MIT OKSIMO PROZESSE BESCHREIBEN – Paradigmenwechsel

UNIVERSELLE PROZESSPLANUNG
23.Juni 2021 – 23.Juni2021
URL: oksimo.org
Email: info@oksimo.org

Autor: Gerd Doeben-Henisch (gerd@oksimo.org)

KONTEXT

Dieser Text ist eine Ergänzung zum Roadmap-Überblickstextes des oksimo.org Blogs.

PARADIGMENWECHSEL

Mit Oksimo Prozesse beschreiben

Die meisten (fast alle :-)), die zum ersten Mal mit oksimo konfrontiert werden, denken als erstes an eine Programmiersprache. Damit ist man aber sofort in einer denkerischen Sackgasse.

Einen beliebigen Prozess — mit Anfang, Zielzustand, Zwischenstationen — mit oksimo zu beschreiben ist nichts anderes, als über einen solchen Prozess mit den Mitteln der normalen Sprache (Alltagssprache) nachzudenken.

Man beschreibt mit seiner Alltagssprache eine Ausgangslage, so, wie man sie einem anderen erzählen würde; entsprechend beschreibt man das Ziel, das man erreichen will. Schließlich — und das kann aufwendig werden –muss man die verschiedenen Zwischenschritte beschreiben, Teilziele, jene Situationen, die man durchlaufen muss, um dann am Ende zum Zielzustand zu kommen. Alles mit seiner Alltagssprache.

Dies könnte genau so schon die Beschreibung eines Prozesses mit oksimo sein.

Aber wozu dann noch oksimo, kann man fragen, wenn schon ein normaler Text ausreicht?

Der kleine, aber feine Unterschied zwischen einem normalen Text ohne oksimo und einem normalen Text mit oksimo ist das, was man auf den ersten Blick nicht sehen kann, nur beim informierten Hinschauen.

Im oksimo Paradigma wird unterschieden zwischen einem Text, der einen aktuellen Zustand (Situation, Szene) S beschreibt, und einem Zustand, der einen gewünschten, aber noch nicht realen Zustand (den Zielzustand, das Ziel, eine Vision) V beschreibt. Alle Zustandsbeschreibungen zwischen Start (Anfang) und Ziel sind Zwischenzustände S*: diese sind im Moment des Beschreibens nicht real gegeben, aber werden so verstanden, als ob sie real werden können und damit einen Schritt zum Ziel darstellen.

Alle beschriebenen Zustände zusammen (vom Anfang über Zwischenzustände bis zum Zielzustand) werden im oksimo Paradigma als Drehbuch (’story board‘) bezeichnet. Dabei ist es sehr wohl möglich, dass es in einem oksimo Drehbuch Verzweigungen der Geschichte geben kann, die mit unterschiedlichen Wahrscheinlichkeiten eintreten. Diese Verzweigungen können exklusiv sein (zur gleichen Zeit kann nur eine der Möglichkeiten aktiviert werden) oder nicht-exklusiv: im Prinzip könnten alle Möglichkeiten gleichzeitig auftreten, wenn es die Wahrscheinlichkeit so will.

Wenn man ein Drehbuch hingeschrieben hat (man kann ganz einfach anfangen), dann extrahiert oksimo aus der Beschreibung einer aktuellen Situation und der Beschreibung einer nachfolgenden Situation (es können mehrere Nachfolger sein, siehe ‚Verzweigungen‘ oben) alle Ausdrücke, die im Nachfolger entweder nicht mehr vorkommen oder im Nachfolger neu vorkommen. Aus diesen Daten generiert oksimo die Form einer Veränderungsregel R. Solche Veränderungsregeln werden für jedes Zustandspaar errechnet. Wenn man will, kann man Sie zusätzlich editieren.[1]

Liegen für alle Zustands-Paare eines Drehbuchs solche Veränderungsregeln R vor, dann kann der oksimo Simulator ausgehend von dem Anfangszustand S nur mit den Veränderungs-Regeln R alle anderen nachfolgenden Zustände berechnen und dadurch eine Abfolge (Simulation) aller Zustände erzeugen. Bei gleicher Ausgangslage S und bei gleichen Regeln R können sich Simulationen im Ablauf unterscheiden, falls im Ablauf Verzweigungen möglich sind, die mit unterschiedlichen Wahrscheinlichkeiten auftreten könne.

Mit Hilfe des Zielzustands kann zusätzlich in jeder Runde der Simulation errechnet werden, wie viel Prozent [%] des gewünschten Zielzustands in einer aktuellen Situation schon erreicht sind.

ANMERKUNGEN

[1] In der Basis-Version bis 23.Juli 2021 + x Tage ist die automatische Erstellung der Regeln noch nicht verfügbar. In diesem Fall muss man selbst aus dem Vergleich von zwei Texten manuell eine Veränderungsregel editieren.