OKSIMO.R – IDEE DES BUCHES

Autor: Gerd Doeben-Henisch (gerd@oksimo.org)

(Letzte Änderung: 24.Januar 2023)

KONTEXT

Dieser Text ist Teil des Buchprojektes „oksimo.R – Editor und Simulator für Theorien“.

IDEE DES BUCHES

Derzeit sieht sich die Menschheit vor die Aufgabe gestellt, viele Probleme bislang unbekannten Ausmaßes zu bewältigen, um die eigene Existenz und die der ganzen Biosphäre langfristig zu sichern.

Um dies zu erreichen bedarf es der Verständigung untereinander, um an einem ‚zielführenden gemeinsamen Strang‘ ziehen zu können. Möglichst viele Menschen müssten Brücken bauen, zueinander, um miteinander in einer für alle zugänglichen Sprache ihre Erfahrungen, ihr Wissen teilen und bündeln zu können. Für möglichst viele sollte eine ‚gute‘ ‚Zukunft‘ gefunden und gestaltet werden.

Alles dies können Menschen generell ohne Zuhilfenahme eines Computers tun. Aus der aktuellen Praxis des Lebens haben wir aber gelernt, dass Computer ‚Maschinen‘ sind, die immer dann hilfreich sind, wenn die zu bewältigenden Aufgaben zahlenmäßig so groß sind, dass die Ausführungen sich im ‚praktischen Leben‘ nicht umsetzen lassen würden. Wir könnten es ohne Computer ‚im Prinzip‘, aber ‚rein praktisch‘ könnten wir es nicht.

Also einen Computer benutzen?

Aus rein praktischen Gründen spricht erst einmal vieles dafür.

Wenn man sich aber heute — wir schreiben das Jahr 2023 — umschaut, dann muss man feststellen, dass diese ‚Motivation aus der Praxis heraus‘ zu Formen der Umsetzung geführt hat, die die grundlegende Motivation ‚aus der Praxis heraus‘ hinter sich lässt. So wird die ‚Maschine Computer‘ mittlerweile von nicht wenigen hochstilisiert zum ’neuen, besseren Menschen, viel intelligenter, ethisch besser‘ …. und was man sonst noch in die ‚Metapher der Maschine Computer‘ hinein projizieren kann. Dazu hat sich schon jetzt nach wenigen Jahrzehnten eine Komplexität der neuen Computer-Maschinen Technologie eingestellt, die ein Verstehen dessen, was da genau vor sich geht praktisch unmöglich macht, nicht nur für die ‚Benutzer‘ dieser globalen Weltmaschine, sondern auch für die ‚Macher‘ selbst. Viele dieser Systeme sind schon längst der ‚Kontrolle‘ der Betreiber entglitten.

Für uns Menschen, die wir in der globalen Sprechweise über ’smarte technische Systeme‘ immer mehr in den Schatten treten, immer weniger Wertschätzung bekommen, im Verstehen der Alltagsmedien brutal banalisiert werden, stellt sich natürlich die Frage, ob das ‚Werkzeug‘ uns ‚überholt‘ hat und uns zunehmend ‚überflüssig machen wird‘?

In dem experimentellen Text dieses Buches wird etwas — für heutige Verhältnisse — Ungewöhnliches versucht: am Beispiel eines neuen Paradigmas, wie man die ‚Maschine Computer‘ sehen und nutzen kann, wird schrittweise das ’neue Bild des Menschen‘ gezeichnet, der natürlich der Maschine Computer haushoch überlegen ist, aber nur dann, wenn wir als Menschen begreifen, wer wir ‚tatsächlich‘ sind. Und dies können wir nicht erfahren, wenn wir uns überwiegend bis ausschließlich mit der äußerst simplen ‚Technologie der Maschine Computer‘ beschäftigen, sondern mit der unfassbaren Komplexität, die jeder einzelne Mensch, die ganze Population des homo sapiens, wir als Teil der alles Verstehen übersteigenden Biosphäre, repräsentieren, die den Planeten Erde seit 3.5 Milliarden Jahren ‚bevölkert‘, bearbeitet, verändert, und die — höchst wahrscheinlich — ein gemeinsames ‚Ziel‘ in sich trägt, von dessen Existenz — nach meinem Wissen — bislang kaum nachgedacht wurde. Kurz: Wir sind real Teil eines der größten Wunder im gesamten bekannten Universum — eine maximale Singularität [2] –, aber wir reden immer mehr nur noch über die simple Struktur der Maschine Computer, die ein Alan Matthew Turing im Kontext eines Aufsatzes 1936/7 mit wenigen Zeilen so beschrieben hat, dass sie für alle heutigen bekannten Typen von Computer-Maschinen gültig sind (jedes Kind ab ca. 7-8 Jahren kann das verstehen). [1]

Also, besinnen wir uns auf das was wir als Menschen können, das, was uns ein bisschen mehr vertraut macht mit einer Welt von möglichen zukünftigen Zuständen, auf die hin wir versuchen sollten, uns konstruktiv zu orientieren, sofern wir verhindern wollen, dass das ‚Wunder des Lebens‘ in diesem Universum nicht ausgerechnet zu dem Zeitpunkt verlöscht, an dem es gerade dabei ist, ’sich selbst zu entdecken‘.

[1] A. M. Turing, “On computable numbers, with an application to the Entscheidungsproblem,” Proceedings of the London Mathematical Society, vol. 42, no. 2, p. 230–265, 1936-7. Ein hilfreicher Text zum besseren Verständnis des Kontextes könnte möglicherweise der folgende sein: G.Doeben-Henisch, (2018), EPISTEMISCHE SCHOCKWELLEN. Die letzten 3500 Jahre, Siehe: https://www.cognitiveagent.org/2018/09/20/epistemische-schockwellen-die-letzten-3500-jahre/