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WASSER PHASE II: SITZUNG AM 10.MÄRZ 2024– BERICHT

Letzte Änderung: 11.März 2024

Moderator: Gerd Doeben-Henisch

Kontakt: big-wasser@oksimo.org

KONTEXT

Dieser Text ist Teil des Themas WASSER PHASE II: SITZUNG AM 10.MÄRZ 2024– ANKÜNDIGUNG, PROGRAMM UND BERICHT .

BERICHT von der Sitzung am 10.März 2024

ZUSAMMENFASSUNG

Der BiG-WASSER Workshop am 10.März 2024 begann im Teil 1 mit einem Überblick über den aktuellen Sachstand und die Vorgehensweise, und im Teil 2 wurden konkrete Beispiele gezeigt, wie im Stile einer Alltagstheorie und einer neuartigen Software einzelne Teile des Problems begrifflich analysiert und dann zugleich automatisch in Simulationen verwandelt werden können. Alle benutzten Simulationen sind öffentlich zugänglich über die Adresse: https://oksimo.com/public_theories. Umfassende Erklärung zu allem finden sich außerdem auf der Seite MODELL (THEORIE) Nr.1.

SACHSTAND

Die Recherchen seit Mai 2023 haben mittlerweile einen ersten Gesamtüberblick über den Gegenstandsbereich ermöglicht, so dass es jetzt möglich ist, die Analyse schrittweise zu verfeinern.

Eine wichtige Erkenntnis besteht in der Unterscheidung des lokalen Wassersystems, das dort beginnt, wo die Niederschläge auf den Boden des MKK auftreffen, und des globalen Wassersystems, das dafür verantwortlich, ob, wie viel und wann es Niederschläge gibt, immer begleitet durch den Faktor Temperatur und Wolken-Windverhältnisse.

Zentraler Punkt: Ohne Niederschläge gibt es überhaupt kein Wasser auf dem Festland (von den seltenen Fällen abgesehen, dass es aus früheren Zeiten Wassereinschlüsse in den Bodenschichten gibt, die nicht abfließen konnten).

Insoweit der Gegenstandsbereich sich geklärt hat, stellt sich die Frage, was wollen wir Bürger zum Thema genau wissen? Sofern wir die Auffassung teilen, dass Wasser grundlegend ist für alles Leben im MKK (und nicht nur dort) — und darüber hinaus für viele andere Zusammenhänge — und wir zugleich wissen, dass Änderungen in der Versorgungslage mit Wasser vielerlei Veränderungen in unserem alltäglichen Leben sowohl einzeln wie kommunal wie auch für den ganzen MKK bedeuten könnten, wäre es klug, sich rechtzeitig zu informieren, was auf uns zukommt, vor allem auch, in welchen Zeiträumen. Da davon auszugehen ist, dass die gewählten Vertreter der Bürger in den Parlamenten diese Aufgabe nicht allein werden bewältigen können, sondern nur mit einer starken Unterstützung aller Bürger, wird es wichtig sein, dass alle Bürger rechtzeitig und hinreichend informiert sind.

Damit stellen sich zwei Fragen:

  1. Mit welchen begrifflichen Mitteln kann man die Sachverhalte so darstellen, dass sie für alle verständlich sind, überprüfbar, und so verfasst sind, dass man mit ihnen belastbare Prognosen erstellen kann für das, womit wir zu rechnen haben?
  2. Wie kann man die begriffliche Analyse möglichst 1-zu-1 und ohne Mehraufwand in ein Simulationsprogramm verwandeln, das für alle völlig transparent bleibt und das die notwendigen Berechnungen vornehmen kann?

Von Prof. Dr. Gerd Doeben-Henisch wurde in den letzten ca. 20 Jahren das konzeptuelle Format einer Alltagswissenschaft entwickelt, die alle Anforderungen einer wissenschaftlichen Theorie erfüllt, dazu parallel auch das Format einer Simulationssoftware, die Alltagstheorien direkt, 1-zu-1 abbilden kann. Das BiG-WASSER Projekt ist ein Test, ob und wieweit sich beide Werkzeuge für das Problem tatsächlich nutzen lassen.

Der Umfang des Projektes verbietet es, alles auf einmal anzugehen. Im nachfolgenden Schaubild liegt der Fokus auf dem lokalen Wassersystem. Und hier sind von den vielen wichtigen Faktoren einige wenige herausgegriffen, die aber alle eine tragende Rolle haben. Schon mit diesen Faktoren kann man grundlegende Zusammenhänge verdeutlichen. Zugleich zeigt die Arbeit mit diesen Faktoren, dass für die viele bislang wenig bis gar keine Daten verfügbar sind und dass vor allem die Wechselwirkung zwischen diesen Faktoren auch wenig bis gar nicht erfasst sind. Dies stellt nicht nur für die Bürger ein Problem dar, sondern auch für die gewählten Vertreter in den Parlamenten, da diese rechtlich die Verantwortung für das Wohlergehen der Bürger tragen. Ein Interesse für umfassende und richtige Daten sollte daher bei jedem vorhanden sein.

Obwohl die Modellbildung samt den weiteren notwendigen Recherchen noch ziemlich am Anfang steht, kann man schon jetzt einige kritische Punkte identifizieren:

  1. Die Einwohnerzahlen samt deren mögliche Entwicklung spielen eine fundamentale Rolle. In dem Maße, wie die verfügbare Menge an Wasser abnehmen sollte (aktuell ist davon auszugehen), kann eine Kommune nicht mehr so ohne weiteres beliebig wachsen.
  2. Am Beispiel des Wasserbedarfs von Schöneck wird dies schon deutlich: die eigenen Brunnen reichen deutlich nicht aus, um die Einwohner von Schöneck zu versorgen. Dies gelingt nur durch Bereitstellung von zusätzlichem Wasser aus dem Wasser-Netz der MKK Wasserwerke. Ferner sollte man wissen, dass die Einwohner von Niederdorfelden an der gleichen Versorgung wie Schöneck hängen, da Niederdorfelden über keine eigene Wassererzeugung verfügt. Der Fehlbedarf von Schöneck + Niederdorfelden gemessen am Grad der Eigenversorgung ist erheblich.
  3. Was die noch vorhandenen Brunnen in Schöneck angeht, so sind diese natürlich abhängig vom Grundwasserspiegel, der laut Landesamt Hessen seit 20 Jahren um 27% gesunken ist, und zwar stetig. Dazu kommt dass diese Brunnen deutliche Schwachstellen aufweisen: Hellerborn Brunnen ist baufällig; der Wolfsbrunnen liegt in einem Gebiet, das nicht (!) als Wasserschutzgebiet ausgewiesen ist (Schadstoffbedroht); der Brunnen Oberdorffelden kämpft seit Jahren mit z.T. erheblichen Nitratbelastungen.
  4. Glücklicherweise bekommt Schöneck (und Niederdorffelden) das fehlende Wasser aus dem Wasser-Netz der MKK Wasserwerke. Doch muss man wissen, dass dieses Wasser-Netz in der Zeit 2009 – 2020 durchschnittlich zu 40% auf externe Lieferungen angewiesen war, d.h. das Wasser-Netz der MKK Wasserwerke ist nicht autark. 2021 musste z.B. einer der Zulieferer, die OVAG, erhebliche Kürzungen vornehmen, weil die OVAG selbst nicht mehr genug Wasser hatte. Auch muss man im Blick haben, dass die Nutzung von Oberflächenwasser — z.B. in Form einer Talsperre — in den letzten Jahren gezeigt hat, dass diese sehr schnell an ihre Grenzen kommen können.
  5. Wie aus privaten Recherchen bekannt ist, müssen wir davon ausgehen, dass es im MKK über 5.000 private Brunnen gibt; einzelne mit Brunnentiefen bis zu 80 oder gar im Einzelfall bis zu 200 m. Diese Brunnen werden nicht kontrolliert. Der normale private Brunnen darf pro Jahr 3.600 m3 Wasser fördern. Angenommen jeder Brunnnen würde diese Kapazität tatsächlich ausnutzen, dann wären dies 18 Mio m3 Wasser im Jahr aus dem Grundwasserkörper des MKK; das wäre das 4.7-fache der Menge, die das Wasser-Netz der MKK Wasserwerke im Jahr 2020 gefördert hat. Abgesehen von dem großen Gefährdungspotential, welches von unkontrollierten Brunnen ausgeht, sollte man den Faktor private Brunnen möglicherweise aktiv in das Lagebild Wasser im MKK einbeziehen.
FAZIT WASSER-VORSORGE

Aus Sicht einer Gemeinde wie Schöneck (im Duett mit Niederdorfelden) ist es auf den ersten Blick beruhigend, dass die eigenen Brunnen mit ihrer Begrenztheit und Gefährdetheit über das Wasser-Netz der MKK Wasserwerke ausgeglichen werden können. Die Abhängigkeit des Wasser-Netzes der MKK Wasserwerke von externen Lieferanten zu ca. 40% lässt aber aufmerken (dazu die unkontrollierten privaten Brunnen). Da externe Lieferanten ja auch auf dem gleichen Planeten leben, auch in Deutschland, auch in Hessen, und hier bekannt ist, dass der Zustand des globalen Wassersystems seit Jahren erheblichen Änderungen unterliegt, die auch den externen Lieferanten zusetzen, sollte der Fremdbezug mit 40% Anlass sein, sehr kritische zu prüfen, wie es denn mit der Zuverlässigkeit dieses Fremdbezugs bestellt ist. Das Beispiel OVAG ist real.

Bürger im Gespräch (BiG) Themengruppe WASSER

Wir werden weiterhin versuchen, im Gespräch mit allen Beteiligten — auch mit unseren gewählten Vertretern in den Parlamenten — die künftige Verfügbarkeit von genügend Wasser zu klären und wir werden dazu moderne Werkzeuge benutzen wie Alltagswissenschaft und entsprechende Simulationswerkzeuge.

Modell (Theorie) Nr.1

Letzte Änderung: 10.März 2024

Autor: Gerd Doeben-Henisch

Kontakt: big-wasser@oksimo.org

–!! Wird noch weiter bearbeitet werden !!–

KONTEXT

Dieser Text gehört zum Themenfeld MODELLE (THEORIEN).

Überblick

In diesem Text findet sich folgender Inhalt:

  1. Ergebnisse bisher: das lokale und das globale Wassersystem.
  2. Vorgehen: Wissenschaftlicher Ansatz mit Simulation
  3. Das erste Modell (die erste Theorie)
    • Vom Ereignis zum Konzept
    • Von Statik zur Dynamik: Veränderungen
    • Beispiel 1: Schöneck mit Einwohnern 2011-2023
    • Beispiel 2: Schöneck mit Einwohnern 2011-2023 & Privatem Wasserbedarf
    • Bsp.3 : Die Brunnen von Schöneck (mit Grundwasserpegel)
    • Bsp.4: Schöneck – Einwohner – Wasserbedarf – Wasserangebot
    • Bsp.5: Netzeinspeisung Schöneck
    • Bsp.6: Wassermenge im MKK-Wassernetz
    • Bsp.7: Private Brunnen im MKK
  4. Was jetzt zu tun ist

1. Ergebnisse bisher: lokales und globales Wassersystem

Auf der ‚Suche nach dem Wasser‘ hat sich der Gegenstandsbereich für mögliche Daten immer weiter ausgedehnt. Eine aktuelle Skizze des Datenbereichs sieht wie folgt aus:

Wie man schon ahnen kann, ist das Thema Wasser ’nicht so ganz ohne‘. Verfolgt man den Weg zurück vom Wasserhahn über das Wasserrohr-System hin zu Hochbehältern und dann Brunnen, dann stößt man unweigerlich auf den schwer fassbaren Grundwasserkörper, der sich im Untergrund auf vielfältige Weise verteilt. Dazu das Oberflächenwaser. In der Zeichnung wird dies alles zum lokalen System gerechnet, da wir es mehr oder weniger unter Kontrolle haben. Was wir fast gar nicht unter Kontrolle haben, das sind die Niederschläge und die Temperatur. Da alles Wasser letztlich aus den Niederschlägen resultiert, hängen wir über die Niederschlägen an einem globalen System, das komplexer nicht sein kann.[4-11]

Im geplanten Erklärungs-Modell soll beides berücksichtigt werden: einmal das lokale System des Wassers und seine Wechselwirkung mit dem globalen System.

Heute geht es zunächst nur mal um die Einführung eines ersten kleinen Modells, anhand dessen man verstehen kann, wie das Ganze überhaupt funktionieren kann.

2. Wissenschaftliches Vorgehen

Das folgende Schaubild gibt einen in Form einer Skizze einen Überblick über das Vorgehen, um zu verstehen, wie alles mit allem zusammenhängt und wie hier Prognosen möglich sein können.

Das oberste Ziel des Projektes ist die Bereitstellung wichtigen Informationen zur aktuellen Lage der Wasserversorgung wie auch eine Prognose, wie sich die Versorgungslage für einen gewählten Zeitabschnitt entwickeln kann.

Eine solche Information ist eine unverzichtbare Voraussetzung für einen Bürger, als Staatsbürger verantwortlich handeln zu können, insbesondere in der Frage der Wasserverfügbarkeit. Diese betrifft nicht nur einzelne Personen, sondern nahezu alle gleichzeitig. Außerdem kann die Versorgungslage ein Handeln erfordern, das langfristige Prozesse erfordert, die möglichst frühzeitig eingeleitet werden müssen.

Damit diese wichtige Information für den Bürger bereit gestellt werden kann, müssen alle Daten erfasst werden, die dafür einschlägig sind. Um hier die ‚Spreu vom Weizen‘ trennen zu können, benötigt man leistungsfähige Konzepte, welche Daten man wie sammelt, aufbereitet und im Rahmen eines Modells/ einer Theorie verarbeitet.

Konzepte/ Theorien können zwar die Dinge klären, real ausrechnen und prognostizieren kann man damit aber nicht. Dazu braucht es eine geeignete Software, die ein Modell/ eine Theorie vollständig repräsentiert und real ausführbar macht.

Der folgende Text zu Modell/ Theorie Nr.1 soll dazu dienen, dieses Konzept samt einer passenden Simulationssoftware vorzustellen.

Dieser Text kann nur eine Einführung bieten. Die vollständige Ausarbeitung und Umsetzung der Theorie samt Simulationssoftware wird sicher einige Monate dauern. Der schwierigste Part ist dabei nicht einmal die Theorie, sondern die Bereitstellung aller notwendigen Daten.

3. Das erste Modell/ die erste Theorie

Im folgenden Text wird gezeigt, wie man für wichtige Größen aus dem Datenbereich Schöneck und MKK ein erstes Modell (eine erste Theorie) bauen kann.

Ausgangspunkt ist der zuvor beschriebene Datenbereich, der ein lokales und ein globales Wasser-System unterscheidet. Das erste Modell fokussiert sich auf das lokale Wasser-System und benutzt vom globalen Wasser-System nur den Output in Form von Niederschlägen und Temperatur.

Innerhalb des lokalen Wasser-Systems werden im ersten Anlauf die folgenden Größen berücksichtigt:

  1. Die Einwohner von Schöneck (Anzahl, Einbeziehung einer ersten einfachen Dynamik)
  2. Der Wasserbedarf der Einwohner von Schöneck (nur privater Verbrauch, Mittelwerte)
  3. Die drei Brunnen von Schöneck (idealisierte Kapazitäten, einfache Dynamik über Grundwasserpegel, abhängig von Niederschlägen und Temperatur)
  4. Die Netzeinspeisung für Schöneck (reale Werte aktuell unbekannt, aber deutlich größer Null)
  5. Die Wassermenge, die sich im MKK-Wassernetzwerk befindet (reale Werte aktuell unbekannt, stark schwankend; teilweise auch Nutzung von Oberflächenwasser)
  6. Private Brunnen (mehr als 5000 im MKK; Verbrauch unbekannt; hohes Gefährdungspotential für Grundwasser)
Vom Ereignis zum Konzept

Das folgende Schaubild illustriert die wichtigsten Elemente einer Beschreibung von Beobachtungen, wenn diese für eine Prognose nutzbar gemacht werden sollen.

BILD : Skizze zu den Elementen, die für eine Prognose benötigt werden.

Ausgangspunkt für eine Prognose sind Bürger, die sich darauf einigen können, welchen Ausschnitt ihres Alltags sie betrachten wollen. Für eine Auswahl spielt die Zeit eine Rolle, und zwar genauer, ein Zeitfenster. Bürger sind in der Lage, in einem vereinbarten Ausschnitt in einem bestimmten Zeitfenster Sachverhalte und Ereignisse zu beobachten. All das, was sie im Rahmen ihrer Beobachtungen wahrnehmen können, können sie auch mit den Mitteln ihrer Alltagssprache aussprechen und aufschreiben. Jener Teil der Beschreibung, der keine mathematischen Ausdrücke M enthält, sondern nur normale Ausdrücke der Alltagssprache T, wird hier der Textteil ST der Beschreibung S genannt, und jener Teil, der mathematische Ausdrücke M enthält, der mathematische Teil SM der Beschreibung S.

Wie gesagt, das Zeitfenster einer Beobachtung ist wichtig, da beim Voranschreiten der Zeit Veränderungen beobachtet werden können.

Von Statik zu Dynamik: Veränderungen

Der Übergang von rein statischen Beschreibungen zu dynamischen Beschreibungen wird im folgenden Schaubild illustriert.

In diesem Schaubild wird angenommen, dass das erste Zeitfenster im Jahr t=2011 liegt, und das nächste Zeitfenster im Folgejahr t=2012.

Während der Textteil ST(2012) der gleiche ist wie ST(2011), also keine Veränderung erkennbar sind, kann man sehen, dass im mathematischen Teil SM() bei der Anzahl der Einwohner ein neuer Wert vorliegt: SM(2012): Einw = 11698 Anzahl.

Während die einzelnen Situationsbeschreibungen S(2011) und S(2012) für sich genommen keine Veränderungen erkennen lassen, so enthüllt der Vergleich, dass es Veränderungen gibt.

Fragt sich, wie kann man Veränderungen beschreiben, wenn die Situationsbeschreibungen jeweils für sich statisch sind?

Wir Menschen sind im Alltag in der Lage, nicht nur aktuelle Situationen wahrzunehmen, wir können auch vergangene Situationen erinnern. Zusätzlich sind wir in der Lage Gegenwärtiges und Erinnertes zu vergleichen. Und das, was wir durch einen Vergleich an Veränderungen erkennen, können wir aussprechen oder aufschreiben.

Im Beispiel hat sich die Anzahl der Einwohner von 2011 zu 2012 verändert. Man könnte also schreiben:

SM(2012) = SM(2011) – {Einw=11640Anzahl} + {Einw=11698Anzahl}

Dies bedeutet, dass aus der Menge der mathematischen Ausdrücke zum Zeitpunkt t=2011 der Ausdruck Einw=11640Anzahl entfernt und ersetzt wird durch den Ausdruck Einw=11698Anzahl, der dann in der neuen Beschreibung S(2012) sichtbar wird.

Man kann aus diesem einfachen Beispiel schon entnehmen, dass man unterscheiden muss zwischen solchen Beschreibungen, die statische Situationen zu einem bestimmten Zeitpunkt beschreiben (hier abgekürzt mit S), und solchen Beschreibungen, in denen Veränderungen beschrieben werden (hier abgekürzt mit V). Es deutet sich damit an, dass wir bei der Beschreibung unseres Alltags mindestens diese zwei Komponenten brauchen werden: S und V. Fragt sich nur, wie man diese beiden Komponenten zusammenbringen kann?

Erinnern wir uns für einen Moment an Spiele, genauer Brettspiele, und hier an das Spiel Mensch ärgere dich nicht.

Beim Spiel ‚Mensch ärgere dich nicht‘ besteht eine Situation aus dem Spielbrett mit Symbolen und Spielsteinen, dazu die Spieler und ein Würfel. Mögliche Veränderungen werden in den Spielregeln beschrieben. Die Spielregeln alleine sagen aber nicht, wer wann welche Regel wie anwenden darf. Dazu gibt es eine Spielanleitung, die genau das beschreibt. Diese Spielanleitung (samt den Regeln) muss jeder kennen, sonst kann das Spiel nicht stattfinden.

Daraus ergibt sich, man benötigt zu einem Spielprozess in der Zeit eine Ausgangslage (Brett, Spielsteine, Spieler, Würfel) (S), dazu Spielregeln (V), die jeder kennen muss, und eine Anwendungsvorschrift (ANW) anhand deren man weiß, wer wann was tun darf. Man könnte also auch sagen, die Spieler müssen wissen, wie sie eine aktuelle Situation S mit Hilfe von Spielregeln V in eine neue Situation transformieren können. Diese Transformation geschieht durch die Umsetzung einer Anwendungsvorschrift ANW. Man könnte auch schreiben:

SPIELER: ANW(S(t),V) = S(t‘)

Umschrieben: SPIELER sind in der Lage, mit Hilfe einer Anwendungsvorschrift ANW eine Situation S zum Zeitpunkt t mit Hilfe von Veränderungsregeln in eine neue Situation S zum Zeitpunkt t‘ zu transformieren.

In einer normalen wissenschaftlichen Theorie nennt man die Anwendungsvorschrift ANW meistens Folgerungsbegriff oder Ableitungsvorschrift oder Folgerungsmechanismus und bedient sich dazu der Logik. Im Kontext der Logik benutzt man statt der Abkürzung ANW eher das Zeichen . Dann könnte man schreiben:

SPIELER: (S(t),V) S(t‘)

Das Ergebnis einer Folgerung ist heißt dann meistens Ableitung oder Folgerung oder Prognose.

Im Fall von zeitlich geordneten Situationen geht man davon aus, dass man das Ergebnis einer Ableitung — z.B. S(t2) — wieder zum Gegenstand einer Anwendung machen kann, also

SPIELER: ANW(S(t1),V) = S(t2)

SPIELER: ANW(S(t2),V) = S(t3)

usw.

was natürlich voraussetzt, dass die benutzten Veränderungsregeln V dies auch hergeben. Wie man beim Spiel ‚Mensch ärgere Dich nicht‘ sehen kann, geht dies sehr wohl.

Den Fall einer mehrfachen Anwendung ANW einer Anwendungsvorschrift nennt man normalerweise Simulation. Kürzt man die Anwendungsvorschrift ANW ab mit SIM und fügt noch die Anzahl N der gewünschten Simulationsrunden hinzu, dann könnte man verkürzt auch schreiben:

SPIELER: SIM(N)(S(t0)

was ausgeschrieben dann heißen würde

SPIELER: SIM(N)(S(t0),V) = S(t1)

SPIELER: SIM(N)(S(t1),V) = S(t2)

SPIELER: SIM(N)(S(tN-1),V) = S(tN)

Beispiel 1: Schöneck mit Einwohnern 2011-2023

Anhand des hessischen statistischen Landesamtes kann man die Einwohnerzahlen von Schöneck für die Zeitpunkte 2011-2022 bekommen. Dabei ist zu beachten, dass die Einwohnerzahl immer am 31. Dezember des betreffenden Jahres festgemacht wird.

ZeitscheibenEinwohner insgesamtDiff%
201111.640
201211.69858,5
201311.625-73-,6
201411.66843,4
201511.8121441,2
201611.9261141,0
201711.902-24-,2
201811.864-38-,3
201911.91854,5
202011.900-18-,2
202111.853-47-,4
202211.9861331,1
202312.7007146,0
Quelle: Tabelle AI2_2011-j2022_Bevoelkerung_Tabelle_8_kA.xlsx vom hessischen statistischen Landesamt.

Die Zeitreihe der prozentualen Veränderung als Kurve:

Diese Zeitreihe ist nicht uninteressant: Würde man nur die Jahre 2011 – 2022 betrachten, dann käme man auf einen Mittelwert der prozentualen Veränderung über die Jahr von 0,27 %. Betrachtet man aber die Zeitreihe 2011 – 2023 dann würde sich der Mittelwert nur aufgrund des einen Jahres 2023 auf 0,74% erhöhen. Für eine Prognose würden sich damit deutlich verschiedene Werte ergeben. Welcher Wert wäre der ‚bessere‘?

Da Prognosen Mittelwerte voraussetzen, werden Prognosen im Falle einer unregelmäßigen Zeitreihe schwierig bis unmöglich. Der Fall des Ausreißers im Jahr 2023 deutet an, dass es Faktoren gibt, die die Entwicklung stark beeinflussen können. Dies sei kurz illustriert.

Einen Startzustand S(t=2011) könnte man wie folgt beschreiben:

Veränderungsregeln V für den mathematischen Teil des Zustands S(t=2011) könnten wie folgt aussehen:

V1: Einw=Einw+(Einw*Zuwachs)
V2: Jahr=Jahr+1

Wie man hier sehen kann, kann man im mathematischen Teil mehr als eine Veränderungsregel angeben.

Fall Zuwachs 0.27% pro Jahr:

(Zum selber ausprobieren gehe auf https://oksimo.com/public_theories und wähle die Theorie aus: demo-theorie-bsp1 )

Man kann klar erkennen, dass bei dem durchschnittlichen Zuwachs von 0.27% pro Jahr die Voraussage für das Jahr 2022 ziemlich genau ist, aber noch im Jahr 2030 mit der Einwohnerzahl deutlich unter dem Wert liegt, den Schöneck schon 2023 erreicht hatte.

Mir den gleichen Veränderungsregeln kann man auch den Fall simulieren, in dem sich die Größe Zuwachs geändert hat:

Fall Zuwachs 0.74% pro Jahr:

(Zum selber ausprobieren gehe auf https://oksimo.com/public_theories und wähle die Theorie aus: T-einwohner-schoeneck-2011-2023-p0-7 )

Man kann klar erkennen, dass bei dem durchschnittlichen Zuwachs von 0.74% pro Jahr die Voraussage für das Jahr 2023 ziemlich genau ist, und im Jahr 2030 mit der Einwohnerzahl deutlich über dem Wert liegt, den Schöneck schon 2023 erreicht hatte.

Beispiel 2: Schöneck mit Einwohnern 2011-2023 & Privatem Wasserbedarf

Annahmen über den Startzustand S(t=2011)

VERÄNDERUNGSREGELN

V1: Einw=Einw+(Einw x Zuwachs)

V2: Wasserbedarf=(Einw x ProKopf*365)/1000

V3: Jahr=Jahr+1

Ausgabe der Werte als Tabelle:

(Zum selber Simulieren auf https://oksimo.com/public_theories gehen und die Theorie demo-theorie-bsp2-einw-wasserbedarf-v1 auswählen.)

Bsp.3 : Die Brunnen von Schöneck

Im folgenden Text wird die Gesamtkapazität der Brunnen von Schöneck beschrieben. [13] Dabei wird zusätzlich der Faktor der Abhängigkeit der Brunnen vom Grundwasserspiegel angenommen.[14,15] Für den Grundwasserpegel gilt die Aussage des Hessischen Landesamtes HLNUG vom Mai 2023, dass der Grundwasserpegel in Hessen in den letzten Jahren um 27% gefallen ist.[12]

Für das erste Modell mit Namen demo-theorie-bsp3ges-brunnen wird mit folgenden Annahmen gearbeitet:

Veränderungsregeln

brunnenoberdorffelden-kapazitaet-aenderung-v1

Brunnenoberdorffelden=… Brunnenoberdorffelden-(Brunnenoberdorffelden*RueckgangZufluss) …

wolfsbrunnenkapazitaet-aenderung-v1

Wolfsbrunnen=… Wolfsbrunnen-(Wolfsbrunnen*RueckgangZufluss) …

Hellerborn-brunnenkapazitaet-aenderung-v1

BrunnenHellerborn=… BrunnenHellerborn-(BrunnenHellerborn*RueckgangZufluss) …

gesamtkapazitaet-v1

GesamtKapazitaet= … Brunnenoberdorffelden+Wolfsbrunnen+BrunnenHellerborn …

SIMULATION

Eine Simulation der Theorie demo-theorie-bsp3ges-brunnen zeigt folgende Werte auf:

Man kann deutlich sehen, wie die Gesamtkapazität mit diesen Modellannahmen schon in vier Jahren deutlich sinken würde. Allerdings fehlen dringend reale Messwerte der Brunnen und der Grundwasserpegelstände (In der Nachbargemeinde Maintal gibt es seit Jahren 42 Grundwassermessstellen, die alle online sind und in nahezu Echtzeit Grundwasserpegel anzeigen.)

Zum selber ausprobieren der Simulation kann man auf die Seite oksimo.com gehen, dort den Reiter Public Theories anklicken, und dort in der Liste den Namen des Modells anklicken.

Bsp.4: Schöneck – Einwohner – Wasserbedarf – Wasserangebot

Nach diesen Vorarbeiten kann man jetzt die Faktoren Einwohner von Schöneck, Wasserbedarf anhand eines Pro-Kopf-Verbrauchs, und Wasserangebot durch die Brunnen (ohne externe Einspeisung) darstellen.

Das folgende Schaubild illustriert die wichtigste Botschaft: Mit den aktuellen Annahmen verkleinert sich der Abstand zwischen Wasser-Angebot und Wasser-Bedarf innerhalb von 6 Jahren auf eine Differenz von 120.000 m3 . Umgelegt auf die Bürger wären das nur noch ca. 21 von 13.151 Bürger, die dann noch versorgt werden könnten.

Da die Differenz zwischen Nachfrage und Angebot so abstrakt aussieht, hier eine Veranschaulicht umgerechnet in die Anzahl der Personen, die durch die Reserve noch versorgt werden könnten:

Innerhalb von vier Jahren ab 2024 würde sich die Reserve von ca. 4.000 Bürgern auf ca. 2.900 Bürger von dann 13.000 Einwohnern reduzieren.

Diese Berechnung ist mit der leicht erweiterten Theorie demo-theorie-bsp4b-anz-buerger-noch-wasser möglich.

Regel-Hierarchien in der Theorie ‚demo-theorie-einw-wasser-prokopf‘

In der Demo-Theorie ‚demo-theorie-einw-wasser-prokopf‘ wird von einer interessanten Eigenschaft der Software Gebrauch gemacht.

Einige der mathematischen Größen, die in der Theorie benutzt werden (wie z.B. ‚Einw‘, ‚GesamtBedarf‘) können untereinander in einem Abhängigkeitsverhältnis stehen. So etwa in der Formel:

GesamtKapazitaet=… Brunnenoberdorffelden+Wolfsbrunnen+BrunnenHellerborn

Dies bedeutet, damit der Wert der Größe ‚GesamtKapazitaet‘ berechnet werden kann, müssen zuvor die Werte der Größen ‚Brunnenoberdorffelden, Wolfsbrunnen, BrunnenHellerborn‘ berechnet worden sein.

Da aber der Folgerungsbegriff der Software oksimo alle Regeln gleichwertig behandelt und sie mit einem Zufallsverfahren anordnet und dann anwendet, kann es passieren, dass erst die Größe GesamtKapazitaet berechnet würde, bevor die Werte Brunnenoberdorffelden, Wolfsbrunnen, BrunnenHellerborn berechnet worden sind.

Um solche Verwirrungen von vornherein auszuschließen, kann man entsprechend den Abhängigkeiten unter den Größen Hierarchie-Ebenen (oder Level) bilden. Dies geschieht z.B. dadurch, dass man eine Glag-Variable einführt — hier flagBBB — die verschiedene Werte annehmen kann — hier: 0,1,2 –, die für einen Level stehen. Dann kann man sagen, welche Regeln sollen bei flag==0, bei flag==1 usw. ausgeführt werden. Auf diese Weise kann man beliebig große Hierarchien einführen. Bei der Wertanzeige in der Tabelle oder im Graph erkennt man das daran, dass eine Simulationsrunde sich über mehrere Positionen erstreckt. Für den Anwender kann dies ein wenig unangenehm sein, für die Konstruktion einer komplexen Theorie ist es aber ungeheuer angenehm.

Vorgabe:

flagBBB=0Flag

Einw-verlauf-bedarf-v1

Wenn: flaggBB==0

Einw=Einw+(eval(„{:.0f}“.format(Einw*Zuwachs)))

Jahr=Jahr+1

brunnenoberdorffelden-kapazitaet-aenderung-v1

Wenn: flagBBB==0

Brunnenoberdorffelden=eval(„{:.2f}“.format(Brunnenoberdorffelden-(Brunnenoberdorffelden*RueckgangZufluss)))

wolfsbrunnenkapazitaet-aenderung-v1

Wenn: flaggBBB==0

Wolfsbrunnen=eval(„{:.2f}“.format(Wolfsbrunnen-(Wolfsbrunnen*RueckgangZufluss)))

Hellerborn-brunnenkapazitaet-aenderung-v1

Wenn: flaggBB==0

BrunnenHellerborn=eval(„{:.2f}“.format(BrunnenHellerborn-(BrunnenHellerborn*RueckgangZufluss)))

Aktiviere-gesamtkapazitaet-v1

Wenn: flagBBB=0

Dann: flagBBB=1

gesamtkapazitaet-v1

Wenn: flagBBB==1

WasserBedarf=eval(„{:.2f}“.format(Einw*ProKopf*365)/1000))

GesamtKapazitaet=eval(„{:.2f}“.format(Brunnenoberdorffelden+Wolfsbrunnen+BrunnenHellerborn))

flagBBB=2

differenz-ang-nachfrage

Wenn: flagBBB==2

DiffAngebotNachfrage=eval(„{:.2f}“.format(GesamtKapazitaet-WasserBedarf))

flagBBB=0

Bsp.5: Netzeinspeisung Schöneck

In den bisherigen Annahmen wurde idealisierend davon ausgegangen, dass Schöneck nur über die drei genannten Brunnen verfügt und dass diese maximal liefern. Beides ist unrealistisch. Real liefern die drei Brunnen weniger Wasser (genau Daten müssen erhoben werden) und über die Wasser-Netz-Verbindungen ist Schöneck mit dem gesamten Netz der MKK-Wasserwerke verbunden (siehe Schaubild aus [16], S.15).

Genaue aktuelle Zahlen liegen nicht vor. Zusätzlich ist zu berücksichtigen, dass die Gemeinde Niederdorffelden mit der Gemeinde Schöneck als Einheit zu sehen ist, da Niederdorffelden keinerlei eigene Wasserwerke besitzt.

Hier besteht erheblicher Klärungsbedarf.

Bsp.6: Wassermenge im MKK-Wassernetz

Dadurch, dass die Wasserversorgung von Schöneck mit Niederdorffelden aus eigenen Mittel nicht ausreicht, stellt die Verbindung zum MKK Wassernetzwerk einen essentiellen Faktor dar. Daraus stellt sich die Frage, in welchem Umfang denn die verfügbare Menge Wasser für das MKK Wassernetzwerk (i) für die Versorgung von Schöneck-Niederdorffelden gesichert ist und (ii) für welchen Zeitraum.

Wenn man weiß, dass das MKK Wassernetzwerk in den Jahren 2009 – 2020 zu ca. 40% von externen Lieferungen abhing [16, S.16], dann kann das entweder beruhigend wirken, weil es eine Unterstützung gibt, es kann aber auch beunruhigen, da hier eine große Unbekannt vorliegt.

Die Frage der verfügbaren Wassermenge des MKK Wassernetzwerks sollte also geklärt werden.

Bsp.7: Private Brunnen im MKK

Aufgrund von privaten Recherchen muss davon ausgegangen werden, dass es im Bereich des MKK über 5000 private Brunnen gibt. Diese werden weder hinsichtlich der tatsächlichen Entnahmen noch hinsichtlich von Sicherheitsmaßnahmen gegen Verschmutzungen kontrolliert. Während viele Brunnen (wie viele?) nur kleine Brunnen für den privaten Gebrauch sind, gibt es auch größere Brunnen (es soll Brunnen mit Tiefen bis zu 200 m geben), die für den Grundwasserkörper erhebliche Gefahren darstellen können. Da private Brunnen bis zu 3.600 m3/Jahr fördern dürfen, könnten dies immerhin 18 Mio m3 Wasser/ Jahr sein. Bedenkt man, dass das MKK Wassernetzwerk in 2020 selbst nur 3.8 Mio m3 gefördert hat, würde die private Förderung ca. das 4.7fache der offiziellen Förderung ausmachen. Bei einer zunehmenden Knappheit der Grundwasserverfügbarkeit muss man sich möglicherweise die Frage stellen, wie der Main-Kinzig Kreis mit diesem Faktor umgeht. Immerhin ist nicht ausgeschlossen, dass aus den Brunnen — zumindest auch bei den größeren Brunnen — erheblich mehr Volumen als 3.600 m3 gefördert werden.

Was jetzt zu tun ist

Muss noch ausgearbeitet werden.

QUELLEN

[1] Hess. Gemeindestatistik, 2005 – 2023, https://www.statistischebibliothek.de/mir/receive/HESerie_mods_00000449

[2] Schöneck 2024 (Zahlen von 2022!): www.statistikportal.de/gemeindeverzeichnis/06435026

[3] Destatis, Bevölkerungsvorausberechnung: https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Bevoelkerung/Bevoelkerungsvorausberechnung/_inhalt.html#sprg233978

[4] Victor Gorshkov , V.V. Gorshkov , A.M. Makariev, Biotic Regulation of the Environment. Key Issues of Global Changes. Springer, 2000

[4b] Fernsehbeitrag: arte.de, 8.Dez 2023, Die fliegenden Flüsse des Amazonas – Zum Film heißt es: Die Wolkenansammlungen über dem Regenwald des Amazonas enthalten riesige Wassermassen, mehr als der Amazonas selbst. Wenn diese „fliegenden Flüsse“ auf die Anden treffen, werden sie in Richtung Süden gedrängt und regnen über den Städten Südamerikas ab. Seit mehr als 20 Jahren erforscht Professor Antonio D. Nobre das Geheimnis dieser Wasserströme in der Atmosphäre. URL: https://www.arte.tv . Anmerkung: Noble benutzt die Theorie von [1]!

[5] DWD: Klimawandel – ein Überblick. Klimaänderungen können auf natürliche sowie auf menschliche Einflüsse zurückgeführt werden. Seit Mitte des 20. Jahrhunderts haben sich die oberflächennahen Luftschichten der Kontinente und Ozeane der Erde deutlich erwärmt. Der Klimawandel zeigt sich in den letzten Jahrzehnten unter anderem in der Zunahme von heißen Temperaturextremen, dem stetigen Anstieg des Meeresspiegels und der mancherorts veränderten Häufigkeit von extremen Niederschlägen. Anthropogene Aktivitäten sind hierfür die Hauptursache.

[6] DWD, 31.01.2024, Meilenstein in der Klima- und Wetterforschung. Wetter- und Klimamodell ICON als Open-Source veröffentlicht

[7] DWD, Deutscher Klimaatlas . Bereich Hessen.

[8] IPCC, 2021, Climate Change 2021: The Physical Science Basis, the Working Group I contribution to the Sixth Assessment Report on 6 August 2021 during the 14th Session of Working Group I and 54th Session of the IPCC. Full Report HERE.

[9] Pierre L. IbischHeike MolitorAlexander ConradHeike WalkVanja Spoo (geb. Mihotovic)Juliane Geyer, 2022, Der Mensch im globalen Ökosystem. Eine Einführung in die nachhaltige Entwicklung. 2. Auflage. Zusammenfassung: Als Begriff ist Nachhaltigkeit heute in aller Munde, doch mit der Umsetzung nachhaltiger Wirtschafts- und Gesellschaftsstrukturen tun wir uns nach wie vor schwer. Dieses Buch ist gedacht als Überblick über relevante Diskurse – aber auch und vor allem als Denkangebot mit neuen Vorschlägen für die Verteidigung und weitere Ausgestaltung des Konzeptes der nachhaltigen Entwicklung. Es widmet sich der Position der Menschheit im globalen Welt(öko)system und versteht Nachhaltigkeit disziplinübergreifend. Die Problemanalyse steht dabei ebenso im Zentrum wie Lösungsansätze und die Bedingungen für eine nachhaltige Entwicklung.
Die Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) widmet sich dem Thema der Nachhaltigkeit in Lehre, Forschung, Transfer und Betrieb umfassend und in seiner ganzen Komplexität. Sie war die erste deutsche Hochschule, die ein ausgewiesenes Profil der nachhaltigen Entwicklung in einem breiten Beteiligungsprozess mit den Hochschulangestellten und Studierenden umgesetzt hat und gilt als eine der Leuchtturmhochschulen in Deutschland.
Dieses Lehrbuch ist aus einer fachbereichsübergreifenden Grundvorlesung zur nachhaltigen Entwicklung an der HNEE entstanden. Auf ihrer Grundlage haben die Herausgeber*innen das Buch konzipiert und es mit weiteren Kolleg*innen ausgestaltet.

[10] Kurt Lechner, Hans-Peter Lühr, Ulrich V.E.Zanke (Hrsg.), Taschenbuch der Wasserwirtschaft. Grundlagen – Maßnahmen – Planung, 10.Aufl., 2021, Springer Verlag

[11] Hamburger Bildungsserver, Der globale Wasserkreislauf, https://bildungsserver.hamburg.de/themenschwerpunkte/klimawandel-und-klimafolgen/wasserkreislauf-global-254514

[12] HLNUG, Pressemitteilung: Keine Winterdürre. Grundwasser in Hessen leicht erholt, 16.Mai 2023, URL: https://umwelt.hessen.de/presse/grundwasser-in-hessen-leicht-erholt

[13] Zu Brunnenkapazität Schöneck, siehe Gerd Doeben-Henisch, 23.Nov 23, Welche Faktoren spielen für die Wasserversorgung in Schöneck eine Rolle? dort der Abschnitt FAKTOR: WASSERANGEBOT, mit weiterführender Literatur.

[14] Zu GRUNDWASSER-NEUBILDUNG, siehe Gerd Doeben-Henisch, 23.Nov 23, Welche Faktoren spielen für die Wasserversorgung in Schöneck eine Rolle? dort der Abschnitt FAKTOR: GRUNDWASSER-NEUBILDUNG, mit weiterführender Literatur.

[14b] Grundwassermessstellen in Maintal: https://www.maintal.de/seite/134067/grundwassermessstellen.html

[15] Zum Thema Niederschläge und Temperatur, Gerd Doeben-Henisch, 23.Nov 23, Welche Faktoren spielen für die Wasserversorgung in Schöneck eine Rolle? dort der Abschnitt FAKTOR: NIEDERSCHLÄGE & TEMPERATUR, mit weiterführender Literatur.

[16] BGS UMWELT – Brandt Gerdes Sitzmann Umweltplanung GmbH, Kreiswerke Main-Kinzig GmbH, Brunnen Oberdorfelden, Unterlagen zum Wasserrechtsantrag, https://rp-darmstadt.hessen.de/sites/rp-darmstadt.hessen.de/files/2022-10/bericht_schoeneck.pdf, Projekt 5948-20, Juli 2021, Tel (0 61 51) 94 56-0 • Fax (0 61 51) 94 56 80

VERSCHIEDENES

Letzte Änderung: 6.März 2024

Autor: Gerd Doeben-Henisch

Kontakt: big@oksimo.org

KONTEXT

Dieser Text gehört zum Thema BIG WASSER PHASE II .

LINK-SAMMLUNG(en)

Aus früheren Projekten gab es verschiedene Link-Sammlungen. Eine der größten findet sich hier. Weitere kleinere Linksammlungen verteilen sich auf unterschiedliche Berichtsseiten. Geplant ist, eine neue Sammlung anzulegen, die mehr strukturiert ist. Dies wird aber einige Zeit dauern.

Eine ältere Einführung in das Projekt findet sich HIER.

(Letzte Änderung: 6.Febr 2024)

Diese ältere Einführung ist nicht ‚falsch‘ sondern zeigt den Erkenntnis- und Reflexionsstand zu einem früheren Zeitpunkt und kann auf jeden Fall hilfreich sein, zu verstehen, wie das zustande gekommen ist, was danach folgt.

WASSER PHASE II: SITZUNG AM 10.MÄRZ 2024– ANKÜNDIGUNG

Letzte Änderung: 4.März 2024

Moderator: Gerd Doeben-Henisch

Kontakt: big-wasser@oksimo.org

KONTEXT

Dieser Text ist Teil des Themas WASSER PHASE II: SITZUNG AM 10.MÄRZ 2024– ANKÜNDIGUNG, PROGRAMM UND BERICHT .

Ankündigung der Sitzung BiG-WASSER am 10.März 2024, 11 – 13h, Brendelsaal, Altes Schloss Büdesheim

Programm-Entwurf

Die folgenden Angaben können im Detail leicht variieren.

BEGINNENDEDAUERINHALT
11:00:0011:10:0000:10:00Begrüßung
11:10:0011:25:0000:15:00Kurzer Rückblick: Was war bisher
11:25:0011:30:0000:05:00ZIEL: Bürgerservice Wasserverfügbarkeit als Prognose
11:30:0011:45:0000:15:00Vorstellung eines ersten Modells
11:45:0012:10:0000:25:00Umsetzung als simulierbare Theorie mit Simulationen online
12:10:0012:30:0000:20:00Was bleibt zu tun?
Welche Daten brauchen wir noch? Welche Rolle spielt hier (i) die Gemeinde, (ii) die Wasserwerke, (iii) der Landkreis, (iv) das Land Hessen ?
12:30:0012:40:0000:10:00Wissen und Politik: Wo und wie unsere gewählten Vertreter quer durch alle Parteien gefordert sind
12:40:0012:50:0000:10:00Ausblick: die nächsten Schritte

Nach der Begrüßung wird es einen kurzen Rückblick geben auf all die Punkte, die für die aktuelle Sitzung am 10.März 24 bedeutsam sind.

Unverändert gilt das Ziel, dass für die Bürger (und natürlich auch für alle gewählten Bürgervertreter) ein Info-Service bereit gestellt werden soll, der rund um die Uhr über eine Webseite angeben kann, mit welcher Wasserversorgung in einem gewünschten Zeitintervall zu rechnen ist. Diese Prognose soll auf offiziellen Messergebnissen der Wasserwerke und des Landkreises basieren.

Aufgrund der engen Verzahnung von Schöneck mit dem Landkreis wird diese Prognose sowohl für Schöneck gelten wie auch den ganzen Main-Kinzig Landkreis (MKK).

Eine solche Prognose ist möglich, weil ein dynamisches Modell erstellt wird, dass alle wichtigen Parameter in sich vereint, die auch regelmäßig aktualisiert werden.

Während die Formulierung des Modells vergleichsweise einfach ist, stellt die Bereitstellung der notwendigen Daten die größte Herausforderung dar, ist aber machbar, wenn alle zusammen wirken.

Das beste Modell nützt aber nur dann etwas, wenn man es auch simulieren kann. Dazu benutzt das BiG-Team WASSER eine neuartige Software, die als Software das Format einer nachhaltigen empirischen Theorie abbildet, die als Text in Alltagssprache vorliegt, und die jeder Bürger einsehen und verändern kann.

Wie angemerkt, besteht die größte Herausforderung in der Bereitstellung der Daten. Es wird erläutert, welche Partner hier zusammen wirken müssen.

Am Beispiel Wasser-Prognose wird wunderbar deutlich, was auf der einen Seite Alltagswissenschaft leisten kann, wie aber deren Umsetzung gewählte Vertreter quer durch alle politischen Parteien braucht, damit die Konzepte auch real umgesetzt werden können.

Zum Schluss wird ein kurzer Ausblick versucht.

Hinweis

Ab 10.März 24 werden alle Daten, theoretische Modelle und Simulationen über die Seite Modelle (Theorien) kommuniziert. Beginnend mit einem einfachen Modell wird dieses schrittweise ausgebaut. Parallel läuft die Datenerhebung. Empfehlenswert ist, sich den Bericht zu Modell (Theorie) Nr.1 anzuschauen. Dort wird einleitend auch der Gesamtzusammenhang geschildert. Viel Spaß beim Lesen 🙂

WASSER PHASE II: SITZUNG AM 10.März 2024– ANKÜNDIGUNG, PROGRAMM UND BERICHT

Letzte Änderung: 11.März 2024

Moderator: Gerd Doeben-Henisch

Kontakt: big-wasser@oksimo.org

KONTEXT

Dieser Text ist Teil des Themas BiG WASSER PHASE II

ANKÜNDIGUNG für den 10.März 2024

Der Link auf die Ankündigungsseite findet sich HIER.

Bericht von der Sitzung

Weiteres Vorgehen

FAZIT WASSER-VORSORGE

Aus Sicht einer Gemeinde wie Schöneck (im Duett mit Niederdorfelden) ist es auf den ersten Blick beruhigend, dass die eigenen Brunnen mit ihrer Begrenztheit und Gefährdetheit über das Wasser-Netz der MKK Wasserwerke ausgeglichen werden können. Die Abhängigkeit des Wasser-Netzes der MKK Wasserwerke von externen Lieferanten zu ca. 40% lässt aber aufmerken (dazu die unkontrollierten privaten Brunnen). Da externe Lieferanten ja auch auf dem gleichen Planeten leben, auch in Deutschland, auch in Hessen, und hier bekannt ist, dass der Zustand des globalen Wassersystems seit Jahren erheblichen Änderungen unterliegt, die auch den externen Lieferanten zusetzen, sollte der Fremdbezug mit 40% Anlass sein, sehr kritische zu prüfen, wie es denn mit der Zuverlässigkeit dieses Fremdbezugs bestellt ist. Das Beispiel OVAG ist real.

Bürger im Gespräch (BiG) Themengruppe WASSER

Wir werden weiterhin versuchen, im Gespräch mit allen Beteiligten — auch mit unseren gewählten Vertretern in den Parlamenten — die künftige Verfügbarkeit von genügend Wasser zu klären und wir werden dazu moderne Werkzeuge benutzen wie Alltagswissenschaft und entsprechende Simulationswerkzeuge.

BiG-WALD : Exkursion und Gesprächsrunde mit Frühstück am So 10.März 2024. In Kooperation mit dem Vogelschutzverein Schöneck

KONTEXT

Dieser Text ist Teil der der Themenliste der BiG-Themengruppe WALD.

Ankündigung So 10.März 24

6:30h Vogelstimmenwanderung (Start Hütte Vogelschutzverein)

8 – 10h Frühstück mit Gespräch (Hütte Vogelschutzverein)

Was klopft denn da?- Faszinierende Einblicke in die Welt der Specht und deren Bedeutung für das Ökosystem Wald.


Am kommenden Sonntag, den 10.3.24 findet um 6.30 Uhr eine Vogelstimmenwanderung statt mit besonderem Fokus auf die Spechte. Im Anschluss gibt es ab 8.00 Uhr Frühstück im Vereinshaus des Vogelschutzvereins Schöneck von wo auch die Exkursion startet.
Für Nicht-Mitglieder des VSV wird um eine Gebühr von 5 Euro gebeten. Voranmeldung bei big-wald@oksimo.org oder info@vsv-schoeneck.de .

Lageplan Hütte Vogelschutzverein Schöneck

BiG und BÜRGERMEISTERWAHL. Ein BiG-Rundbrief, 27.Febr 2024

Autor: BiG-Moderator

Kontakt: big@oksimo.org, Betreff ‚RUNDBRIEF‘

KONTEXT

Dieser Text gehört zum Thema BiG-RUNDBRIEFE

BiG und BÜRGERMEISTERWAHL

Die Initiative ‚Bürger im Gespräch (BiG)‘ versteht sich als eine Parteien und Wählergruppen übergreifende Initiative von Bürgern, die sich mit solchen Problemen vertraut machen will, die alle Bürger in einer Gemeinde betreffen. Jeder Bürger kann mitmachen. Wir sehen uns voll auf der Basis des Grundgesetzes [1] und verstehen die gewählten Bürger:innen als jene, die die Anliegen der Bürger für das Wohl der Gemeinde durch die notwendigen Entscheidungsprozesse gestalten. Jene Mitbürger, die sich für einen solchen aktiven Einsatz in den demokratisch gesetzten Gremien der kommunalen Selbstverwaltung [2,3] bereit gefunden haben, gilt unsere Hochachtung und unsere Unterstützung, soweit sie sachlich gerechtfertigt erscheint.

Wir wissen alle, dass es alles andere als selbstverständlich ist, dass sich Mitbürger:innen für die Arbeit in den gemeindlichen Gremien bereit finden. ‚Die da oben‘ gibt es nicht: es sind wir selbst, die sich für das Wohl der Gemeinde einsetzen — oder eben nicht; es sind unsere Mitbürger:innen, die dies Wochen, Monate, Jahrelang tun. Sie verdienen unseren höchsten Respekt und Unterstützung!

Von daher freuen wir uns als BiG, dass wir eine sehr faire Wahl zum Bürgermeisteramt miterleben durften und bedanken uns bei Carina Wacker, dass Sie bereit ist, wertvolle Jahre ihres Lebens für die Gemeinde, und damit für uns alle, einzusetzen. [4] Natürlich gilt der Dank auch an die beiden anderen Mitbürger Walter Rauch und Wolfgang Seifried, die gleichermaßen monatelang Zeit, Kraft und Energie aufgewendet haben, um uns Bürgern eine faire demokratische Wahl zu ermöglichen.

Für die Zukunft wird es entscheidend sein, dass wir alle gemeinsam die Probleme lösen, die sich für die Gemeinde, für uns alle, stellen. Und, so gut auch unsere gewählten Vertreter:innen sein mögen, keiner von Ihnen kann die anstehenden Probleme alleine lösen. Für die meisten wird es die aktive Beteiligung von allen (!) Bürgern:innen brauchen. Die vielen Vereine und Ehrenamtliche in der Gemeinde zeigen, dass Schöneck ein großes Potential besitzt.

Wir von BiG versuchen unseren Beitrag zu leisten. Ob und wieweit uns dies gelingt, weiß nur die Zukunft. Diese ist für uns alle gleichermaßen weitgehend unbekannt, es sei denn, wir versuchen ein wenig ‚voraus zu schauen‘. Vielleicht gelingt dies, wenn wir alle zusammen wirken. 🙂

In diesem Sinne nochmals Danke für unsere mutigen Bewerber um das Bürgermeisteramt und die besten Wünsche für Carina Wacker, welche die nächsten 6 Jahre für uns alle als Bürgermeisterin da sein möchte.

Mit herzlichen Grüßen,

Gerd Doeben-Henisch

(BiG Moderator)

AKTUELLE BiG-THEMENGRUPPEN

  • WALD : Was braucht der Wald für sich? Was kann der Wald uns als Gemeinde bieten?
  • WASSER : Der Grundwasserspiegel sinkt seit 20 Jahren kontinuierlich. Wie sollten wir uns auf die nächsten Jahre vorbereiten?
  • DIGITALER ZWILLING (GIS, Geoinformationssystem) : Per Gesetz seit 2023 für alle Gemeinden vorgeschrieben. Wie können wir das für die Verwaltung und für die Kommunikation mit den Bürgern besser nutzen? (In Kooperation mit Prof. Seuß von der Frankfurt University of Applierd Sciences)
  • ENERGIE AUTARK : Wie können wir als Bürger/ wie kann die Gemeinde an der Energieerzeugung Geld verdienen statt sie teuer zu bezahlen?
  • (Neu) DEMOGRAPHIE : Wie sieht die Struktur der Einwohner aus? Wie entwickelt sich die Struktur? (Wichtig für alles, was wir planen wollen).

QUELLEN

[1] Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland, Mai 1949, https://www.gesetze-im-internet.de/gg/GG.pdf, Hier besonders: Art 28: (1) Die verfassungsmäßige Ordnung in den Ländern muß den Grundsätzen des republikanischen, demokratischen und sozialen Rechtsstaates im Sinne dieses Grundgesetzes entsprechen. In den Ländern, Kreisen und Gemeinden muß das Volk eine Vertretung haben, die aus allgemeinen, unmittelbaren, freien, gleichen und geheimen Wahlen hervorgegangen ist. Bei Wahlen in Kreisen und Gemeinden sind auch Personen, die die Staatsangehörigkeit eines Mitgliedstaates der Europäischen Gemeinschaft besitzen, nach Maßgabe von Recht der Europäischen Gemeinschaft wahlberechtigt und wählbar. In Gemeinden kann an die Stelle einer gewählten Körperschaft die Gemeindeversammlung treten.
(2) Den Gemeinden muß das Recht gewährleistet sein, alle Angelegenheiten der örtlichen Gemeinschaft im Rahmen der Gesetze in eigener Verantwortung zu regeln. Auch die Gemeindeverbände haben im Rahmen ihres gesetzlichen Aufgabenbereiches nach Maßgabe der Gesetze das Recht der Selbstverwaltung. Die Gewährleistung der Selbstverwaltung umfaßt auch die Grundlagen der finanziellen Eigenverantwortung; zu diesen Grundlagen gehört eine den Gemeinden mit Hebesatzrecht zustehende wirtschaftskraftbezogene Steuerquelle.
(3) Der Bund gewährleistet, daß die verfassungsmäßige Ordnung der Länder den Grundrechten und den Bestimmungen der Absätze 1 und 2 entspricht.

[2] Hessische Gemeindeordnung (HGO), https://www.rv.hessenrecht.hessen.de/bshe/document/jlr-GemOHE2005rahmen/part/R, als PDF: https://www.rv.hessenrecht.hessen.de/jportal/recherche3doc/GemO_HE_2005.pdf?json=%7B%22format%22%3A%22pdf%22%2C%22params%22%3A%7B%22fixedPart%22%3A%22true%22%7D%2C%22docPart%22%3A%22X%22%2C%22docId%22%3A%22jlr-GemOHE2005pG1%22%2C%22portalId%22%3A%22bshe%22%7D&_=%2FGemO_HE_2005.pdf

[3] Hauptsatzung der Gemeinde Schöneck (2021), https://www.schoeneck.de/rathaus-politik/aktuelles/amtliche-bekanntmachungen/2021/hauptsatzung-der-gemeinde-schoeneck/

[4] Wahlergebnis vom 25.2.2024: https://votemanager-da.ekom21cdn.de/2024-02-25/06435026/praesentation/ergebnis.html?wahl_id=652&stimmentyp=0&id=ebene_-277_id_314

[5,a] Bundesrepublik, Gesetzt über die politischen Parteien (Parteiengesetz, 1967), https://www.gesetze-im-internet.de/partg/index.html

Aus §1: „(2) Die Parteien wirken an der Bildung des politischen Willens des Volkes auf allen Gebieten des öffentlichen Lebens mit, indem sie insbesondere auf die Gestaltung der öffentlichen Meinung Einfluß nehmen, die politische Bildung anregen und vertiefen, die aktive Teilnahme der Bürger am politischen Leben fördern, zur Übernahme öffentlicher Verantwortung befähigte Bürger heranbilden, sich durch Aufstellung von Bewerbern an den Wahlen in Bund, Ländern und Gemeinden beteiligen, auf die politische Entwicklung in Parlament und Regierung Einfluß nehmen, die von ihnen erarbeiteten politischen Ziele in den Prozeß der staatlichen Willensbildung einführen und für eine ständige lebendige Verbindung zwischen dem Volk und den Staatsorganen sorgen.

[5,b] Parteiengesetz, wkp-de: https://de.wikipedia.org/wiki/Parteiengesetz_(Deutschland)

[5,c] Wählergruppe, wkp-de: https://de.wikipedia.org/wiki/W%C3%A4hlergruppe

BiG-RUNDBRIEF: Stromrebellen von Schönau – Live beim BiG-Vortrag 18.2.24, 16h im Alten Schloss

Autor: BiG-Moderator

Kontakt: big@oksimo.org, Betreff ‚RUNDBRIEF‘

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Dieser Text gehört zum Thema BiG-RUNDBRIEFE

Stromrebellen von Schönau – Live beim BiG-Vortrag 18.2.24, 16h im Alten Schloss

Liebe Alle,

beim gestrigen BiG-Workshop Tag hatten wir eine mehrfache Ur-Aufführung: wir hatten erstmalig eine externe Referentin, und es war die erste größere Aktion der noch jungen BiG-Themengruppe ENERGIE AUTARK.

Und dann die ganze Story: Bei der letzten Sitzung am 28.Jan 24 formuliert das Team erstmalig das Ziel, Fakten und Beispiele zur Energie Autarkie zu sammeln. Kurz darauf wird bei Recherchen die Energiegenossenschaft EWS in Schönau entdeckt (‚Die Stromrebellen‘). Ein spontaner Kontakt führt zur Zusage von Frau Dr. Eva Stegen zu einem Vortrag bei uns in Schöneck am 18.2.24 um 16h. Um 15:50 am 18.2. steht sie dann im Vortragssaal vom Alten Schloss!

ENERGIE UND EMOTION

Wer — wie Ich — nun erwartet hatte, mit vielen technischen Informationen versorgt zu werden, wie man Energie autark erzeugen kann, der wurde frontal überrascht. Frau Dr. Stegen erzählte im ersten Teil des Vortrags im Wesentlichen die ‚Geschichte der Stromrebellen‘ , wie es zur heutigen Genossenschaft von Bürgern für eine eigene Stromversorgung mit 100% Ökostrom gekommen ist. Durch ihre Darstellung wurde direkt greifbar, dass es nicht nur rationale Überlegungen sind, wie man besser, billiger, qualitätvoller … zu einer anderen Stromversorgung kommt, sondern dass es auch viele starke Emotionen braucht, welche Bürger zusammenführt zu einem gemeinsamen Handeln. Von der Einsicht, dass eine aktuelle Stromversorgung unbefriedigend ist, zur Tat, dass man dies alles ändert, liegt schon ein richtiger Weg, mit sehr viel Engagement, was die Geschichte der Stromrebellen beeindruckend illustriert.

Auch wenn jeder Ort anders ist, eine andere Geschichte hat, andere konkrete Verhältnisse bestehen, so lautet die Kernbotschaft dieser Veranstaltung doch: wenn Bürger gemeinsam etwas wollen, dann können sie auch etwas bewegen.

NÄCHSTE SCHRITTE

Natürlich müssen die vielen starken Impulse dieser Veranstaltung erst mal ‚verdaut‘ werden. Aber, der starke Zuspruch von Bürgern an diesem Tag (u.a. waren alle unsere Bürgermeister:innen Kandidaten:innen bei der Veranstaltung; ein starker Impuls für uns alle!) ermutigt dazu, weiter zu machen.

Am nächsten BiG-Workshop Tag am So 10.März 24 werden — soweit es aktuell aussieht — die drei BiG-Themengruppen WALD, WASSER und ENERGIE AUTARK wieder alle auftreten (11h, 13:30h und 16h).

Dann können wir auch gespannt sein, was die BiG-Themengruppe ENERGIE bis dahin erarbeiten konnte. Wer Lust hat, mit dem Team in einen Austausch zu treten, der kann dies über die Email-Adresse der Themengruppe tun: big-energie@oksimo.org

Weitere Informationen über die Arbeit des BiG-Teams ENERGIE kann man unter folgender Adresse finden: https://www.oksimo.org/energetisch-autark.

IN DER ZWISCHENZEIT

kann es für jeden sicher sehr anregend sein, sich die Webseite der Bürgergenossenschaft EWS genauer anzuschauen. Da gibt es sehr viele interessante Informationen, die man woanders so vielleicht nicht findet.

Soviel für heute, Ihr

Gerd Doeben-Henisch
(BiG-Moderator)

BiG-RUNDBRIEF: BiG-Workshop WALD wird auch erst am 10.März 2024 stattfinden — Ein bisschen Hintergrund dazu …BiG-RUNDBRIEF:

Autor: BiG-Moderator

Kontakt: big@oksimo.org, Betreff ‚RUNDBRIEF‘

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Dieser Text gehört zum Thema BiG-RUNDBRIEFE

BiG-Workshop WALD wird auch erst am 10.März 2024 stattfinden — Ein bisschen Hintergrund dazu …

Liebe Alle,

nein, wir haben keine neue Taktik entwickelt, weil jetzt erstmals BiG-Workshops bei einem Termin pausieren.

WASSER

Im Falle der Verschiebung des BiG-Workshops zum Thema WASSER gab es ja einen längeren Hintergrundbericht, warum dies Sinn macht (Siehe Archiv für Rundbriefe: https://www.oksimo.org/2024/02/12/big-rundbrief-kein-workshop-am-18-2-24-sondern-erst-wieder-am-so-10-maerz-24/ )

WALD

Im Fall des BiG-Workshops WALD liegt es schlicht daran, dass die Beteiligten (zur Erinnerung: wir machen dies alles in unserer Freizeit!) schlicht zu wenig Zeit hatten. Dies ändert nichts daran, dass die Aktivitäten der BiG-Themengruppe WALD immer mehr Fahrt aufnehmen.

HINTERGRUND WALD

Die BiG-Themengruppe WALD hat mittlerweile die Ausgangslage soweit klären können, dass wir bis zur nächsten Forsteinrichtung (2026/27) ein umfassendes Programm von Workshops, Exkursionen und weiteren Veranstaltungen mit möglichst vielen Experten organisieren wollen, die das Thema WALD von allen wichtigen Seiten her beleuchten sollen (Veröffentlichung des Plans ca. Ende Februar).  Wald ist nicht einfach Wald: da gibt es viele unterschiedliche Perspektiven, die dann auch wieder untereinander zusammen hängen. Eine sachliche Klärung kann uns allen helfen. Letztlich müssen dann die gewählten Bürger in den entsprechenden Gremien  entscheiden. Aber auch das sind ja natürlich ’nur Menschen‘ 🙂 die von ihrem jeweiligen Wissen — und Interessen — abhängen. Wissen aber fällt nicht einfach aus den Wolken, sondern muss immer wieder neu erarbeitet werden. Vielleicht macht dies sogar Spaß? Warum nicht auch mehr junge Leute einbeziehen, oder haben wir die Jugend schon von vornherein abgeschrieben?

Also, am 10.März 2024 13:30 geht es weiter mit dem Thema Wald.

IM ÜBRIGEN

gibt es ja am 18.2.2024 einen anderen sehr interessanten BiG-Workshop zum Thema ‚Schöneck Energie autark?‘ mit einer bekannten Expertin von außerhalb. Für mehr Infos, siehe hier: https://www.oksimo.org/2024/02/07/big-energie-autark-vortrag-kommunale-energieversorgung-in-eigenregie/

Herzliche Grüße,

Gerd Doeben-Henisch

(BiG-Moderator)

BiG-RUNDBRIEF: Kein Workshop am 18.2.24, sondern erst wieder am So 10.März 24

Autor: BiG-Moderator

Kontakt: big@oksimo.org, Stichwort ‚RUNDBRIEFE‘

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Dieser Text gehört zum Thema BiG-RUNDBRIEFE

Kein Workshop am 18.2.24, sondern erst wieder am So 10.März 24

Veröffentlicht: 12.2.2024

Liebe Alle,

laut BiG-Terminkalender wäre der nächste WASSER-Workshop am kommenden So 18.2. um 11h im Alten Schloss. Dieser wird  verschoben auf den 

So 10.März 24, 11-13h

HINTERGRUND

Nach dem BiG-WASSER-Workshop am So 28.Jan 2024 gab es ein zweites  längeres Gespräch mit den MKK Wasserwerken in Gelnhausen. Dieses Gespräch war sehr offen und konstruktiv. Im Kern zeigte sich, dass unser BiG-WASSER Ansatz mit dem Aufbau einer Simulation, die jedem Bürger und der gesamten Gemeinde die Möglichkeit bietet, jederzeit die Wasser-Verfügbarkeit für die Bürger und die Gemeinde anzeigen zu können (auf Wunsch auch mit Erklärungen), im Grundsatz gut ist und für die Schnittstelle zwischen Wasserwerken und den Bürger eine wertvolle Hilfe sein könnte.

Wie im ‚richtigen Leben‘ ist eine ‚Vision‘ das eine, die ‚Umsetzung‘ aber stößt zunächst aber dann zunächst mal  auf viele konkrete Umstände, die gemeistert sein wollen.

Ein Hauptfaktor unter diesen ‚Umständen‘ ist  die Aktivität des Landes Hessen in Gestalt des ‚Zukunftsplans Wasser‘  (2022)‘ des Hessischen Ministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Hinter diesem Plan steckt ein geballtes Wissen von vielen Experten. Aktuell müssen wir aufgrund der verfügbaren Daten davon ausgehen, dass sich der Trend der letzten 20 Jahre nicht abschwächen, sondern eher verstärken wird. Nach diesem Trend nimmt die generelle Wasserverfügbarkeit stetig ab. Um die daraus sich ergebenden Folgen für unser tägliches Leben rechtzeitig abzufedern und lebbar zu machen, müssen umfassende Vorbereitungen getroffen werden, die im Rahmen der  technischen Ausführung  10, 15 oder mehr Jahre beanspruchen werden.  Dabei muss man wissen, dass schon 2022 in manchen Regionen nicht mehr ausreichend Wasser verfügbar war und dieser Zustand nach aktuellem Wissen voranschreiten wird.

Das Land Hessen hat daher — siehe den Zukunftsplan Wasser — einen umfassenden Maßnahmekatalog beschlossen, der im Kap. 12 (Ab S.91) überblicksartig zusammen gefasst wird. Eine überaus sinnvolle Maßnahme!

Was man in diesem beeindruckenden Dokument aber vergeblich sucht, das sind Maßnahmen, wie die Bürger und ihre gewählten Vertreter in den Gemeindeleitungen bei diesen komplexen, den Alltag verändernden Prozessen, mitgenommen werden. Nahezu alle diese Maßnahmen werden letztlich nicht gelingen, wenn nicht alle Bürger in angemessener Weise in diesen Prozess einbezogen werden.

Aus wissenschaftlicher Sicht kann man  feststellen, dass die Vielzahl dieser Maßnahmen — so kompetent sie im einzelnen sind — auf diese Weise keine wirklich einheitliche Sicht der Gesamtsituation ermöglichen, geschweige denn die Möglichkeit bieten, für die Bürger in einer Kommune rund um die Uhr jene konkreten Informationen erhalten, die Sie brauchen, um zu verstehen und auf dieser Basis sich motivieren und handeln können.

In der BiG-Themengruppe WASSER werden wir bis 10.März 24 unser bisheriges Konzept im Lichte des hessischen Zukunftsplans Wasser durchleuchten und dann wie geplant weiter vorgehen. Unsere Modellbildung und unser Simulationskonzept kann als solches auch ohne die aktuellen empirischen Messwerte entwickelt und getestet werden. 80% — oder mehr —  von dem umfangreichen Zukunftsplan Wasser sind für eine effektive Voraussage nicht  notwendig (woraus nicht folgt, dass dieses Gesamtwissen nicht — aus unterschiedlichen Gründen — dennoch wichtig ist).

Soweit heute von der  BiG-Themengruppe WASSER.

Falls Sie mehr zum Wasserproblem kennen lernen wollen, auch zu den verwendeten wissenschaftlichen Methoden samt einer neuartigen Software, dann kommen sie einfach zu den Workshops und lassen sich anregen. Man muss nicht gleich voll mitarbeiten. Schnuppern ist erlaubt und willkommen.

Herzliche Grüße,

Gerd Doeben-Henisch

(BiG-Moderator)

(Moderator BiG-Themengruppe WASSER)