Grundlagen zur universellen Prozessplanung

(Wie in vielen anderen Seiten auch hier der Hinweis, dass diese Seite versucht (!!!) den Inhalt allgemeinverständlich und somit extrem vereinfacht darzustellen. Für die wissenschaftlich interessierten Leser ist dieser Blog-Beitrag besser geeignet.

Universelle Prozessplanung

Auch wenn immer wieder Beispiele aus der Kommunalpolitik oder dem nachhaltigen Umgang mit Ressourcen verwendet werden, dient diese Fokussierung vor allem der einfacheren Nachvollziehbarkeit und dem schnell erreichbaren praktischen Nutzen.

Um die Dimension der Möglichkeiten dieses Ansatzes und der dies unterstützenden Software zu erfassen, sind die drei Elemente der Aufgabenstellung einzeln zu betrachten.

  • Planung
    • Mit OksimoR werden Planungsaufgaben unterstützt. Man erhält als Ergebnis einen Blick in eine mögliche Zukunft
  • Prozess
    • Die Zukunft beginnt heute und wird durch alles beeinflusst, was sich innerhalb dieser Zukunft verändert.
    • Ohne Veränderung benötigt man auch keine Planung, da alles gleich bleibt.
    • Eine ferne Zukunft verändert sich aber nicht schlagartig sondern schrittweise. Die veränderte Zukunft von Morgen wirkt auf die Veränderungen der Zukunft von Übermorgen.
    • Die Veränderungen erfolgen in Schritten, in Iterationen und somit als Prozess
  • Universell
    • Dieser letzte Aspekt ist so banal wie „global-galaktisch“, da „universell“ ganz bewusst einfach alles beinhaltet
    • Alles, was sich verändert, kann Thema von OksimoR sein.
    • Es gibt Beispiele für das Impfverhalten bei Covid-19, die Erstellung eines Drehbuchs oder die Simulation der Wasserversorgung.
    • Möglich sind natürlich auch wirtschaftliche Fragen, wie die Gewährleistung der Energieversorgung, die Entwicklung eines Start-UPs oder die Marktchancen von Wasserstoff-Antrieben.

„Bestandteile“

  • Experten

Neben der Festlegung des konkret zu planenden Prozesses bedarf es Personen, die diesen Prozess planen und simulieren.

Wir behandeln Prozesse, die vom Menschen beeinflusst werden können. Daher werden die beteiligten Personen auch als „Experten“ bezeichnet.

Diese Gruppe besteht ganz bewusst nicht aus „Spinnern“, „Spekulanten“ oder „Wahrsagern“, sondern aus „Experten“.

Die beteiligten Personen tragen nämlich „Informationen“ bei und zwar in der ihnen üblichen natürlichen Sprache.

In diesem Zusammenhang ist die hier verwendete Definition von „Information“ von großer Bedeutung.

Als „Information“ wird „zielrelevantes Wissen“ bezeichnet.

Wie oben bereits erwähnt, sollte nur objektiv nachprüfbares Wissen verwendet werden und zwar auch nur das, was für die Fragestellung von Bedeutung ist. Wie in der gesamten Datenverarbeitung gilt auch hier die Aussage, dass die Qualität der Ergebnisse von der Qualität der verarbeiteten Daten abhängt.

  • Start- und Ziel-Situation

Der größte Erfolg wird erzielt, wenn mehrere Experten in einem Projekt zusammenarbeiten. Dies beginnt dann mit der einvernehmlichen, gemeinsamen Festlegung einer Ausgangssituation und einer beabsichtigten Zielsituation.

Nur, wenn man weiß, wohin man will, kann man beurteilen, ob Maßnahmen einen Anteil zur Zielerreichung leisten.

  • Veränderungsregeln

Die Frage, die in derartigen Prozessen beantwortet werden soll, ist:

Gibt es möglichen Weg, der von der Ausgangslage zur gewünschten Zielsituation führt?

Ohne Veränderungen wird sich die Zukunft nicht von der Ausgangslage unterscheiden. Es ist daher wesentlich, dass Veränderungen geplant und deren Auswirkungen simuliert werden.

Diese Veränderungsregeln sind der eigentliche und wesentliche Wissensschatz, den die Experten beitragen können. Die Sammlung und Verarbeitung des Wissens von ganz vielen, ist hier mehr als die bekannte Schwarm-Intelligenz.

Hier geht es nicht um die Beschreibung eines Status-Quo sondern um die begründete Prognose von dessen Zukunft.

Diese Regeln können einmalig wirken oder auch wiederholend. Hierbei könnte man sich Zeitperioden (z.B. bei der Prognose von Bevölkerungszahlen) oder die nächsten Schritte (z.B. der nächste Zug bei einem Spiel oder ein Ursache-Auswirkungs-Zusammenhang) in einer Abfolge vorstellen. Da immer geprüft wird, ob das Ziel nach einer Veränderung bereits erreicht wurde, beantwortet man am Ende nicht nur die Frage, ob etwas funktioniert sondern kann auch den Zeitpunkt bestimmen.

Nach der Start-Situation ergibt sich somit eine Nachfolge-Situation, die dann wiederum die Basis für den nächsten Durchlauf darstellt. usw. usw.

Es wird somit Schritt für Schritt eine Zukunft simuliert.

Diese Veränderungsregeln sind auch an definierte Zustände geknüpft. („Es hat geregnet“ und „Der Rasen wurde gegossen“ sind beides Zustände, die eine Veränderung des Grundwasser-Spiegels bewirken.) Die Prognose wird daher auch durch Feststellung von tatsächlich feststellbaren Veränderungen beeinflusst.

Wenn man z.B. erwartet, dass bei einer 10%-igen Preissteigerung der mengenmäßige Absatz um 8% sinkt (Preiselastizität), tatsächlich aber eine Reduzierung von 12% gemessen werden konnte, muss dies natürlich in Prognose der nächsten Zustände einfließen.

Manchmal sind die Aussagen auch nicht so eindeutig, wie „wenn A dann B“ sondern „wenn A dann zu 60% B und zu 40% C“. Auch dieses kann als Veränderungsregel berücksichtigt werden.

  • natürliche Sprache

Dies ist eines der wesentlichen Aspekte von OksimoR.

Die „menschlichen Experten“ (d.h. Bürger, wie Du und ich) kommunizieren in ihrer natürlichen Sprache.

Man muss somit nicht programmieren können oder eine komplexe Syntax berücksichtigen.

„Kommunizieren“ bedeutet aber auch, dass man sich versteht. Wenn Experte-A unter „Rauchwaren“ Zigaretten und Experte-B dagegen Pelze versteht, ist keine funktionierende Kommunikation gegeben.

Es muss daher sichergestellt werden, dass verwendete Begriffe auch eine gemeinsame und allgemein akzeptierte Bedeutung haben.

In der Zukunft wird die „natürliche Sprache“ auch als gesprochenes Wort in das System eingespeist werden können oder als Echtzeit-Informationen (aus dem Produktionsprozess, von der Wasserstandsmessung etc.)

Variationen und Kombinationen = Kollektionen

Die oben erwähnten Veränderungs-Regeln sind die Daten, die die Experten dem System als Information zuführen. Ob eine Veränderung eintritt (z.B. Starkregen in der dritten Runde eines Autorennens), ist natürlich nicht sicher. Dass die Haftung bei einer bestimmten Reifenmischung dann nachlässt ist aber überprüftes, objektives Expertenwissen.

Es könnten somit Ereignisse hinzugefügt oder wieder entnommen werden. Davon abhängig wird eine Veränderungs-Regel herangezogen oder nicht.

Das Ergebnis der Simulation wird sich hierdurch ändern.

Derartige Simulation (bestehend aus allen Zuständen, Regeln, Simlationsläufen etc.) können auch mit anderen Projekten ausgetauscht oder von diesen übernommen werden. Im Rennwagen-Beispiel könnte es von Interesse sein, das Projekt „Gummimischung“ mit dem Projekt „Spoiler-Winkel“ zu kombinieren zum neuen Projekt „Gesamtkonfiguration“.

Mit der neuesten Version der Software können derartige Simulationen nicht nur parallel auflaufen – mit identischem Ergebnis, wie vorher – sondern sie können sich auch gegenseitig überlagern und beeinflussen. Diese würde in unserem Rennwagen-Beispiel bestimmt einen großen Vorteil bringen.

Diese Kombination aus verschiedenen Ziel-Visionen und den dazu gehörenden Zustandsbeschreibungen und Veränderungsregeln wird übrigens als „Kollektion“ bezeichnet.

Theorie – Software – Anwendungsformate