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WALD: Exkursion 17.September 2023

(Bericht 18.Sept 2023 – 18.Sept 2023)

KONTEXT

Dieser Bericht gehört zum TEAM WALD

Bericht zur Exkursion

(Achtung: dieser Bericht entsteht dynamisch mit Beteiligung mehrer Autoren: Gerd Doeben-Henisch, Yvonne Heil, …)

BILD: Die Organisatorin der Veranstaltung vom Team Wald: Yvonne Heil (rechts) und der eingeladene Experte Dr. Hans-Jörg Wilhelm (links) vor dem Eingang der Vogelschutz Freunde Schöneck

BILD: Teilnehmer der Exkursion unterwegs

BILD: Die drei typischen Schichten eines Waldes: Baumkronen, freier Aufwuchs und Boden

BILD: Typisches Untersuchungsbesteck für Boden und Bodenbewohner

BILD: Vermodernder Ast mit Moos

BILD: Schleimspuren auf der Rinde

BILD: Löcher der beteiligten Insekten

BILD: Glas mit Käfer

BILD: Kleiner Ast mit schwarzen Punkten

BILD: Moderast mit Fruchtkörpern (schwarz) und Myzel (weiß). Zu Myzel und Pilz siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Mycel.

BILD: Halber Bovist, aufgeplatzt

BILD: Zwei Boviste: geschlossen und geöffnet

BILD: Spuren von starker Erosion des Bodens durch Regen. Das Helle ist feinster fruchtbarer Lösboden. Mit dem Abtrag ist dieser Boden für den Wald unwiderbringlich verloren.

BILD: Blätter einer Variante der Eiche: Roteiche

BILD: Blätter eines chinesischen Baumes, der hier eine fremde Art markiert.

BILD: Hier die Rinde des chinesischen Baumes

BILD: Abheben eines Rindenstücks mit Spuren eines ringförmigen Nests

BILD: Ringförmiges Nest größer

WASSER WORKSHOPS IN DER REIHE ‚BÜRGER IM GESPRÄCH‘. HIER: BERICHT zum 2.JULI 2023

(4.Juli 2023 – 20.Juli 2023)

Email: big@oksimo.org

Anmerkung: Die Quellenangaben sind noch nicht nachgeführt; kommt noch

KONTEXT

Der folgende Text ist Teil der Reihe ‚Bürger im Gespräch‘, in der Gemeinde Schöneck. Es ist der Teil 3 von drei geplanten Workshops zum Thema ‚Schöneck und Wasser: Hat Schöneck morgen noch genug Wasser?‘ Hier der Bericht von der letzten Veranstaltung vor der Sommerpause. Aber, siehe auch den Text zum Planspiel mit Quellenangaben, der ständig weiter entwickelt wird.

KURZBERICHT BERICHT

Nachdem mit den Sitzungen zum Thema ‚Wasser‘ am 7.Mai und 4.Juni sich immer mehr Dokumente und Fragen angesammelt und immer mehr unterschiedliche Aspekte ins Gesichtsfeld getreten waren ergab sich im Vorfeld zur Sitzung am 2.Juli die Herausforderung, alle diese unterschiedlichen Daten in eine überschaubare Struktur zu packen, so dass auch jemand, der nicht die ganze Zeit dabei war, diese verstehen könnte. Fragt sich, aber wie? Welche Struktur?

An dieser Stelle war es hilfreich, dass parallel zur BiG-Initiative Gerd Doeben-Henisch zusammen mit Kollegen von der Frankfurt University of Applied Sciences seit Jahren an der Entwicklung eines neuen Lehrformates arbeitet, bei dem die Studierenden lernen, Problemstellungen in Form von ‚Spielen‘ zu übersetzen, die so beschaffen sind, dass jemand, der diese Spiele spielt, durch das spielen eine Problemstellung und mögliche Lösungswege kennen lernen kann.[1]

Es stellte sich daher die Frage, ob man die Vielfalt der Daten zum Wasser-Thema auch in der Form eines Spiels unterbringen könnte. Die Aufgabe lautete dann nicht, bis zum 2.Juli ein fertiges (Plan-)Spiel zu haben, sondern nur eine erste Struktur heraus zu arbeiten, mittels der man dann ein Planspiel im Laufe der nächsten Monate umsetzen könnte.

Anhand der folgenden Themen/ Fragen wurde dann erläutert, wie eine minimale Struktur aussehen könnte, mittels der man — dann natürlich verpackt in einem Spiel — alle Aspekte der Grundwasserentstehung samt Nutzung vermitteln können sollte:

  1. WARUM EIN PLANSPIEL?
    WAS IST EIN PLANSPIEL?
    PLANSPIEL: ‚Der Bürger vor dem Wasserhahn‘
  2. Die Welt HINTER DEM WASSERHAHN. Eine Expedition
  3. Frage: DAS WASSER ‚VERSCHWINDET‘. Warum? Wann kommt es wieder zurück?
  4. Pro Kopf Verbrauch eines Bürgers in Schöneck (Durchschnitt) in Liter/Tag
  5. Einwohner in Schöneck
  6. Wasserverbrauch in Schöneck pro Tag/ Monat/ Jahr
  7. Welche Brunnen gibt es für Schöneck?
  8. Verhältnis von Wasserangebot und -nachfrage
  9. Grundwasserspiegel in Schöneck
    Niederschlagsmengen im Gebiet von Schöneck 2021
  10. Beziehung zwischen Niederschlag – Grundwasser – Brunnen
  11. Welchen Sinn macht die MKK-Wasserampel für Teilbereiche?
  12. Was bleibt zu tun? [2]

BERICHT ANHAND DER AUDIO-AUFZEICHNUNG vom 2.Juli 2023

(Anmerkung: der Audiomitschnitt wird hier nicht ‚Wort für Wort‘ wiedergegeben, sondern in thematischer Zusammenfassung. Ein Wortprotokoll wird aber über die Email-Liste versendet).

WARUM PLANSPIEL ALS METHODE?

Folgende Aspekte im Kontext des Konzepts ‚Planspiel‘ wurden thematisiert:

  1. Das ‚Planspiel‘ ist eine Methode, mit deren Hilfe sich Gruppen von Menschen gemeinsam mit einem Thema beschäftigen können.
  2. Man unterscheidet grob folgende Phasen:
    • Das gemeinsame ERARBEITEN eines Planspiels
    • Das geneinsame SPIELEN eines Planspiels
    • Das gemeinsame DISKUTIEREN/ AUSWERTEN eines Planspiels.
    • Diejenigen, die ein Planspiel ‚erarbeiten‘ und jene, die es ’spielen‘, müssen nicht identisch sein.
  3. Innerhalb eines Planspiels unterscheidet man mindestens zwei Perspektiven:
    • Es wird ein bestimmter Ausschnitt der Welt als WELTMODELL beschrieben. Das Weltmodell gibt vor, was möglich ist und wie sich Aktionen auswirken können.
    • Zusätzlich zum Weltmodell kann man verschiedene ROLLEN festlegen, durch die ‚typische Werte‘ und ‚typische Ziele‘ vorgegeben werden (z.B. Rolle einer ‚Bürgermeisterin‘, Rolle der ‚Gemeindevertretung‘, Rolle eines ‚Gewerbetreibenden‘, Rolle von ‚Schülern‘, …). Je nachdem, welche Rolle jemand im Planspiel einnimmt, kann er ganz unterschiedliche Aspekte des Geschehens erleben.
  4. LERNEFFEKTE können auf unterschiedliche Weise eintreten (stark von der individuellen Situation abhängig):
    • Man lernt ‚inhaltlich‘ etwas über den Weltausschnitt.
    • Man lernt etwas über die ‚Eigenart der verschiedenen Rollen‘.
    • Man lernt etwas über die ‚verschiedenen Emotionen‘, speziell auch bei sich selbst.
    • Man lernt etwas über den Faktor ‚Zeit‘: jeder Prozess benötigt eine ’spezifische Zeit‘.
    • Man lernt etwas über ‚Ressourcen‘: Jeder Prozess verlangt bestimmte Resourcen (Geld, Zeit, Arbeitseinsatz, Materialien, …), ohne die der Prozess nicht stattfinden kann.
    • Das ‚Verstehen‘ eines Prozesses schafft Klarheit, Transparenz und ist darin ein guter Ausgangspunkt, um ‚Vertrauen‘ zu ermöglichen.
    • Das ‚Verstehen‘ eines Prozesses kann auch helfen, eine ‚Motivation‘ aufzubauen, um bestimmte Entwicklungen entweder zu fördern oder zu verhindern.
    • Planspiele kann man benutzen, um entweder (i) die reale Welt besser kennen zu lernen oder (ii) um neue Möglichkeiten für die Zukunft zu erkunden, oder um (iii) Situationen durch zu spielen, die zwar selten eintreten, aber bei denen man wissen sollte, was man dann tut (‚Stress-Tests‘).

BISHERIGE MODELLANNAHMEN

Die bisherigen Annahmen bilden noch kein vollständiges Modell. Es sind erste Eckwerte, und diese sind auch noch nicht vollständig belegt. Dennoch zeichnet sich eine Struktur ab, mit der man weiter arbeiten kann.

  1. Ausgangspunkt ist die Situation der Bürger ‚vor dem Wasserhahn‘ (privat, Gewerbe, Institution, …). Was verbraucht er so in seinem Alltag (individuell, als Gemeinde)?
  2. Es soll dann die Frage geklärt werden, unter welchen Bedingungen es passieren kann, dass das Wasser langsam ‚wegbleibt‘. Welches ‚Verstehensmodell‘ gibt es zur Beantwortung dieser Frage?
  3. Ein minimales Verstehensmodell arbeitet mit folgender kausalen Kette: Wasser kommt aus dem ‚Leitungssystem‘. Die Leitungen bekommen das Wasser aus einem ‚Brunnen‘. Brunnen werden (überwiegend) gespeist vom ‚Grundwasser‘. Grundwasser bildet sich aus ‚Sickerwasser‘. Sickerwasser ist jener Teil des ‚Niederschlags‘, der nicht ‚verdunstet‘, nicht ‚oberirdisch abfließt‘, und nicht durch ‚Wurzeln von Pflanzen‘ aufgenommen wird. Zudem ist es wichtig zu berücksichtigen, dass zwischen dem Zeitpunkt des Niederschlags ‚Zeit‘ vergehen kann. Für den MKK wird ein Mittelwert von einem Jahr angegeben. Je nach ‚geologischer Beschaffenheit des Bodens‘ kann es aber auch viele Jahre dauern. Dieses einfache Modell ist soweit zu ‚konkretisieren‘, dass man damit ’spielen‘ kann.
  4. Es wird eine Aufgabe darin bestehen, Daten zu den verschiedensten ‚Wasser-Verbrauchs-Profilen‘ der Bürger zu gewinnen. Zum Spiel könnte es auch gehören, dass jeder einzelne/ jede Gruppe im Spiel den eigenen Verbrauch klärt. Dazu ist es wichtig, die ‚Anzahl der Verbraucher‘ zu erfassen. Im einfachsten Fall (natürlich sehr grob) die Zahl der Einwohner von Schöneck. Laut Hess. statistischem Landesamt hat Schöneck zum 31.Dez. 2022 ‚11.986‘ Einwohner. Laut Meldestelle Schöneck sind es aber ‚12.600‘ Einwohner. Die ‚genauen Zahlen‘ sollten überprüft werden; dabei sollte das ausmaß der ‚Mess-Ungenauigkeit‘ berücksichtigt werden. Beispielrechnung: Angenommen Schöneck hat 11.986 Einwohner mit einem durchschnittlichen Verbrauch von 123,4 Litern pro Tag und Bürger würde sich folgender Gesamtverbrauch pro Jahr in m³ ergeben:
Schöneck gesamt Liter pro TagMonatJahr
1.479.072,4044.372.172,00532.466.064,00
Kubikmeter [m³]Kubikmeter [m³]Kubikmeter [m³]
1.479,0744.372,17532.466,06
  1. Angenommen, das Wasser aus dem Wasserhahn kommt ausschließlich aus Brunnen, dann stellt sich die Frage, wie viele Brunnen Schöneck zur Verfügung hat bzw. wie viel zusätzliches Wasser es gibt. Seit dem Jahr 2021 gibt es für Schöneck drei Brunnen (‚Oberdorfelden‘, ‚Wolfsbrunnen‘ und ‚Hellerbron Brunnen‘) mit einer zusätzlichen Menge Wasser von ‚außen‘. Die genauen Werte sind noch weiter zu klären. In offiziellen Dokumenten finden sich folgende Zahlen:
OberdorfeldenWolfsbrunnenHellerbornGesamt
470.000,00130.000,0088.000,00688.000,00
m³ / Jahrm³ / Jahrm³ / Jahrm³ / Jahr
  1. Wenn diese Zahlen stimmen würden, dann gäbe es auf den ersten Blick scheinbar genug Trinkwasser. Aber es gibt eine Reihe von Faktoren, die das Gesamtbild verändern könnten:
EINWOHNER GeplantPro-Kopf-Verbrauch Liter/ TagSchöneck gesamt Liter pro TagMonatJahr
14.000,00123,401.727.600,0051.828.000,00621.936.000,00
Kubikmeter [m³]Kubikmeter [m³]Kubikmeter [m³]
1.727,6051.828,00621.936,00
  1. Da weiter Baugebiete geplant sind mit einer geschätzten Erweiterung der Bevölkerung um ca. 2000 neue Einwohner, dann würde sich der Gesamtverbrauch auf ca. 620.000 m³ pro Jahr erhöhen. Das klingt zwar immer noch nicht beunruhigend, aber folgendes sollte man bedenken (und müsste noch geklärt werden): VERBRAUCH: Zahlen beziehen sich auf Privatpersonen, daneben gibt es andere Verbraucher wie die Landwirtschaft, das Gewerbe, die Industrie, dazu viele private Brunnen. Bei den Kapazitätsangaben muss zudem genauer klären, wie viel max. genehmigt ist und wie viel tatsächlich im Dauerbetrieb entnommen werden darf bzw. kann. BRUNNENZUSTAND: Vom Brunnen Hellerborn heißt es, dass er stark sanierungsbedürftig sei. WASSERQUALITÄT: Grundwasser kann durch verschiedene ‚Einträge‘ verunreinigt werden (nicht wenige Brunnen mussten schon wegen der Nitratbelastung geschlossen werden; auch die Bahn oder Tankstellen können unzulässige Einträge bewirken). FREMDBEZUG: Es gibt noch immer einen Anteil von Trinkwasser ‚von außen‘ (hier von der OVAG). Genauer Betrag ist zu klären. Ferner ist die Frage, wie ’sicher‘ diese Lieferung in der Zukunft ist? Es gab schon eine große Kürzung, weil der Lieferant OVAG zu wenig Wasser hatte. VERSICKERUNG: Es ist bekannt, dass Wasserleitungen eine Versickerungsrate von bis zu 19% haben. Es ist zu klären, inwieweit diese Versickerungsrate von der Kapazität der Brunnen abgezogen werden muss. Bei einer angenommenen Versickerungsrate von 10% wäre die angenommene (idealisierte) Gesamtleistung der drei Brnnnen nur noch bei ca. 620.000 m³ pro Jahr. Das wäre vermutlich dann zu wenig.
GesamtVersickerungGesamt
688.000,0010%619.200,00
m³ / Jahrm³ / Jahr
  1. GROSSE VERBRAUCHER sind in der bisherigen Modellrechnung noch nicht enthalten. Ein Rechenzentrum, das mit Wasser kühlt, könnte — genaue Zahlen bereit stellen — den gegebenen Rahmen vermutlich sprengen.
  2. WETTER RHYTHMUS: Generell für Deutschland, speziell aber auch für den MKK, gilt, dass die Niederschlagsmengen seit den 1970iger Jahren kontinuierlich zurück gehen; dass gleichzeitig die Temperaturen kontinuierlich zunehmen, und dass der gemessene Grundwasserspiegel kontinuierlich fällt. Dazu kommt, dass die Sommer trockener werden (die Verdunstungsrate steigt an und entzieht viel Wasser auch aus den oberen Bodenschichten) und die Starkregenereignisse nehmen zu.
  3. NEUE STRATEGIE: Die bisherigen Daten deuten an, dass in allen Bereichen dringend über neue Strategien nachgedacht werden muss, wie man dem veränderten Wetter-Rhythmus konstruktiv begegnen kann. Abwarten ist keine Option mehr. Schon in den letzten Jahren waren nach einer Befragungen von mehreren tausend Wasserwerken in Deutschland die Wasserkapazitäten in Spitzenzeiten allesamt ‚am Limit‘. Über alles muss neu nachgedacht werden. Viele tolle Beispiele gibt es in anderen Ländern, die schon länger mit der Verringerung von Wasser ‚in den gewohnten Mustern‘ zu kämpfen haben. Fragen, die zu beantworten sind, sind z.B.
    • Wie kann man das Regenwasser besser halten?
    • Wie kann man den Verbrauch von Trinkwasser besser vom ‚Brauchwasser‘ trennen?
    • Wie kann man illegalen oder übermäßigen Verbrauch besser unterbinden?
    • Wie kann man die ‚Rechte am Wasser‘ konstruktiver gestalten?
    • Wie kann man ‚Wasserverluste‘ besser vermeiden?
    • Wie kann man die Grünflächen und den Wald als ‚aktive Partner‘ für ein gemeinsames besseres Klima besser einbinden?
    • Wie können wir Pflanzen und Tiere bei Trockenheit besser versorgen?
    • Wie können wir moderne Technologien besser für das ‚Management von Wasser‘ nutzen?
    • Wie können wir die ‚Zukunftsplanung‘ von Gemeinden ‚wacher‘ für Wasser als ’strategische Aufgabe‘ machen?
    • Wie können wir das Thema ‚Abwasser‘ optimieren?
    • Wie können wir unsere Messungen von Wasser-relaventen Daten verbessern?
    • Warum können wir die Hydrogeologie unseres Bodens — auch im Umfeld — nicht verbessern?
    • Wie können wir unsere Modelle verbessern? Sollten nicht alle Bürger verstehen können, wie das mit dem Wasser funktioniert? (Schon in den Schulen anfangen?)
    • Müssen wir nicht für jeden Ort eine eigene Wasserampel haben, weil die Verhältnisse verschieden sind?
    • Wie ist das Zusammenspiel zwischen Kreis (Trinkwasser) und Kommune (Abwasser)?
    • Da die Main-Kinzig Wasserwerke zu 50% dem Kreis gehören und zu weiteren 50% über die EAM vollständig kommunal sind, könne es eine Aufgabe der Politik sein, ein völlig transparente Wasserpolitik zu machen, auch hinsichtlich der Kosten für den Bürger.

ANMERKUNGEN

[1] Siehe die Webseite zu den Studentenprojekten vom SS2023: https://www.oksimo.org/2023/06/29/lehrprojekt-citizen-science-fuer-nachhaltige-entwicklung-ss2023-projektthemen/

[2] Nach unserer Sitzung am 2.Juli 2023 haben vier große Deutsche Verbände BDEW, DVGW, DWA und VKU im Umfeld des Wasserthemas ein Positionspapier veröffentlicht, in dem sie einen radikalen Paradigmenwechsel fordern, der den beginnenden Wassernotstand als gegebenen annimmt und sowohl strategisch wie auch konkret auf rasches Handeln drängt: siehe FR 11.Juli 2023, S.12.

[2.1] BDEW: Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft, https://www.bdew.de/

[2.2] DVGW: Der Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches e.V, https://www.dvgw.de/

[2.2.1] GEMEINSAME PRESSEINFORMATION. DVGW-Umfrage unter Wasserbetrieben zu Auswirkungen des Klimawandels auf die Trinkwasserversorgung in Deutschland. 19% der deutschen Versorger haben schon Engpässe bei Wasserressourcen erlebt: https://www.dvgw.de/medien/dvgw/verein/aktuelles/presse/2023-06-13-pi-dvgw-bwb-umfrage-klimawandel-trinkwasserversorgung.pdf

[2.2.2] ZUSAMMENFASSUNG: Resilienz und Versorgungssicherheit der öffentlichen Wasserversorgung. Ergebnisse der DVGW Online-Umfrage 2022, https://www.dvgw.de/medien/dvgw/wasser/klimawandel/dvgw-versorgungssicherheit-resilienz-wasserversorgung-umfrage2022.pdf

[2.3] DWA: Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V., https://de.dwa.de/de/

[2.4] VKU: Verband kommunaler Unternehmen e.V., https://www.vku.de/

AUSBLICK

Die aktuelle Vision besteht nach der ersten Serie von BiG-Veranstaltungen darin — zumindest für den Bereich Wasser — ein erstes Planspiel so auszuarbeiten, dass es tatsächlich öffentlich gespielt werden kann. Dazu kann man dann auch Mitglieder der Gemeindevertretung, die Bürgermeisterin, Mitglieder der Verwaltung, Vertreter der Wasserwerke, vielleicht sogar Vertreter des MKK einladen. Presse würde sich in diesem Fall auch nahelegen.

Das Thema ‚Wasser‘ ist schon von sich aus eng mit dem Thema ‚Klima‘ vernetzt, aber auch mit den Themen ‚Landwirtschaft‘ und ‚Gewerbe/ Industrie‘.

Für das Thema ‚Wald‘ gibt es eigene Überlegungen, die bei Zeiten hier auch veröffentlicht werden.

AUS ALLER WELT: Wassernotstand in Centurion und dem Süd-Westen der USA

Weltweit gibt es mittlerweile viele Gebiete, die entweder schon direkt Wassermangel haben oder in absehbarer Zeit davon betroffen sind. Hier zwei — von vielen — Beispiele.

Ein Brief aus Wierdapark, Stadtteil von Centurion [1]

Ein Freund schrieb mir am 4.Juli 2023 folgenden Text (Übersetzt aus dem Englischen, mit der SW deepL): „Guten Morgen Gerd, … Zum Thema Wasser, unser Vorort Wierdapark, ist seit zwei Tagen ohne Wasser. Die Wasserreservoirs sind über das Wochenende leer gelaufen. Als Grund werden Stromausfälle, Zahlungsausfälle und der Klimawandel genannt. Aber wir hatten eine sehr gute Regenzeit mit vollen Dämmen und der letzte Regen fiel letzte Woche. Im vergangenen Monat gab es ein Minimum an Stromausfällen, und am Wochenende gab es keine Stromausfälle. Der Wierdapark ist ein Gebiet, in dem die Bewohner ihre Stromrechnungen pünktlich bezahlen. Das hat alles mit dem schlechten Management der staatlichen Stellen zu tun, denen die Wasserinfrastruktur gehört. Es wurde nicht gewarnt, dass die Reservoirs zur Neige gehen, eine Praxis, die in der Vergangenheit angewandt wurde, um die Wasserversorgung sicherzustellen. Wir haben immer noch kein Wasser, und in den Geschäften gibt es nichts mehr zu essen. Wir holen Wasser von Wassertankwagen auf der Straße, aber sie kommen zu Zeiten, in denen die Leute arbeiten, und sehr unregelmäßig. Letztendlich ist der Klimawandel zu einem einfachen Ausweg für schlechtes Management und inkompetente Leute geworden!“

[1] Wierdapark siehe https://en.wikipedia.org/wiki/Wierdapark

FR, 4.Juli 2023, SS.18f , ‚Die Wanne ist leer‘ und ‚Wir stehen am Abgrund‘.

Anmerkung: In diesem Bericht wird die dramatische Lage geschildert, in der sich der Süd-Westen der USA befindet. Sieben Staaten und 29 indigene Stämme sind davon betroffen, dass die Durchflussmenge des Colorado River konstant um 20% verringert ist; der große Hoover Staudamm mit dem Lake Mead besitzt nur noch 25% seines ursprünglichen Wassers. Geschätzt 40 Mio Menschen hängen von dem Colorado River ab. Während der Wasservorrat sich konstant verringert nimmt der Wasserverbrauch eher zu. Experten warnen vor einem Kollaps der Wasserversorgung. 70% des Gemüses in den USA werden hier angebaut.

PLANSPIEL ‚Schöneck & Wasser‘. Erste Schritte

(29.Juni 2023 — 27.Juli 2023)

Email: big@oksimo.org

(Wird ständig weiter aktualisiert und erweitert)

KONTEXT

Dieser Text ist Teil des Wasser-Workshops Teil 3 vom 2.Juli 2023. Siehe auch den ausführlichen Bericht vom Treffen am 2.Juli 2023 mit vielen zusätzlichen Informationen.

ÜBERBLICK

Nachdem immer mehr Dokumente angesammelt wurden und immer mehr unterschiedliche Aspekte ins Gesichtsfeld traten entstand die Herausforderung, alle diese unterschiedlichen Daten in eine überschaubare Struktur zu packen. Aber wie? Welche Struktur? Folgendes Schema erwies sich dann als hilfreich.

  1. WARUM EIN PLANSPIEL?
    WAS IST EIN PLANSPIEL?
    PLANSPIEL: ‚Der Bürger vor dem Wasserhahn‘
  2. Die Welt HINTER DEM WASSERHAHN. Eine Expedition
  3. Frage: DAS WASSER ‚VERSCHWINDET‘. Warum? Wann kommt es wieder zurück?
  4. Pro Kopf Verbrauch eines Bürgers in Schöneck (Durchschnitt) in Liter/Tag
  5. Einwohner in Schöneck
  6. Wasserverbrauch in Schöneck pro Tag/ Monat/ Jahr
  7. Welche Brunnen gibt es für Schöneck?
  8. Verhältnis von Wasserangebot und -nachfrage
  9. Grundwasserspiegel in Schöneck
    Niederschlagsmengen im Gebiet von Schöneck 2021
  10. Beziehung zwischen Niederschlag – Grundwasser – Brunnen
  11. Welchen Sinn macht die MKK-Wasserampel für Teilbereiche?
  12. Was bleibt zu tun?

WARUM EIN PLANSPIEL?

Wenn verschiedene Bürger sich über einen Sachverhalt gemeinsam verständigen wollen, dann brauchen sie eine ‚Sicht des Sachverhalts‘, den alle mehr oder weniger teilen. Bevor dies nicht der Fall ist, ist kein gemeinsames Vorgehen möglich.

Eine ‚gemeinsame Sicht auf einen Sachverhalt‘ kann man z.B. herstellen, wenn es einen ‚Text‘ gibt, dem ‚alle zustimmen‘. Dazu gibt es oft noch Bildmaterial, Karten, Fotos, Videos oder ‚gemeinsame Vorort-Termine‘, die allesamt helfen können, das ‚gemeinsame Verständnis‘ abzuklären.

In diesem Text soll diese ‚gemeinsame Sicht‘, die in einem ‚Text‘ beschrieben wird, evtl. ergänzt um verschiedene andere Materialien, als ‚Ausgangslage‘ bezeichnet werden, die in einem bestimmten ‚Zeitintervall‘ und in einem bestimmten ‚räumlichen Bereich‘ gültig ist.

Wenn man eine Ausgangslage hat, dann stellt sich aber die zusätzliche Herausforderung, dass die Welt, in der wir leben, sich ’ständig ändert‘. Dies hat zur Folge, dass die Beschreibung einer Ausgangslage für ein bestimmtes Zeitintervall schon nach wenigen Zeiteinheiten ‚falsch (= unzutreffend)‘ sein kann. Wie will man diesen Sachverhalt ‚in den Griff‘ bekommen, sprich: wie kann man die Ausgangslage so beschreiben, dass sie auch nach vielen Zeiteinheiten noch immer stimmt?

Dies kann man dadurch erreichen, dass man ‚zusätzlich zur Ausgangslage‘ alle jene ‚Veränderungen‘ , von denen man weiß, dass sie eintreten können, auch in Sprache fasst. Hier werden solche ‚Beschreibungen von Veränderungen‘ einfach ‚Veränderungsregeln‘ genannt. Anders gewendet, wenn wir einen Text haben, den wir als Ausgangslage akzeptieren, dann können wir eine beliebig große Menge an ‚Veränderungsregeln‘ formulieren, die alle jene Veränderungen beschreiben, von denen wir aufgrund unserer Erfahrung sagen würden, dass sie eintreten können, wenn auch möglicherweise mit unterschiedlichen Häufigkeiten.

Beispiel: wenn wir in einer Ausgangslage eine ‚Verkehrsampel‘ beschreiben, dann könnten wir uns folgende einfache Veränderungsregeln aufschreiben:

  1. Wenn die Ampel ‚Rot‘ anzeigt, dann geht sie nach 10 Sekunden nach ‚Gelb‘ über.
  2. Wenn die Ampel ‚Gelb‘ anzeigt, dann geht sie nach 10 Sekunden nach ‚Grün‘ über.
  3. Wenn die Ampel ‚Grün‘ anzeigt, dann geht sie nach 100 Sekunden nach ‚Rot‘ über.

Wenn die Ausgangslage die Beschreibung enthält {Die Ampel ist ‚Rot‘}, dann würde die Anwendung der Regel 1 die Ampel nach Gelb umschalten {Die Ampel ist ‚Gelb‘}; entsprechend die Regel 2 nach ‚Grün‘ {Die Ampel ist ‚Grün‘}, und die Regel 3 wieder nach ‚Rot‘ {Die Ampel ist ‚Rot‘}.

Eine solche Anwendung von Veränderungsregeln auf eine Ausgangslage nennt man ‚Anwendung von Veränderungsregeln auf eine Situation‘, und dies entspricht traditionell (in der Logik) dem sogenannten ‚ ‚Folgerungsbegriff‘ oder – in einem algorithmischen Kontext — einer ‚Simulation‘. Dies ist aber nichts anderes als das, was in einem ‚Spiel‘ geschieht: es gibt eine ‚Spielsituation‘ und ein Spieler wendet auf diese Spielsituation die ‚Spielregeln‘ an, die erlaubt sind. Dadurch entsteht eine neue Spielsituation.

Wie jeder aufgrund seiner Erfahrung mit ‚Spielen‘ weiß, machen Spiele ‚Prozesse‘ sichtbar, ‚Abfolgen von Situationen‘, die man sich meistens nur schwer oder gar nicht ‚einfach so‘ vorstellen kann.

WAS IST EIN PLANSPIEL?

Hier treffen wir auf das ‚Planspiel‘. Das ‚Planspiel‘ ist ein Spiel, dessen Ausgangslage und dessen Veränderungsregeln ‚möglichst nahe‘ an einer ‚realen Alltagssituation‘ orientiert sind. Wenn also Spieler ein Planspiel spielen, dann werden sie genau mit diesem Ausschnitt aus der Realität konfrontiert.[1] Ein ‚Planspiel‘ setzt also ein ‚Wissen um den Alltag‘ voraus, das durch Angabe einer Ausgangslage und Formulierung von Veränderungsregeln strukturiert ist, dazu eine Art ‚Spielanleitung (= Folgerungsbegriff)‘, wie man die Veränderungsregeln anwenden soll.

Zeigen wir dies einfach an einem Beispiel, hier am Beispiel der Wasserversorgung von Schöneck.

[1] Siehe als Beispiel für ‚Lernspiele zum Alltag‘ die Planspiele, die sechs verschiedene studentischen Gruppen der Frankfurt University of Applied Sciences im Wintersemester 2022/23 im Rahmen des Kurses ‚Citizen Science für Nachhaltige Entwicklung‘ exemplarisch erarbeitet haben: https://www.oksimo.org/2023/06/29/lehrprojekt-citizen-science-fuer-nachhaltige-entwicklung-ss2023-projektthemen/

PLANSPIEL: ‚Der Bürger vor dem Wasserhahn‘

Ausgangspunkt für die bisherigen Recherchen war die Frage, ob Schöneck — angesichts der sich verändernden klimatischen Bedingungen — in der Zukunft noch genügend Trinkwasser haben wird. Obwohl es heute noch unterschiedliche Möglichkeiten gibt, Trinkwasser zu bekommen (eigene Brunnen, Wasserkisten im Handel, …) ist der Standardfall doch der, dass man an die öffentliche Wasserversorgung angeschlossen ist und sein Wasser aus einem Wasserhahn bezieht. Als einzelner, als Familie, als ein ‚Haushalt‘ kann man zwar den individuellen Verbrauch durch sein Verhalten ’steuern‘, aber das, was ‚hinter dem Wasserhahn‘ geschieht, das entzieht sich für gewöhnlich dem Zugriff und es sind wenige bis gar keine Daten verfügbar.

Mit der Einführung von sogenannten ‚Wasserampeln‘ im Trockenjahr 2022 durch Wasserwerke wie die OVAG oder die Main-Kinzig Wasserwerke (siehe [1] – [4]) boten die Wasserwerke die stark vereinfachte Information an, eine ‚verschärfte Versorgungssituation‘ mit Wasser über die Farben ‚Gelb‘ bzw. ‚Rot‘ anzudeuten. Für den Main-Kinzig Kreis (MKK) zeigt die Wasserampel ab 1.Juli 2023 die Farbe ‚Gelb‘. [5]

Die Frage ist dann, was bedeuten nun die Farbanzeigen? Es gibt keine echten Kontrollen, keine Bußgelder, nur ‚Wünsche‘ man möge doch … Konkrete Daten fehlen. In einer demokratischen Gesellschaft, in der jeder ‚verantwortlich handeln‘ sollte aufgrund eines ‚hinreichend guten Wissens‘ erscheint solch ein Appell-Verhalten der Wasserwerke unzureichend.

Wie könnte man dies besser machen?

[1] OVAG, OVAG-Wasserampel, https://www.ovag.de/wasser/wasserampel.html

[2] SWFB Stadtwerke Friedberg,Mai 2021, Das Ampelsystem der OVAG, https://www.stadtwerke-friedberg.de/wasser/wasserampel.html

[3] BUND, 2022, Die Wasserampel der Oberhessischen Versorgungsbetriebe AG (OVAG) muss auf Rot gestellt werden, um das Grundwasser in Vogelsberg und Wetterau zu schonen. Wir rufen zur Demonstration am kommenden Freitag 09.09.2022 ab 14:00 Uhr auf!!, https://www.bund-frankfurt.de/pressemitteilungen/die-wasserampel-der-oberhessischen-versorgungsbetriebe-ag-ovag-muss-auf-rot-gestellt-werden-um-das-grundwasser-in-vogelsberg-und-wetterau-zu-schonen/ (Hinweis aus der Gruppe, FM)

[4] Trockenheit macht Versorgern zu schaffen. Kreiswerke Main-Kinzig führen Wasserampel ein. Mittwoch, 22.06.2022, Zitat: „MAIN-KINZIG-KREIS – Für eine Wetterprognose im Hinblick auf die kommenden Sommermonate ist es noch zu früh. Doch schon jetzt ist für die Kreiswerke Main-Kinzig auf Basis ihrer Analysedaten absehbar, dass es zu trocken ist in der Region. Wie auch in Gesamt-Deutschland. Das bereitet der Wasserversorgungsbranche Kopfzerbrechen. Schon im Mai gab es Spitzenverbräuche, wie sonst im Hochsommer. Die Herausforderungen sind vielfältig.“ URL: https://kinzig.news/17827/kreiswerke-main-kinzig-fuehren-wasserampel-ein

[5] Die Wasserampel der Main-Kinzig Wasserwerke ab Juli 2023: https://www.kreiswerke-main-kinzig.de/privatkunden/trinkwasser/kreiswerke-wasserampel

Die Welt HINTER DEM WASSERHAHN. Eine Expedition

Aus Sicht des Bürgers ‚vor dem Wasserhahn‘ gibt es streng genommen nur folgende Zustände: (i) Es gibt hinreichend viel Wasser; (ii) Es gibt überhaupt kein Wassere mehr; (iii) Es gibt weniger Wasser als man ‚idealerweise‘ hätte, aber ‚deutlich mehr als ’nichts‘.

Betrachten wir für unser Experiment in Form eines Planspiels nur mal die beiden Fälle (i) und (ii): Von (i) nach (ii): Das Wasser ‚verschwindet‘ und den Fall von (ii) nach (i): Das Wasser kommt wieder zurück.

Frage: DAS WASSER ‚VERSCHWINDET‘. Warum? Wann kommt es wieder zurück?

Wenn das Wasser immer weniger fließt, schließlich ganz versiegt, wie ist dies möglich? Dazu bräuchte man eine Erklärung. Wie könnte diese aussehen?

Eine ‚Erklärung‘ stellt einen ‚Zusammenhang‘ her zwischen verschiedenen Größen, so dass man sich ‚vorstellen‘ kann, wie z.B. ‚Niederschläge‘ in einem Monat viele Monate später zu einer ‚Grundwasserbildung‘ führen kann. Das Grundwasser wiederum kann dann von ‚Brunnen‘ in einem bestimmten ‚Umfang‘ abgepumpt und in ein ‚Versorgungsnetzwerk‘ eingespeist werden. Dieses kann dann von einem Haushalt ‚aus dem Wasserhahn (falls es Wasser gibt) entnommen‘ werden.

Zugegeben, dies ist noch eine sehr einfache Erklärung, aber sie berücksichtigt schon alle zentralen Größen, auf die es ankommt. Nach Bedarf kann man diese Erklärung dann nach und nach ‚erweitern‘ bzw. ‚verfeinern‘.

Diese Erklärung greift auf verschiedene Größen zurück {Niederschlag, Grundwasser, Brunnen, Versorgungsnetz, Wasserentnahme} und macht verschiedene Annahmen, wie diese Größen untereinander zusammen hängen {Niederschlag ==> Grundwasser, Grundwasser ==> Brunnen, Brunnen ==> Versorgungsnetz, Versorgungsnetz ==> Wasserentnahme}.

Eine solche Erklärung mit ‚Größen‘ und ‚Beziehungen‘ zwischen den Größen nennt man auch ein ‚Modell‘ (oder auch ‚Theorie‘).

Damit man mit solch einem Modell auch richtig ‚rechnen‘ kann, muss man die verschiedenen Größen mit ‚bezifferbaren Mengen‘ (z.B. ‚Liter‘ oder ‚Kubikmeter‘, …) verbinden und man benötigt eine ‚Uhr‘, die jedem Ereignis einen bestimmten ‚Zeitpunkt‘ zuweist, damit man sehen kann, ob eine bestimmte Größe (z.B. der Niederschlag gemessen in mm pro 6/ 12/ 24 Std) im ‚Laufe der Zeit‘ abnimmt oder zunimmt oder gleich bleibt.[1],[1*],[2] Mit bezifferbaren Größen versehen mit Zeitangaben kann man z.B. eine ‚Wasservorhersage‘ im Fall von Fließgewässern realisieren.[3]

Versuchen wir, unsere ‚Bausteine‘ mal ‚einzusammeln: ‚zum Leben zu erwecken‘, indem wir die Beziehungen wirken lassen.

Pro Kopf Verbrauch eines Bürgers in Schöneck (Durchschnitt) in Liter/Tag

Für den Start nehmen wir mal an, dass der durchschnittliche Wasserverbrauch in Liter/Tag des MMK auch für Schöneck gilt, also 123,4 L/Tag (im Jahr 2019). Und wir nehmen vereinfachend an, dass dieser Verbrauch durch das ganze Jahr ‚gleichmäßig‘ war.[13]

Einwohner in Schöneck

Nach dem statistischen Landesamt von Hessen gilt für Dezember 2022:

VerwaltungsbezirkInsgesamtDeutscheNichtdeutsche
insgesamtmännlichweiblichinsgesamtmännlichweiblichinsgesamtmännlichweiblich
435026 Schöneck11. 9865 8716 11510 3265 0055 3211 660866794

Also 11.986 Einwohner am 31.Dezember 2022 [14].

Wasserverbrauch in Schöneck pro Tag/ Monat/ Jahr

Stark vereinfacht:

EINWOHNER Dez.2022Pro-Kopf-Verbrauch Liter/ TagSchöneck gesamt Liter pro TagMonatJahr
11.986,00123,401.479.072,4044.372.172,00532.466.064,00
Kubikmeter [m3]Kubikmeter [m3]Kubikmeter [m3]
1.479,0744.372,17532.466,06

Die Main-Kinzig Wasserwerke schätzen den kommenden Wasserbedarf von Schöneck für das Jahr 2035 auf 656.232.([17],S.27)

Welche Brunnen gibt es für Schöneck?

In Schöneck gibt es aktuell drei Brunnen: Oberforfelden 470.000 m3/Jahr [15], Wolfsbrunnen 130.000 m3 /Jahr, Hellerborn 88.000 m3 /Jahr [18]. Das ergibt zusammen 688.000 m3 /Jahr. Daraus ergibt sich folgendes Gesamtangebot:

OberdorfeldenWolfsbrunnenHellerbornGesamt
470.000,00130.000,0088.000,00688.000,00
m³ / Jahrm³ / Jahrm³ / Jahrm³ / Jahr

BILD aus HLNUG WRRL Karten https://wrrl.hessen.de. Wasserschutzgebiete mit den drei Brunnen Oberdorfelden, Hellerborn und Wolfsbrunnen. Anmerkung: Diese Karte ist bzgl. der Lage des Wolfsbrunnens irreführend, ja falsch!

Auf der HLNUG-Karte ( https://gruschu.hessen.de/mapapps/resources/apps/gruschu/index.html?lang=de ) wird der Brunnen Oberdorfelden wie folgt angezeigt:

BILD mit Lage des Brunnens Oberdorfelden aus [15], S.48

Der Kartenausschnitt stammt aus der der Karte für 61137 Schöneck in openstreetmap.org

Lage des Brunnens Hellerborn nach HLNUG, https://gruschu.hessen.de/mapapps/resources/apps/gruschu/index.html?lang=de

Anmerkungen: Siehe die Hintergrundinformationen zum Brunnen Hellerborn hier [25]

Brunnen Hellerborn (Foto G.Doeben-Henisch, 27.Juli 2023)

Die Lage des Wolfsbrunnens war zunächst unklar. Die erste Hypothese war, er läge in der Nähe des Hundesportplatzes.

Lage des Brunnens Wolfsbrunnen nach HLNUG, https://gruschu.hessen.de/mapapps/resources/apps/gruschu/index.html?lang=de

Aus den verfügbaren Beschreibungen bislang nicht klar, welcher der drei Orte mit dem ‚Wolfsbrunnen‘ korrelieren (Der Kartenausschnitt stammt aus der Karte für 61137 Schöneck in openstreetmap.org)

Die Fotos, aufgenommen am 18.Juli 2023, vor Ort zeigen, dass nur Bild 2 für einen möglichen aktiven Brunnen in Frage kommt. Bilder 1a/1b zeigen Überreste einer einfachen Anlage in einer leichten Mulde im Wald an der Stelle, wo 1 eingezeichnet ist. Dies scheinen die Reste des stillgelegten ‚Waldbrunnens‘ zu sein. Bild 3 zeigte die stillgelegte Ruine des alten Wasserwerks von Kilianstädten, erbaut 1926. Das neue Gebäude an Position 2 hat die Überschrift ‚Hochbehälter‘ von 1963. Die bauliche Qualität der Anlage spricht aber für eine spätere Erneuerung. Wenn dies der Wolfsbrunnen sein soll, dann wäre die Anlage als Brunnen ab 2021 wieder in Betrieb genommen worden. Aber dies wirft Fragen auf.

Einem Tipp von Angelika Cipa folgend konsultierten wir nochmals die Karten von HLNUG ( https://gruschu.hessen.de/mapapps/resources/apps/gruschu/index.html?lang=de ) und bekamen nun eine eindeutige Antwort:

Diese Lage des Wolfsbrunnens ist bezogen auf die Wasserqualität nicht unkritisch! Siehe dazu die Anmerkungen unter [26].

Einzäunung des Wolfsbrunnens mit Schutzhinweis (Foto G.Doeben-Henisch, 24.Juli 2023)

Die Gesamtanlage des Wolfsbrunnens (Foto 24.Juli 2023, G.Doeben-Henisch)

Zeigt die Struktur der Wasserversorgung von Schöneck VOR dem Januar 2021. Rot eingezeichnet sind die Veränderungen, die seitdem eingetreten sind (nur die, die uns bekannt geworden sind). Unklar ist, wie viel Wasserangebot seitens der OVAG tatsächlich abzuziehen ist.

Verhältnis von Wasserangebot und -nachfrage

Auf den ersten Blick sieht ein Angebot von 688.000 m3 pro Jahr gegenüber einem Verbrauch von 532.466 m3 pro Jahr nicht schlecht aus. Nähere Betrachtungen können aber zeigen, dass diese Zahlen sehr differenziert zu sehen sind.

Auf weitere Details wird an dieser Stelle aber noch nicht eingegangen

Grundwasserspiegel in Schöneck

Bislang konnten wir nur eine Grundwassermessstelle für Schöneck finden, nämlich eine in Kilianstädten (siehe: https://lgd.hessen.de/mapapps/resources/apps/lgd/index.html?lang=de ).

Aus einem Bericht des MKK [20] kann man entnehmen, dass die Grundwasserneubildung seit den 1970iger Jahren schwächelt:

Außerdem folgert der MKK-Bericht, dass Grundwassersysteme ‚träge Systeme‘ sind. Das Zeitintervall vom Niederschlag bzw. vom Nicht-Niederschlag beträgt etwa ein Jahr. (vgl. [20], S.39)

Eine ähnliche Datenlage findet sich im Jahresbericht von HLNUG 2021 ([17],S.64) :

Das ‚Sickerwasser‘ ist jener Anteil am Niederschlag, der letztlich wirklich bis zum Grundwasser vordringt. Die Grafik lässt erkennen, dass die Menge des Sickerwassers im Jahr 2021 deutlich weniger war als in der Referenzperiode 1971 – 2000.

Man muss also davon ausgehen, dass die Menge des verfügbaren Grundwassers generell im Bereich des MKK rückläufig ist. Was dies für die Kommune Schöneck heißt, muss aber durch mehr konkrete Messwerte im Bereich der Grundwasserneubildung von Schöneck ermittelt werden.

Niederschlagsmengen im Gebiet von Schöneck2021

Da sich Grundwasser aus Sickerwasser bildet, das jenen Teil des Niederschlags repräsentiert, der bis zu den tieferen Schichten des Grundwassers vordringt, ist es eine wichtige Information, wie sich die Niederschläge im Bereich Schöneck in den letzten Jahren entwickelt haben und welche Prognose sich hier anbietet.

Diese Daten konnten wir noch nicht finden.

Beziehung zwischen Niederschlag – Grundwasser – Brunnen

Eine grundsätzliche Beschreibung des Zusammenhangs zwischen Niederschlägen und Grundwasser findet sich in [17],S.64f

Welchen Sinn macht die MKK-Wasserampel für Teilbereiche?

Aufgrund der Unterschiede zwischen verschiedenen kommunalen Beschaffenheiten erscheint eine kreisweite Wasserampel als zu grob und daher wenig hilfreich für die Motivation der Bürger.

Was bleibt zu tun?

Eine Frage, die in der Sitzung am 2.Juli 2023 andiskutiert werden sollte.

[1] Niederschlag, Beschreibung von HLNUG: https://www.hlnug.de/themen/wasser/niederschlag , Zitat: „Als Niederschlag definiert man in der Meteorologie Wasser, das in flüssiger oder fester Form aus der Atmosphäre auf die Erde fällt. Niederschlagsdaten finden unter anderem Eingang in Niederschlags-Abfluss-Modelle, Ermittlung von Grundwasserneubildung, Hochwasservohersagen sowie Berechnungen in der Stadthydrologie (Kanalnetzberechnung, Auslegung von Regenrückhaltebecken).“ Hinweis: Diese Seite enthält umfassende Informationen zur Niederschlagssituation in Hessen samt samt Auswirkungen auf die Grundwasserneubildung.

[1*] Hinweis: 1 mm Niederschlag auf 1 m2 Boden entspricht 1 Liter pro Quadratmeter.

[2] Karte und Tabelle zu Niederschlägen pro Tag von HLNUG: https://www.hlnug.de/static/pegel/wiskiweb3/webpublic/#/overview/Niederschlag6?filter=%7B%7D&mode=table&period=P4D

[3] Hochwasservorhersage nach HLNUG: https://www.hlnug.de/themen/wasser/hochwasser/vorhersage

[4] Wasserwirtschaftlicher Monatsbericht nach HLNUG: https://www.hlnug.de/themen/wasser/berichte/monatsberichte , Zitat: „Im Wasserwirtschaftlichen Monatsbericht werden Angaben zur Witterung, zum Grundwasser, zu oberirdischen Gewässern und zu Talsperren in Hessen für den jeweiligen Berichtsmonat gemacht und wird in der Mitte des Folgemonats veröffentlicht.“

[5] Witterungsbericht nach HLNUG: https://klimaportal.hlnug.de/witterungsbericht , Beispiel Mai 2023: „Der Mai 2023 war zu warm. Er gehört nicht zu den 30 wärmsten Perioden seit Aufzeichnungsbeginn. Der landesweite Mittelwert betrug 13,3°C (wärmster Mai: 2018 mit 15,9°C; kältester Mai: 1902 mit 8,4°C). Der Mittelwert der Referenzperiode 1961–1990 lag bei 12,1°C. Jede Säule repräsentiert die Abweichung der mittleren Temperatur eines Mais von dieser Referenzperiode. Daten liegen seit 1881 kontinuierlich vor.
Ist die Säule nach oben gerichtet, war der Monat wärmer als die Referenzperiode, ist die Säule nach unten gerichtet, war der Monat kälter. Die Abstufungen in den farbigen Säulen bezeichnen überdurchschnittlich warme (rötliche Farbtöne) bis überdurchschnittlich kalte Monate (bläuliche Farbtöne) in Bezug auf die Referenzperiode. Sie orientieren sich an der prozentualen Häufigkeit der Temperaturabweichungen während der Referenzperiode. Die Stufen liegen bei 20% (selten), 5% (sehr selten) und 1% (extrem selten). Die schwarze Linie stellt ein gleitendes 11-Jahresmittel dar und ist ein Maß für die mittlere Veränderung der Temperatur über die Zeit.“

[6] Klimatologische Referenzperiode nach dem DWD (Deutschen Wetter-Dienst): https://www.dwd.de/DE/service/lexikon/Functions/glossar.html?lv2=101334&lv3=101456

[6b] Deutscher Wetter-Dienst: https://www.dwd.de/DE/Home/home_node.html

[7] Grundwassermessstellen der Stadt Maintal nach Stadtwebseite: https://www.maintal.de/seite/134067/grundwassermessstellen.html

[8] Nitratmessstellen in Deutschland 2016 – 2021 nach proplanta: https://www.proplanta.de/karten/main-kinzig-kreis-nitratbelastung_grundwasser-einzelkreiskarte17032021_06435.html

[9] Brunnenwasser im MKK vom VSR-Gewässerschutz: https://vsr-gewaesserschutz.de/regionales/hessen/main-kinzig-kreis/brunnen , Zitat: „Die Verschmutzung des oberflächennahen Grundwassers ist im Main-Kinzig-Kreis ein großes Problem. Der VSR-Gewässerschutz stellte bei den Brunnenwasseruntersuchungen in der Region bereits in der Vergangenheit fest, dass häufig Belastungen vorliegen. Teilweise werden die Grenzwerte deutlich überschritten. Umso wichtiger ist es, die Entwicklung dieser Situation weiterhin zu beobachten.“

[10] Grundwasserspiegel im MKK nach VSR-Gewässerschutz: https://vsr-gewaesserschutz.de/regionales/hessen/main-kinzig-kreis/grundwasser , Zitat: „Im Main-Kinzig-Kreis gibt es 38 Grundwassermessstellen mit regelmäßigen Daten seit 1990. Betrachtet man nun die letzten 30 Jahre, so beobachtet man bei 2 Messstellen stark fallende und bei 5 Messstellen leicht fallende Wasserstände. Gleichzeitig stieg der Grundwasserstand in einem Brunnen leicht an. In 3 Brunnen stieg der Wasserstand sogar stark an. Unverändert blieb der Wasserstand hingegen an 27 Messstellen“

[11] Bilanz des bisherigen Jahresniederschlags 2023 vom DWD: https://www.dwd.de/DE/wetter/thema_des_tages/2023/6/29.html;jsessionid=790E5F08B3EE0DB1A401DAE0FB976F0E.live11044 , Datum29.06.2023, Zitat: „Fast die Hälfte des Jahres 2023 ist nun vorüber, also eine gute Zeit, eine Halbjahresbilanz in Bezug auf die bisher gefallenen Niederschläge zu ziehen. Wo kam wie viel Niederschlag vom Himmel und was bedeutet das im Vergleich zum vieljährigen Mittel?“

[12] VSR-Gewässerschutz e.V.: Die Folgen der Dürre auf unsere Gewässer. Unser Land vertrocknet – zu wenig Niederschlag, zu wenig Grundwasser : https://vsr-gewaesserschutz.de/grundwasserschutz/klimawandel-und-wasser/duerre

[13] VSR-Gewässerschutz: Leitungswasser im Main-Kinzig-Kreis, https://vsr-gewaesserschutz.de/regionales/hessen/main-kinzig-kreis/grundwasser, Zitat zum Wasserverbrauch im MKK: „2019 hat im Main-Kinzig-Kreis jede Person durchschnittlich 123,4 Liter Trinkwasser pro Tag verbraucht und lag damit unter dem bundesweiten Durchschnitt von 128 Liter. Viele Haushalte sparen heutzutage im Haushalt Wasser durch Wassersparmaßnahmen in Waschmaschine, Spülmaschine, Toilettenspülung und Armaturen ein. Der VSR-Gewässerschutz möchte Bürgern zeigen wie gerade im Bereich Garten mehr Leitungswasser gespart werden kann. Es ist wichtig, dass jeder weiß wie kostbar das Leitungswasser ist. Der VSR-Gewässerschutz recherchiert woher die Bürger im Main-Kinzig-Kreis ihr Leitungswasser beziehen und welche Wasserqualität es aufweist.“

[14] Einwohner von Schöneck Dez. 2022 nach Wikipedia-de, https://de.wikipedia.org/wiki/Sch%C3%B6neck_(Hessen), Quelle Statistisches Landesamt Hessen: https://statistik.hessen.de/sites/statistik.hessen.de/files/2023-06/ai2_j2022_bevoelkerung_tabelle_2.xlsx

[15a] BGS UMWELT – Brandt Gerdes Sitzmann Umweltplanung GmbH, Kreiswerke Main-Kinzig GmbH, Brunnen Oberdorfelden, Unterlagen zum Wasserrechtsantrag, https://rp-darmstadt.hessen.de/sites/rp-darmstadt.hessen.de/files/2022-10/bericht_schoeneck.pdf, Projekt 5948-20, Juli 2021, Tel (0 61 51) 94 56-0 • Fax (0 61 51) 94 56 80
www.bgsumwelt.de • info@bgsumwelt.de, An der Eschollmühle 28 • D-64297 Darmstadt. Im Bericht heißt es auf S.44: „Der Gesamtabfluss errechnet sich bei einem 2,7 km² großen Einzugsgebiet mit 221.248 m³/a. Die beantragten Wasserrechte in Höhe von 470.000 m³/a überschreiten den Gesamtabfluss um das 2,1 fache (Tab. 14).“ In der Anmerkung 9 ist zu lesen: „Bei dem im HLNUG eingesetzten Modell zur Berechnung der Grundwasserneubildung aus Niederschlag handelt es sich um das Verfahren GWN-BW der Fa. GIT Hydros Consult, welches auch in Bayern, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz für die landesweite Wasserhaushaltsmodellierung eingesetzt wird. Das Modell rechnet in Tagesschritten, als meteorologische Eingangsdaten gehen Tageswerte für Niederschlag, Lufttemperatur, relative Luftfeuchtigkeit, Sonnenscheindauer und Windstärke ein. Die Daten liegen hessenweit im 100 m -Raster vor. Der Mittelwert wurde von BGS UMWELT mit Hilfe eines Geografischen Informationssystems (QGIS) innerhalb der WSG-
Abgrenzung ermittelt.“

[15b] BGS Umwelt, Kreiswerke Main-Kinzig GmbH, Wasserversorgungskonzept. Steckbriefe Gewinnungsanlagen Kilianstädten, Aug. 2021 , Projekt 5867-19. Tel (0 61 51) 94 56-0 • Fax (0 61 51) 94 56 80, www.bgsumwelt.de • info@bgsumwelt.de
An der Eschollmühle 28 • D-64297 Darmstadt (Dokument liegt BiG vor)(Hinweis: Angelika C.)

[15c] Spiegel 43/1989, SS. 81-87, „Geranien verdarben über Nacht“: Oskar Lafontaines Saar-Regierung fordert von Bonn das sofortige Verbot einer heftig umstrittenen Aktion der Bundesbahn: Giftspritz-Züge, die den Bahnkörper entkrauten sollen, gefährden bundesweit das Grundwasser. Doch Verkehrsminister Zimmermann fühlt sich für den Staatsbetrieb nicht verantwortlich. (Hinweis Frank M.)

[15d] Zum Herbizid ‚Bromacil‘ siehe den Eintrag in wkp-de: https://de.wikipedia.org/wiki/Bromacil

[15e] Bericht von der FrAKTION ( Die Stadträt*innen Matthias GottfriedLaura Halding-HoppenheitGuntrun Müller-EnßlinLuigi PantisanoHannes RockenbauchJohanna TiarksStefan Urbat bilden im Gemeinderat Stuttgart die FrAKTION. )zum Herbizid : Bromacil-Verschmutzung und Altlastensanierung auf S-21-Gelände , 10.Juni 2016 (Hinweis Frank M.)

[15f] Gabot.de schreibt: Deutsche Bahn: Glyphosat-Ausstieg ab 2023. Die Deutsche Bahn arbeitet weiter an innovativen Verfahren zur Vegetationskontrolle, 14. März 2023 – 09:06 Uhr (Hinweis Frank M.)

[16] HLNUG: Übersicht zu den Wasserthemen: https://www.hlnug.de/themen/wasser

[17] HLNUG: Gewässerkundlicher Jahresbericht 2021, https://www.hlnug.de/fileadmin/shop/publikationen/wasser/hydrologie/gwjb_21_211109_Web.pdf, Zitat 1: „Grundwasser entsteht überwiegend aus dem Teil des Niederschlags, der in den Untergrund versickert
und dem Grundwasser zufließt. Eine weitere Komponente der Grundwasserneubildung ist die Versickerung von Wasser aus oberirdischen Gewässern. Bei Grundwasserstockwerksbau erfolgt die Grundwasserneubildung in den tieferen Stockwerken nicht
direkt aus dem Niederschlag, sondern durch Leckage aus dem jeweils überlagernden Stockwerk. In Hessen wie auch in weiten Teilen Mitteleuropas wird Grundwasser in der Regel im Winterhalbjahr neu gebildet, wenn wegen ruhender Vegetation und niedriger Temperatur die Verdunstung zurückgeht und ein Teil des Niederschlags dem Grundwasser zusickern kann.“
Zitat 2: „In Hessen wird das Trinkwasser nahezu vollständig aus dem Grundwasser
gewonnen. Neben der Beobachtung der Grundwasserspiegel ist die Kenntnis der regional unterschiedlichen Grundwasserneubildung entscheidend für die Beurteilung des mengenmäßigen Grundwasserzustands.“
Zitat 3: „Die Grundwasserneubildung lässt sich mittels hydrogeologischer Modelle errechnen. In Hessen kommt ein zweistufiges GIS-gestütztes Verfahren zum Einsatz, bei dem ein Bodenwasserhaushaltsmodell mit
einem speziell für Hessen entwickelten Regressionsmodell gekoppelt wurde. Mit diesem Modell errechnet sich für die Referenzperiode 1971–2000 ein
langjähriges Flächenmittel von 101 mm/a, das heißt, pro Quadratmeter Landesfläche werden jährlich im Mittel 101 mm (entspricht 101 Liter) Grundwasser aus dem Niederschlag neu gebildet. Umgerechnet auf die Fläche Hessens werden somit im langjährigen Mittel (1971–2000) jährlich rd.
2,13 Mrd. m³ Grundwasser neu gebildet. Demgegenüber werden jährlich rd. 407 Mio. m³ Grundwasser entnommen. Der Vergleich zeigt, dass hessenweit
jährlich rd. 5-fach mehr Grundwasser neu gebildet als gefördert wird.“
Zitat 4: „Das zuvor genannte Verfahren zur Ermittlung der Grundwasserneubildung aus Niederschlag ist ursprünglich für die Ermittlung langjähriger Mittelwerte der Grundwasserneubildung entwickelt worden. Unter Inkaufnahme gewisser Modellunsicherheiten wird das Verfahren im HLNUG auch für die Ermittlung von jährlichen Grundwasserneubildungsraten eingesetzt.“ Zitat 5: „Das Flächenmittel der Grundwasserneubildung betrug für das Jahr 2021 für Hessen 75 mm und lag mit 26 % deutlich unter dem langjährigen Mittelwert der Referenzperiode 1971–2000. Die unterdurchschnittliche Grundwasserneubildung im Jahr 2021 ist auf die unterdurchschnittlichen Niederschläge in den neubildungsrelevanten Monaten, die hohen Verdunstungsraten und der daraus resultierenden niedrigen
Sickerwasserrate zurückzuführen. Die Sickerwasserrate aus dem Boden ergibt sich aus der Differenz von Niederschlag abzüglich Verdunstung und Ober-
flächenabfluss. Das Sickerwasser bewegt sich der Schwerkraft folgend nach unten zur Grundwasseroberfläche und trägt maßgeblich zur Grundwasserneubildung bei. Ein Teil des Sickerwassers kann auch lateral als Zwischenabfluss abfließen.“

[18] op-online.de, Reserve kann Lieferengpass abfangen: Kreiswerke Main-Kinzig reaktivieren zwei Brunnen in Kilianstädten, https://www.op-online.de/region/main-kinzig-kreis/schoeneck/reserve-kann-lieferengpass-abfangen-90184580.html, Erstellt: 28.01.2021, Aktualisiert: 02.02.2021, 16:58 Uhr Von: Mirjam Fritzsche, Zitat 1: „Um die Lücke in der Trinkwasserversorgung zu schließen, wurden die Reservebrunnen Hellerborn und der Wolfsbrunnen in Kilianstädten reaktiviert. „Sie wurden regelmäßig gewartet und Instand gehalten, deshalb konnten wir sie kurzfristig wieder ans Netz anschließen“, erläutert Wassermeister Burkhard Langer, der hier wöchentlich nach dem Rechten schaut. 88 000 Kubikmeter liefert der Brunnen Hellerborn durchschnittlich im Jahr, weitere 130 000 Kubikmeter kommen aus dem Wolfsbrunnen dazu.“ Zitat 2: „Ein Großteil des Wassers lande in den warmen Monaten aber auch im Garten. Deshalb versuche man, die Menschen für das Thema zu sensibilisieren. „Wer ein neues Haus plant, sollte sich gleich eine Zisterne einbauen lassen“, empfiehlt Schmidt. Auch Regentonnen seien eine gute Möglichkeit, wertvolles Wasser aufzufangen, das man fürs Gießen der Pflanzen nutzen könne.“

[19] MKK Kreistag, 2022, Kreisausschuss zu Wasserrechtsanträgen, https://www.mkk.de/aktuelles/pressemitteilungen_1/pressemitteilung_2188097.html, Zitat: „27.04.2022. – Ein verstärktes Monitoring bei der Wasserförderung, die Begrenzung der Wasserrechte auf maximal 20 Jahre, die fortlaufende Überwachung der Grenzwassergrundstände und die Schonung von Grundwasserressourcen durch die Forcierung der Oberflächenwasseraufbereitung: Das sind nur einige von insgesamt elf Punkten, die der Kreisausschuss des Main-Kinzig-Kreises im Rahmen seiner Stellungnahme zu den Wasserrechtsanträgen des Wasserverbandes Kinzig beschlossen und an das Regierungspräsidium in Darmstadt weitergeleitet hat.“

[20] MKK Umweltbericht 2020, https://www.mkk.de/media/resources/pdf/mkk_de_1/buergerservice_1/lebenslagen_1/natur__umwelt__landwirtschaft_und_tierschutz_1/70_umwelt__naturschutz__laendlicher_raum_1/umweltbericht_1/MKK_Umweltbericht_2020.pdf, Aussagen zum Grundwasser S.39

[21] Autor: hr-iNFO, Veröffentlicht am 13.07.23 um 09:00 Uhr, Die große Trockenheit – Das Grundwasserproblem in Hessen, Quelle: © Hessischer Rundfunk. Text: Die vergangenen Dürre-Ereignisse haben klar gemacht: Unser Wasser ist knapp und kostbar, die Versorgung in der Zukunft ist in Hessen kein Selbstläufer. Seit 2003 ist die Grundwasser-Neubildung in Hessen rückläufig, trotz jüngster kurzfristiger Verbesserungen im Herbst, Winter und Frühjahr. Die Ressource Wasser braucht Steuerung, um auch in kommenden Jahrzehnten noch ausreichend zur Versorgung von Bevölkerung und Unternehmen vorhanden zu sein. Wie könnte das funktionieren? Und: Zwischen den durchschnittlichen Wasserpreisen, die in den Kommunen gezahlt werden, liegen teilweise hunderte Euro Unterschied. Sind die Preise zu hoch oder müssten sie womöglich eher noch steigen? URL: https://www.hr-inforadio.de/podcast/das-thema/die-grosse-trockenheit—das-grundwasserproblem-in-hessen,podcast-episode-121388.html (Hinweis von Frank M.)

[22a] ARD Tagesschau 18.7.23, Trockenheit bedroht Wasser-Wärmepumpen, Die Wärmepumpe ist ein zentrales Element der Energiewende. Doch die zunehmende Trockenheit könnte einen besonderen Typ von Wärmepumpen unbrauchbar machen. Von Lukas Graw und Gabriele Knetsch, br

[22b] Das Erste, Report München, Di, 18.07.2023, 21:45 – 22:15 Uhr (30 min), Anfällige Technik: Dürre lässt spezielle Wärmepumpen ausfallen, URL: https://www.tvtv.de/sendung/19356155/report-muenchen. Inhalt Beitrag 1: Von den drei Typen von Wärmepumpen (mit Grundwasser, mit Erdwärme, mit Luft) stellen immer mehr Wärmepumpen ihre Arbeit ein, weil das Grundwasser abgesunken ist. Von den 300 regionalen Wasserwirtschaftsbehörden sagen 150, dass sie über keine belastbaren Daten verfügen; die anderen sprechen von unvollständigen Daten. Sehr irritierend.

[22c] WiWo, Gero Gröschel, 22.Juli 2023, Immer mehr Wärmepumpen in Deutschland fallen aus: Mehrere Bundesländer betroffen, https://www.msn.com/de-de/finanzen/top-stories/immer-mehr-w%C3%A4rmepumpen-in-deutschland-fallen-aus-mehrere-bundesl%C3%A4nder-betroffen/ar-AA1ecni2?ocid=msedgntp&cvid=d9284d1e834147bab76f7061ef8284fc&ei=109 (Anmerkung: Dieser Bericht fasst im Prinzip den ARD-Bericht mit dem report München zusammen).(Hinweis Ludwig H.)

[23] CORRECTIV Netzwerk: Seite mit wichtigen Themen zum Wassere/ Grundwasser: https://correctiv.org/themen/kampf-um-wasser/

CORRECTIV, 25.Okt. 2022, Diagramm

Dazu ein Zitat: Claudia Pahl-Wostl, Professorin für Geographie an der Universität Osnabrück, kritisiert, dass bisher weder die Länder noch die Bundesregierung eine einheitliche Datenerhebung zur Lage des Grundwassers veröffentlicht und damit transparent gemacht haben: „Die Verwaltung muss sich mit dem Thema befassen, die Daten sammeln und auswerten, verstehen, was und warum es passiert, welche Unsicherheiten es gibt und dann handeln.“

[24] OVAG: Oberhessische Versorgungsbetriebe AG, Hanauer Straße 9–13, 61169 Friedberg, Telefon 06031 6848-0, Telefax 06031 6848-1332, info@ovag.de, www.ovag.de

[25] Informationen zum Brunnen Hellerborn aus zuverlässiger Quelle (siehe Anmerkung 15b) vom August 2021: Es ist bekannt, dass den Kreiswerken (MKK) gemäß Wasserrechtsbescheid vom 13.7.2007 eine bis 31.12.237 befristete Erlaubnis zur Entnahme von 88 .000 m³/a Grundwasser erteilt worden war. Die Jahresfördermengen waren allerdings starken Schwankungen unterworfen. Im Trockenjahr 2003 wurden diese Mengen nahezu ausgeschöpft . Ab Dezember 2006 erfolgte die Wasserversorgung des Ortsteils Kilianstädten dann schwerpunktmäßig über die Fernwasserleitung der OVAG [24] (Übergabeschacht Büdesheim (siehe Bild oben)) . Bei Bedarf kann auch Wasser aus dem Hochbehälter Oberdorfelden in das Ortsnetz von Kilianstädten eingespeist werden. Der Brunnen Hellerborn wurde in dieser Zeit als Reservebrunnen aber betriebsbereit gehalten. Seit Ende 2020 musste die OVAG die Liefermengen an die Kreiswerke Main- Kinzig aber signifikant reduzieren. Das führte dazu, dass der Brunnen Hellerborn zur Sicherstellung der Wasserversorgung von Schöneck wieder in den regulären Betrieb übernommen wurde.“ Zur Reaktivierung des Brunnens Hellerborn heißt es: „Der Brunnen Hellerborn wurde in den Jahren 2007 bis 2019 als Reservebrunnen im Fall von Liefereinschränkungen bzw. – ausfällen durch die OVAG betriebsbereit gehalten. Seit Ende 2020, nachdem die OVAG die Liefermengen für die Kreiswerke Main-Kinzig signifikant reduzieren musste, wurde der Brunnen Hellerborn wieder in den regulären Betrieb mit aufgenommen und ist für die Sicherstellung der Wasserversorgung von Schöneck, sowie im weiteren Verlauf Windecken und Roßdorf, ein unverzichtbarer Baustein. Die Beibehaltung der Wasserrechtsmenge in Höhe von 88.0 00 m³/a ist erforderlich und auch technisch gewinnbar. Allerdings zeigte eine Kamerabefahrung einen erheblichen Sanierungsbedarf an. Dies deutet an, dass Sanierungsmaßnahmen in Angriff genommen werden müssen. … Als Option bietet sich auch an, einen Brunnenneubau zu versuchen. Die Ertüchtigung durch einen Brunnenneubau hätte den Vorteil, das mit einer Abdichtung gegenüber den oberflächennahen Lockergesteinens eine zusätzliche Erhöhung der Wasserqualität erreicht werden könnte. … ferner entspricht die Schutzgebietsausweisung aus dem Jahr 1985 nicht mehr den heutigen Anforderungen an den vorsorgenden Grundwasserschutz. Durch eine Neuausweisung des Schutzgebietes könnten die Ver- und Gebote für die landwirtschaftliche Nutzung neu geregelt und entsprechend für die Wasserschutzgebietsklasse C (Nitratgehalte im Rohwasser größer 25 mg/ l) angepasst werden.“ Dazu aus dem Jahr 2022: „Kilianstädten Brunnen Hellerborn Zustandserfassung 2022, Empfehlungen zur Ertüchtigung: Aufgrund der Einschubverrohrung ist eine Regenerierung nicht erfolgversprechend. Ein Überbohren des alten Brunnens ist mit vielen Unwägbarkeiten verbunden, die zu hohen Kosten führen können. Aus diesem Grund wird empfohlen, einen möglichst kostengünstigen Rückbau mit der zuständigen Behörde abzustimmen und die Ertüchtigung des Brunnenstandortes mit einer Neubohrung anzugehen. … Sofern die Behörde diesem Rückbau zustimmt, sollte eine Erkundungsbohrung in Nachbarschaft zum alten Brunnen auf einem Kreiswerke eigenen Grundstück bis in ca. 70 m Tiefe erfolgen. (…)  Sofern die Behörde wider Erwarten einen … Rückbau des alten Brunnens fordert, käme eine Erkundung und ein Brunnenneubau am alten Brunnenstandort in Betracht, um die Kosten für eine Erkundungsbohrung zu sparen. … In der Summe wird der Kostenaufwand für den Rückbau und die Bohrung demnach auf rd. 200.000 € (netto) geschätzt.“

[26] Informationen zum Wolfsbrunnen aus zuverlässiger Quelle (siehe Anmerkung 15b): „Der Wolfsbrunnen wurde von 2007 bis 2019 als Reservebrunnen für den Fall von Liefereinschränkungen bzw. – ausfällen durch die OVAG [24] betriebsbereit gehalten werden . Seit Ende 2020, nachdem die OVAG … die Liefermengen an die Kreiswerke Main-Kinzig signifikant reduzieren musste, wurde der Wolfsbrunnen zur Sicherstellung der Wasserversorgung von Schöneck wieder in den regulären Betrieb übernommen. Die Beibehaltung der Wasserrechtsmenge in Höhe von 132.000 m³/a ist erforderlich und auch technisch gewinnbar. Aktuell wird das Wasser des Wolfsbrunnens direkt ins Ortsnetz eingespeist. Es gibt Überlegungen, das Rohwasser über eine noch zu bauende Transportleitung zu der in Planung befindlichen neuen Aufbereitungsanlage am Standort des Brunnens Oberdorfelden zu leiten und von dort in den Hochbehälter Oberdorfelden. Damit würde die Wasserqualität vereinheitlicht.“ Außerdem gibt es Hinweise auf verschiedentlich Schadstoff-Probleme, die wir aber noch nicht genauer verifizieren konnten.

[27] Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz ,15.3.2023, Nationale Wasserstrategie, https://www.bmuv.de/fileadmin/Daten_BMU/Download_PDF/Binnengewaesser/nationale_wasserstrategie_2023_bf.pdf

LEHRPROJEKT ‚CITIZEN SCIENCE FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG SS2023‘ – Projektthemen & Ergebnisse

(29.Juni 2023 – 20.Sept. 2023)

–!! Noch nicht fertig !!–

KONTEXT

Dieser Text gehört zum Text LEHRPROJEKT ‚CITIZEN SCIENCE FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG SS2023‘.

DIE PROJEKTTHEMEN

Aufgabenstellung

Vorab zum Lehrprojekt waren mögliche Themen für Schöneck im Kontext der Nachhaltigkeit vom Dozenten-Team ausgewählt worden. Diese wurden möglichst ‚generisch‘ formuliert, um den studentischen Teams einen möglichst großen Spielraum zu bieten, diese Themen dann mit Blick auf die konkreten Verhältnisse in Schöneck und unter Berücksichtigung der verfügbaren Kompetenzen dann selbst zu konkretisieren. Es waren die Themen:

  1. Energie
  2. Finanzen
  3. Landwirtschaft
  4. Verkehr
  5. Wasser
  6. Wald

Ergebnisse

Nach der Orientierungsphase der Teams (mindestens die ersten drei Sitzungen) begannen diese dann sich mehr und mehr zu formieren und zu fokussieren. Das zunächst ‚Befremdliche‘, mit Studierenden aus anderen Fachbereichen zusammen arbeiten zu können (müssen!), erwies sich dann — wie in allen vorausgehenden Semestern — für alle als große Chance und Bereicherung. Es wurden durchweg sehr originelle Konzepte entwickelt, die sich dann in innovativen Spielkonzepten manifestierten. Der durchweg intensive Austausch unter allen Teams (einmal über die gemeinsamen Modulsitzungen online, dann auch durch die online ‚Team-Historie‘ mit allen Protokollen und Videos) führte zu steilen Lernkurven, die in letztlich wenigen Wochen eindrucksvolle Ergebnisse ermöglichten.

TEAM 1 ENERGIE

In der Einleitung zum Spiel vom Team 1 heißt es: „Unsere Spielidee entstand aus dem Gedanken, die Energieversorgung einer Gemeinde auf
Nachhaltigkeit hin zu untersuchen. Mit unserem Spiel Schöneck For Future möchten wir verdeutlichen, wie die Gemeinde Schöneck versucht die Energiewende umzusetzen, damit dem Klimawandel entgegenzutreten und welche Herausforderungen, dadurch auf die
Gemeinde zukommen. Wir greifen, die im Vorwort beschriebene Thematik der Nachhaltigen Entwicklung hinsichtlich Energieversorgung auf. Die Basis des Spiels bildet die Fragestellung: Kann eine Gemeinde energiepolitische Entscheidungen treffen und dabei die eigene Energieversorgung, sowie die zukünftig Klimaneutralität berücksichtigen?“

Die komplette Spielbeschreibung umfasst 55 Seiten.

(Abdruck mit Erlaubnis der Studierenden von Team 1. Alle Rechte liegen bei den Mitgliedern von Team 1).

TEAM 2 FINANZEN

Auf der Basis des Haushaltsplans der Gemeinde Schöneck von 2022 [1] hat das Team unter dem Namen ‚Kommunopoly‘ ein Spiel entwickelt, das den Spielern hilft, das Wechselspiel zwischen verfügbaren Geldern, notwendigen Investitionen und dem Faktor Nachhaltigkeit am eigenen Verhalten erfahren zu können.

(Abdruck mit Erlaubnis der Studierenden von Team 2. Alle Rechte liegen bei den Mitgliedern von Team 2).

[1] Haushaltsplan 2022: https://www.schoeneck.de/rathaus-politik/politik/haushalt-finanzen/dateien/haushaltsplaene/haushaltsplan-2022.pdf?cid=jm3

TEAM 3 LANDWIRTSCHAFT

Angeregt durch eine Expertin für moderne ökologische und nachhaltige Landwirtschaft in der Region hat das Team 3 die gesamten Rahmenparameter analysiert und ein Spiel entwickelt, das unter Berücksichtigung der absehbaren klimatischen Änderungen zeigt, wie Landwirtschaft auch in Zukunft möglich sein könnte. Allein das künstlerisch gestaltete Spielbrett (aus Holz, dreidimensional, realen Objekten) ist ein Hingucker wert.

(Abdruck mit Erlaubnis der Studierenden von Team 3. Alle Rechte liegen bei den Mitgliedern von Team 3).

TEAM 4 VERKEHR

Team 4 hat die gesamt Kommune mit allem, was für den Verkehr relevant ist, nahezu 1:1 auf ihrer Spielfläche abgebildet. Zusätzlich hat es typische Rollen von Bürgern definiert, die sich in ihrem Alltag hin und her bewegen müssen. Aufgrund von realistischen Daten zu Entfernungen, Fahrzeugeigenschaften und CO2-Verbrauch kann so jeder schnell lernen, welche Fortbewegung (auch in Kombination) sich zeitlich, kostenmäßig und bzgl. CO2-Verbrauch auswirkt. Nach wenigen Spielen weiß jeder genug, um sein eigenes Alltagsverhalten besser einschätzen zu können.

(Abdruck mit Erlaubnis der Studierenden von Team 4. Alle Rechte liegen bei den Mitgliedern von Team 4).

TEAM 5 WASSER

Dass die Ressource Wasser weltweit, regional und lokal zunehmend knapp wird — bisweilen richtig dramatisch — wird langsam allen Bürgern bewusst. Das Team 5 ermöglicht durch sein Spiel Einsichten in die Struktur einer kommunalen Wasserversorgung mit den Aspekten ‚Wasserherkunft‘, Wasserinfrastruktur‘, ‚Verbrauch‘, ‚Maßnahmen zur Einsparung‘, und mehr. Gerade diese Tage haben die Kreiswasserwerke für den Main-Kinzig Landkreis die Wasserampel auf ‚Gelb‘ geschaltet, was ernst ist; bislang aber von vielen Bürgern kaum als ‚ernst‘ empfunden wird.

TEAM 6 WALD

Das Team 6 greift in seinem Spiel ‚WALD‘ das Wechselspiel zwischen Baumbestand, Tier und Pflanzenwelt auf. Beim Spielen können die Spieler lernen, welche ‚Ereignisse‘ oder ‚Maßnahmen‘ welche Auswirkungen auf den Wald haben. Aspekte der Nachhaltigkeit sind berücksichtigt.

Kurzvideos

Da einige Teams den Dozenten die Erlaubnis erteilt haben, Teile ihrer Präsentation in Kurzvideos (3-5 Min) zusammen zu fassen, werden wir an dieser Stelle einige der Spiele in Kurzfassungen vorstellen können (geplant ist dies bis spätestens vor dem 24.September 2023; möglicherweise früher).

WASSER WORKSHOPS IN DER REIHE ‚BÜRGER IM GESPRÄCH‘. HIER: 2.JULI 2023

(26.Juni 2023 – 2.Juli 2023)

Email: big@oksimo.org

KONTEXT

Der folgende Text ist Teil der Reihe ‚Bürger im Gespräch‘, in der Gemeinde Schöneck. Es ist der Teil 3 von drei geplanten Workshops zum Thema ‚Schöneck und Wasser: Hat Schöneck morgen noch genug Wasser?‘ Diese Veranstaltung markiert die letzte Veranstaltung vor der Sommerpause.

HINWEIS: Ironman am 2.Juli 23 – Zufahrt über Schleuse

Für die Zufahrt zum Alten Schloss# gibt es von Schöneck aus eine ‚Schleuse‘: https://cdn1.sportngin.com/attachments/document/1e8c-2699976/04_B_desheim_2023__HP_.pdf

Nachfolgend die Lage des Schlosses und die Zufahrt von Schöneck-Kilianstädten:

Nachfolgend die Zufahrt über die ‚Schleuse‘, die der Veranstalter angibt (grüner Doppelpfeil) sowie weitere Möglichkeiten, um die Schleuse zu umgehen: Man fährt über die Kilianstädter Str. ‚von hinten‘ an das Schloss heran. Für Autofahrer gibt es dann 3 Parkplätze zur Auswahl. Mit Fahrrad oder zu Fuß kann man dann über zwei Wege mit zwei Brücken bis zum Schloss kommen.

Es empfiehlt sich, für die Anfahrt etwas mehr Zeit einzuplanen als üblich

Ankündigung: WASSER UND SCHÖNECK am So 2.Juli 2023, 11:00 – 13:00, Brendelsaal (Altes Schloß, Büdesheim)
Teil 3: WASSERWERKSTATT – Ergebnisse bisher – Planspiel für den Herbst – Kooperation mit Klimabeirat.

Die erste Veranstaltungsserie von ‚Bürger im Gespräch (BiG)‘ findet am So 2.Juli ihren Abschluss. Ab September So 24.September 2023 beginnt die ‚Herbstserie‘, die dann in 2024 bis So 30. Juni fortgesetzt werden wird.

Am Sonntag den 2.Juli werden die bisherigen Ergebnisse unter Berücksichtigung vieler neuer Dokumente weiter zusammen gefasst und vorgestellt (siehe dazu die Materialsammlung von der Sitzung am So 4.Juni 2023 ).

Um noch mehr Bürgern die Möglichkeit zu geben, diese Erkenntnisse direkt und ohne große Studien Kennenlernen zu können, planen wir einen ersten Test mit einem Planspiel ‚Schoeneck und Wasser‘ für den Herbst 2023. Wir werden das Planspiel zunächst im Rahmen von BiG testen und dann, wenn es sich bewährt, werden wir es öffentlich für alle Bürger (dazu gehören z.B. auch die Gemeindevertreter, die Bürgermeisterin, …) anbieten.

Ein Planspiel kann man beliebig oft mit allen möglichen Gruppen wiederholen bzw. man kann es nach Bedarf auch leicht erweitern.

Für das erste Planspiel werden wir die Themen ‚Wasser + Klima‘ fokussieren, idealerweise auch noch das Thema ‚Wald‘.

PROGRAMM für So 2.Juli 2023 (Vorläufig)

Folgende Teilthemen sind geplant:

  • Ereignisse, die seit dem letzten Treffen unser Thema betreffen
  • Stand unserer Recherchen (siehe dazu die Materialsammlung von der Sitzung am So 4.Juni 2023 und die Erweiterung durch das Thema Planspiel).
  • Warum Planspiel? Was ist das?
  • Es wird dann anhand unserer Recherche-Daten der Aufbau eines Planspiels beispielhaft vorgestellt: ‚Der Bürger vor dem Wasserhahn‘
  • Weiteres Vorgehen (angedacht)

Hinweis: Im Anschluss an dir Sitzung 11:00 – 13:00h trifft sich das BiG-Team Wald für das weitere Vorgehen zum Thema Wald.

BEISPIEL: ‚Der Bürger vor dem Wasserhahn‘

Entwicklung eines kleinen Planspiels

(Zuletzt: 2.Juli 23)

DIE WIRKLICHKEIT HOLT UNS EIN …

(Zuletzt: 29.Juni 2023)

Seit wenigen Tagen haben die Main-Kinzig Wasserwerke die Wasserampel auf ‚Gelb‘ gesetzt!

BiG TEAM WALD: EXKURSION VOM 18.Juni 2023. Mit Yvonne Heil und Annette Dieckmann

(19.Juni 2023 – 23.Juni 2023)

Email: big@oksimo.org

— !! Noch nicht fertig !! —

KONTEXT

Dieser Text ist Teil des Themas BiG TEAM WALD.

INHALT

(19.Juni 2023)

Der folgende Text mit einer Foto-Strecke (ohne Kommentar) ist ein erster Kurzbericht von Gerd Doeben-Henisch (BiG Moderator). Weitere Texte und Kommentare zu den Fotos folgen von den Expertinnen, die die Exkursion moderiert haben (BiG TEAM WALD Moderatorinnen).

KURZBERICHT von der EXKURSION am 18.Juni 2023

(Letzte Änderung: 19.Juni 2023)

Zwei Expertinnen – Lange Fotostrecke – Der Wald beginnt zu sprechen

Die beiden BiG Themensitzungen im März 23 mit dem Thema ‚WALD‘ waren eine Art Initialzündung, die bewusst machte, wie vielfältig der Wald ist. Zwei Exkursionen mit dem Revierförster für Schöneck im Oktober 2022 und am 17.Juni 2023 brachten zwar erste Erkenntnisse zum Wald aus der Sicht der Holzwirtschaft (Etwa: Wie kann ein mäßig geschützter Wald für die Gemeinde auf Dauer genügend Ertrag und Holz ermöglichen), aber das eigentliche Verstehen der verschiedenen Pflanzen, ihr Zusammenspiel, auch mit den verschiedenen Tieren und Insekten, standen  in der forstwirtschaftlichen Sicht eher nicht im Vordergrund. Anders bei der mehr biologisch orientierte Sichtweise  der BiG Waldexkursion am 18.Juni 23. In Begleitung der beiden  Expertinnen Yvonne Heil (Tierärztin und Naturschützerin)  und Annette Dieckmann (Biologin und Naturschützerin) begannen die Pflanzen, die verschiedenen ‚Gesellschaften von Pflanzen‘, mit den unterschiedlichen Pilzen und diversen Kleinstlebewesen, ein wenig zu uns zu sprechen. Es enthüllte sich auf Schritt und Tritt eine vielfältige, spannende Lebenswelt mit sowohl ‚Konkurrenzen‘ zwischen den Pflanzen wie auch mit ‚Kooperationen‘. Zudem  ermöglicht der sehr gute Boden des Waldes (Büdesheim-Kilianstädten)  eine große Vielfalt an Pflanzen, die eher ungewöhnlich ist.

Aktuell findet sich auf der Seite nur ein Kurzbericht und eine Fotostrecke mit 41 Fotos. Es ist geplant, dass die beiden Expertinnen zur aktuellen Fotostrecke  viele Aspekte sowohl im Detail wie im größeren Zusammenhang noch  erläutert werden

Mit freundlichen Grüßen,

Gerd Doeben-Henisch

(BiG Moderator)

FOTO-STRECKE ZUR EXKURSION

(Letzte Änderung: 19.Juni 2023; am 23.Juni: Fotos von Totholz am Exkursionsweg hinzugefügt)

Die folgenden Fotos wurden während der Exkursion aufgenommen begleitend zu den Erklärungen der beiden Expertinnen Yvonne Heil und Annette Dieckmann. Diese Fotos sind kurz kommentiert und geben einen kleinen Einblick in ökologische Zusammenhänge.

BILD : Vor der Schranke zum Haus der Vogelschützer (1), erste Totholzhaufen, älter mit Moosbewuchs

BILD : Vor der Schranke zum Haus der Vogelschützer (2)

BILD : Vogelschutzheim

BILD : Platz direkt vor dem Haus, links

wir besprechen kurz die Pflanzen in der Krautschicht, die hier nicht repäsentativ für unseren Biotoptyp (Waldmeister-Buchenwald) sind, jedoch interessante Arten bieten, die hier, lokal, als Zeigerpfanzen zu bewerten sind, z. B. Brennnessel, Klette, Ampfer

BILD 1 wunderbare Klette

BILD 2 violett blühend: stinkender Storchschnabel, gelb blühend: echte Nelkenwurz

BILD : Platz vor dem Haus der Vogelschützer, rechter Rand, nährstoffreicher Bereich mit starkem Lichteinfall

BILD 3

BILD 4: Blätter der großen Klette

BILD 5 Brennnessel als Nutzpflanze für bestimmte Schmetterlingsarten

BILD 6 wir kämpfen uns zu unserer zweiten Station durch schulterhohe Brennnesseln und versuchen neben der Buche entlang des Weges auch andere Baumarten zu bestimmen

Die nachfolgenden Bilder zeigen Totholz links und rechts vom Weg bis zur ersten Erklärungsstation

immer den Blick auf Totholz als wichtiges Naturelement im Wald

wir erfassen die Bedeutung des liegenden und auch des stehenden Totholzes für unser Ökosystem, identifizieren Moose, Pilze, xylobionte Käferarten

auch Nadelhölzer, als schnellzersetzende Holzart, haben ihre Bedeutung für intakte Wälder

Springkraut

junge Rotbuchen

BILD 7 zweite Station mit Erläuterungen zu Totholzbestimmungen und Bodenbewohnern

BILD 8 Yvonne gibt einen Einblick in die Rolle von ‚Totholz‘ im Wald.

BILD 9 tolles Bespiel eines frischen Bergahornbesatzes

BILD 10: Bergahorn-Blatt

BILD 11 In diesem Bild sieht man sowohl die beiden Expertinnen Yvonne (rechts neben dem Baum) und Annette (rechts in der Mitte, leicht verdeckt, gerade beim Reden) als auch (Gerd, gerade nach hinten schauend, weil Ludwig von hinten rief ‚Foto‘).

BILD 12 Annette beim Erklären. Sie machte auf die verschiedenen Pflanzen aufmerksam sowie die auf die verschiedenen Insekten und Käfer unter dem Laub.

BILD 13: Aronstab

BILD 14 Veilchen

BILD 15 Blick in einen jungen Baumbestand mit Holunder, Ahorn

BILD 16 Junger Holunder

BILD 17

BILD 18 … der Hund einer Teilnehmerin …

BILD 19

Es folgen weitere Bilder von Totholz bis zum Platz mit der stillgelegten Grillhütte

wir definieren Totholz, versuchen die Gesamtmenge in unserem Wald zu ermessen und befassen uns mit Berechnungsmöglichkeiten

liegendes Totholz als Totholzhaufen

älteres, liegendes Buchentotholz

umgestürzte Buche, teils geschnitten, um Rückegasse freizuhalten

BILD 20 zentraler Buchenstumpf mit interessanter Naturverjüngung

BILD 21 Totholz als Wasserspeicher

BILD 22 wir bestimmen Baumarten

BILD 23 vergraste Lichtung mit zentraler Naturverjüngung auf Totholzbereich, am rechten Bildrand teils geforstet

BILD 24 man sucht Schutz vor Sonne im ehemaligen Grillhüttchen

BILD 25 Yvonne erklärt verschieden Baumarten, die sich auf einem Buchenwurzelteller etabliert haben. Wir können auf 1 Quadratmeter 7 Baumarten bestimmen….

BILD 26 geforstete Kirsche mit Ahorn in Naturverjüngung

BILD 27 Brombeere als Problem für Jungbäume im Bereich Kahlflächen

BILD 28 geforsteter Bereich v.a. Kirsche, deutlich mit Brombeere überwachsen

BILD 29 Gräser und Binsen als Zeigerpflanzen

BILD 30 Lichtung mit deutlicher Vergrasung, vereinzelt Waldrapp

BILD 31 Blick auf Totholzhaufen mit Naturverjüngung, Eiche, Hartriegel, Rotbuche

BILD 32 Pilzbewuchs am liegenden Totholz, verschiedene Arten sichtbar, aufgrund der Trockenheit reduziert, Zunderschwamm, Trameten

BILD 33 liegendes Totholz als wertvoller Nistplatz für Käfer und Wildbienen, hier deutliche Bohrgänge sichtbar mit Holzmehl

BILD 34

BILD 35 Blick in Buchenbestand, durchmischte Altersstruktur

BILD 36 Zunderschwamm am liegenden Totholz

BILD 37 Brombeere als Lichtanzeiger, vermutlich einheimische Brombeere ( als invasiv gilt armenische Brombeere )

BILD 38 liegendes Totholz, Baumstümpfe belassen

BILD 39 sogenanntes Wertholz, Buchenstämme warten auf weitere Nutzung

BILD 40 Zersetzungsprozesse am geschlagenen Buchenholz, wir diskutieren Weiß- und Rotfäule

BILD 41 trotz Trockenheit noch Pilzwachstum erkennbar

— !! Noch nicht fertig !! —

DEMOKRATIE ALS ‚ZWEIGETEILTES EINS‘. Skizze

(Letzte Änderung: 5.Juni 2023, 17:00h)

Kontext

Dieser Text gehört zum Thema ‚Demokratie‘.

DEMOKRATIE ALS ‚ZWEIGETEILTES EINS‘

Zielsetzung

Im Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland ist zwar vereinbart, dass und wie Bürger als politische Vertreter der anderen Bürger auf den unterschiedlichen organisatorischen Ebenen gewählt werden können, aber die Transparenz des Wissens und der notwendigen Präferenzen, die als Grundlage allen Handelns angenommen werden müssen, wird nicht eigens beschrieben oder gar geregelt.

In historischer und systematischer Sicht will sich eine ‚Demokratie‘ von einer ‚Autokratie‘ dadurch abgrenzen, dass in der Demokratie im Prinzip alle Bürger beteiligt werden können. Bei einer Einwohnerzahl von ca. 84 Mio in Deutschland im Jahr 2022 ist eine direkte Beteiligung aller aber praktisch unmöglich. Man muss also einen Weg finden, dass eine kleine aber arbeitsfähige Teilmenge der Bürger das ‚Kerngeschäft‘ von politischer Willensbildung in Form von Leitung von Verwaltungen und Verabschiedung neuer Gesetze wahrnimmt. Wie immer man die Gestaltung dieser ‚politisch bevorzugten Teilmenge‘ von allen anderen vornimmt, man muss dabei berücksichtigen, dass die aktive Teilmenge während der offiziellen ‚Amtszeit‘ nicht ‚losgelöst‘ von allen anderen Bürgern agiert, da ansonsten die Nähe zu einer ‚Autokratie‘ formal bis zu einem gewissen Grad besteht.

Neben dem rein formalen Aspekt einer möglichen Nähe zur ‚Autokratie‘ spielt aber in einer ‚dynamischen komplexen Welt‘ ein anderer Gesichtspunkt eine viel entscheidendere und geradezu fundamentale Rolle: die Meisterung komplexer dynamische gesellschaftlicher Prozesse, dazu oft ausgespannt auf viele Jahre oder gar Jahrzehnte.

Implizite Anforderungen aus dem Ziel

Die Umsetzung des übergreifenden Ziels verlangt — nach heutigem Wissensstand — von einem politischen System mindestens die folgenden Eigenschaften/ Fähigkeiten:

  1. Ein angemessenes Wissen eingebettet in angemessene Erfahrungen, um Komplexität bewältigen zu können.
  2. Eine Kontinuität innerhalb von Entscheidungsräumen, die lang genug sind, um die wichtigen Entwicklungen über längere Zeiträume angemessen managen zu können.
  3. Eine umfassende Transparenz gegenüber allen Bürgern zur Ermöglichung von Vertrauen.
  4. Eine umfassende Vielfalt, um eine zu große Einengung der Perspektiven zu verhindern.
  5. Eine Sicherung von notwendigen Qualitätsstandards, um riskante und das Gemeinwohl gefährdende ‚Schnellschüsse‘ zu verhindern.
  6. Hinreichende Infrastrukturen, um die Punkte (1) – (5) umsetzen zu können.

Notwendige Nachhaltige Wissensstrukturen

Die bloße Verfügbarkeit von vielfältigem Wissen alleine reicht — nach heutigem Wissensstand — aber nicht aus, um einen gemeinsamen Wissensraum zu gestalten, der für alle Bürger (und damit auch für die politisch aktive Kerngruppe) ein transparentes, empirische belastbares und zukunftsfähiges Wissen anbietet. Folgende Anforderungen müssten erfüllt werden:

Wissensform Nachhaltige Theorie

Die vielen einzelnen Fragmente von Wissen können nur dann belastbare Voraussagen für eine nachhaltige Zukunft ermöglichen, wenn die Gesamtheit der Wissensfragmente das ‚Schema einer fiktiven (und dann auch empirischen) nachhaltigen Theorie erfüllen. Die dazu notwendige Struktur ist im nachfolgenden Schaubild angedeutet.

Diejenigen Bürger in einer Gesellschaft, die eine empirisch begründbare nachhaltige Theorie mit möglichen Prognosen formulieren wollen, müssen kenntlich machen, auf welche ‚Ausgangssituation‘ sie sich beziehen wollen, welche ‚Veränderungen‘ sie hinsichtlich der Ausgangssituation für ‚möglich‘ halten, und welche ‚Folgezustände‘ sich dadurch wirksam ergeben können. Um aus der Vielzahl der möglichen Alternativen jene auszuzeichnen, die die Gesellschaft aufgrund ihrer ‚Präferenzen (Werte)‘ ‚bevorzugt‘, müssen diese angewendeten Präferenzen transparent gemacht werden. Generell muss auch für die Art und Weise, wie angenommene Veränderung auf eine gegebene Situation angewendet werden soll, vollständig beschrieben werden (‚Folgerungsbegriff‘), um Transparenz — und damit Vertrauen — zu ermöglichen.

Der Begriff der ‚Theorie‘ ist einer der wichtigsten theoretischen Begriffe einer ‚rationalen Kultur‘ und beschreibt die minimalem Strukturen, die erfüllt werden müssen, um die Vielfalt des Wissens in belastbare Prognosen und damit Planungen für eine nachhaltige Zukunft nutzbar zu machen.

Kommunikations- und Handlungsform ‚Kollektive Intelligenz‘

Das Schema einer nachhaltigen Theorie, das soeben beschrieben wurde, kommt aber erst dann voll zum Tragen, wenn man die Gesamtheit aller Bürger — mit dem politischen Kern als Teilmenge — begreift als eine einzige große Intelligenz, die sich durch umfassende Kommunikation und Interaktion realisiert.

Dies setzt aber einen ‚Wissensraum‘ voraus, zu dem alle Zugang haben, der von allen mitgestaltet wird, und dessen ‚Grundelemente‘ solche nachhaltigen Theorien sind, die sich auf Anforderungen in Simulationen verwandeln können und die auch beliebig miteinander auf Anforderung zu einer größeren Theorie ‚vereinigt‘ werden können.[3]

Im Rahmen einer kollektiven Intelligenz behalten zwar die gewählten Vertreter die besondere Funktion, letztlich die gesetzesrelevanten und für die Verwaltungen maßgeblichen Entscheidungen zu fällen, doch der Weg zu diesen Entscheidung wäre eingebunden in den gemeinsamen Wissensraum der Bevölkerung sowie in die hier stattfindenden Kommunikationsprozesse. Eine Entscheidung ohne eine ausreichende Basis in dem gemeinsamen Wissensraum müsste allerdings als ein ‚Ausnahmevotum‘ immer möglich sein. ‚Innovationen‘ sind ihrer Natur nach zu Beginn immer ‚Minderheitsmeinungen‘. Diese generell auszuschließen würde die Zukunftsfähigkeit einer Gesellschaft erheblich behindern. Auf der anderen Seite würden im neuen Theorie-basierten Wissensraum viele komplexe Prozesse abgebildet werden können, die sich per se einer einfachen Lösung entziehen.

Langfristige Perspektiven

Mit der Einigung auf die Nutzung von Wissen im Format empirisch begründbarer nachhaltiger Theorien, eingelagert in einen für alle zugänglichen Wissensraum, wäre die Behandlung von zeitlich ausgreifenden Prozessen zumindest im Prinzip jederzeit möglich; auch die Untersuchung von ‚Wechselwirkungen‘ zwischen den verschiedenen Faktoren in verschiedenen Prozessen

ANMERKUNGEN

[1] Nach der Pressemitteilung des statistischen Bundesamtes vom 29.Januar 2023 (URL: https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2023/01/PD23_026_124.html ) hatte Deutschland zum Jahresende 2022 mindestens 84,3 Millionen Einwohner.

[2] Die Anzahl der Abgeordneten des 20.Bundestags beträgt ab 26.Oktober 2021 laut Wikipedia ‚736‘.(URL: https://de.wikipedia.org/wiki/20._Deutscher_Bundestag ). Die Zahl der Abgeordneten entspricht damit nur 0,0008% der gesamten Einwohner (wobei allerdings nicht alle ‚Einwohner‘ auch ‚Bürger‘ sind!)

[3] Einen ersten Hinweis darauf, wie solch ein gemeinsamer Wissensraum aussehen könnte, bietet die Wikipedia Enzyklopädie, wenngleich die heutige Wikipedia noch weit davon entfernt ist, nachhaltige Theorien als Bausteine zu besitzen.

WASSER WORKSHOPS IN DER REIHE ‚BÜRGER IM GESPRÄCH‘. Hier: 4.JUNI 2023

(Letzte Änderung: 16.Juni 2023)

–!! Noch nicht fertig !!–

–!! Aktuelle Abschnitte: Beantwortung der Fragen anhand des bisherigen Informationsmaterials !!–

–!! Weiterer Verlauf im Anschluss skizziert !!–

KONTEXT

Der folgende Text ist Teil der Reihe ‚Bürger im Gespräch‘, in der Gemeinde Schöneck. Es ist der Teil 2 von drei geplanten Workshops zum Thema ‚Schöneck und Wasser: Hat Schöneck morgen noch genug Wasser?‘

Ankündigung: WASSER UND SCHÖNECK am So 4.Juni 2023, 11:00 – 13:00, Brendelsaal (Altes Schloß, Büdesheim)
Teil 2: WASSERWERKSTATT – Mehr zum knappen Rohstoff Wasser

Am 7.Mai hatten wir das  Thema WASSER erstmals aufgegriffen. Seit den extrem trockenen Jahren  seit 2018 nimmt die Diskussion darüber zu, wie viel Wasser wir denn eigentlich haben. Immer mehr Untersuchungen legen den Schluss nahe, dass wir nicht nur weltweit ein großes Wasserproblem haben, auch nicht nur in Europa, sondern auch in weiten Teilen von Deutschland. Was ist mit dem Main-Kinzig Kreis? Was ist mit Schöneck? Die Einführung einer Wasser-Ampel klingt im ersten Moment gut, aber was nützt uns diese, wenn es absehbar eventuell zu wenig oder gar kein Wasser mehr gibt? Was wissen wir über unser Wasser? Welche Quellen stehen uns zur Verfügung? Welche Kapazitäten haben diese? Wie ist deren ‚Regenerierung‘? Wer verbraucht überhaupt Wasser? Wie viel? Was können wir selbst tun? Viele Fragen stellen sich; wer kann sie beantworten?

In der spannenden Sitzung vom 7.Mai konnten wir schon etwas Licht ins Dunkel bringen. Kleine Arbeitsgruppen erarbeiteten sogar Fragenkataloge, die wir an unsere gewählten Vertretern in den Fraktionen und an die Wasserwerke stellen wollen (siehe den Bericht hier: https://www.oksimo.org/2023/04/28/wasser-workshops-in-der-reihe-buerger-im-gespraech-7-mai-4-juni-2023/ ).

Bevor wir eine gemeinsame Fassung von diesen Fragen zum Ende der Sitzung für die weitere Versendung verabschieden soll anhand eines verbesserten Modells zur Entstehung und zum Verbleib von Grundwasser  gemeinsam ein Szenario durchgespielt werden, in dem es darum geht: Was passiert, wenn … ?

MODERIERT wird die Veranstaltung von 

Prof. Dr. Gerd Doeben-Henisch, der auch Mitglied im  Vorstand des Grünen Ortsverbands in Schöneck ist.

KONTAKT

Email: big@oksimo.org

WAS KANN BiG TUN?

(Letzte Änderung: 16.Juni 2023)

Bevor man sich in in ein Thema hinein stürzt kann es helfen, sich vorab klar zu machen, was könne wir als BiG erreichen bzw. was wollen wir erreichen.

Klar ist, die Mitwirkenden bei BiG sind keine gewählten politischen Vertreter, die im Rahmen der Gemeindeversammlung rechtskräftige Entscheidungen fällen. Allerdings ist auch klar, dass die 37 gewählten Vertreter:innen der Gemeindevertretung in Schöneck mit ihren knapp 0.3% Anteil an den ca. 12.600 Einwohner (Zahl der Einwohnermeldestelle Schöneck) mit großem Abstand in keiner Weise die Erfahrungen, das Wissen und die Werte jener Bürger vertreten können, die sie gewählt haben (die Wahlbeteiligung bei der Kommunalwahl 2021 lag bei 56% von 9.472 Wahlberechtigten, und diese repräsentieren nicht alle Einwohner von Schöneck!).

Wie die verbleibenden wenigen Demokratien weltweit (nur noch 14 von 193 Ländern!) [13,14] in den letzten Jahren immer mehr lernen, die dynamische und komplexe Weltlage mit Problemstellungen, die z.T. viele Jahre in die Zukunft verweisen, kann letztlich nur durch das Zusammenwirken von allen Bürgern mit ihren gewählten politischen Vertretern geleistet werden. Es kann also nicht darum gehen, einen ‚Gegensatz‘ zu den gewählten politischen Vertretern aufzubauen, sondern nur darum, einen ‚möglichst guten Austausch‘ an Erfahrungen, Wissen und Werten zu unterstützen, um alle Fähigkeiten konstruktiv zu mobilisieren, die wir haben.

Ein Austausch verlangt von allen Beteiligten eine hinreichende ‚Kommunikation‘ verbunden mit der Aktivierung von notwendigem ‚Wissen‘ und eine für alle zugängliche ‚Dokumentation‘ als gemeinsamer Bezugspunkt.(siehe z.B. [16])

Ein guter Anlass für Kommunikation, Recherche und Kommunikation sind immer Fragen, die sich einem im Alltag stellen, besonders solche Fragen, die viele Bürger betreffen und die man sich nicht ohne weiteres einfach alleine beantworten kann. Das minimale Anliegen von ‚Bürgern im Gespräch‘ wäre dann, so viele ‚Experten‘ zu finden, wie es notwendig ist, hinreichend befriedigende Antworten zu erhalten. Und wenn diese Antworten dann so sind, dass sie Sachverhalte deutlich machen, die ein politisches Handeln verlangen, spätestens dann sollte das Gespräch mit den gewählten Vertretern gesucht werden . Je besser die ‚Gesprächskultur‘ zwischen Bürgern und ihren gewählten Vertretern in einer Kommune ist, umso einfacher und produktiver werden solche Gespräche sein. Letztlich sitzen alle im gleichen Boot und es wäre vorteilhaft, wenn alle sich im Bemühen ergänzen, gemeinsam eine optimale Lösung zu finden.

Eine sehr erfolgreiche Methode seit mehr als 100 Jahren zur gemeinsamen Erkundung eines Themas mit Gelegenheit zum Lernen, zum persönlichen Austausch und zur exemplarischen Planung ist das ‚Planspiel‘: beliebig viele Menschen organisieren sich in Gruppen und spielen ein vorher ausgewähltes Thema nach bestimmten Regeln durch. Anschließend wertet man gemeinsam den Ablauf aus.

Der bisherige Verlauf der Sitzungen und Diskussionen zum Thema ‚Wasser‘ legt nahe, versuchsweise ein öffentliches Planspiel zum Thema Wasser zu organisieren.

LOKALE ABGRENZUNG

Es gehört zur lokalen Besonderheit in Schöneck seit dem Jahr 2022, dass sich im Umfeld der Planung zum Bau eines neuen Rechenzentrums (RZ) in Schöneck eine sehr lebendige Bürgerinitiative (BI) gebildet hat, die durch viele Aktivitäten versucht, auf die Risiken aufmerksam zu machen, die sich mit diesem Projekt für die Gemeinde nach ihren Recherchen verbinden.[17]

Ein Teilaspekt der Planung des neuen RZ ist auch die mögliche Auswirkung auf die Wasserversorgung von Schöneck, da das neue RZ im Einzugsbereich einer von den beiden Brunnen geplant wird, die zur Zeit den Ortsteil Kilianstädten versorgen.

Dies vor Augen wurde schon verschiedentlich die Vermutung geäußert, dass die Beschäftigung der Initiative BiG mit dem Thema Wasser letztlich auch genau dieses RZ-Projekt auch im Blick habe.

Dies muss hier klar verneint werden, ohne dass allerdings ausgeschlossen werden kann, dass die Klärung der Wasserversorgung von Schöneck ab einem bestimmten Punkt feststellen könnte, dass es generell eine sehr labile Lage in Sachen Wasserversorgung für Schöneck gibt, aufgrund deren das RZ-Projekt mindestens fraglich wenn nicht sogar sehr gefährlich für die Wasserversorgung in Schöneck sei. Unabhängig von den Planungen zum RZ interessiert sich die BiG-Initiative aber erst mal um die primäre Frage, wie es denn überhaupt um die Wasserversorgung in Schöneck bestellt ist angesichts der sehr deutlichen Änderungen mancher gewohnter Parameter.

PROGRAMM FÜR 4.Juni 2023

  1. Ankommen
  2. Bisheriges Vorgehen
  3. Zur Erinnerung: das Modell zum Grundwasser vom letzten Mal mit Erläuterungen
  4. Versuch, die Fragen vom letzten Mal (siehe: Fragenkatalog ( https://www.oksimo.org/2023/04/28/wasser-workshops-in-der-reihe-buerger-im-gespraech-7-mai-4-juni-2023/)) ein wenig mehr kompakter zu gestalten, so dass auch Quantifizierungen möglich werden.
  5. Bildung von 3er-Teams, um den komprimierten Fragekatalog zu beantworten
  6. Zusammentragen der Ergebnisse mit Diskussion
  7. Weiteres Vorgehen

Komprimierter Fragenkatalog mit Versuch der Quantifizierung

In diesem Vorgehen spiegelt sich die Tatsache wieder, dass unsere reale Welt eine ‚endliche‘ Welt ist, und dass zur ‚Erzeugung‘ von Gütern ein realer ‚Aufwand‘ getrieben werden muss, der sich in ‚realen Preisen‘ niederschlägt. Wollen wir also über die reale Welt reden, kommen wir letztlich nicht darum herum, diese zu ‚quantifizieren‘ und die verschiedenen Vorgänge und Produkte über die Quantifizierung miteinander in Beziehung zu setzen. So dann auch bei unserer Frage, ob Schöneck morgen auch noch genügend Wasser für alle Bürger zur Verfügung hat.

Folgende Fragen scheinen hilfreich zu sein:

  1. Wie viele Einwohner hat Schöneck für ein bestimmtes Zeitintervall?
  2. Wie sicher bzw. unsicher sind diese Zahlen?
  3. Wie viel Wasser verbraucht ein Bürger im Durchschnitt pro Tag?
  4. Wie große ist der Anteil der Privathaushalte am gesamten Wasserverbrauch?
  5. Wie viel Wasser bietet die Wasserversorgung für Schöneck an: in der Vergangenheit und dann — hoffentlich — auch für die Zukunft?
  6. Welche Faktoren sind bekannt, dass sie auf das Wasserangebot einwirken können: fördernd oder vermindernd?
  7. Gibt es einen Verbrauch von Grundwasser in Schöneck außerhalb der offiziellen Wasserversorgung? Wie große ist dieser?

BEANTWORTUNG DER FRAGEN ANHAND DER BISHERIGEN INFORMATIONEN

1. Antwort auf die ‚Frage: Wie viele Einwohner hat Schöneck für ein bestimmtes Zeitintervall?

2. Antwort auf die Frage: Wie sicher bzw. unsicher sind diese Zahlen?

3. Antwort auf die Frage: Wie viel Wasser verbraucht ein Bürger im Durchschnitt pro Tag?

4. Antwort auf die Frage: Wie große ist der Anteil der Privathaushalte am gesamten Wasserverbrauch?

5. Antwort auf die Frage: Wie viel Wasser bietet die Wasserversorgung für Schöneck an: in der Vergangenheit und dann — hoffentlich — auch für die Zukunft?

….

6. Antwort auf die Frage: Welche Faktoren sind bekannt, dass sie auf das Wasserangebot einwirken können: fördernd oder vermindernd?

7. Antwort auf die Frage: Gibt es einen Verbrauch von Grundwasser in Schöneck außerhalb der offiziellen Wasserversorgung? Wie große ist dieser?

ERGEBNISSE BISHER ZUSAMMENGEFASST

KÖNNEN WIR EIN ÖFFENTLICHES PLANSPIEL ORGANISIEREN?

(Letzte Änderung: 16.Juni 2023)

Wie schon unter der Überschrift ‚Was kann BiG tun?‘ angedeutet, ist es eine nicht unwichtige Frage, was man denn mit gewonnenen Erkenntnissen machen kann/ soll: das Wissen für sich zu behalten ist wenig attraktiv, selbst wenn man es öffentlich dokumentiert (wie hier im oksimo.erg Blog). Andere Personen/ Gruppen/ Institutionen mit Briefen zu beglücken, ist ein sehr wackliges Verfahren und kommunikativ schwach. Ein Gespräch organisieren ist intensiver, kann zu einer besseren Verständigung führen. Eine Art Planspiel zu organisieren, bietet erheblich mehr Möglichkeiten zu informieren, sich kennen zu lernen, gemeinsam zu lernen, selbst komplexe Sachverhalte lassen sich damit gut entschlüsseln und werden sehr anschaulich. Jeder könnte teilnehmen.

Voraussetzung für die Organisierung eines Planspiels wäre, dass sich die Ergebnisse in Form eines Spiels organisieren lassen. Der Versuch, ein Planspiel zu formulieren wäre ein direkter Test, ob die bislang zusammen getragenen Informationen genügend Einsichten bieten, um die ‚Dynamik der Situation‘ verstehen und sichtbar machen zu können.

Dann fehlt nur noch ein Termin mit einem geeigneten Raum, eine Einladung für möglichst viele, und dann wird gespielt. Die Presse darf natürlich auch dabei sein.

WEITERES VORGEHEN

(Letzte Änderung: 16.Juni 23)

Eine Gruppe von aktiven Freiwilligen stellt sich der Herausforderung, und versucht eine erste Testversion zu erarbeiten (bis Ende Okt 23?), baut diese weiter aus (bis Ende Nov 23?), und bereitet dann eine erste Veranstaltung für das Frühjahr vor (Ende Jan 24?).

Ein solcher Ansatz bietet den Vorteil, dass er offen ist für alle, sich immer weiter ausbauen lässt, und dass er ‚Prognosen für die Zukunft‘ ermöglicht. Das Thema ‚Wasser‘ ist zudem eng verknüpft mit dem Thema ‚Klima‘, dazu mit einer ‚Regen-‚ und ‚Abwasserstrategie‘ der Gemeinde Schöneck, eng angebunden an die diversen Bauplanungen, Bewässerung von Grünflächen, Wald und Landwirtschaft. Zu allem eignet sich zudem der Aufbau eines passenden Geo-Informationssystems für Schöneck (und Nachbargemeinden?). Auf diese Weise könnte langsam vielleicht eine ‚ganzheitliche Sicht‘ auf die Themen entstehen, die allen nützt: den Bürgern, den gewählten politischen Vertretern, und der Verwaltung.

ANMERKUNGEN

(Letzte Änderungen: 19.Juni 2023)

Abkürzung: wkp-de: Deutsche Wikipedia

[1] Webseite Schöneck: https://www.schoeneck.de/

[2] Webseite zu historischen Daten der drei Ortsteile von Schöneck: https://www.schoeneck.de/dokumente/sonstige-dokumente/geschichte-schoenecks.pdf?cid=crp

[3] Schöneck in der wkp-de: https://de.wikipedia.org/wiki/Sch%C3%B6neck_(Hessen)

[4,5] Hessisches Statistisches Landesamt, Wiesbaden, Die Bevölkerung der hessischen Gemeinden am 30. Juni 2022
(Vorläufige Ergebnisse), Fortschreibungsergebnisse Basis Zensus 09. Mai 2011 ( Bitte beachten Sie die allgemeinen Hinweise ab Seite 2 )
2., korrigierte Auflage, Oktober 2022, Korrekturen ausgeführt auf Seite 31. Impressum Dienstgebäude: Rheinstraße 35/37, 65185 Wiesbaden
Briefadresse: 65175 Wiesbaden. URL: https://statistik.hessen.de/sites/statistik.hessen.de/files/2022-10/AI2_AII_AIII_AV_22-1hj_2kA.pdf

[5] Überblick zu verschiedenen Tabellen zu Bevölkerungszahlen: URL: https://statistik.hessen.de/unsere-zahlen/bevoelkerung

[6a] Arbeitsgemeinschaft Wasserversorgung Rhein-Main (WRM)
Taunusstraße 100, 64521 Groß-Gerau, www.ag-wrm.de, 2016, SITUATIONSANALYSE ZUR WASSERVERSORGUNG IN DER RHEIN-MAIN-REGION, URL: https://www.hessenwasser.de/fileadmin/user_upload/WRM-Situationsanalyse_2016_Bericht.pdf

[6b] Arbeitsgemeinschaft Wasserversorgung Rhein-Main (WRM)
Taunusstraße 100, 64521 Groß-Gerau, www.ag-wrm.de, 2021, Wasserbilanz Rhein-Main 2021: Nach mehreren Trockenjahren folgte 2021 wieder ein Normaljahr, URL: https://www.ag-wrm.de/publikationen/publikation-detail.html?tx_news_pi1%5Bnews%5D=670&cHash=1572b8e4d325ca04a3eee225ab11a8a3, oder als Kurzer Fachbericht: https://www.ag-wrm.de/fileadmin/user_upload/BewertungWasserbilanz2021.pdf

[7] Roth, U.: Bestimmungsfaktoren für Wasserbedarfsprognosen. gwf Wasser/Abwasser 139 (1998) Nr. 2, S. 63-69.

[8a] Kreiswerke Main-Kinzig GmbH, 2021, Brunnen Oberdorfelden, Unterlagen zum Wasserrechtsantrag, Projekt 5948-20
Juli 2021, Tel (0 61 51) 94 56-0 • Fax (0 61 51) 94 56 80, www.bgsumwelt.de • info@bgsumwelt.de, An der Eschollmühle 28 • D-64297 Darmstadt, URL: https://rp-darmstadt.hessen.de/sites/rp-darmstadt.hessen.de/files/2022-10/bericht_schoeneck.pdf (Hinweis aus der Gruppe, FM)

[8b] Gemeinde Schöneck, September 2022, AMTLICHE BEKANNTMACHUNG: Bewilligung zur Entnahme von Brunnenwasser, https://www.schoeneck.de/rathaus-politik/aktuelles/amtliche-bekanntmachungen/2022/bewilligung-zur-entnahme-von-brunnenwasser/ (Hinweis aus der Gruppe, FM)

[8c] Regierungspräsidium Darmstadt, September 2022, Vollzug des Wasserhaushaltsgesetzes (WHG) und des Hessischen Wassergesetzes
(HWG) Wasserrechtliche Bewilligung sowie Erlaubnis für die Grundwasserentnahme aus dem Tiefbrunnen Oberdorfelden (FISGW-ID 435026. 004), https://rp-darmstadt.hessen.de/sites/rp-darmstadt.hessen.de/files/2022-10/bewilligungsbescheid.pdf (Hinweis aus der Gruppe, FM)

[9a] Regierungspräsidium Darmstadt: Links und Downloads zur Grundwasserversorgung: https://rp-darmstadt.hessen.de/umwelt-und-energie/gewaesser-und-bodenschutz/grundwasser-und-wasserversorgung/links-downloads

[9b] RP-DA, Abt. Umwelt, Wasserbilanz Rhein-Main 2021, https://rp-darmstadt.hessen.de/sites/rp-darmstadt.hessen.de/files/2023-02/wasserbilanz_rhein-main_2021.pdf

[10] Kreiswerke Main-Kinzig GmbH, NEUE INFORMATIONSPFLICHTEN FÜR DIE UNTERNEHMEN IN DER WASSERWIRTSCHAFT , https://www.kreiswerke-main-kinzig.de/fileadmin/user_upload/Wasser/publikation-wasserwirtschaft-kreiswerke-main-kinzig-2023-01.pdf Anmerkung: Sehr guter Gesamtüberblick über die Struktur und Leistungen der Kreiswerke. Für die Fragen aus den BiG-Gesprächen gibt es aber keine ausreichende Basis. Dazu müssen weitere Informationen eingeholt werden. (Hinweis aus der Gruppe, LH)

[11] Hessenwasser, Juni 2022, Ressourcen- und Versorgungssituation
für Hessenwasser. Bilanz des hydrologischen Winterhalbjahres 2021/2022. Ausblick auf die Entwicklung im weiteren Jahresverlauf
, https://www.hessenwasser.de/fileadmin/user_upload/220704_Wasserinfo-Juni_2022_final.pdf

[12a] OVAG, OVAG-Wasserampel, https://www.ovag.de/wasser/wasserampel.html

[12b] SWFB Stadtwerke Friedberg,Mai 2021, Das Ampelsystem der OVAG, https://www.stadtwerke-friedberg.de/wasser/wasserampel.html

[12c] BUND, 2022, Die Wasserampel der Oberhessischen Versorgungsbetriebe AG (OVAG) muss auf Rot gestellt werden, um das Grundwasser in Vogelsberg und Wetterau zu schonen. Wir rufen zur Demonstration am kommenden Freitag 09.09.2022 ab 14:00 Uhr auf!!, https://www.bund-frankfurt.de/pressemitteilungen/die-wasserampel-der-oberhessischen-versorgungsbetriebe-ag-ovag-muss-auf-rot-gestellt-werden-um-das-grundwasser-in-vogelsberg-und-wetterau-zu-schonen/ (Hinweis aus der Gruppe, FM)

[12d] Trockenheit macht Versorgern zu schaffen. Kreiswerke Main-Kinzig führen Wasserampel ein. Mittwoch, 22.06.2022, Zitat: „MAIN-KINZIG-KREIS – Für eine Wetterprognose im Hinblick auf die kommenden Sommermonate ist es noch zu früh. Doch schon jetzt ist für die Kreiswerke Main-Kinzig auf Basis ihrer Analysedaten absehbar, dass es zu trocken ist in der Region. Wie auch in Gesamt-Deutschland. Das bereitet der Wasserversorgungsbranche Kopfzerbrechen. Schon im Mai gab es Spitzenverbräuche, wie sonst im Hochsommer. Die Herausforderungen sind vielfältig.“ URL: https://kinzig.news/17827/kreiswerke-main-kinzig-fuehren-wasserampel-ein

[12e] Die Wasserampel der Main-Kinzig Wasserwerke ab Juli 2023: https://www.kreiswerke-main-kinzig.de/privatkunden/trinkwasser/kreiswerke-wasserampel

[13] V-dem Institut, 2023, Democracy Report. Defiance in the Face of Autocratization, https://www.v-dem.net/documents/29/V-dem_democracyreport2023_lowres.pdf, Universität von Göteburg

[14] Die Anzahl der Mitgliedstaaten der UN betrug 2022 193, souveräne Staaten, siehe wkp-en: https://en.wikipedia.org/wiki/Member_states_of_the_United_Nations

[15] oksimo.org: Einige Beiträge zum Verständnis einer modernen Demokratie: https://www.oksimo.org/demokratie/

[16] Gerd Doeben-Henisch, Juni 2023, DEMOKRATIE ALS ‚ZWEIGETEILTES EINS‘. SKIZZE, https://www.oksimo.org/2023/06/05/demokratie-als-zweigeteiltes-eins-skizze/

[17] Bündnis Lebenswertes Schöneck, https://www.lebenswertes-schoeneck.de/

[18]Hessenwasser, verschiedene Publikationen: https://www.hessenwasser.de/forum/publikationen.html (Hinweis aus der Gruppe, FM)

[18b] Ulrich Roth, Franco Coppola und Holger Wagner, Das Spitzenlastereignis 2015 im Versorgungsgebiet der
­Hessenwasser GmbH & Co. KG
, gwf – 06-2016, https://www.hessenwasser.de/fileadmin/user_upload/Roth__U.__Coppola__F.__Wagner__H._Das_Spitzenlastereignis_2015_bei_Hessenwasser_gwf_2016_06.pdf (Hinweis aus der Gruppe, FM)

[19] WRMV, 2013, Situationsanalyse zur Wasserversorgung in der Rhein-Main Region, https://www.hessenwasser.de/fileadmin/user_upload/situationsanalyse_zur_wasserversorgung_rhein-main_region_2013_flyer_.pdf (Hinweis aus der Gruppe, FM)

[20] FAZ: HESSISCHES UMWELTMINISTERIUM: Wasserentnahme kann etwas kosten, AKTUALISIERT AM 04.06.2023-20:14: In Rheinland-Pfalz muss die Land- und Forstwirtschaft bereits für die Entnahme von Grund- und Oberflächenwasser zahlen. Das Land Hessen prüft, ob sie dieser Regelung folgt: https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/hessisches-umweltministerium-prueft-ob-wasserentnahme-kuenftig-etwas-kostet-18941561.html?fbclid=IwAR0QBMDm_Sz74bxgHil9ehYmxAXsBHhhuGSliF8dcV0Pei9vszDk9vKVa9E (Hinweis zum Link aus der Gruppe, JM)

[21] Umwelt Bundesamt, 2022, Wassernutzung privater Haushalte, Im Schnitt nutzt jede Person in Deutschland täglich knapp 130 Liter Trinkwasser im Haushalt. Für die Herstellung von Lebensmitteln, Bekleidung und anderen Bedarfsgütern wird dagegen so viel Wasser verwendet, dass es 7.200 Litern pro Person und Tag entspricht. Ein Großteil dieses indirekt genutzten Wassers wird für die Bewässerung von Obst, Gemüse, Nüssen, Getreide und Baumwolle benötigt. URL: https://www.umweltbundesamt.de/daten/private-haushalte-konsum/wohnen/wassernutzung-privater-haushalte#direkte-und-indirekte-wassernutzung (Hinweis aus der Gruppe, FM)

[22] Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU), Referat Öffentlichkeitsarbeit • 11055 Berlin
E-Mail: service@bmu.bund.de • Internet: www.bmu.de: Grundwasser in Deutschland, August 2008, URL: https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/publikation/long/3642.pdf

[23] Sven Plöger, Rolf Schlenker,(2022), Die Alpen und wie sie unser Wetter beeinflussen, Verlag Malik (Gehört zu Piper, dieser gehört zur schwedischen Bonnier-Gruppe).

[24] t-online, 2016, Wasserkosten in deutschen Städten extrem unterschiedlich, Die lokalen Unterschiede bei den Wasserkosten in Deutschland sind enorm. Das geht aus einer Analyse des Preisvergleichsportals billiger.de anlässlich des Weltwassertags am 22. März hervor. Dafür wurden die Wasserkosten 122 deutscher Städte untersucht., https://www.t-online.de/heim-garten/energie/id_77342378/wasserkosten-in-deutschen-staedten-extrem-unterschiedlich.html (Hinweis aus der Gruppe, FM)

[24b] Wasserversorgung und Preise am Beispiel der Firma Mainova: https://energiemarie.de/wasser/wasserversorger/mainova (Hinweis aus der Gruppe, FM). Siehe dazu das Beispiel: https://www.mainova.de/resource/blob/64518/f8f85c1a72f4ba0d3f5f5aa462ea14d7/preisblatt-aqua-classic-data.pdf (Hinweis aus der Gruppe, FM)

[24c] Wasserpreise am Beispiel der MKK Wasserwerke: https://www.kreiswerke-main-kinzig.de/privatkunden/trinkwasser (Hinweis aus der Gruppe, FM)

[25] Hessenschau – youtube, Warum Frankfurt so viel Wasser aus dem Vogelsberg braucht, https://www.youtube.com/watch?v=CtHPG2NncOc (Hinweis aus der Gruppe, FM)

[25b] Hessenschau – youtube: Französischer Getränke-Konzern kauft Förstina, https://www.youtube.com/watch?v=AZ9joqIxr_s

[26] Kurt Lecher/ Hans-Peter Lühr/ Ulrich C.E.Zanke (Hrsg.), 2021, Taschenbuch der Wasserwirtschaft. Grundlagen – Maßnahmen – Planungen, 10.Aufl., Springer-Viehweg Verlag , Wiesbaden

[27] Hauptsatzung der Gemeinde Schöneck, 2021, https://www.schoeneck.de/rathaus-politik/aktuelles/amtliche-bekanntmachungen/2021/hauptsatzung-der-gemeinde-schoeneck/

[28] Geschäftsordnung für die Gemeindevertretung Schöneck: 2014, https://www.schoeneck.de/rathaus-politik/service/satzungen/geschaeftsordnung-fuer-die-gemeindevertretung-und-die-ausschuesse.pdf?cid=321 (Anmerkung: Die Geschäftsordnung enthält

[29] Hessische Gemeindeordnug (HGO), 2005/2011, https://www.rv.hessenrecht.hessen.de/bshe/document/jlr-GemOHE2005V9IVZ

[30] Felix Schwarz, Wie man an Wasser sparen muss. Die Hitze bleibt und es fehlt an Niederschlägen. Viele Kommunen schränken deswegen die Wasserentnahme ein. Doch das reicht nicht. FAZ, 16.Juni 2023, S.9

[31] Sandra Weiss, Wegen Dürre wird Flusswasser beigemischt: Uruguay hat nur noch für drei Wochen Trinkwasser. Durch den extremen Trinkwassermangel kommt es in Uruguay zu Rationierungen und Protesten. Schuld an der Situation sind vor allem das Missmanagement der Regierung und der Klimawandel. URL: https://www.tagesspiegel.de/internationales/durre-katastrophe-uruguay-mischt-fluss-mit-trinkwasser–man-kann-es-schlucken-9950178.html

[32] Webseite von Prof. Dr. Dietrich Borchardt, Leiter des Departments ‚Aquatische Ökosystemanalyse und Management‘, Helmholtz-Zentrum
für Umweltforschung – UFZ, Brückstraße 3a, 39114 Magdeburg, https://www.ufz.de/index.php?de=39119

[33] ARD Weltspiegel Podcast: Dürre und Überschwemmungen: Wege aus der Wasserkrise? 03.06.2023 (33 Min), Zitat: „Zuletzt Italien: Erst kam die Dürre, der Gardasee mit historischem Wassermangel – dann der massive Regen, die Überschwemmungen und Erdrutsche im Norden des Landes. Es gab Tote, die Kosten der Schäden: mehrere Milliarden Euro. Eine Naturkatastrophe aufgrund des Klimawandels – im einem für Deutsche beliebten Urlaubsland. Solche Naturkatastrophen traten in vielen afrikanischen Ländern zuletzt häufiger auf als in Europa. Die Menschen dort sehen die Gefahren – und versuchen, sich dagegen zu rüsten. Kann Europa, kann Italien davon etwas lernen? Fumiko Lipp spricht mit ARD-Korrespondent Rüdiger Kronthaler aus dem Studio Rom über die Lage in Italien, mit ARD-Korrespondentin Caroline Imlau aus des Studio Nairobi und mit dem Hydrobiologen Dietrich Borchardt vom Helmholtz-Zentrum für Umweltschutz, der meint, wir hätten die Wasserkrise zu lange unterschätzt.“

LEHRPROJEKT ‚Citizen Science …‘: LERNRAUM PROZESS

(Letzte Änderung: 3.Juni 2023, 07:30h)

KONTEXT

Dieser Text ist Teil des Lehrprojektes ‚Citizen Science für Nachhaltige Entwicklung‘ im Sommersemester 2023.

GRUNDIDEE

Das Lehrprojekt ‚Citizen Science …‘ setzt voraus, dass Studierende im Kontext von Teams arbeiten, um Inhalte und Fähigkeiten lernen zu können. Dies bedeutet, jegliche Inhalte und Fähigkeiten werden im Medium von Kommunikation und Interaktion erworben bzw. vertieft. Es gibt einmal die Kommunikation und Interaktion mit den jeweiligen Dozenten wie auch die direkte Kommunikation und Interaktion mit den Mitgliedern des eigenen Teams. Nicht zu unterschätzen ist auch die Kommunikation und Interaktion mit den anderen Teams. Durch die Zufälligkeit bei der Zusammensetzung eines Teams und durch die Offenheit eines ausgelosten Themas beinhaltet jedes Team-Projekt so viel Vielfalt, dass ein schlichtes ‚Kopieren‘ von Leistungen anderer nicht möglich ist. Sehr wohl entstehen aber vielfältige Anregungen zwischen den Teams, die beim Voranschreiten des Prozesses geeignet sind, als ‚Best Practices‘ Beispiele zu dienen. Dies kann den Lernprozess eines Teams durch Anregung von seiten anderer Teams nicht unerheblich begünstigen.

Vor diesem Hintergrund ist es nicht unwichtig, wie der ‚Prozessraum‘ für die Teams gestaltet ist.

ONLINE FORMAT

Das Lehrprojekt ‚Citizen Sciences …‘ zeichnet sich ferner dadurch aus, dass es komplett online stattfindet. Neben Argumenten, die gegen eine online Lehrveranstaltung sprechen, gibt es sehr viele Argumente, die auch dafür sprechen. Berücksichtigt man das Gesamtformat eines Hochschulstudiums, dann ist ein hinreichender Anteil von Präsenzstudien — vor allem zu Beginn des Studiums — sicher wichtig. Blickt man aber auf die heutige Situation einer digitalisierten Gesellschaft mit einer entsprechend digitalisierten Arbeitswelt, in der Arbeitsprozesse in einem sehr hohem Anteil ‚verteilt‘ als ‚Teil von Teams‘ ‚online‘ stattfinden, dann erscheint es wichtig, den Studierenden die Möglichkeit zu geben, diesen Kommunikations- und Interaktionsmodus einüben zu können.

Dabei ist zu beachten, dass die Studierenden aufgrund der schwierigen Wohnsituation und der häufigen Notwendigkeit, neben her noch Geld zum Lebensunterhalt verdienen zu müssen, ein nicht geringes Problem haben, zu jeder Zeit und kontinuierlich an Präsenzveranstaltungen live teilnehmen zu können. Onlineformate sind hier eine große Hilfe. Dies gilt auch im Fall von Dozenten-Teams wie im Fall von Lehrprojekten des ‚Interdisziplinären Studium Generale (ISG)‘ (s.u.), wo sich Dozenten aus verschiedenen Fach- und Arbeitsbereichen von verschiedenen Orten aus koordinieren müssen.

Bei vielen Nachteilen unterstützt das Onlineformat eine größere Vielfalt, eine größere Flexibilität und es erspart für alle Reisekosten und viel Reisezeit (für jeden mindesten 1-2 Stunden, für einige deutlich mehr).

Das Lehrprojekt ‚Citizen Sciences …‘ ist Teil des Fachbereichs übergreifenden ‚Interdisziplinären Studium Generale (ISG)‘ der Frankfurt University of Applied Sciences (FUAS) und dieses Studienformat erlaubt grundsätzlich das Online Format.

STRUKTUR DES PROZESSRAUMS

Für das Lehrprojekt im SS2023 standen folgende Kommunikations- und Interaktionselemente zur Verfügung:

  1. Die digitale Plattform ‚campuas‘, über die z.B. ein komplettes eLearning System zur Verfügung gestellt wird.
  2. Das (angepasste) Video-Konferenzsystem zoom.
  3. Die Webseite der FUAS selbst.
  4. Eine externe Webseite oksimo.org.
  5. Zusätzlich wurden von den einzelnen Teams zusätzliche zahlreiche online Dienste für die interne Kommunikation benutzt, die im heutigen Alltag einer digitalisierten Gesellschaft im Gebrauch sind.
  6. Den Teams stand es auch frei, sich in Präsenz zu treffen bzw. ‚live‘ ‚vor Ort‘ mit jener Kommune zu kommunizieren und zu interagieren, die in dem jeweiligen Semester thematisch gesetzt waren. Für solche Arbeitsgruppentreffen bietet die FUAS begrenzt Räumlichkeiten.
  7. Die Dozenten konferierten untereinander überwiegend online (zoom, Telefon, messenger Dienst ’signal‘, Email), einige Male trifft man sich auch in Präsenz, was jeweils einen sehr hohen Zeit- und Reiseaufwand bedeutet (der offiziell nicht vergütet wird).

FUNKTION DER PROZESS-ELEMENTE für das LERNEN

Aus biologischer Sicht besteht ‚Lernen‘ in der grundlegenden Fähigkeit eines biologischen Systems, im Rahmen seiner Interaktion mit der jeweiligen Umwelt und mit sich selbst seine ‚internen Zustände‘ so ‚verändern‘ zu können, dass es nach dem Lernen verschiedene Herausforderungen seines Überlebens ‚besser meistern kann‘ als vorher. Was mit ‚besser‘ gemeint ist, hängt von dem Verständnis aller Beteiligten ab, was denn für ein Überleben ’nützlich‘ ist. Dieses Verständnis ist weitgehend Zeit- und Kulturabhängig, sieht man von elementaren biologischen Notwendigkeiten ab (wie z.B. Nahrungsaufnahme, Schlafen, Schutz vor extremen Temperaturen, usw.). Im historischen Rückblick hat jede Zeit ihre ‚Lieblingsideen‘, die als solche in dieser Zeit nicht oder kaum hinterfragt werden.

Im Kontext einer Hochschule sind zu einer bestimmten Zeit bestimmte Themenhorizonte gesetzt, nicht zuletzt auch durch die vereinbarten Programme der jeweiligen Studiengänge. Diese inhaltlichen und methodischen Vorgaben werden begleitet von einem ausführlichen ‚juristischen Regelwerk‘, das mit den gewünschten Methoden und Inhalten nicht notwendigerweise ‚passgenau‘ ist. Im Zweifelsfall hat die ‚juristische Regel‘ ein höheres Gewicht als die inhaltlich motivierte Methode. Dazu kommen organisatorische Vorgaben der Hochschule, die entweder einen bestimmten Prozessraum ermöglichen oder behindern. Die ‚Freiheit von Lehre und Forschung‘ ist also in der Realität durch eine Reihe von Vorgaben begrenzt, die als solche nur bedingt in Frage gestellt werden.

Für das Lehrprojekt ‚Citizen Sciences …‘ , das im Rahmen der Systematik der Lehrveranstaltungen der Hochschule als ‚Modul‘ bezeichnet wird, wurden die Lehranforderungen in der offizielle Modulbeschreibung für das SS2023 hinterlegt. Diese Anforderungen lassen sich sehr unterschiedlich umsetzen. Im SS2023 kamen folgende Elemente zum Einsatz.

campUAS eLearning System

Im campUAS-eLearning System gibt es eine eigene Einheit für das Modul ‚Citizen Science …‘.. Für das SS2023 wurden eine Reihe von Themenblöcken angelegt, um den Lernprozess zu unterstützen (siehe Übersicht im Bild oben).

Im Forum ‚Ankündigungen‘ wurde von Seiten der Dozenten alles mitgeteilt, was Sie meinten, dass es für kommuniziert werden sollte, z.B. Ankündigungen von Sitzungen mit Programmvorschlag oder Bericht von einer Sitzung mit gezielten ‚Rückmeldungen‘.

Das Forum ‚Diskussion‘ stand allen zur Verfügung für beliebige Fragen oder Themen.

Im Themenfeld ‚Kursbeschreibungen‘ finden sich allgemeine Texte zu wichtigen Aspekten des Moduls, die für alle Teams relevant sind.

Im Themenfeld ‚Sitzungsprogramme‘ wurden alle Programme hinterlegt, die vorab zu einer Sitzung versendet worden sind. Die Programme stellen einen Leitfaden dar, was in der jeweiligen Sitzung mit welchem Zeitaufwand geplant ist.

Das Themenfeld ‚Sitzungen – Dokumentation‘ enthält einige der Themen (oder Links auf diese), die im Rahmen einer Sitzung verwendet worden sind. Meistens wurden die nachträglichen Berichte zu einer Sitzung im Forum ‚Ankündigung‘ veröffentlicht.

Für jedes Team gibt es eine eigene Team-Historie. Dies resultiert daraus, dass bei dem Format ‚Projekt‘ nicht nur das Endergebnis zählt, sondern auch die Art und Weise, wie ein Team zum Ergebnis gekommen ist. Außerdem kann eine Team-Historie aufzeigen, wie sich das spätere Ergebnis schrittweise ‚entwickelt‘ hat.

Die Team-Historie enthält zwei Arten von Elementen: (i) solche, die auf der Basis der regelmäßigen Modulsitzungen automatisch erstellt werden und solche, die (ii) von einem Team freiwillig erstellt werden.

Zu (i): Die Modulsitzungen enthalten mit dem Fortschreiten des Projektes überwiegend Zwischen-Präsentation der Teams mit direktem Kommentar von Seiten der Dozenten. Diese Präsentationen mit Kommentaren werden im Rahmen von zoom aufgezeichnet und dann wird jedem Team der Teil der Aufzeichnung zur Verfügung gestellt, in dem es agiert. Die Teams können auch die Aufzeichnung der anderen Teams einsehen, wenn sie wollen. Anhand der Aufzeichnungen kann ein Team sehen, wie es ‚wirkt‘, welches ‚Feedback‘ es gab, und kann seinen eigenen Auftritt mit dem der anderen Teams ‚vergleichen‘.

Zu (ii) Es ist den Teams freigestellt, ob Sie von sich weitere Inhalte in ihre Team-Historie einfügen wollen oder ob sie z.B. ihre Team-Protokolle offen legen. Wenn ein Team seine Protokolle offen legt (wie hier z.B. das Team 1), dann trägt dies erheblich zur Transparenz in der Projektarbeit bei, speziell auch hinsichtlich der Verantwortung jedes einzelnen Teammitglieds für den Gesamtbeitrag. Gerade bei Teams mit einem unterschiedlichen Aktivitätsgrad einzelner Mitglieder können Team-Protokolle einem Team helfen.

Zu Beginn eines Projektes wie ‚Citizen Science …‘ ist es nie klar, wie genau ein Team seine Sach-Recherchen dann in eine Theorie im Format eines Spiels umsetzen wird. Auf einige der wichtigsten ‚Spielregeln‘ in der Realität von Kommunen wird hingewiesen. Je nach gewähltem Thema gibt es natürlich noch viele andere Regelsysteme, die zu berücksichtigen sind (‚Wald‘, ‚Wasser‘, ‚Verkehr‘, …).

Da die Teams die Perspektive der Bürger einnehmen sollen, kann die offizielle Webseite einer Gemeinde als offizieller Einstiegspunkt zu Informationen der Gemeinde genutzt werden. In der Regel benutzen die Teams bei ihrer Arbeit sehr schnell auch weitere Informationsquellen.

Im Laufe der Zeit (das Modul ‚Citizen Science …‘ findet in 7.Auflage statt !) hat sich gezeigt, dass allgemeine Literaturlisten wenig hilfreich sind. Besser ist es, Literatur kontextbezogen anzugeben, also z.B. wenn die Dozenten einen Sachbeitrag beisteuern dort Literatur angeben oder wenn die Teams selber recherchieren, dann erarbeiten diese sich selbst viele Informationsquellen, die sie dann benutzen.

VIDEO-KONFERENZSYSTEM zoom

Alle Modulsitzungen fanden mit Hilfe des Video-Konferenz Systems zoom statt. Dieses bietet alle Eigenschaften, die für die Sitzung notwendig waren und arbeitet technisch sehr zuverlässig. Die am häufigsten benutzten Eigenschaften waren: die Teams konnten ihre eigenen Beiträge direkt präsentieren; nach Bedarf konnten die Teams sich in eigenen ‚Konferenzräumen‘ (‚break out room‘) unter sich beraten; die Teilnehmerlisten ermöglichten eine schnelle Orientierung, wer da ist; mittels chat konnten die Teilnehmer nach Bedarf untereinander kurz kommunizieren (obgleich die Teams dazu meistens ihre eigenen messenger-Dienste benutzen); die einfachen und zuverlässige Aufzeichnungsmöglichkeiten (vier verschiedene Formate parallel) bei guter Qualität ermöglichten eine gute Dokumentation; ein Zuschalten nur mit mobilem Telefon funktionierte auch ohne Probleme.

FUAS WEBSEITE

Diese ist den Teams vertraut und bietet zahlreiche Möglichkeiten.

OKSIMO.ORG WEBSITE

Auf der Suche nach einer Möglichkeit, das gesamte Lehrprojekt flexibel und dynamisch zu dokumentieren, bot sich die Webseite ‚oksimo.org‘ an, die von den Dozenten seit Jahren für ihre Arbeit benutzt wird. Thematisch (‚Citizen Science 2.0/ Bürgerwissenschaft 2.0‚) passt diese sehr gut zum Lehrprojekt (was auch daraus resultiert, dass die Entwicklung des Lehrprojektes mit der Webseite oksimo.org quasi ‚parallel‘ verlaufen ist.

Die Dokumentation des Lehrprojektes auf dieser Webseite dient letztlich zwei Zielen: (i) Gelegenheit für die Dozenten, ihr eigenes Lehrprojekt ein wenig mehr zu reflektieren; (ii) Gelegenheit für Studierende, das eine oder andere nachlesen zu können.

Als ‚Fernziel‘ kann man vielleicht formulieren, zu einer solchen Darstellung des Lehrprojektes zu kommen, dass ein Dritter allein aufgrund der Lektüre der Webseite in der Lage sein sollte, Ziele, Theorie und konkrete Vorgehensweisen für dieses Lehrprojekt zu verstehen. Die Version zum SS2023 ist schon erheblich weiter als vorausgehende Versionen, dürfte aber noch weitere Zeit benötigen, um einen ‚allseits befriedigenden Zustand‘ erreicht zu haben.

OKSIMO-R THEORIE & SOFTWARE – Prolog

(Letzte Änderung: 3.September 2022)

KONTEXT

Dieser Text ist Teil des Themas ‚oksimo-R Theorie & Software‘.

Theorie: Ja

Wie schon der Abschnitt über die oksimo-R Software aufblitzen lässt, handelt es sich bei der oksimo-R Software nicht um eine einfache Programmiersprache, sondern eher um ein Werkzeug, mit dem man nicht nur eine moderne Theorie editieren, sondern zugleich auch noch testen oder gar mit Theorien von anderen per Knopfdruck vereinigen und testen kann. Diese Eigenschaften sind bislang nicht unbedingt üblich. Und, ja, man kann mit dem oksimo-R Softwarewerkzeug noch einiges mehr machen.

Nachhaltige Gesellschaft

Wir leben heute (im Jahr 2022) in einer Welt, in der viele Konflikte aufbrechen, die sich seit Jahren, wenn nicht gar seit Jahrzehnten schon angedeutet haben. Einige davon haben zu tun mit einem Klimawandel, dessen Konsequenzen mittlerweile mit extremen Wetteränderungen nahezu alle Kontinente des Planeten berühren. Andere haben damit zu tun, dass die Auswirkungen der menschlichen Besiedlung des Planeten Erde die ganze Biosphäre des Planeten samt vielen lebenswichtigen Ressourcen bis zu einem Punkt beanspruchen, dass unsere realen Lebensgrundlagen zutiefst gefährdet sind. Und auch wir Menschen selbst beginnen an unseren eigenen gesellschaftlichen Verhältnissen zu leiden; unser eigenes Selbstverständnis zerfällt in viele tausend verschiedene Bilder von der Welt und uns selbst, die miteinander unkoordiniert sind. Ein zielgerichtetes gemeinsames Handeln wird damit immer schwerer.

In einer solchen Situation bedarf es vor allem der Fähigkeit der Mehrheit der Menschen, die Welt — ihre Welt, unsere Welt — in einer Weise zu ‚verstehen‘, die einerseits der ‚Realität der physischen wie auch der sozialen Welt‘ gerecht wird, und die von der großen Mehrheit geteilt wird, so dass wir gemeinsam dazu fähig werden, über ein gemeinsames koordiniertes Handeln die lebensbedrohenden Entwicklung abzuschwächen, sie langfristig zu stoppen, um gemeinsam ein Leben auf diesem Planeten — und dann später im restlichen Universum — möglich zu machen.

Ein gemeinsames Verstehen setzt voraus, dass die ‚Weltbilder‘ der Menschen — zumindest in den Grundstrukturen — hinreichend ähnlich sind, was eine eine entsprechende Kommunikation voraussetzt: Alltagssprache übersetzbar in Alltagssprache.

Und dieses sprachlich kommunizierte Welt-Wissen muss die Eigenschaften besitzen, dass es

  1. In seinem empirischen Bezug für alle überprüfbar ist.
  2. In seinen Annahmen über mögliche Veränderung klar erkennbar ist.
  3. Einen ‚Prognosemechanismus‘ besitzt, der alle Veränderungsannahmen auf eine jeweils gegebene Situation automatisch anwenden kann.
  4. Verschiedene Teile des Welt-Wissens müssen sich direkt ohne zusätzliche Maßnahmen zu einem einzigen Welt-Wissen vereinigen lassen.
  5. Das Welt-Wissen muss sich jederzeit verändern lassen.
  6. Jeder Bürger der Erde muss die Möglichkeit haben, sein individuelles Wissen in das Welt-Wissen einbringen zu können.
  7. Das aktuelle Welt-Wissen ist jederzeit von überall her von jedem einsehbar.

Wenn es solch ein Wissen geben sollte — zumindest als ein offizielles Projekt –, an dem alle mitarbeiten, dann besteht zumindest die formale Voraussetzung dafür, dass es zu einem gemeinsamen koordinierten Verhalten kommen könnte. Ob ein solches Wissensprojekt inhaltlich der Realität der Welt und seiner Bewohner angemessen ist und auf Dauer hinreichend konstruktiv wirksam wird, ist vorab nicht erkennbar. Aus der Vergangenheit kann man das eine oder andere lernen, die Zukunft selbst ist aber eine große Unbekannte, die zu erforschen und zu gestalten unausweichlich mit großen Risiken verbunden ist. Solange wir versuchen, am ‚Altbekannten‘ unkritisch fest zu halten, ist das Risiko des Scheiterns maximal.

oksimo-R als Werkzeug einer Nachhaltigen Theorie?

Dass die oksimo-R Software als Werkzeug zur Generierung von nachhaltigen Theorien in besonderer Weise genutzt werden kann, das kann man daran sehen, ob und wie die oksimo-R Software sich im Lichte der oben aufgestellten Anforderungen für ein nachhaltiges Wissen auszeichnet.

  1. Die Forderung, dass es für alle überprüfbar sein muss, ob ein empirischer Bezug vorliegt, ergibt sich daraus, dass jeder Ausgangstext in einer oksimo-R Theorie von allen Beteiligten entsprechend akzeptiert worden sein muss. Darüber hinaus muss der empirische Bezug nachprüfbar beschrieben werden.
  2. Da alle Annahmen über mögliche Veränderung ein klares Format als Veränderungsregel aufweisen müssen, ist immer klar erkennbar, welche Veränderungsannahmen getroffen werden.
  3. Ein ‚Prognosemechanismus‘ liegt in der oksimo-R Software in der Gestalt vor, dass es einen Simulationsmechanismus gibt, der alle Veränderungsannahmen auf eine jeweils gegebene Situation automatisch anwenden kann, und zwar völlig transparent. Die ‚Bedingungen‘ sind immer konkrete Ausdrücke der Alltagssprache, und die ‚Wirkungen‘ ebenfalls.
  4. Egal wie viele einzelne Personen oder verschiedene Gruppen mit der oksimo-R Software Texte verfassen, die eine ‚Theorie‘ darstellen, sie alle können direkt ohne zusätzliche Maßnahmen zu einem einzigen Welt-Wissen ‚per Knopfdruck‘ vereinigt werden.
  5. Da das Welt-Wissen nach Annahme von allen jederzeit einsehbar ist, kann es auch jeder nach Bedarf neu ‚editieren‘.
  6. Die Forderung, dass jeder Bürger der Erde die Möglichkeit haben muss, sein individuelles Wissen in das Welt-Wissen einbringen zu können, ist von der oksimo-R Software her möglich; die Umsetzung dieser Forderung hängt im Wesentlichen von den jeweiligen gesellschaftlichen Verhältnissen ab, innerhalb deren die oksimo-R Software eingesetzt wird.
  7. Die Forderung, dass das aktuelle Welt-Wissen jederzeit von überall her von jedem einsehbar sein soll, hängt ebenfalls im Wesentlichen von den jeweiligen gesellschaftlichen Verhältnissen ab, innerhalb deren die oksimo-R Software eingesetzt wird.

Offene Gesellschaft

Man kann aus der vorhergehenden Beschreibung entnehmen, dass eine volle Anwendung der oksimo-R Software als ein Werkzeug zur Generierung einer nachhaltigen Theorie letztlich eine entsprechend offene Gesellschaft voraussetzt. Die oksimo-R Softeware selbst ist bestenfalls nur ein hilfreiches Werkzeug.

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