(21.Sept 2023 – 21.Sept 2023)

KONTEXT

Dieser Text ist Teil des Themas WASSER BAUSTEINE.

VISION

Im Mai 2023 hatte eine Gruppe von Bürgern aus Schöneck im Rahmen der Initiative ‚Bürger im Gespräch (BiG)‘ damit begonnen, die Situation der Wasserversorgung für Schöneck zu untersuchen. Diffus stand im Raum, dass wir eine Wasserknappheit haben; aber genaue Zahlen gab es nicht. Durch eigene Recherchen und Austausch untereinander gab es nach und nach immer mehr Daten, Texte, behördliche Auskünfte usw. (siehe die Berichte zu Wasser Phase I: https://www.oksimo.org/big-wasser-phase-i/ ) Neben isolierten Fakten stellten sich dann langsam auch grundsätzliche Fragen wie die, „Welche Rolle spielt das Grundwasser für das Trinkwasser?“, „Wo ist das Trinkwasser?“, „Wie bildet sich Trinkwasser?“ und einige mehr.

Es entstand der Eindruck, dass kaum jemand im Ort Genaues wusste, nicht einmal die Mitglieder der Verwaltung (zumindest haben Sie uns nichts erzählt). Und auch die Webseiten der verschiedenen Behörden — einschließlich der Wasserwerke selbst — boten keine wirklich brauchbare, integrierte Information.

Was tun: das Ganze auf sich beruhen lassen oder weiter recherchieren und kommunizieren. Schließlich betrift ein Wassermangel — so er denn wirklich da ist oder bald eintritt — letztlich alle, jeden von uns, ob privat oder gewerblich.

Am Ende von Phase I (Juli 2023) wurde daher der Beschluss gefasst, ab Ende September in einer Phase II (bis Juli 2024) die Fragen weiter voran zu treiben. Zusätzlich entstand der Wunsch, nicht nur Daten zu sammeln, sondern auch all jene Zusammenhänge sichtbar zu machen, die man kennen muss, will man wirklich verstehen, wie Klima, Wetter, Wasserbildung, Wasserverluste und vieles mehr miteinander zusammen hängen.

Diese neuen Wünsche nach ‚mehr Verstehen‘, nach ‚Modellbildungen‘, wie die Experten dies nennen, führte dann zu der Idee, dass wir versuchen, all unser Wissen schrittweise so in einer Modellvorstellung zusammen zu führen, dass sich diese in Form eines Spiels (vorzugsweise als Planspiel, aber kein Muss, es gibt viele Formen) allen interessierten Bürgern nahe bringen lässt. Also: wenn man das Spiel spielt, muss es so sein, dass man dadurch lernen kann, wie alle Faktoren zusammen spielen, auch unser eigenes Verhalten als Wasserverbraucher.

Wir stellen sogar den Anspruch, dass unser Spiel mit einer Simulation gekoppelt sein sollte, die es erlaubt, verschiedene mögliche Verläufe auf Basis der bekannten Daten ‚hoch zu rechnen‘, z.B. wie sieht es in 3 Jahren aus, wenn wir nichts ändern und einfach so weiter leben wie bisher? Oder lässt sich schon jetzt erkennen, dass wir in massive Probleme laufen werden?

HINWEIS: Wer ein Beispiel kennen lernen will, wie man die Realität von Schöneck in ein Spiel bringen kann, das Spaß macht und trotzdem echtes Lernen bietet, der kann sich gerne ein Video anschauen, in dem Studierende der Hochschule für angewandte Wissenschaften Frankfurt (FUAS = Frankfurt University of Applied Sciences) im Sommersemester 2023 am Beispiel des Verkehrs in Schöneck mit Blick auf den CO2-Verbrauch ein Spiel entwickelt haben. Ob man dieses Beispiel irgendwie für die Wasserthematik nutzen kann, ist offen, aber es ist auf jeden Fall ein interessantes Beispiel. Schaue auf der Seite die Ergebnisse der Teams, hier Team 4 ( https://www.oksimo.org/2023/06/29/lehrprojekt-citizen-science-fuer-nachhaltige-entwicklung-ss2023-projektthemen/ )).

Man kann diese Story natürlich noch weiter denken: Wie ist das Zusammenspiel zwischen Wasserbildung und Verbrauch mit der Landwirtschaft und unserer Ernährung? Welche Gewerbetriebe im Ort müssten schließen? Wie viele Menschen würden mehr sterben aufgrund von Hitze und/oder Mangel an Wasser? Was machen wir mit vertrockneten Gärten? Könnte uns unser Wald irgendwie helfen? Könnten/ müssten wir unsere Wassernutzung in den Häusern nicht deutlich ändern? Was ist mit unserer gesamten Kanalisation, wenn sie austrocknet? Und was ist mit Starkregen, die dann dazwischen reinhauen?

Viele Fragen auf einmal.

Statt nur herum zu phantasieren und uns gegenseitig zu blockieren sollten wir die Gelegenheit nutzen, und uns ‚cool informieren‘. Wenn wir unser Verhalten optimieren wollen, dann müssen wir erst mal unser Wissen optimieren, und das kann auch Spaß machen … bei BiG 🙂