheidungen

Menschen, die in einer Gegenwart leben, die täglich, bisweilen stündlich, ‚Entscheidungen‘ verlangt, was jetzt getan werden soll, haben keine Chance zum Überleben, wenn sie diese unfassbare Menge an Wissen individuell erst verarbeiten müssten, um nur eine einzige Entscheidung fällen zu können.

Was wir also offensichtlich brauchen, das ist ein Erfahrungswissen, dass neben Detailwissen hinreichend viele ‚grundsätzliche Erfahrungen‘ beinhaltet, die uns nach Bedarf Einschätzungen ermöglichen, ohne ständig alles von neuem erfinden zu müssen.

Ur-Modell Körper

Unser eigener Körper ist dafür ein wunderbares Beispiel: Jeder hat einen Körper, seinen Körper. Der wird nicht jedes mal bei der Geburt völlig neu erfunden. Er basiert auf Bauplänen, die über viele Milliarden Jahre hin sich entwickelt haben, und die bei der individuellen Geburt einfach so weiter gegeben werden. Bei geschätzt ca. 136 Billionen einzelnen Zellen (eine Zahl mit 12 Nullen, 10¹2), die in unserem voll entwickelten Körper in jeder Sekunde zusammen arbeiten, geht das nicht, wenn nicht jede Zelle (!) schon weiß, was sie im Prinzip zu tun hat. Unser Körper verfügt also von vornherein schon über ein ‚strukturelles Wissen‘, das schon ‚da ist‘ und nicht erst neu erfunden werden muss.

Kollektive Menschliche Intelligenz (KMI)

Und wenn man sich die bisherige Geschichte von uns Menschen (wir gehören zur Lebensform ‚Homo sapiens‘ als Teil des übergeordneten Lebens) anschauen, dann haben die Wissenschaften in den letzten Jahrhunderten heraus finden können, dass wir Menschen über eine Gabe verfügen, die in dieser Art bislang einzigartig ist: wir verfügen über sogenannte ‚Kollektive Menschliche Intelligenz‘. Dies ist nicht zu vergleichen mit einfachen Formen von kollektiver Intelligenz, wie man sie bei verschiedenen anderen Lebensformen findet (die berühmte ‚Schwarm Intelligenz‘). Sondern die ‚kollektive menschliche Intelligenz (KMI)‘ beruht auf der Fähigkeit der menschlichen Gehirne, über ‚Kommunikation‘ ihre ‚inneren Zustände‘ in einer Weise miteinander zu ‚koordinieren‘, dass hochkomplexe Werke entstehen können, die nicht nur die Fähigkeiten eines einzelnen Menschen bei weitem überragen, sondern die auch die ‚Bindung an die Gegenwart‘ in einer Weise überwinden, die Jahre, Jahrzehnte, ja sogar Jahrhunderte überwinden kann und schon überwunden hat! Dies bezieht sich nicht in erster Linie auf großartige Bauwerke, die jedem sofort ins Auge stechen, sondern und auf den Aufbau von gemeinsamem Wissen, wie man verschiedenste Aufgaben im Alltag ‚gemeinsam löst‘, meist unter Zuhilfenahme von speziellen Werkzeugen, die im Laufe der Zeit ‚erfunden‘ wurden zusammen mit dem ‚Knowhow‘, was man erworben hatte, um die Werkzeuge sinnvoll gemeinsam nutzen zu können.

Und, was den meisten kaum bewusst ist, die Sprache selbst, die gesprochene Sprache, und dann nach mehr als 295.000 (von angenommenen 300.000 als Gesamtzeit) Jahren die Verbindung mit Schrift, dies ist auch ein Ausdruck der grundlegenden Fähigkeit von ‚kollektiver menschlicher Intelligenz‘. Sie konnte sich entwickeln, weil unsere Gehirne mit dem Körper in dieser Welt so ausgelegt sind, dass wir es einfach können! Ohne diese Kommunikation würde der Homo sapiens auf diesem Planeten vermutlich schon lange schlicht ausgestorben sein.

Es sei angemerkt, dass die bisherige Forschung zum Thema ‚kollektive menschliche Intelligenz (KMI)‘ bislang kaum existiert. Es gibt Forschungsfragmente zur ‚individuellen menschlichen Intelligenz (IMI)‘, und es gibt viel Technologie im Umfeld des Phänomens ‚künstliche Intelligenz (KI)‘, aber wirkliche Forschung zum Aspekt möglicher ‚Intelligenz‘, geschweige denn die möglichen Querbeziehungen zwischen KI und IMI, erst recht zu KMI, gibt es nicht. Deswegen erscheint vielen Menschen die recht trivialen Konzepte von KI wie Wunderwerke, weil man die eigentlichen Wunderwerke, speziell das Wunderwerk KMI, überhaupt nicht kennt. Fragt sich, wie lange wir uns diesen ‚Luxus‘ des ‚Nicht-Wissens‘ leisten können. Über technische Super-Intelligenzen zu spekulieren, während man die schon vorhandenen Super-Intelligenzen noch gar nicht kennt, wirkt befremdlich. Mit letzterem ist gemeint, dass ja nach heutigem biologischem System-Wissen sämtliche biologische Zellen auf diesem Planeten eine Art biologischen Super-Computer bilden, der alles in den Schatten stellt, was wir bisher überhaupt denken können. Die aktuellen ‚technischen Supercomputer‘ wirken daneben wie die reinsten ‚Lachnummern‘; sie alle sind Abfallprodukte einer KMI, die wie der berühmte ‚Elefant im Raum‘ stehe, ohne dass man darüber spricht.

Ein Baukasten für den Alltag?

Wenn man einmal aufmerksam geworden ist auf das viele ‚strukturelle Wissen‘, das in der Natur steckt, im Leben, in uns, dann liegt der Gedanke nahe, sich aus all den vielen wichtigen Aspekten so eine Art ‚Baukasten für den Alltag‘ zusammen zu stellen, also Elemente, die immer wichtig sind und die immer gelten. Kann man das?

Hier eine erste ‚Liste‘ von solchen möglichen Elementen eines ‚Baukastens für den Alltag‘.

  1. Jeder einzelne Mensch sollte sich bewusst sein, dass er schon als einzelnes System das mit Abstand komplexeste System ist, was es im ganzen bekannten Universum gibt.
  2. Zwar hat jeder Mensch seinen Körper mit seinem Gehirn, aber diese Körper und Gehirne sind darauf ausgelegt, das sie mit anderen Körpern und Gehirnen zusammen wirken können. Zusammenleben muss nicht erfunden werden, dies ist Teil unseres Gesamtprogramms: ein einzelner Mensch könne niemals alleine überleben, geschweige denn eine ‚Population‘ von Menschen.
  3. Neben kognitiven Fähigkeiten haben Menschen Bedürfnisse und Emotionen. Letztere sind im Grenzfall stärker als die Kognitionen. Intelligenz kann daher immer nur so viel nützen, inwieweit die vorgelagerten Bedürfnisse und Emotionen dies zulassen (Dies erklärt, dass zu allen Zeiten ‚falsche Erzählungen (fake news)‘ so stark werden konnten, dass sie ganze Siedlungen, Regionen, wenn nicht sogar Völker, ins Verderben führen konnten).
  4. Jede Form von Gemeinsamkeit (die ohne ‚Zwang‘ entstehen soll), benötigt ‚Kommunikation‘. Letztere setzt Sprachen voraus: Verhaltensweisen, Bilder, Musik, symbolische Kommunikation… Ohne symbolische Kommunikation ist ‚kognitive Klarheit‘ nicht möglich, aber Emotionen sind besser beeinflussbar durch Verhalten und durch Musik, also möglichst wenig Kognition.
  5. Symbolische Kommunikation ermöglicht gemeinsames ‚Wissen‘, dieses Wissen kann aber auch ‚falsch‘ sein. ‚Wahres‘ Wissen erfordert eine minimale gemeinsame ‚Disziplin‘ in der Art und Weise, wie man die ‚Wahrheit absichert‘. Menschen mit reinem Machtinteresse können Wahrheit als ‚störend‘ empfinden, ebenso Menschen, die ‚liebgewordene Vorstellungen‘ nicht ändern wollen. Wahrheit als ‚kulturelles Gut‘ ist eine sehr späte Errungenschaft der Menschen (nach ca. 299.500 Jahren von angenommenen 300.000). Dort, wo ‚Wahrheit‘ wirtschaftliche und politische Vorteile begünstigt (Technologie!), hat sie ein Existenzrecht, darüber hinaus ist sie eher unbeliebt.
  6. Wissen beginnt meistens ‚jenseits des lokalen Alltags‘, jenseits des ‚Punktuellen, dort, wo Menschen anfangen, einzelne Ereignisse im Laufe der Zeit ‚zusammen zu denken‘, zu ‚vergleichen‘, ‚Muster‘ erkennen, und dieses ‚erfahrungsbasierte Regel-Wissen‘ nutzen, um ein Stück in die ‚Zukunft‘ zu denken (Wetter, Wachstum, Ernährung, …). Diese Art von Wissen ist immer ein ‚Meta-Wissen‘: ein Wissen ‚über‘ Ereignisse, ‚über Beziehungen‘.
  7. Da ‚Meta-Wissen‘ per se nicht direkt beobachtet werden kann, sondern nur in der Erinnerung und aufgrund von Aufzeichnungen ‚gedacht‘ werden kann, benötigt diese Art von Wissen schon recht früh eine geeignete ‚Sprache‘ mit abstrakten Konzepten, die für diese ‚gedachten Sachverhalte‘ stehen. Es war dann vor allem die Sprache der Mathematik, die es ermöglicht hat, immer kompliziertere Zusammenhänge symbolisch zu repräsentieren. Ohne entwickelte Mathematik ist eine Kultur seltsam ‚blind‘ und ‚hilflos‘. Moderne Programmiersprachen zur Steuerung von Maschinen sind stark vereinfachte Versionen von mathematischer Sprache. Man kann Programmiersprachen aber benutzen, um komplexe mathematischer Konstrukte partiell berechenbar zu machen.
  8. Faszinierend an symbolischer Sprache ist ihre Grundeigenschaft, dass sie mit ‚endlichen Mitteln‘ über quasi ‚unendliche Sachverhalte‘ sprechen kann. Dies erklärt auch, dass in der Mathematik über unterschiedliche Unendlichkeiten gedacht werden kann, obwohl die sprachlichen Mittel endlich sind. Bis heute ist dieses ‚Paradox‘ philosophisch nicht wirklich gelöst, obwohl es unterschiedliche Ansätze dazu gibt.
  9. Als letzter Baustein bleibt das Phänomen der ‚Ziele‘. Im Alltag folgt ein Menschen in der Regel mehr als einem Ziel gleichzeitig. Ziele können kurzfristig sein, mittel und langfristig; sie können eine ‚Hohe Gewichtung‘ haben oder eine ‚niedrige‘. Gemeinsam ist ihnen allen, dass es für die keine volle ‚rationale Begründung‘ gibt bzw. geben kann. Ziele entstehen ‚aus den Menschen heraus‘, finden Mehrheiten oder nicht. Ohne Ziele, gibt es keine ‚Prozesse‘, in denen man versucht, die ‚Gegenwart‘ auf eine angedeutete ‚Zukunft‘ hin zu verändern. Für solche Prozesse braucht man meistens ‚Ressourcen‘, die besorgt werden müssen, braucht man Koordination mit anderen und einiges mehr. Außerdem haben Prozesse unterschiedliche ‚Wirkungen‘ auf die Handelnden selbst und auch auf die ‚Umgebung‘. Dies kann ‚Rückwirkungen‘ erzeugen, die einen Prozess ‚fördern‘ oder ‚stören‘ können.

Wieweit hilft uns dies?

Zu prüfen bleibt jetzt, ob und wie diese knappen Überlegungen einen Rahmen für alltägliches Handeln von Gruppen von Menschen liefern können, der ‚hilfreich‘ ist.

HINTERGRUND : EINIGE BEITRÄGE

(Die Abfolge der Beiträge ist ansatzweise thematisch geordnet)

  1. DIALOG ZUM ERDSYSTEM mit KLIMA (Letzte Änderung: 18.August 2024)
  2. DIALOG ZUR INTERAKTION ‚ERDSYSTEM – MENSCH‘. Ein ‚BIOLOGISCHER GEIST‘? Ein verrücktes Gespräch. (Letzte Änderung: 27.Aug 2024)
  3. DIALOG ZU KOLLEKTIVER MENSCHLICHER INTELLIGENZ – EMOTION-WISSEN sowie EINZELNER-GESELLSCHAFT (Letzte Änderung: 21.August 2024)

Theorie – Software – Anwendungsformate