WASSERPROJEKT – TAGEBUCH: KONFERENZ 15.AUG 2022

(Letzte Änderung: 18.August 2022, 22:53h)

Kontext

Dieser Bericht ist Teil des Tagebuchs vom Wasser-Projekt.

SITZUNG 15.August 2022, 19:00 – 21:00

AUFGABENSTELLUNG

Nach zwei ideenreichen Sitzungen sollte jetzt zum ersten Mal das Beispiel einer echten — wenngleich noch sehr einfachen — Theorie vorgestellt werden, damit jeder mal ein Gefühl dafür entwickeln kann, was das genau ist eine ‚Theorie, die zusätzlich von der oksimoR Software‘ unterstützt wird; außerdem sollte dabei geklärt werden, ob und wieweit sich damit Probleme im Umfeld des Wasserprojektes überhaupt oder gar ‚besser‘ behandeln lassen als ohne.

VORFELDGEFLÜSTER

Nach den ersten beiden Sitzungen war die Stimmung leicht ‚angespannt‘, da sowohl durch die Teamgespräche wie aber auch durch die dynamisch wachsende Link-Liste langsam sichtbar wurde, welch große Vielfalt an Informationen zum Thema im öffentlichen Raum verfügbar ist, und diese Liste ist ja sogar nur einen winzigen Ausschnitt von noch viel mehr.

Die Reaktionen aus dem Team waren unterschiedlich. Die ‚Unübersichtlichkeit‘ dieser vielen Informationen, ihre nicht zu übersehende ‚Inkompatibilität‘ untereinander, kann erschreckend wirken (in Abwandlung eines Filmtitels: ‚Lost in Information‘ (Sven)). Dass aber genau diese Komplexität die große Herausforderung sei und unser Ansatz mit oksimoR inspirierten Theorien vielleicht der Beginn einer eine Lösung sein könnte, stand auch im Raum (Hans-Jürgen). Andere sahen in dem verstärkten Theoretisieren eher keinen Beitrag zu Praxis (Arnulf). Aber tatsächlich ist ja die klare Orientierung an einem starken Theoriebegriff, der sich mittels Software von jedem anwenden lässt, quasi der ‚Markenkern‘ des ‚Bürgerwissenschaft 2.0-Projektes‘ (Gerd). Was stimmt jetzt?

GESPRÄCHSVERLAUF

Generell kann wohl sagen, dass dieser Abend in der jungen Geschichte des Bürgerwissenschaft 2.0 Projektes irgendwie ‚historisch‘ war. Zum ersten Mal wurde in einem öffentlichen Gespräch der Theoriebegriff mittels eines ein fachen Beispiels ins Zentrum des Gesprächs gerückt. Wer es genau wissen will, der muss sich halt Zeit nehmen, und die Mitschnitte zur Gänze anhören.

Grob ging es erst um die Ausgangslage für diesen Abend (Einleitung), dann sehr lange und ausführlich, was man sich denn unter einer Theorie überhaupt vorstellen sollte, und dann abschließend zu der nicht ganz trivialen Frage, wie man eine bestehende Theorie auf Dauer konstruktiv erweitern kann.

Als Ergebnis dieses langen konstruktiven Gesprächs wird es eine Überarbeitung des ersten kleinen Beispiels der Version V1 bis zum 5.September 2022 als Version 1.1 geben.

Unabhängig von den Theoriebeispielen V1 und V1.1 hat Gerd mittlerweile in seinem Philosophieblog einen längeren Beitrag veröffentlicht, in dem am Beispiel einer Konferenz im INM illustriert wird, wie man eine Prozessbeschreibung als empirische Theorie erstellen kann, die nur mit normaler Sprache auskommt, und die auch durch die oksimoR Software simuliert werden kann. Vielleicht hilft dieses Beispiel wegen seiner ganz anderen Sicht auch zum Verstehen.

VIDEOMITSCHNITT DES ABENDS

Da der Videomitschnitt sehr lang ist, wird das Video entlang der behandelten Themen in — unterschiedlich — lange Teile aufgeteilt. Vom ursprünglichen Material wurden nur kleine Ausschnitte herausgeschnitten, die technisch bedingte Längen beinhaltete, oder das Hinzukommen oder das sich Verabschieden einzelner Teilnehmer.

Einleitung

Teil 1: Einleitung zur Sitzung

Hier stichwortartig Hinweise zum Inhalt:

  1. Begrüßung
  2. Einführung
  3. Bezugnahme auf Ankündigungsemail
  4. Viele Anwendungen – eine neue Methode zum Integrieren
  5. Raum der öffentlichen Informationen eher verwirrend
  6. Gibt es eine einzige integrierende Methode?
  7. Theoretischer Anspruch
  8. Macht der Ansatz Sinn?
  9. Dazu soll ein einfaches Beispiel einer oksimo-Theorie zur Einschätzung vorgestellt werden
  10. Offene Aussprache dazu.
  11. Beginn mit dem Betreten der oksimo.org Seite
  12. … Liste von Theorien …
  13. Aktuell eine einzige
  14. Was im Vorfeld der Theorie die Tage so diskutiert wurde
  15. Theorieentwicklung muss man als einen Prozess sehen: Anfangshypothese – Gewinnen von Fakten – Revision
  16. Jederzeit sind Änderungen und/oder Erweiterungen möglich
  17. Theorie & Praxis: Idealerweise beides zusammen

Was ist eine Theorie?

Teil 2: Gespräch zum Theoriebegriff am Beispiel von Version 1.

Hier stichwortartig Hinweise zum Inhalt:

  1. Die Anfangshypothese – möglichst einfach
  2. Alles benennen, was den Experten wichtig ist. (Aussagen aus Beispiel werden zitiert).
  3. Aussagen mit ausgezeichneten Worten: das sind Variablen, die später mit Zahlen belegt werden können.
  4. Im Beispiel werden echte Zahlen aus offiziellen Statistiken genommen.
  5. Man kann beliebig vieles dazu schreiben.
  6. Diese vorgestellte Auswahl bildet eine Auswahl von allen bisher genannten Punkten, um einen einfachen Einstieg zu bekommen.
  7. Zeithorizonte klären. Zeitbezug unklar?
  8. Muss im Text gesetzt werden.
  9. Direkte und abgeleitete Werte; letztere ergeben sich aus einer Rechnung.
  10. Die gewählten Fakten müssen nicht unbedingt alle voneinander abhängen; kann später erweitert werden.
  11. Wie präzise sollte man formulieren – Genauigkeit – Zeitraum
  12. Klären, welche Punkte weiter präzisiert werden müssen; die Autoren entscheiden letztlich, was sie wollen.
  13. Es werden Details von angenommenen Werten diskutiert.
  14. Start-Konfiguration ein Beginn, muss dann im Verlauf präzisiert und erweitert werden.
  15. (Hugo) Theoriebegriff, hier Beispiel ‚Wassertheorie‘.
  16. Beispiel Freud – Annahmen – Hypothesen – Thesen
  17. Wassertheorie – Welche Ausgangshypothese?
  18. Anderes Beispiel: Darwin Evolutionstheorie, Entstehung des Menschen,
  19. Theorie: Mensch kommt nicht von Gott, Adam und Eva, sondern Entwicklungsprozess
  20. Darwin: Evolutionstheorie, Formen, Veränderungen in der Zeit, Folgen von Zuständen, Veränderungen = Regeln,
  21. Hugo: Mensch nicht Produkt Gottes, es geht zurück auf einen Prozess der Veränderungen
  22. Gerd WissPhilosoph
  23. Kern einer Theorie hat immer Annahmen über das, was zutrifft + Regeln zur Veränderung, Gravitationstheorie, Fallgesetz, Veränderungen in der Zeit
  24. Bei uns Aktion = Annahmen zur Veränderung
  25. Bevölkerung, Zuwachsraten
  26. Theorie: Annahmen und Veränderungen und Folgerungsbegriff
  27. Mensch ärgere Dich nicht: Regeln und Wissen, wie die Regeln anwenden auf einen Zustand
  28. Hugo: Erhobene Fakten für ihn keine Annahmen
  29. Annahmen als Hypothesen überprüfen
  30. Manfred: gleiche Probleme
  31. Theorie kein genormter Begriff
  32. Unser Beispiel: die Einheit von allem zusammen die Theorie
  33. Theoriebegriff aus vielen Publikationen gemittelt
  34. Hugo: Fakten keine Annahmen, sondern eher Veränderungsannahmen
  35. Annahme Hugo = Veränderungsregel in oksimo
  36. Formale Theorien ohne Empirie, mit Empirie
  37. Logiker: Menge von wahren Aussagen + Regeln zur Veränderungen ergeben Schlüsse
  38. Physiker: Deutung von Aussagen zur Empirie
  39. Faktenaussagen als ‚wahr‘ sind Annahmen über Zutreffen.
  40. Gesellschaftlich akzeptierte ‚Fakten‘ …
  41. Manfred: Alles, was man sagt sollte verifizierbar/ objektivierbar sein.
  42. Annehmen, dass es zutrifft als ‚wahr‘, von jedem
  43. Alle können mitmachen, aber einigen als ‚zutreffen‘, das gilt als Annahme, dass es so ist.
  44. Einwohnerzahl = Wie kommt die Zahl zustande? Welches Verfahren?
  45. Hinter den Zahlen Bezeichnungen der Methoden der Wertgewinnung
  46. Fakten = Ergebnis eines ‚Einigungsprozesses (kann Schätzungen beinhalten)!!
  47. Verifizierte Annahmen
  48. Aktion = Veränderungsregeln
  49. Voraussetzung der Anwendung!
  50. IST Zustand <—> Bedingung für Aktion
  51. IST-Zustand von einem Zeitpunkt kann zu einem anderen Zeitpunkt verändert sein!
  52. z.B. kann der MKK mit einem anderen zusammen gelegt werden — dadurch können Bedingungen für Regeln nicht mehr zutreffen
  53. Bedingungen Math
  54. Effekt plus und minus: neue Aussagen, weniger Aussagen
  55. Möglichkeit von Variablen: Feste Werte und Zuweisung von Werten im Verlauf
  56. Effekte Math:
  57. Periodische Ereignisse
  58. Zeitgebundene Ereignisse : speziell erfassen
  59. Zeit – Perioden: selber definieren (Jahr, Spiel, Produktion )
  60. 129 Liter Durchschnittswert, eher konstant, kann regional anders sein
  61. Immer wieder neu definieren in bestimmten Zeiträumen
  62. Maßnahmen zum Wasser sparen –> Aktionen –> Absenken des Verbrauchs würde verändern
  63. Veränderungsregeln sind nicht ‚global immer‘, sondern nur unter Voraussetzungen.
  64. Wechselwirkungen zwischen Regeln (Wasserverbrauch – Maßnahmen)
  65. Kaskadenwirkung von Regeln
  66. Bewässern von Grünflächen — Verbrauch steigt, Klima wird besser
  67. Durch die Regeln eine Methode, um Prozesse sichtbar zu machen.
  68. Manfred: ZIEL. Was ist das?
  69. Gerd: Siehe Diagramm
  70. ZIEL: Zeitpunkt, Wert, Methode in der Zukunft
  71. Ja, aktuell ist die Formulierung des Ziels irreführend!
  72. SIMULATION: Kurven zeigen nur Zahlen, Protokoll zeigt auch die gesamte Situation
  73. Veränderungsregeln: Wo kommt dieses Wissen her? Erfahrung, Vermutungen, Meinungen, Experimente …

Wie kann eine verteilte Gruppe eine Theorie erweitern?

Teil 3: Gespräch zur Frage, wie man eine gegebene Theorie konstruktiv erweitern kann, gerade auch dann, wenn die Zahl der Mitwirkenden einmal sehr groß sein sollte.

Hier wieder nur Stichworte aus dem Gespräch. Wer es genauer, vielfältiger, umfassender wissen will, muss sich das Video anschauen.

  1. Meinungsfindung in heterogene Gruppen
  2. Wie kommt man zu Informationen?
  3. Wie gehen diese in eine Theorie ein
  4. Beispiel Wasserverordnung und Vorgärten; noch relativ neu.
  5. Wie kommen diese Informationen in eine oksimo-Theorie, dazu in Alltagssprache
  6. Jemand will seine Informationen mit einbringen
  7. Wie sollte dieser Vorgang aussehen.
  8. (i) Normalen Text schreiben, an Gerd schicken, fügt dies ein
  9. (ii) Jeder wird user und kann es selber eingeben und testen
  10. Diesen Vorgang mal live testen; noch nicht klar, wie man es eingeben müsste.
  11. Einfache Informationen eingeben; kann für später helfen (vielleicht eine Art ‚Warteliste für Ideen‘)
  12. Für manche eine neue Information.
  13. Schon bislang ganz viele Daten.
  14. Protokolle: Wust von Datenblöcken, wie Dinge ordnen, gewichten?
  15. Kenntlich machen, was schon verarbeitet wurde, von wem.
  16. Beispiel Excel – einfach nicht ausdrückbar.
  17. Mehrdimensionale Datenbank mit Datenbank-Experten – zu aufwendig
  18. Version L2: Jeder kann seine Daten mit einem anderen teilen. Diese wird dem anderen angezeigt. Basis: Jeder hat seinen Simulationsraum.
  19. Version L3: neue Form des Teamworks überlegen?
  20. Jetzt: eine zentrale Stelle, die eingibt, die anderen liefern zu
  21. Jetzt: jeder liefert etwas ab, und beim nächsten Mal gemeinsam darüber sprechen.
  22. Nach welchen Regeln soll man etwas abgeben: Bsp Manfred: Sonnenblume blüht 20 Tage im Jahr
  23. Normalerweise gibt es ein Ziel.
  24. Wer entscheidet, was wichtig ist?
  25. Frage nach der ‚Relevanz‘ für eine Theorie?
  26. Annahme Team: Haben wir als Team ein Ziel? Welche Ideen lassen sich dem Ziel zuordnen? Bsp. Wasserverbrauch: was erhöht den Verbrauch? Was vermindert den Verbrauch?
  27. Wir entscheiden selber.
  28. Gemeinsamer Datentopf – Warteschlange … Brainstorming
  29. Bsp: Bei Zielkonflikten müssen diese geklärt werden. Wie?
  30. Aktuell kaum Infos zu absoluten Grenzen, wie viel Wasser es tatsächlich gibt
  31. Sammeln von Faktoren die mindern oder vergrößern.
  32. Verknüpfen von mehreren Theorien (Zielen?)
  33. Eingaben von allen ausfiltern?
  34. Diversity: alles annehmen
  35. Beiträge nehmen und durch Simulation klären?
  36. Nach jeder Eingabe eine neue Simulation?
  37. Wenn pro Tag viele hundert oder tausend neue Informationen: wie dann auswerten?
  38. KI als Auswertungshilfe?
  39. Einstellen ja, dann aber benutzen ja oder nein. Sammeln noch wertfrei, ändert noch nichts.
  40. Ab einem bestimmten Zeitpunkt kann man nicht sicher sagen, wie es sich im Gesamt auswirkt. Sinnhaftigkeit vielleicht später.
  41. Alle denkbaren Kombinationen: Rechenaufwand?
  42. … viele tausend Regeln … zu groß die Aufgabe? Für eine Cray, nicht aber für uns 🙂
  43. oksimo hat ein Ziel: ist ein Benchmark, wirkt jede Runde. (außerdem werden ja nicht alle Regeln zugleich angewendet).
  44. Rudolf … iwrm := Integrated Water Ressource Management
  45. Welche Maßnahmen gibt es? Welche Auswirkungen?
  46. Problem der Zustimmung von Maßnahmen: Wann gibt es Zustimmung?
  47. Wie quantifiziert man Zustimmung?
  48. In der Alltagspolitik kommt es vor…
  49. Im Alltag: Frage nach Beschaffenheit/ Verteilung von Eigenschaften (Gärten und ihre Beschaffenheit)
  50. Interaktive Map von Hugo für solche Sachen.
  51. Hugo musste aufhören.
  52. Hauptherausforderung: überhaupt Eingaben zu haben, dann ausprobieren.
  53. Was ist bei Konflikten?
  54. Einschätzungen der Wirkungen, auch untereinander.
  55. Wenn ganz viele gleichzeitig kommen, was dann?
  56. Kontrollierte Einführung von Erweiterungen.
  57. Release- und Revisionsmanagement
  58. Veränderungen müssen nachvollziehbar sein.
  59. Die Wirkung von Erweiterungen können auch erst langfristig wirken.

Aufgaben für nächste Sitzung am 5.September 2022

Jeder sendet ein paar Gedanken, die er für eine Erweiterung interessant findet. In der Sitzung gemeinsam klären, wie man diese als Erweiterungen in die bis dahin vorliegende Theorie einbaut.

Hier geht es zur Theorie Version 1.1.