Bearbeitungszeit: 23.Okt 2025 – 27. Okt 2025 (zuletzt: 13:57h)
Dieser Text gehört zur Seite Ankündigung & Erweiterter Bericht zu ‚‚Ist KI nun der Feind oder unser Freund?‘, Vortrag Nr.3 aus der Reihe ‚Mensch & KI : Risiko oder Chance?‘
Autor: Gerd Doeben-Henisch
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ERWEITERTER BERICHT ZUM VORTRAG : ‚Ist KI nun der Feind oder unser Freund?‘, Vortrag Nr.3 aus der Reihe ‚Mensch & KI : Risiko oder Chance?‘
Von
Prof. Dr. Gerd Doeben-Henisch
Emeritierter Professor für Informatik (KI, Mensch-Maschine Interaktion), Wissenschaftsphilosoph
Dieser Text geht zurück auf eine öffentliche Veranstaltung am 21.Oktober 2025 im Bürgertreff von 61137 Schöneck-Kilianstädten, 20-22h. Der Autor entwickelte dort, angereichert mit vielen Gesprächsanteilen, ob und wie eine KI generell (nicht nur ein Dialog-Chatbot wie chatGPT) für uns Menschen zum ‚Feind‘ werden kann oder auch zum ‚Freund‘. Erste Grenzen der Leistungsfähigkeit einer KI wurden sichtbar. Daraus ergaben sich wieder interessante Anschlussfragen für eine nächste Veranstaltung (25.Nov 2025).
Das inflationäre Feindschema und der diffuse Freund …
Als Autor beschäftige ich mich seit gut 45 Jahren mit dem Thema ‚Wissen‘ bei Menschen und Maschinen. Der lange Zeitraum gab Gelegenheit, dieses Thema aus der Sicht verschiedener Disziplinen zu betrachten und auch zu untersuchen. Ist die ‚Vielstimmigkeit‘ der unterschiedlichen Disziplinen schon immer eine Herausforderung gewesen, da integrierende wissenschaftliche Modelle schlicht fehlen, begannen mit der Popularität der neuen dialogischen Chatbots ab Herbst 2022 alle Dämme zu brechen. Auf einen Schlag erschienen nahezu auf allen medialen Kanälen und in allen Branchen täglich viele Artikel aus der Feder von nahezu jedem. Dazu gab es weiterhin die vielen Science Fiction Romane, Filme und Comics, die auch ohne wissenschaftlichen Anspruch die Vorstellungswelt von vielen Bürgern erreichen und automatisch prägten, auch wenn dies den meisten nicht unbedingt bewusst war bzw. immer noch nicht bewusst ist.
In einer solchen mit vielen Bildern aufgeladenen Situation werden alle Begriffe zu ‚oszillierenden Vorstellungen‘, deren ‚harter Kern‘ nur noch schwer — wenn überhaupt — zu fassen ist. Die Vision von der irgendwann übermächtigen allwissenden KI hat eine lange Tradition und lebt heute in vielen — teils ‚modernisierten‘ — Varianten weiter, und die KI als ‚Freund‘ hält sich auch durch. Die Vision des Freundes erscheint hier als der emotionale Gegenpol, der eine Art ‚Gleichgewicht‘ erzeugt, um die Bilder einer ‚übermächtigen KI‘ ein wenig abzuschwächen.
Kann man in einer solchen vielstimmigen Situation dann also nichts mehr sagen, weil alles im ‚Rauschen des Vielen‘ untergeht?
Eine gewisse Chance des Nachdenkens über ‚Mensch & KI‘ besteht darin, sich auf jene Strukturen zu besinnen, die uns allen gemeinsam sind: die konkreten Situationen des Alltags, in die wir mit unserem Körper eingebunden sind, und wo sich auch alle anderen unausweichlich befinden. Selbst wenn sich jemand unter’KI‘ zunächst nichts vorstellen kann, wenn es eine KI gibt, die im Kontext des Alltags ‚Wirkungen erzielt‘, dann hat man gemeinsame überprüfbare Anhaltspunkte, über die wir reden können.
Im Fall von uns selbst, von uns Menschen, ist es ja nicht anders: Niemand kann ‚in den anderen‘ hineinschauen. Wir sind immer darauf angewiesen, wie wir uns wechselseitig wahrnehmen und erleben können. Und die ‚Vorstellungen der Menschen über sich selbst‘ waren viele Jahrtausende sehr ‚fantasievoll‘ und — wie wir heute teilweise wissen können — einfach falsch. Obwohl die modernen Wissenschaften in den letzten 150 Jahren das Wissen über den Körper des Menschen samt vieler intern ablaufenden Prozesse geradezu dramatisch erweitern konnte, sind viele wichtige Fragen nicht einmal ansatzweise gelöst. Das Denken der modernen Wissenschaften in ‚Einzeldisziplinen‘ bildet eine große Hürde für die Entwicklung einer ‚umfassenden systemischen Sicht‘ auf unseren Körper als Ganzes, auf das Zusammenspiel der vielen einzelnen Funktionalitäten mit all den begleitenden ’subjektiven Prozessen‘. Und dies ist ja nur ein kleiner Teil jener Wirklichkeit, in welcher der einzelne Mensch vorkommt.
WAS IST WAS?
Für die Klärung, ob eine KI für einen Menschen so gefährlich werden kann, dass man diese als ‚Feind‘ bezeichnen muss oder, ganz im Gegenteil, als ‚Freund‘, ist es hilfreich, sich vorab einige grundlegende Eigenschaften einer ‚KI‘ klar zu machen.
SOFTWARE
- Im Fall von ‚Künstlicher Intelligenz (KI)‘ ist der ‚Ursprung‘ einer KI in einem ‚Computerprogramm‘, einem Stück ‚Software‘ zu verorten.
- Computerprogramme sind ‚Listen von Befehlen‘, die eine spezielle Maschine – ‚Computer‘ genannt – ‚verstehen‘ und ‚ausführen kann.
- Die Ausführung der Befehle in einem Computer kann zu ‚elektrischen Wirkungen‘ führen, die sich auf vielfältige Weise in ‚nach außen‘ auswirken können: Bildschirme verändern, irgendwelche anderen ‚Prozesse‘ starten, und vieles mehr.
- Entsprechend können auch ‚Einwirkungen von außen‘ – z.B. elektrische Impulse von einer Tastatur oder von einer Maus oder … — als ‚Eingaben für das Computerprogramm‘ funktionieren, die dann von dem ausführenden Computer ‚verarbeitet‘ werden können.
- Betrachtet man die ‚Gesamtheit‘ der ‚Ein- und Ausgaben‘ in der ‚Zeit‘, dann bildet diese ‚Kette von Ereignissen‘ das, was man – analog zum Verhalten von Menschen und Tieren — das ‚beobachtbare Verhalten‘ nennen kann, in diesem Fall das ‚beobachtbare Verhalten eines Computers‘ unter dem Einfluss des Computerprogramms.
- Es ist hilfreich, zwischen dem ‚tatsächlich beobachtbaren‘ und dem ‚theoretisch möglichen‘ Verhalten eines Computers zu unterscheiden. Um das ‚theoretisch mögliche Verhalten‘ definieren zu können, benötigt man eine vollständige Kenntnis der Hardware eines Computers sowie eine vollständige Kenntnis aller Befehle der Software, welche das Computerprogramm bildet.
KÜNSTLICHE INTELLIGENZ
Mit dem Begriff ‚Intelligenz‘, erst recht mit dem Begriff ‚Künstliche Intelligenz (KI)‘, wird es schnell schwierig. Historisch kann man die Verwendung des Wortes ‚KI‘ im Kontext der maschinellen Berechenbarkeit gut zurückverfolgen bis zu den Anfängen kurz vor dem zweiten Weltkrieg (wenn man von einigen ‚historischen Ausreißern‘ mal absieht). Aber jenseits der ‚rechnenden Maschinen‘ gab es seit dem Beginn des 20.Jahrhunderts bei den Psychologen schon eine spannende Entwicklung mit dem Versuche, die ‚Intelligenz von Menschen‘ zu messen. Beide Diskurse verliefen weitgehend unabhängig voneinander!
Bis heute ist die Trennung dieser beiden Diskursräume stark verwirrend und sehr hinderlich: zwar verwendet man den Begriff der ‚Künstlichen Intelligenz‘, wenn man von der ‚Intelligenz von Maschinen‘ spricht, aber für ‚Außenstehende‘ dieses Diskurses wird der Eindruck erweckt, als ob es letztlich in beiden Fällen um ‚Intelligenz‘ geht, und dabei wird – von vielen, unbewusst – unterstellt, dass es jeweils die ‚gleiche Intelligenz‘ ist. Eine solche ‚Gleichheit‘ müsste erst noch aufgezeigt werden. Theoretisch ist bislang nicht einmal klar, wie man solch einen Vergleich zwischen menschlicher oder maschineller Intelligenz überhaupt durchführen könnte. Der ‚gute alte Turing-Test‘ ist dazu auf jeden Fall mehr als ungenügend.[1]
[1] Für einen ersten Überblick: https://de.wikipedia.org/wiki/Turing-Test
–!! Der Text ist noch nicht fertig !!–

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Verzahnunen von Mensch und KI im Alltag (Beispiele)
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Verschärfung der Testbedingungen
- Maximale Herausforderung für Menschen
- Prüfen, wie weit heutige KI diese Aufgaben unterstützen kann
- Falls Lücken bleiben für die KI: Könnte man sie noch verbessern?
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