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UNIVERSELLE PROZESSE PLANEN – Konkret, Abstrakt, Alltagstheorie

UNIVERSELLE PROZESSPLANUNG
15.Mai 2021-15.Mai 2021
URL: oksimo.org
Email: info@oksimo.org

Autor: Gerd Doeben-Henisch, gerd@oksimo.org

KONTEXT

Dieser Text ist Teil des Themas strukturelle Eigenschaften der oksimo Sprache in der Sektion UNIVERSELLE PROZESSE PLANEN – Wie geht das? im oksimo.org Blog.

UNIVERSELLE PROZESSE PLANEN – Abstrakt und Konkret

Oksimo benutzt primär die normale Sprache (Alltagssprache), um beliebige Prozesse zu beschreiben. Die normale Sprache ist die Basis für alle anderen, spezielleren Sprachen, z.B. auch für Fachsprachen, auch für formale Sprachen wie z.B. formale Logik. Während formale Logiksprachen sich vom Ansatz her von jeglicher Form von Bedeutung, von körper-basierter Welterfahrung abgekoppelt haben, sind normale Sprachen als Teil der Gehirnfunktionen grundsätzlich mit vielen Bereichen der körper-basierter Welterfahrung verbindbar.

Eine Kerneigenschaft der Verbindung zu körper-basierter Welterfahrung besteht darin, dass das Gehirn die Konkretheit der Signale aus der Umgebung des Gehirns durch seine Eigenprozesse grundsätzlich verallgemeinert, indem aus den vielen konkreten Signalen abstrakte Strukturen extrahiert werden, Muster, Pattern, Cluster, Kategorien, Stereotype, Prototypen, die den Ausgangspunkt für Alltagssprache bilden. Dies drückt sich z.B. darin aus, dass wir über konkrete Gegenstände unseres Alltags immer nur mit Hilfe solcher Kategorien reden können wie ‚Tasse‘, ‚Tisch‘, ‚Stuhl‘, ‚Blume‘ usw. „Kannst Du mir bitte die Butter reichen„. „Ich sitze gerne auf dem Stuhl„. Mit ‚Butter‘ können viele hundert verschiedene konkrete Dinge gemeint sein, mit ‚Stuhl‘ ebenso; Etwas ‚reichen‘ kann hunderte verschiedene Ausprägungen umfassen, ebenso ’sitzen‘, usw.

An der Wurzel der Sprache gibt es also schon mindestens zwei Ebenen von Wirklichkeit: die konkreten Eigenschaften der Dinge der realen Welt um unseren Körper herum einschließlich Teile unseres eigenen Körpers (und jene konkrete Körperzustände, die dem Gehirn auf vielfältige Weise übermittelt werden), und dann jene abstrakten Muster, die das Gehirn aus der ungeheuren Vielfalt der konkreten Signale auf automatische — für unser Bewusstsein direkt nicht zugängliche (un-bewusste) — Weise herausgerechnet werden und als solche im sogenannten Gedächtnis auf spezielle Weise (‚Erinnern‘, ‚inspiriert‘, ‚deutend‘, ..) zugänglich sind.

Da wir die ursprüngliche Konkretheit der erfahrbaren Wirklichkeit immer nur umschreibend beschreiben können, funktionieren jene Ausdrücke der Sprache, die sich auf diese primär erfahrbare Wirklichkeit beziehen, als beschreibende Ausdrücke, als primäre Sprache über konkret Objekte, obgleich schon diese Sprache nur abstrakte Elemente enthält. Mit Blick auf diese primäre Bedeutungsfunktion der Alltagssprache könnte man die Menge solcher Ausdrücke als Objektsprache bezeichnen. Ihre Grenzen sind — wie fast alle Bestimmungen zur Alltagssprache — fließend (‚fuzzy‘).

Wie jeder anhand seiner eigenen Alltagssprache leicht überprüfen kann, gibt es Ausdrücke der Alltagssprache, die sich nicht primär auf solche Objekte der Erfahrungswelt beziehen, sondern auf andere Ausdrücke: „Diesen Ausdruck… von Dir verstehe ich nicht“, „Dieser Satz ist viel zu lang“, „Das WortHindernis‚ in deiner Bemerkung verstehe ich nicht“, usw. Ausdrücke einer Sprache, die sich explizit auf Eigenschaften von anderen Ausdrücken beziehen, nennt man im Allgemeinen Meta-Ausdrücke oder — bezieht man sich auf alle solche meta-sprachlichen Ausdrücke — als Meta-Sprache. Unsere Alltagssprache verfügt über diese besondere Fähigkeit, nicht nur Ausdrücke zur Beschreibung von primären Objekten zu benutzen, sondern auch, um sich auf andere Ausdrücke beziehen zu können.

Solche formalen meta-sprachlichen Bezugnahmen sind aber nur eine Form von innersprachlichen Bezugnahmen, durch die sich Sprachebenen definieren lassen. Es gibt auch inhaltliche Bezugnahmen über die intendierten Bedeutungen: „Oh, da liegt ein Maikäfer auf seinem Rücken und strampelt“. „Der Maikäfer ist irgendwie ein fliegendes Insekt„. „Insekten können große Schäden anrichten„. „Es gibt aber auch Insekten, die wichtige lebenserhaltende Funktionen ausüben“. Das konkret beobachtbare Objekt ‚Maikäfer‘ wird als Beispiel einer größeren Klasse von Objekten genannt fliegende Insekten angesehen. Letztere sind aber auch nur eine Teilmenge der Insekten. Insekten können Schäden verursachen, andere habe auch eine lebenserhaltende Funktion. usw. Die grundlegende Abstraktionsfähigkeit findet sich also nicht nur im Übergang von der Wahrnehmung der konkreten Signale zu abstrakten Strukturen, sondern auch von gegebenen Bedeutungsstrukturen (‚Maikäfer‘) zu einer anderen Bedeutungsstruktur (‚fliegendes Insekt‘), durch die diese anderen Bedeutungsstrukturen auf einem höheren Abstraktionsniveau repräsentiert werden.

Es gibt also nicht nur formale Metaebenen, sondern auch inhaltliche Bedeutungshierarchien. Aufgrund dieser beiden Fähigkeiten ist unsere Alltagssprache ungeheuer mächtig: sie ist sowohl ihre eigene Meta-Sprache wie auch ihre eigene Bedeutungs-Hierarchie! Wie können diese beiden fundamentalen Eigenschaften der Alltagssprache in oksimo genutzt werden?

ERWEITERUNG EINES BEISPIELS

Betrachten wir ein Beispiel, um die Dimension ‚Konkret‘ und ‚Abstrakt‘ zu illustrieren. Zugleich wird hier eine zusätzliche Perspektive sichtbar: die Dimension von Alltagstheorien!

BILD: Verwendung von abstrakten und konkreten Ausdrücken; zugleich ein einfaches Beispiel von einer Alltagstheorie, die zum Einsatz kommt.

KONKRET, ABSTRAKT, ALLTAGSTHEORIE

In diesem Beispiel ist der Hauptakteur ein ‚Gerd‘ der ‚hungrig‘ ist, und der deswegen zum ‚Griechen um die Ecke‘ geht, dort etwas isst, und dadurch nicht mehr hungrig ist.

Konkret

Diese Beschreibung ist fokussiert auf beobachtbare Situationen die so sind, dass die Teilnehmer an dieser Situation entscheiden können, ob die Aussagen in dieser Situation zutreffen (’sie sind wahr‘) oder nicht (’sie sind nicht wahr‘). Insofern kann man sagen, dass es sich hier um eine Sprache über primäre Objekte handelt, um eine Beobachtungssprache.

Abstrakt

Man kann innerhalb der Alltagssprache jede primäre Beobachtungssprache aber leicht durch abstraktere Beschreibungsebenen ergänzen. Aufgrund des allgemeinen Weltwissens, über das jeder Akteur — wenngleich individuell unterschiedlich — verfügt, gibt es in der Regel zu jeder primären Objektkategorie viele zusätzliche Abstraktionen, von denen man Gebrauch machen kann. So weiß jeder, dass konkrete Akteure wie der ‚Gerd‘ zur allgemeinen Kategorie Mensch gezählt werden. Die Kategorie Mensch hat heutzutage viele Milliarden Mitglieder (‚Instanzen‘, ‚Elemente‘, …). Zu jeder abstrakten Kategorie gibt es meistens auch abstrakte Eigenschaften (statische wie dynamische). So gilt als gesetzt, dass Menschen — aufgrund ihres Energieverbrauchs — innerhalb gewisser Zeitintervalle hungrig werden.

Instanzen Erben

Wenn man also von einem Objekt, einem Akteur, sagt, er sei ein Mensch (= eine Instanz der Klasse Mensch), dann wird normalerweise angenommen, dass sich die abstrakten Eigenschaften der Klasse auch auf alle ihre Instanzen (Mitglieder,…) übertragen. Wenn also alle Menschen nach einer gewissen Zeit hungrig werden, dann kann man daraus folgern, dass ein Exemplar der Klasse Mensch wie der Akteur ‚Gerd‘ auch diese Eigenschaft hat, nach einer gewissen Zeit hungrig zu werden.

Erfahrungswissen speichern

Abstrakte Eigenschaften (Klassen, Kategorien, …) können also dazu genutzt werden, um Erfahrungswissen über viele konkrete Objekte zu speichern, die sich bzgl. einiger Kriterien hinreichend ähnlich sind).

An diesem Punkt enthüllt die Alltagssprache neben ihrer Fähigkeit des Abstrahieren Könnens von Einzelaspekten zu abstrakten Objekten die zusätzliche Fähigkeit, zu gebildeten abstrakten Objekten eine Vielzahl von abstrakten (statische wie dynamische) Eigenschaften anzusammeln, die dann für die Orientierung im Alltag genutzt werden können.

Man kann diese Listen von Eigenschaften verstehen als eine Sammlung von Hypothesen über die Dinge der Alltags-Welt. Diese Hypothesen können jederzeit im Alltag überprüft werden. Sobald man z.B. auf einen Akteur treffen würde, der wie ein Menschen daherkommt, dann würde man annehmen, dass er irgendwann hungrig werden wird. Würde dies nicht geschehen, dann würde man Zweifel bekommen, ob dieser Akteur wirklich ein Mensch ist. Man könnte zwar grundsätzlich nicht ausschließen, dass die Hypothese vielleicht nicht ganz allgemein gilt, weil es vielleicht doch — irgendwie — Menschen gibt, die nicht hungrig werden, aber dies erscheint zunächst höchst unwahrscheinlich und würde sicher genauere Überprüfungen verlangen.

Alltagstheorie

Diese Struktur von allgemeinen abstrakten Objekten verknüpft mit Hypothesen über mögliche Wirkungen und einer Interpretationsfunktion von abstrakten Objekten zu konkreten Instanzen bildet den Kern des modernen empirischen Theoriebegriffs.[1] Es kann schon ein wenig verwundern, warum es so lange gedauert hat — viele tausende von Jahren –, bis diese Struktur bewusst wahrgenommen und genutzt wurde (obgleich Aristoteles einige Ansätze in diese Richtung hatte). Noch mehr kann aber verwundern, dass die moderne Wissenschaftsphilosophie sich ohne größere Bedenken auf den Pfad der rein formalen Beschreibungsmittel begeben hat, die ganz bewusst jeglichen Bezug zur Alltagssprache und dem Alltagswissen abgebrochen hat. Für begrenzte Zwecke ist die formale Logik ein ideales Werkzeug. Für alle Bereiche des Weltwissens und der Alltagserfahrung ist sie weitgehend unbrauchbar. Die modernen Computer als ‚denkerische Abfallprodukte‘ der formalen Logik erben diese Einseitigkeit vollständig. Ihr grundsätzliche Unfähigkeit, Alltagswissen benutzerfreundlich zu erarbeiten macht sich u.a. in der großen Limitiertheit der heutigen sogenannten ‚Künstlichen Intelligenz‘ sichtbar. Das menschliche Gehirn selbst, das letztlich auch nur eine binäre Maschine ist, ist im Vergleich zu einem binären Computer aber grundsätzlich anders organisiert. Sogenannte ‚Künstliche Neuronale Netze‘ sind bislang nur eine stark vereinfachende Karrikatur des Originals genannt ‚Gehirn‘.

KOMMENTARE

[1] Im Abschnitt PHILOSOPHY OF SCIENCE des assoziierten uffmm.org Blogs ist die Frage, ob oksimo selbst eine Theorie sein könnte, am Beispiel des Theoriekonzepts von Popper diskutiert worden. Es gab dann die grundsätzliche Einschätzung, dass man mit der oksimo Sprache grundsätzlich Theorien — auch empirische — umsetzen könne, aber es war dort noch nicht so ganz klar, wie es genau gehen könne. Im obigen Beispiel wird der Ansatzpunkt nun sehr konkret. Es wird weiterer Beispiele bedürfen, um dies noch genauer zu verstehen.

UNIVERSELLE PROZESSE PLANEN – Aus Sicht des des einzelnen

UNIVERSELLE PROZESSPLANUNG
12.Mai 2021 – 7.Juni 2021
URL: oksimo.org
Email: info@oksimo.org

KONTEXT

Dieser Text ist Teil des oksimo.org Blogs. Die folgenden Beiträge behandeln in losere Folge allgemeine Aspekte des Themas UNIVERSELLE PROZESSE PLANEN – Aus Sicht des einzelnen.

IDEE

Worüber wir immer auch reden wollen oder reden, die Quellen jeder Rede sind die einzelnen Menschen, die sich zu Wort melden (oder auch, ganz oft, nicht, aus unterschiedlichen Gründen). Je nach Lebensweg, Begabung, Interessen, sozialen Einbettungen und vielem mehr unterscheiden sich die einzelnen Menschen grundsätzlich voneinander. Um zusammen mit anderen leben zu können — in Beziehungen, in der Wohnung, in der Arbeit, in der Schule … — braucht es allerdings ein Minimum an Gemeinsamkeiten. Welche sind dies? Wie kann ich als einzelner ‚mit anderen‘? Was ist eigentlich ‚das Ganze‘ von dem ich ein ‚Teil‘ bin? Gibt es das Ganze ‚wirklich‘ oder ist es nur meine eigene ‚Fantasie‘, die sich da aus vielen Fragmenten etwas ‚zusammen reimt‘, was ich selbst zwar so toll und ‚wahr‘ finde, was es aber so gar nicht gibt? In diesem Themenfeld soll der Frage nachgegangen werden, ob und wie das oksimo Paradigma bei dieser Fragestellung einen konstruktiven Beitrag leisten kann.

LISTE DER BEITRÄGE

UNIVERSELLE PROZESSE PLANEN – Aus Sicht der Kommunen

UNIVERSELLE PROZESSPLANUNG
12.Mai 2021 – 3.Juli
Email: info@oksimo.org

KONTEXT

Dieser Text ist Teil des oksimo.org Blogs. Die folgenden Beiträge behandeln in losere Folge allgemeine Aspekte des Themas UNIVERSELLE PROZESSE PLANEN – Aus Sicht der Kommunen.

IDEE

Wenn man von Politik redet, dann denken viele zuerst an die ‚große‘ Politik: große Staatslenker, politisch-wirtschaftliche Blöcke. Bundesländer werden auch noch wahrgenommen, aber doch eher sehr grob, und Landkreise und Kommunen … die gibt es, da wohnt man, die vergeben die Nummernschilder … die schreiben Bauland aus, … kümmern sich um Müll …Schulen, ach ja, Kindergärten, …Dort, wo wir alle wohnen, gemeldet sind, wo wir eine lokale kommunale Verfassung haben, dort, wo jeder sich direkt politisch aktivieren kann, dort wissen die meisten Menschen am wenigsten. Alle paar Jahre wird eine kleine Schar von ‚Repräsentanten‘ gewählt, die nur ca. 0.3%, oder gar nur 0,03 — oder noch viel weniger — der Bevölkerung ausmachen. Diese Repräsentanten müssen sich mit dem laufenden Betrieb einer Gemeinde und ihrer Zukunft auseinander setzen. Schon kleine Gemeinden umfassen ein Füllhorn von Prozessen, die es zu gestalten gibt, und zwar überwiegend komplexe Prozesse. Schaut man in den Alltag einer Gemeindeplanung hinein, dann wird man schnell sehen, dass es sehr, sehr viele Details, Kleinigkeiten, konkrete Ereignisse gibt, aber eher weniger bis selten werden Zusammenhänge sichtbar, werden Zusammenhänge ernsthaft thematisiert, werden Einzelfragen in solchen Zusammenhängen bewusst bedacht. Das normale Denken und die bisherigen Methoden sind dafür nicht wirklich ausgelegt. In diesem Themenbereich soll der Frage nachgegangen werden, ob und wie das oksimo Paradigma für die Herausforderungen von Kommunen, von kommunaler Planung und Politik einen Beitrag leisten kann.

LISTE DER BEITRÄGE

DAS OKSIMO PARADIGMA und Projektmanagement

UNIVERSELLE PROZESSPLANUNG
12.Mai 2021 – 13.Juli 2021
URL: oksimo.org
Email: info@oksimo.org

KONTEXT

Dieser Text ist Teil des oksimo.org Blogs. Die folgenden Beiträge behandeln in losere Folge allgemeine Aspekte des Themas DAS OKSIMO PARADIGMA und Projektmanagement.

IDEE

Die Notwendigkeit, verfügbare Ressourcen für ein bestimmtes Ziel möglichst optimal einzusetzen, ist so alt, wie es Menschen gibt. Mit der Ausgestaltung des gesellschaftlichen Lebens, mit der Verfügbarkeit von immer mehr Kulturtechniken und der Verdichtung des Lebens durch Unmengen an Normen, Regeln, Rollen, Institutionen und vielfältigen Wissensbeständen wird die Tätigkeit, ein Projekt zu planen erlebbar nicht einfacher. Die Spezialisierung von Projektplanung hat mittlerweile sogar zu einem global operierenden eigenen Wirtschaftszweig geführt, der Umsätze in Milliardenhöhe generiert. In diesem Themenfeld soll schrittweise erprobt werden, ob und wie das oksimo Paradigma hier einen Beitrag leisten kann.

LISTE DER BEITRÄGE

UNIVERSELLE PROZESSE PLANEN – Simulationen ‚mergen‘

UNIVERSELLE PROZESSPLANUNG
11.Mai 2021-11.Mai 2021
URL: oksimo.org
Email: info@oksimo.org

Autor: Gerd Doeben-Henisch, gerd@oksimo.org

KONTEXT

Dieser Text ist Teil des Themas UNIVERSELLE PROZESSE PLANEN – Wie geht das? im oksimo.org Blog.

UNIVERSELLE PROZESSE PLANEN – Simulationen ‚mergen‘

Simulationen wurden ja jetzt schon einige vorgestellt, immer im Kontext von oksimo Programmbeispielen. So gab es ein einfaches Beispiel eines Tagesablaufs mit dem Akteur ‚Gerd‘ und ein fast identisches Beispiel mit dem Akteur ‚Ada‘, allerdings auf Englisch.

Man kann an dieser Stelle die Frage stellen, was passiert, wenn man beide Simulationen zu einer einzigen vereint? Zur Erinnerung, die beiden Tagesabläufe sahen wie folgt aus (zugegebenermaßen sehr einfach):

BILD: Einfacher Tagesablauf mit Akteur ‚Gerd‘ auf Deutsch
BILD: Einfacher Tagesablauf mit Akteurin ‚Ada‘ auf Englisch

Man kann unschwer erkennen, dass diese beiden Beispiele strukturell und inhaltlich sehr ähnlich sind, nur die benutzten Sprache unterscheiden sich. Was würde passieren, wenn man beide Simulationen vereinigen (‚mergen‘) würde? Bevor wir den Fall diskutieren, schauen wir einfach an, was passiert, wenn man mit oksimo zwei Simulationen vereinigt (‚merged‘):

MERGING zeit1 und time1 …

Benutze Version: Oksimo v0.11.4133f

Enter a Number [1-13] for Menu Option

11

List of your saved simulations:

zeit1-SIM1


time1-SIM1

Enter the name of the wanted simulation:

zeit1-SIM1

Enter the name of another simulation or leave empty to save:

time1-SIM1

Enter the name of another simulation or leave empty to save:

Enter name for combined simulation:

zeit1-time1-1

Saved!

Jetzt rufen wir mit Option 10 diese geladene und ‚vereinigte (‚gemergte‘) Simulation zeit1-time1-1 auf:

10

Here you can load a previously saved simulation and rerun it. Add prefix dev for detailed developer-mode.

List of your saved simulations:

zeit1-time1-1

Enter the name of the wanted simulation:

zeit1-time1-1

Enter maximum number of simulation rounds

15

Protokoll einer gemergten Simulation mit 15 Runden.

BILD: Folge der Zustände nach Vereinigung der beiden Simulationen.

Dadurch, dass zwei verschiedene Sprachen benutzt wurden kann man noch einigermaßen erkennen, wie sich die Vereinigung von zwei verschiedenen Simulationen auswirkt. Welchen praktischen Nutzen dies hat, muss man sehen. Gut vorstellbar, dass unterschiedliche Analysen im gleichen Stadtteil oder in der gleichen Kommune sehr interessant werden könnten, speziell dann, wenn es mehr alternative Handlungssituationen geben würde mit unterschiedlichen Wahrscheinlichkeiten.

UNIVERSELLE PROZESSE PLANEN – Andere Sprache

UNIVERSELLE PROZESSPLANUNG
11.Mai 2021-11.Mai 2021
URL: oksimo.org
Email: info@oksimo.org

Autor: Gerd Doeben-Henisch, gerd@oksimo.org

KONTEXT

Dieser Text ist Teil des Themas UNIVERSELLE PROZESSE PLANEN – Wie geht das? im oksimo.org Blog.

UNIVERSELLE PROZESSE PLANEN – Andere Sprache

Oksimo ermöglicht grundsätzlich die Benutzung jeder normalen Sprache. Im Detail kann diese Aussage aktuell noch nicht für alle Sprachen eingelöst werden, weil man dann das Programm auch für spezielle Zeichensätze einrichten müsste. Dies ist ein rein praktisches Problem, da wir zur Zeit erst das Gesamtprogramm zu Ende programmieren, bevor wir die Zeichensätze vervollständigen.

Trotzdem hier ein einfaches Beispiel mit Englischer Sprache. Es ist strukturell eine Kopie von dem Programm zur Nutzung von Zeit in oksimo. In einem weiteren Post werden wir diese Englische Version mit der Deutschen Version zu einer Simulation zusammenführen (‚to merge‘).

BILD: Die ganze Geschichte als Kreislauf, Sprache: Englisch (EN)

Das PDF enthält:

  1. Titel
  2. Die Grafik
  3. Regeldokument
  4. Startzustand
  5. Protokoll der ersten Simulation (Option 8) mit Angabe aller Regeln; speichern mit ‚Shift+S‘
  6. Protokoll der zweiten Simulation (Option 10) nur mit Angabe der erreichten Zustände; Ausgabe als Text mit ‚Shift+T‘

OKSIMO EINFACHE BEISPIELE: Empfehlung Dokumentationsformat

OKSIMO – UNIVERSELLE PROZESS PLANUNG
Veröffentlicht: 7.Mai 2021 – 7.Mai 2021
Email: info@oksimo.org

Autor: Gerd Doeben-Henisch; Email: gerd@oksimo.org

KONTEXT

Dieses Fallbeispiel gehört zur Sektion Einfache Beispiele des Blogs oksimo.org.

EMPFEHLUNG FÜR EIN DOKUMENTATIONSFORMAT

In der Sektion ‚Einfache Beispiele‘ erstellen unterschiedliche Personen und Gruppen Beispiele zu ganz unterschiedlichen Themen. Diese Vielfalt ist gewollt, da auf diese Weise in möglichst kurzer Zeit möglichst viele Einsichten in das konkrete Anwendungspotential des neuen oksimo Paradigmas gewonnen werden können. Schon in den letzten 4 Wochen kamen es zu vielen neuen Verbesserungsvorschlägen für die Bedienung.

Aktuell haben sich bei der Erarbeitung eines Beispiels schon einige Aspekte herauskristallisiert, die für alle oksimo ‚Experimentatoren‘ empfohlen werden.

BILD: Vorschlag für die Struktur bei der manuellen Erstellung eines Beispiels. Achtung: zukünftig wird es weitere Software-Werkzeuge geben, die das Vorgehen um zusätzliche Möglichkeiten erweitern werden.

Extern starten – intern vollenden

Da der oksimo Editor in der aktuellen Version (zum Zeitpunkt dieses Schreibens Version v0.11.0d23) nur ein Kommandozeilen-orientiertes Basis-Interface zur Verfügung stellt, ist die Eingabe größerer Beispiele sowohl mühsam als auch wenig geeignet, die Überblick über alle Teile zu wahren. Bis komfortablere Methoden zur Verfügung stehen werden (nicht vor Herbst 2021, eher Frühjahr 2022) kann man sich aber mit normal verfügbaren open source Werkzeugen behelfen (natürlich kann man auch kommerzielle Tools benutzen …).

Die Hauptherausforderung beim Erarbeiten eines Beispiels wird darin gesehen, eine erste grobe Idee eines Prozesses zu haben, die man dann schrittweise samt möglichen Verzweigungen übersichtlich ausarbeiten. kann.

Es ist dann Geschmackssache, ob man diese Entwurfsarbeit erst vollständig abschließt, bevor man sie zum Testen in den oksimo Editor eingibt, oder ob man schon zwischendurch Teile eingibt, um zwischendurch testen zu können. Da man die Basismechanismen von oksimo schnell verstehen kann, wird man relativ schnell den Entwurf zunächst extern ausführen, um ihn dann nach Eingabe in oksimo intern zu testen.

Extern

Das vorausgehende Schaubild zeigt im oberen Teil des Bildes für die externe Entwicklung eine Text-Komponente und eine Grafische Komponente.

Extern – Text

Der folgende Text ist aus einem Beispiel entnommen, das sich HIER findet:

Beispiel: OKSIMO ZEIT V1
ZUSTAND S = {Gerd ist zu Hause., Gerd schläft., Es ist 7:00h.}
VISION V = {none}
REGELN X
  1. WENN {Gerd ist zu Hause., Gerd schläft., Es ist 7:00h.} DANN p=1.0, E-={Gerd ist zu Hause., Gerd schläft., Es ist 7:00h.}, E+={Der Wecker klingelt. Gerd steht auf und macht sich fertig.}
  2. WENN {Der Wecker klingelt. Gerd steht auf und macht sich fertig.} DANN p=1.0, E-={Der Wecker klingelt. Gerd steht auf und macht sich fertig.}, E+={Gerd fährt ins Büro.}
  3. WENN {Gerd fährt ins Büro.} DANN p=1.0, E-={Gerd fährt ins Büro.}, E+={Es ist Vormittag. Gerd ist im Büro. Gerd arbeitet.}
  4. WENN {Es ist Vormittag. Gerd ist im Büro. Gerd arbeitet.} DANN p=1.0, E-={Es ist Vormittag. Gerd ist im Büro. Gerd arbeitet.}, E+={Es ist Mittag. Gerd trifft sein Team beim Essen.}
  5. WENN {Es ist Mittag. Gerd trifft sein Team beim Essen.} DANN p=1.0, E-={Es ist Mittag. Gerd trifft sein Team beim Essen.}, E+={Es ist Nachmittag. Gerd ist im Labor. Gerd macht Experimente.}
  6. WENN {Es ist Nachmittag. Gerd ist im Labor. Gerd macht Experimente.} DANN p=1.0, E-={Es ist Nachmittag. Gerd ist im Labor. Gerd macht Experimente.}, E+={Es ist nach 18:00h. Gerd fährt nach Hause.}
  7. WENN {Es ist nach 18:00h. Gerd fährt nach Hause.} DANN p=1.0, E-={Es ist nach 18:00h. Gerd fährt nach Hause.}, E+={Gerd ist zu Hause. Es ist nach 23:00h. Gerd geht schlafen.}
  8. WENN {Gerd ist zu Hause. Es ist nach 23:00h. Gerd geht schlafen.} DANN p=1.0, E-={Es ist nach 23:00h. Gerd geht schlafen.}, E+={Gerd schläft. Es ist 7:00h.}
REGEL-DOKUMENT

‚zeit1‘

  • zeit1-wecker
  • zeit-ins-buero
  • zeit-im-buero
  • zeit1-team
  • zeit1-labor
  • zeit1-nach1800
  • zeit1-zuhause23
  • zeit1-nachts

In diesem Text wird der Startzustand S angegeben, die Vision (in diesem Fall leer, da es um hier um ein spezielles Beispiel ging), dann die Menge der Veränderungsregeln, kurz Regeln genannt, sowie ein Regeldokument, in dem alle Regeln aufgelistet werden, die ausschließlich für dieses Beispiel benutzt werden.

Extern – Grafik

Obwohl das obige Beispiel mit nur 6 Regeln noch vergleichsweise einfach ist, kann man schon ins Grübeln kommen, ob das Zusammenspiel dieser Regeln sinnvoll ist.

Es erscheint daher hilfreich, parallel zum Erstellen des Textes eine Grafik zu erstellen, in der man die Regeln zusammen mit dem Startzustand als Knoten in einem hybriden Grafen darstellt (siehe Schaubild):

BILD: Grafische Darstellung eines hybriden Grafen mit dem Startzustand als ein Knoten, von dem Übergänge (= Pfeile) zu anderen Knoten führen, die durch Regeln repräsentiert werden. Dieses Beispiel ist extrem einfach da alle Wahrscheinlichkeiten den Wert ‚1.0‘ besitzen und es keine Verzweigungen gibt, nur den Gesamtzyklus eines fiktiven Tages. Man kann aber an der Grafik direkt ablesen, welche Regel welche Veränderung bewirkt.

Wer ein wenig Übung in der Benutzung der oksimo Software besitzt, kann in der Regel alleine aufgrund dieser Grafik verstehen, was das Programm tut.

Intern

Liegt ein externer Text vor, dann kann man einfach mittels Copy-und-Paste einen Startzustand erstellen, eine Vision, und die benötigten Regeln. Eine Zusammenfassung aller Regeln in ein Regel-Dokument ist direkt und einfach.

Intern: Simulationsvariationen

Nachdem man intern alle ‚Zutaten‘ zu einer Simulation bereitgestellt hat, kann man eine Simulation neu starten oder eine gespeicherte Simulation wiederholt ablaufen lassen.

Bei einer neu erstellten Simulation liegt das Hauptaugenmerk darauf, zu prüfen, ob die sich Simulation tatsächlich so verhält, wie man aufgrund der Vorgaben erwartet. Daher werden in diesem Fall auch bei jeder Runde alle verfügbaren Regeln (ihr Name) angegeben und ob sie oder ob sie nicht zur Anwendung kamen. Im Falle von Regeln mit einer Wahrscheinlichkeit < 1.0 wird auch angegeben, welche Wahrscheinlichkeit erwürfelt wurde, woraus man ersehen kann, warum sie zur Anwendung kam oder nicht. Neue Simulationen kann man beliebig oft mit unterschiedlichen Rundenzahlen wiederholen, abspeichern oder als Text ausgeben lassen. Hier das Beispiel eines einfachen Protokolls:

Beispiel eines Simulationsprotokolls mit neuer Simulation:
Your vision:
none
Initial states: 
Gerd ist zu Hause.,Gerd schläft.,Es ist 7:00h.

Round 1

Rules:
zeit1-labor not applied (conditions not met)
zeit-ins-buero not applied (conditions not met)
zeit-im-buero not applied (conditions not met)
zeit1-team not applied (conditions not met)
zeit1-nachts not applied (conditions not met)
zeit1-nach1800 not applied (conditions not met)
zeit1-wecker applied  (Prob: 100 Rand: 60/100)
zeit1-zuhause23 not applied (conditions not met)
Current states: Gerd steht auf und macht sich fertig.,Der Wecker klingelt.

0.00 percent of your vision was achieved by reaching the following states:
None

Round 2

Rules:
zeit-ins-buero applied  (Prob: 100 Rand: 11/100)
zeit1-zuhause23 not applied (conditions not met)
zeit1-nachts not applied (conditions not met)
zeit1-nach1800 not applied (conditions not met)
zeit1-wecker not applied (conditions not met)
zeit1-team not applied (conditions not met)
zeit1-labor not applied (conditions not met)
zeit-im-buero not applied (conditions not met)
Current states: Gerd fährt ins Büro.

0.00 percent of your vision was achieved by reaching the following states:
None

Round 3

Rules:
zeit1-zuhause23 not applied (conditions not met)
zeit1-team not applied (conditions not met)
zeit1-nachts not applied (conditions not met)
zeit1-labor not applied (conditions not met)
zeit1-wecker not applied (conditions not met)
zeit-im-buero applied  (Prob: 100 Rand: 52/100)
zeit-ins-buero not applied (conditions not met)
zeit1-nach1800 not applied (conditions not met)
Current states: Gerd arbeitet.,Gerd ist im Büro.,Es ist Vormittag.

0.00 percent of your vision was achieved by reaching the following states:
None

Round 4

Rules:
zeit1-nach1800 not applied (conditions not met)
zeit-im-buero not applied (conditions not met)
zeit1-zuhause23 not applied (conditions not met)
zeit1-labor not applied (conditions not met)
zeit1-team applied  (Prob: 100 Rand: 41/100)
zeit-ins-buero not applied (conditions not met)
zeit1-nachts not applied (conditions not met)
zeit1-wecker not applied (conditions not met)
Current states: Gerd trifft sein Team beim Essen.,Es ist Mittag.

0.00 percent of your vision was achieved by reaching the following states:
None

Round 5

Rules:
zeit-ins-buero not applied (conditions not met)
zeit1-zuhause23 not applied (conditions not met)
zeit1-wecker not applied (conditions not met)
zeit1-labor applied  (Prob: 100 Rand: 68/100)
zeit-im-buero not applied (conditions not met)
zeit1-team not applied (conditions not met)
zeit1-nachts not applied (conditions not met)
zeit1-nach1800 not applied (conditions not met)
Current states: Es ist Nachmittag.,Gerd macht Experimente.,Gerd ist im Labor.

0.00 percent of your vision was achieved by reaching the following states:
None

Round 6

Rules:
zeit1-nachts not applied (conditions not met)
zeit1-wecker not applied (conditions not met)
zeit1-labor not applied (conditions not met)
zeit1-nach1800 applied  (Prob: 100 Rand: 27/100)
zeit1-zuhause23 not applied (conditions not met)
zeit-ins-buero not applied (conditions not met)
zeit-im-buero not applied (conditions not met)
zeit1-team not applied (conditions not met)
Current states: Es ist nach 18:00h.,Gerd fährt nach Hause.

0.00 percent of your vision was achieved by reaching the following states:
None

Round 7

Rules:
zeit1-zuhause23 applied  (Prob: 100 Rand: 23/100)
zeit1-team not applied (conditions not met)
zeit-ins-buero not applied (conditions not met)
zeit-im-buero not applied (conditions not met)
zeit1-nachts not applied (conditions not met)
zeit1-nach1800 not applied (conditions not met)
zeit1-labor not applied (conditions not met)
zeit1-wecker not applied (conditions not met)
Current states: Gerd geht schlafen.,Es ist nach 23:00h.,Gerd ist zu Hause.

0.00 percent of your vision was achieved by reaching the following states:
None

Round 8

Rules:
zeit1-nach1800 not applied (conditions not met)
zeit-ins-buero not applied (conditions not met)
zeit1-nachts applied  (Prob: 100 Rand: 27/100)
zeit-im-buero not applied (conditions not met)
zeit1-team not applied (conditions not met)
zeit1-labor not applied (conditions not met)
zeit1-zuhause23 not applied (conditions not met)
zeit1-wecker not applied (conditions not met)
Current states: Gerd ist zu Hause.,Gerd schläft.,Es ist 7:00h.

0.00 percent of your vision was achieved by reaching the following states:
None

Round 9

Rules:
zeit1-labor not applied (conditions not met)
zeit1-wecker applied  (Prob: 100 Rand: 37/100)
zeit1-nach1800 not applied (conditions not met)
zeit-im-buero not applied (conditions not met)
zeit1-zuhause23 not applied (conditions not met)
zeit1-nachts not applied (conditions not met)
zeit-ins-buero not applied (conditions not met)
zeit1-team not applied (conditions not met)
Current states: Gerd steht auf und macht sich fertig.,Der Wecker klingelt.

0.00 percent of your vision was achieved by reaching the following states:
None

Round 10

Rules:
zeit1-team not applied (conditions not met)
zeit1-nachts not applied (conditions not met)
zeit-im-buero not applied (conditions not met)
zeit1-wecker not applied (conditions not met)
zeit1-nach1800 not applied (conditions not met)
zeit1-labor not applied (conditions not met)
zeit-ins-buero applied  (Prob: 100 Rand: 59/100)
zeit1-zuhause23 not applied (conditions not met)
Current states: Gerd fährt ins Büro.

0.00 percent of your vision was achieved by reaching the following states:
None
Vorführung einer abgespeicherten Simulation

Hat man sich davon überzeugt, dass die Simulation den Erwartungen entspricht, dann kann man die gespeicherte Simulation künftig zu Demonstrationszwecken neu laden und dann ohne die ganzen Regeln ausgebene, nur die jeweiligen Zustände:

Your vision:
none
Initial states: 
Gerd ist zu Hause.,Gerd schläft.,Es ist 7:00h.

Round 1

Current states: Gerd steht auf und macht sich fertig.,Der Wecker klingelt.

0.00 percent of your vision was achieved by reaching the following states:
None

Round 2

Current states: Gerd fährt ins Büro.

0.00 percent of your vision was achieved by reaching the following states:
None

Round 3

Current states: Gerd arbeitet.,Gerd ist im Büro.,Es ist Vormittag.

0.00 percent of your vision was achieved by reaching the following states:
None

Round 4

Current states: Gerd trifft sein Team beim Essen.,Es ist Mittag.

0.00 percent of your vision was achieved by reaching the following states:
None

Round 5

Current states: Es ist Nachmittag.,Gerd macht Experimente.,Gerd ist im Labor.

0.00 percent of your vision was achieved by reaching the following states:
None

Round 6

Current states: Es ist nach 18:00h.,Gerd fährt nach Hause.

0.00 percent of your vision was achieved by reaching the following states:
None

Round 7

Current states: Gerd geht schlafen.,Es ist nach 23:00h.,Gerd ist zu Hause.

0.00 percent of your vision was achieved by reaching the following states:
None

Round 8

Current states: Gerd ist zu Hause.,Gerd schläft.,Es ist 7:00h.

0.00 percent of your vision was achieved by reaching the following states:
None

Round 9

Current states: Gerd steht auf und macht sich fertig.,Der Wecker klingelt.

0.00 percent of your vision was achieved by reaching the following states:
None

Round 10

Current states: Gerd fährt ins Büro.

0.00 percent of your vision was achieved by reaching the following states:
None

…

Anmerkung zu Visionen

In der aktuellen Version v0.11.0d23 von oksimo gibt es bzgl. der Vision nur die Möglichkeit, entweder gar keine Vision (also kein explizites Ziel) anzugeben (falls man nur bestimmte Abläufe ausprobieren will), oder eine dauerhafte Vision, die allerdings viele Teile umfassen kann.

Damit kann man schon interessante Fälle darstellen und ‚messen‘, aber — wie sich mittlerweile gezeigt hat — ist dieses Ausdrucksmöglichkeit verglichen mit dem Alltag zu wenig.

Im Alltag kommen mindestens noch die folgenden Fälle vor:

  1. Es gibt mehr als eine Vision, die sogar zueinander in Konkurrenz treten können.
  2. Visionen können unterschiedliche Verfallszeiten haben; die einen gelten nur Minuten oder Stunden; andere gelten Tage, Wochen, Monate, oder andere gar viele Jahre.
  3. Visionen sind dynamisch: sie können kommen und gehen. Dies liegt an der dynamischen Natur der personalen Innenzustände. Diese innenzustände können von körperlichen oder psychischen Eigenschaften abhängen, oder sie sind kognitiver Natur: man macht die Verfolgung eines Zieles von kognitiven Erwartungen und Einschätzungen abhängig. Hier spielen u.a. auch Lernprozesse mit hinein.

In künftigen Versionen wird diesen Anforderungen Rechnung getragen werden.

UNIVERSELLE PROZESSE PLANEN – Zeit

UNIVERSELLE PROZESSPLANUNG
5.Mai 2021-5.Mai 2021
URL: oksimo.org
Email: info@oksimo.org

Autor: Gerd Doeben-Henisch, gerd@oksimo.org

KONTEXT

Dieser Text ist Teil des Themas UNIVERSELLE PROZESSE PLANEN – Wie geht das? im oksimo.org Blog.

UNIVERSELLE PROZESSE PLANEN – Zeit

Wenn wir von ‚Prozessen‘ sprechen, dann dann schwingt in diesem Begriff unausweichlich das Moment ‚Zeit‘ mit: Worte wie ‚Anfang‘ und ‚Ende‘, ‚vorher‘ und ’nachher‘, ‚früher‘ oder “später‘, ‚Dauer‘ leuchten auf und verweisen auf unsere Alltagserfahrung, in der das Moment ‚Zeit‘ ein ständiger Begleiter ist.

Von Heute Rückwärts

Im Jahr 2021 denkt natürlich jeder bei dem Begriff ‚Zeit‘ sogleich an ‚Uhren‘, jene Maschinen, die in gleichmäßigen Abständen Signale senden, und diese Signale sind unterschiedlich ‚formatiert‘: Es gibt ‚Sekunden‘, ‚Minuten‘, ‚Stunden‘, ‚Tage‘; es gibt ‚Datumsformate‘, ‚Kalenderformate‘ und vieles mehr.

Weniger bewusst ist den meisten dabei, dass hinter den einzelnen Uhren heutzutage eine komplexe, weltumspannende Technologie der Zeitmessung und der Zeitkoordination steht. In immer komplexeren Verfahren wird die kleinste Grundeinheit der technisch messbaren und erzeugbaren Zeit ermittelt und ebenso gibt es immer aufwendigere Verfahren, wie die Milliarden von einzelnen Uhren weltweit durch eine technisch sehr aufwendige ‚Koordinierung‘ in einen annähernd homogenen Zeitraum abgebildet werden.

Eine Zeit ohne Uhren können sich die meisten daher kaum noch vorstellen. Und doch kann man von modernen Uhren erst ab ca. der Mitte des 14.Jahrhunderts mit den aufkommenden Räderuhren mit Hemmung sprechen.

In früheren Zeiten konnte man sich an der Bewegung von Gestirnen (Sonne, Mond) oder ganzen Sternbildern orientieren, mit Hilfe des Sonnenstands Sonnen- oder Schatten-Uhren anlegen oder auch z.B. Wasseruhren.

Was in all diesen Beispielen gemeinsam ist, das ist das Phänomen der Veränderung, das sich der Wahrnehmung und dem Verstehen des Menschen darbietet. Veränderung ist das Grundmoment jeden Zeitbegriffs.

Ur-Phänomen Veränderung

Das Phänomen der Veränderung verweist aber auf ein ‚Messgerät der besonderen Art‘: es sind nämliche biologische Systeme der Lebensform mit Namen ‚homo sapiens‘, die über die Fähigkeit verfügen, Veränderungen wahrnehmen zu können! Eine ‚Veränderung‘ ist ja kein messbares Grundphänomen wie ‚Gewicht‘, ‚Ausdehnung‘, ‚Temperatur‘ usw., sondern das Konzept ‚Veränderung‘ repräsentiert eine Beziehung zwischen zwei Ereignissen, die zeitlich hintereinander vorkommen. Der subjektive Begriff der Veränderung setzt einen objektiven Prozess voraus, in dem unterscheidbare Zustände sich abwechseln. Dieser vorausgesetzte objektive Begriff von unterscheidbaren Zuständen, die ’nacheinander‘ auftreten, konstituiert einen objektiven Zeitbegriff, dem ein subjektiver Zeitbegriff korrespondiert, der an die neuronalen Prozesse des Gehirns in einem homo sapiens geknüpft sind.

Was immer objektiv an möglichen Abfolgen von Zuständen stattfindet, ein biologisches System wie der homo sapiens kann diese Abfolgen nur wahrnehmen und dann möglicherweise weiter verarbeiten, wenn sein Körper, hier speziell sein Gehirn, in der Lage ist, empirische Eigenschaften der jeweiligen Umgebung (hier: Situation) durch neuronale Prozesse (i) zu erfassen und (ii) so zu bearbeiten, dass solche abstrakte Repräsentationen von Eigenschaften und deren statischen (=strukturellen) wie auch dynamischen Beziehungen neuronal (= intern) repräsentiert werden können. Diese neuronalen Repräsentationen müssen zudem (iii) hinreichend funktional mit den externen objektiven Eigenschaften und Beziehungen korrelieren, da ansonsten ein (iv) Verhalten des Organismus in der objektiven Welt die Erhaltung des Organismus gefährden würde.So gesehen muss man also als eine wichtige Funktion eines biologischen Systems die zeitkonforme Übersetzung von Situationseigenschaften in interne (neuronale) Repräsentationen annehmen, so dass ein der Situation angepasstes nachhaltiges Verhalten möglich ist.

Gehirn als Zeit-Sichtbarmachungs-Maschine

Wie wir heute wissen (siehe z.B. [2a,b], [3]), löst das Gehirn diese Aufgabe dadurch, dass es die verschiedenen Wahrnehmungskanäle (Sehen, Hören, …) in einem zeitlichen Rahmen von ca. 50 – 800 Millisekunden ‚zwischenspeichert‚ (‚puffert‚), so dass die jeweiligen Erregungszustände ‚ausgewertet‘ werden können, bevor sie über Interaktion mit verschiedenen Bereichen im sogenannten ‚Gedächtnis‘ entweder kurzfristig ‚bewusst‘ oder als ‚Gedächtnisinhalte‘ abgespeichert werden. Durch diesen ‚Trick‘ des ‚Zwischenspeicherns‘ zerlegt das Gehirn den ‚Strom der Ereignisse‘ in ‚Zeitscheiben‚, die auch als solche — auf stark modifizierte Weise — abgespeichert werden können. Dies bedeutet, das Gehirn löst die wahrnehmbare Abfolge auf in unterscheidbare Einheiten, die dann sowohl untereinander wie auch jeweils mit der aktuellen Zeitscheibe verglichen werden können. Hier wird die psychologisch bekannte Wahrnehmung von ‚vorher’/’nachher‘ und ‚gleichzeitig‘ grundgelegt.

An der Wurzel des Zeitbegriffs, über den wir Menschen ‚als Menschen‘ verfügen, weil unser Gehirn so ausgelegt ist, ist daher die Fähigkeit, die Abfolge der Ereignisse ‚um uns herum‘ als gleichzeitig oder als vorher/nachher klassifizieren zu können.

ZEITLICHE STRUKTUREN MIT OKSIMO

Bild: Einfacher Tagesablauf (Vision/ Ziel wurde hier ausgelassen).

Oben ein Schaubild zum Gesamtablauf und darunter ein PDF-Dokument zum Anschauen oder Download mit allen Zuständen, Visionen und Regeln als Text. Dazu auch das Regeldokument, in dem alle benutzten Regeln zusammengefasst worden sind, die für die Simulation benutzt wurden. Dazu Protokollausdruck der Simulation sowohl im Präsentations-Modus wie auch im Entwickler-Modus.

Kommentar zum Programm

In der zuvor skizzierten Theorie wird darauf abgehoben, dass sich Zeit an Veränderungen festmacht und diese wiederum resultieren aus einer Abfolge von unterscheidbaren Zuständen, die vom Gehirn mit Hilfe des Körpers wahrgenommen und verarbeitet werden können.

In dem kleinen Programm werden stichwortartig einzelne Situationen angedeutet, die durch Regeln verbunden sind, die Eigenschaften einer Situation entfernen und neue Eigenschaften hinzufügen. Dadurch entsteht eine ‚Kette‘ (Sequenz, Folge, …) von einfachen Situationen. Diese einfache Folge lässt sich beliebig differenzieren. Schon dieses einfache Beispiel wiederholt sich beliebig oft, sofern man keine Änderungen im Ablauf einbaut, was im normalen Leben leicht passieren kann.

QUELLEN

[1] Wikipedia [DE]: Uhren, https://de.wikipedia.org/wiki/Uhr

[2a] Bernard J. Bars and Gage Nicole M., 2010, COGNITION, BRAIN, AND CONSCIOUSNESS. Introduction to Cognitive Neuroscience. Elsevier- Academic Press, Amsterdam – Boston – Heilberg et al., 2nd edition

[2b] Nicole M. Gage and Bernard J. Baars, 2018, Fundamentals of Cognitive Neuroscience: A Beginner’s Guid. Academic Press – Elsevier, London- Oxford – San Diego – Cambridge (MA), 2nd edition

[3] Stuart K. Card, Thomas P. Moran, and Allen Newell, 1983, The Psychology of Human-Computer Interaction. Lawrence Erlbaum Associates, Inc.,Mahwah (NJ), 1st edition

UNIVERSELLE PROZESSE PLANEN – Der Simulator Kern

UNIVERSELLE PROZESSPLANUNG
3.Mai 2021-3.Mai 2021
URL: oksimo.org
Email: info@oksimo.org

Autor: Gerd Doeben-Henisch, gerd@oksimo.org

KONTEXT

Dieser Text ist Teil des Themas UNIVERSELLE PROZESSE PLANEN – Wie geht das? im oksimo.org Blog.

UNIVERSELLE PROZESSE PLANEN – Der Simulator Kern

Bild: Schematische Darstellung der Arbeitsweise des Simulator Kerns.

Für die konkrete Erstellung von oksimo Geschichten ist es vielfach wichtig, eine klare Vorstellung zu haben, wie der Simulator ‚im Kern‘ funktioniert, da der Simulator letztlich festlegt, auf welche Weise aus einer gegebenen Situation S mit gegebenen Veränderungsregeln X = {R1, …, Rn} ein neuer Nachfolgezustand S‘ entsteht: S |–Σ,X S‘

Für jeden Simulator-Zyklus (auch ‚Runde‘, ‚round‘ genannt), werden die verfügbaren Veränderungsregeln X (oder einfach nur ‚Regeln‘) in eine Zufallsreihenfolge Xrand gebracht. Diese Zufallsreihenfolge wird sequentiell abgearbeitet. Regeln, die in der realen Welt gleichzeitig/ parallel angewendet werden können, werden hier also in eine zufällige Abarbeitungsreihenfolge gebracht und dann nacheinander abgearbeitet.

Wenn S die Ausgangssituation ist, dann erzeugt der Simulator mit S |–Σ,Ri*S‘ eine Nachfolgesituation S‘, und wenn es noch weitere Regeln Rj* gibt, die angewendet werden können, dann wird S‘ zum neuen Ausgangspunkt für S“:

S1 |–Σ,Rj*S2, usw.

Anders geschrieben, der Ausdruck

ΣXrand(S)=S‘

ist nur eine Kurzschreibweise für einen Prozess, in dem der Simulator endliche viele Regeln Ri* aus Xrand auf S und die sich daraus ergebenden Nachfolgesituationen anwendet.

Anwendungsbeispiel

Bild: Verzweigung

Hier ein kleines Beispiel, durch das verdeutlicht werden kann, was diese spezielle Arbeitsweise des Simulators bedeutet.

In diesem Beispiel gibt es eine Person ‚Gerd‘ die mittags hungrig ist (soll nicht ungewöhnlich sein :-)) und die zwischen zwei Möglichkeiten entscheiden kann: ‚Zum Griechen um die Ecke‘ oder ‚Zur Pizzeria über die Straße‘. Da der Grieche näher ist (und der Mensch tendenziell ‚bequem‘) ist die Wahrscheinlichkeit, zum Griechen um die Ecke zu gehen, eher 0.6 (60%), und die zur Pizzeria über die Straße etwa 0.4 (40%).

Im Simulator würden beide Regeln als ‚erfüllbar‘ klassifiziert und würden daher — mit unterschiedlicher Wahrscheinlichkeit — zur Anwendung gebracht. Die Reihenfolge ist mal so mal so: mal würde zuerst die Regel ‚Zum Griechen um die Ecke‘ angewendet, beim anderen Mal ‚Zur Pizzeria über die Straße‘. Wie auch immer, beide kämen zur Ausführung, falls die Wahrscheinlichkeit dies zulässt. Und bei p=0.6 bzw p=0.4, p’=0.6 x 0.4 = 0.24, kann es passieren.

Eine gleichzeitige Ausführung wäre im alltäglichen Leben aber ein bisschen ’schräg‘: eine Person X geht sowohl zum Griechen wie zur Pizzeria. Wer eine solche Simulation ‚lustig‘ findet, kann solch einen Ablauf sogar zulassen. Will man sich am gewohnten Alltag orientieren, dann müsste man verhindern, dass beide gleichzeitig zur Ausführung kommen können. Dies kann man dadurch erreichen,dass alle von der Parallelität betroffenen Regeln sich gegenseitig neutralisieren. Dies kann man dadurch erreichen, dass jede Regel die Eplus-Wirkungen der anderen Regeln explizit mit Eminus wieder löscht. Wenn also n-viele Regeln betroffenen wären und die Regel Ri* wäre die letzte, dann würde diese die Ri*-Eplus-Wirkungen aller anderen Regeln löschen, nur ihre eigenen Ri*-Eplus-Wirkungen würden erhalten bleiben. Diese Ri*-Eplus-Wirkungen wären dann der Anknüpfungspunkt für eine exklusive Fortsetzung.

OKSIMO BEFEHLE – Beispiele

OKSIMO – UNIVERSELLE PROZESS PLANUNG
Veröffentlicht: 30.April 2021 – 23.Juli 2021
Email: info@oksimo.org

KONTEXT

In oksimo.org werden in loser Folge Fallbeispiele von Planungsprozessen dokumentiert und kommentiert. Unter der Adresse oksimo.com kann man diese Beispiele live testen und nach Belieben verändern. Ergänzend wird es auch grundsätzliche Themen geben.

Hier folgt eine Liste von Beispielen mit den einzelnen Befehlen aus dem oksimo Basis-Menü:

Welcome to Oksimo v0.11.4b88

MAIN MENU
1 is NEW VISION
2 is MANAGE VISIONS
3 is VISION COLLECTIONS
4 is NEW STATE
5 is MANAGE STATES
6 is STATE COLLECTIONS
7 is NEW RULE
8 is MANAGE RULES
9 is RULE DOCUMENT
10 is NEW SIMULATION
11 is MANAGE SIMULATIONS
12 is LOAD SIMULATION
13 is COMBINE SIMULATIONS
14 is SHARE
15 is EXIT SIMULATOR
Enter a Number [1-15] for Menu Option

Welcome to Oksimo v0.11.77dea

MAIN MENU

1 is NEW VISION

2 is MANAGE VISIONS

3 is NEW STATE

4 is MANAGE STATES

5 is NEW RULE

6 is MANAGE RULES

7 is RULE DOCUMENT

8 is NEW SIMULATION

9 is MANAGE SIMULATIONS

10 is LOAD SIMULATION

11 is COMBINE SIMULATIONS

12 is SHARE (letzte Änderung: 1.Juni 2021

13 is EXIT SIMULATOR

Enter a Number [1-13] for Menu Option

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