NACHHALTIGKEIT & BÜRGERWISSENSCHAFT

(Letzte Änderung: 25.März 2023)

KONTEXT

Dieser Text ist Teil des Themas ‚Bürger im Gespräch‘ der Gemeinde Schöneck.

Nachhaltigkeit & Bürgerwissenschaft

Unter diesem Titel stand eine öffentliche Veranstaltung, die am 5.Februar 2023 vom Ortsverband der Grünen Schöneck in Schöneck veranstaltet wurde.[2]

In der Zusammenfassung heißt es: „Ausgehend von der aktuellen Situation unserer Demokratie und der anhaltenden Spannung zwischen der Vertretung der Bürger über politische Parteien im Parlament und den heutigen außerparlamentarischen Dynamiken wird die Herausforderung einer nachhaltigen Entwicklung eingeblendet. Es wird verdeutlicht, dass das Projekt einer nachhaltigen Entwicklung sowohl empirische Wissenschaft benötigt wie auch die Beteiligung möglichst aller Bürger. Die heutige Fremdheit von Wissenschaft kann bei vielen dadurch überbrückt werden, dass man nachhaltige empirische Theorien im Format eines ‚Spiels‘ realisiert. [3] Dafür wird Gebrauch gemacht von neuesten Forschungen der Frankfurt UAS. Abschließend wird beispielhaft ein mögliches Programm skizziert, mit dem Bürger ihre individuellen Möglichkeiten in einem gemeinsamen Tun vereinigen können.“[4]

[1] Bei der Bearbeitung dieses Themas fühlen wir uns in besonderer Weise Manfred Faßler (‚MaFa‘) verbunden, der uns Jahrelang mit intensiven Gesprächen und durch seine Bücher begleitet hat. Zuletzt kreisten seine Gedanken stark um die ‚minimalen Bedingungen einer Demokratie‘. URL: https://www.uni-frankfurt.de/106285831/Prof__Dr__Manfred_Fa%C3%9Fler

[2] Siehe URL: https://gruene-schoeneck.de/ortsverband/im-gespraech (zuletzt: 9.Febr.2023)

[3] Siehe Gerd Doeben-Henisch, 4…Dez.22-9.Jan.23, NACHHALTIGE EMPIRISCHE THEORIE – VERSCHIEDENE FORMATE: THEORIE – SPIEL – THEATERSTÜCK, URL: https://www.oksimo.org/2022/12/14/nachhaltige-empirische-theorie-verschiedene-formate/

[4] Eine komplette Dokumentation zur Veranstaltung findet sich hier: https://gruene-schoeneck.de/ortsverband/im-gespraech/expand/884120/nc/1/dn/1 (zuletzt: 9.Februar 2023)

BÜRGER IM GESPRAECH – Schöneck: Sitzung ‚Wald‘ 5.März 2023

(Letzte Änderung: 24.März 2023)

— !!! Noch nicht ganz abgeschlossen. Bislang der grobe Faden des Vortrags, der einen sehr umfassenden Eindruck vermittelt hat. Dies alles im einzelnen auszufüllen wird Aufgabe der nächsten Wochen (oder sogar länger :-)) sein. Mittlerweile hat Yvonne Heil selbst einige Passagen ergänzt. Am 26.3.2023 gibt es dazu eine eigene Wald-Werkstatt. !!!—

KONTEXT

Der folgende Text ist Teil der Reihe ‚Bürger im Gespräch‘, in der Gemeinde Schöneck.

Brauchen wir (mehr) Nachhaltigkeit im Wald?

oder mehr wissenschaftlich:

Erhalt resilienter Wälder im Anblick eines globalen Klimawandels

von Dr.med.vet. Yvonne Heil (Schöneck)

Der nachfolgende Text stammt von Gerd Doeben-Henisch aus Sicht des Zuhörers. Als Datengrundlage steht ein Audio-Mitschnitt des Vortrags und eine Power-Point Präsentation von Frau Dr.Heil zur Verfügung. Ferner Informationen aus den zahlreichen Links, die zum Vortrag gehören bzw. vom Protokollant hinzugefügt wurden. Mittlerweile ergänzt um erste Texte, die Yvonne Heil eingefügt hat.

Programm am 5.März 2023

Einstimmung

Die Referentin, Dr.Yvonne Heil, sprach sehr engagiert und kenntnisreich über jenen Teil des Schönecker Waldes, der als „Wald zwischen Kilianstädten und Büdesheim“ als besonders schützenswert gilt, weil er zum sogenannten ‚Natura 2000‘ Programm der EU gehört [1a,b],[4]. Sie erinnerte sich wie Sie als Kinder in diesem Wald sein durften, als ihn noch eine Aura des ‚Besonderen‘ umgab, wo sie deswegen still sein sollten, nicht zu laut. Seitdem vermeint Sie zu spüren — und faktisch zu erleben –, wie sich das Verhältnis der Menschen zum Wald gewandelt hat.

Ihr Vortrag war daher nicht nur eine Art ‚trockener Bericht‘, reich an Daten, Beispielen, sondern man merkte auf Schritt und Tritt ihre besondere persönliche Beziehung zu diesem Wald, angereichert mit vielen eigenen Erlebnissen, mit vielen eigenen Fotos die ihrem engagierten Schauen entsprungen sind.

Entsprechend war die Reaktion der Teilnehmer*innen des Vortrags gegen Ende sehr positiv bis offen begeistert: So hatten sie diesen Wald vorher noch nicht gesehen. Ein Vortrag mit einem neuen Blick als Geschenk.

Wald in Schöneck

BILD 1 : Violett eingerahmt das Gebiet der Gemeinde Schöneck mit verschiedenen grünen Anteil für Wald. Insgesamt 211,3 ha, Anteil des Kilianstädter Waldes 123 ha zwischen Büdesheim und Kilianstädten. Das Besondere: der Kilianstädter Wald ist seit 2004 FFH Schutzgebiet [1a,b], was die Einhaltung spezieller FFH Richtlinien erfordert. In der Liste der hessischen FFH Natura 2000 Gebiete [4] trägt der Wald die Bezeichnung „Wald zwischen Kilianstädten und Büdesheim“. Eine genauere Beschreibung dieses Waldes findet sich in [5a,b]. Laut der EU Richtlinie für FFH Gebiete Natura 2000 [2] müssen die zuständigen Mitgliedsstaaten nötigen Erhaltungsmaßnahmen vornehmen (Art.6), für die finanzielle Mittel bereitgestellt werden (Art.8). Ferner beurteilt die Kommission im Rahmen des Verfahrens in regelmäßigen Zeitabständen den Beitrag von Natura 2000 zur Verwirklichung der in den Artikeln 2 und 3 genannten Ziele (Art.9). Grundsätzlich soll jeder Mitgliedstaat alle sechs Jahre einen Bericht über die Durchführung der durchgeführten Maßnahmen erstellen. Dieser Bericht enthält insbesondere Informationen über die in Artikel 6 Absatz 1 genannten Erhaltungsmaßnahmen sowie die Bewertung der Auswirkungen dieser Maßnahmen auf den Erhaltungszustand der Lebensraumtypen des Anhangs I und der Arten des Anhangs II sowie die wichtigsten Ergebnisse der in Artikel 11 genannten Überwachung. Dieser Bericht, dessen Form mit dem vom Ausschuß aufgestellten Modell übereinstimmt, wird der Kommission übermittelt und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. (Art 17.1) Es sollen auch erzieherische Maßnahmen und Informationen für den Schutz ergriffen werden (Art.22) Zur Berichtspflicht siehe auch [6],[8-10], besonders [8]! Erläuterungen der Bewertungskategorien zu Berichten [11]. Siehe auch interaktive Karte der Hess.Verwaltung für Bodenmanagement: https://natureg.hessen.de/mapapps/resources/apps/natureg/index.html?lang=de

Um nachhaltiges Waldschutzmanagement zu verstehen, müssen wir zunächst auf die Faktoren und Details blicken, die mit dem Ökosystem Wald und dessen Bewirtschaftung, falls nötig, in Verbindung stehen.

Natürlich macht es Sinn Waldmanagement als globale Aufgabe zu betrachten, jedoch ist auch der Wald vor unserer Haustür ein Teil davon. Hier können wir direkt erfahren, wie klimatische, wirtschaftliche und ökologische Faktoren ineinandergreifen.

Als Schönecker Bürger dürfen wir etwa 211 ha Wald als Gemeindewald in unsere Umlegungen einbeziehen. Gleichfalls stehen wir stehen hierbei in der Verantwortung.

Um Ökosysteme zu verstehen, erfordert es ein hohes Maß an komplexem Wissen. Hier können wir uns als Bürger nur Näheren, in dem wir eine Kommunikation mit Experten, kritisches Hinterfragen und ständiges Informieren betreiben.

Dieser Vortrag/Zusammenfassen hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sondern versteht sich als Prozess, Fragestellungen aufzuzeigen und Ansätze bzw. Anreize zu geben, sich mit dem Thema Wald auf allen (Wissens)Ebenen auseinanderzusetzen.

Es stellen sich demzufolge grundlegende Fragen:

Was ist der Wald? Hier müssen wir dringend genauer hinschauen, um annähernd zu verstehen, was wir schützen und nutzen. Wald ist nicht nur der Ort, an dem „die Bäume stehen“.

Was müssen wir (als Bürger) wissen? Da neben den biologischen, geologischen, geographischen und meteorologischen, sowie ökonomischen Zusammenhängen auch das Wissen um gesetzliche Hintergründe wichtig ist, ist es um so wichtiger, sich etwas eingehender hiermit zu beschäftigen.

Welche Bedeutung hat es für die Entscheidungen im Hinblick auf nachhaltige Maßnahmen? Erst nach kritischer Auseinandersetzung mit den obengenannten und in Folge näher beleuchteten Wissensgebieten, können Maßnahmenbewertet und vorgenommen werden.

Wenn wir uns mit dem Wald in Schöneck beschäftigen, sind geographische und geologische Gesichtspunkte zu berücksichtigen. Die Waldgebiete ergeben insgesamt eine Fläche von 211,3 ha. Das größte Waldgebiet ist der „Wald zwischen Kilianstädten und Büdesheim“ mit 123 ha, gefolgt von Buchwald, Brandsholz und den Lohwäldchen.

Der „Wald zwischen Kilianstädten und Büdesheim“ unterliegt einem besonderem Schutz. Er wurde im Rahmen der Zuweisung der Natura 2000 Gebiete als besonders schützenswert erkannt und von einer EU-Kommission als FFH-Schutzgebiet ausgewiesen.

In Deutschland gibt es über 4500 Natura 2000 Gebieten, zu denen FFH-Schutzgebiete und Vogelschutzgebiete zählen.

Diese FFH-Gebiete unterliege der FFH-Richtlinie von 1992, die das Biotop unter Schutz stellt. Anhand bestimmter Leitarten, wurde der Zustand des Ökosystems erfasst. Diesen gilt es zu erhalten oder im günstigsten Fall zu verbessern. Ein Monitoring soll in regelmäßigen Abständen von entsprechender Stelle erfolgen. Im Fall von Schöneck fand zu unserem FFH-Gebiet eine vom Regierungspräsidium Darmstadt veranstaltete Gebietskonferenz im November 2022 statt. (6a, b, c)

Die FFH-Gebietskonferenz zeigte deutliche grundsätzliche Probleme in unseren Wäldern auf. Ein unzureichender Erhaltungszustand wurde offensichtlich, eine Verschlechterung u.a. auch durch kurze Umtriebszeiten, starke Durchforstung und teils auch durch Entnahme einzelner Habitatbäume begründet.
Neben dem Rückgang von verschiedenen Fledermausarten wie Bechsteinfledermaus (als Leitart) wird auch auf die rückläufigen Zahlen von Spechten, Zwergschnäpper und Hirschkäfer u.a. mit Sorge geblickt.

Während der Gebietskonferenz wurde von Biologen des Planungsbüros berichtet, dass, obwohl ein Verschlechterungsverbot gilt, ein Abstufung von B nach C erfolgt ist. Ein drastischer Rückgang der beobachteten Fledermausarten ist in unserem Wald erfolgt. Ein Maßnahmenkatalog soll seitens des RP herausgegeben werden.

Berichte alle 6 Jahre an EU, Konferenz mindest. alle 2 Jahre

Berichte an EU

Verpflichtung zum Erhalt! Klagen wurden bereits im Zusammenhang mit Ergebnissen des Monitoring beim EuGH eingereicht und bereits Urteile gefällt siehe „Leipziger Auwald“.

Maßnahmen zum Erhalt oder zur Verbesserung sind daher zwingend erforderlich.

Um zu verstehen, wie Rechtsgrundlagen den Wald betreffen, müssen wir uns mit verschiedenen Gesetzen auseinandersetzen :

Bundeswaldgesetz, Landeswaldgesetz
Naturschutzgesetz
Wasserschutzgesetz
Pflanzenschutzgesetz
Bodenschutzgesetz
Jagdgesetz

Vorangiger Waldtyp als Biotoptyp in Schöneck

Waldmeister-Buchenwald, daneben finden wir auch andernorts Hainsimsen-Buchenwald oder auch Hainbuchen-Eichenwald.

Esche

vorrangige Baumart:

Rotbuche

aber auch Traubeneiche, Stieleiche, Roteiche (aus Nordamerika)

Nadelhölzer: noch häufig finden wir die Fichte (als nicht unproblematisch zu betrachten, da ihre Nadeln zur Bodenversauerung beitragen, flache Wurzeln u.a. Bodenverdichtung bei Wind führen können)
Weißtannen sind Tiefwurzler, gelten als Schattenbaumart und ihre Nadeln verwerten Bodenorganismen gerne.
Eibe als noch seltene Art im Nutzwald ist zu beachten

Wir unterscheiden zudem zwischen Lichtbaumarten: Birke („Ammenbaum, Pionierbaum“), Schwarzpappel oder Hybrid, Espe, Weide, Kiefer, Lärche


und Schattenbaumarten: Weißtanne, Buche, Eibe,
sowie Übergangsarten (halbschatten) Linde, Bergahorn, Hainbuche

Daneben wichtig für das Ökosystem Wald, z.B.:
Moose
Flechten
Pilze Hallimarsch, Baumschwamm

Totholzstamm mit verschiedenen Moos- und Flechtenarten

Farne Wurmfarn, Rippenfarn, Hirschzunge

Aktuell, zahlenmäßig und lokal erfasst in ‚Forsteinrichtung‘ (10 Jahresplan der Gemeinde)(Der letzte öffentlich zugängliche Bericht des RP Darmstadt stammt von 2013[3a]).

Gräser: Hainsimse, Waldsegge, Hain-Rispengras

Blühpflanzen: Buschwindröschen, Lerchensporn, Bärlauch, Waldmeister
Hexenkraut, Waldgeißbart, Huflattich, Weidenröschen,
Fingerhut, Tollkirsche, große
Brennnessel

Tiere:
Säugetiere: Fledermaus z.B. Bechsteinfledermaus, Kleines Mausohr
Großes Mausohr
Baummarder
Vögel Specht, Kolkrabe, Rotmilan,

BILD: Kolkrabe


Insekten Waldameise,
Schröter (Larven 3 Jahre im Totholz)
Rüsselkäfer, Admiral
Spinnentiere Baldachinspinne
Schnecken schwarzer Schlegel (nachaktiv,
Qualitätsmerkmal)

schwarzer Schlegel

Mit einem Buchenwald verbinden sich ca. 11.000 Arten

Hainsimse

Lerchensporn+

Huflattich+

Schwarzspecht+

Gartenschläfer (Waldbewohner)

Wildschwanzpfledermaus+

Käfer (+/- flugfähig, wichtig für Ausbreitung) Auswahl:

Waldboden:

Wasserspeicher (bis zu 200l/m²), Lebensbereich
Bodenverdichtung (Fahrspuren/Römer, Vibration), dadurch
Sauerstoffmangel, Anaerobier/Methanproduktion v.a. unter 20 cm Bodentiefe (darüber z.B Wühlmäuse u.a)

(Beispiel Gettenbach Probleme mit Brunnen durch Bodenverdichtung, vor allem in tieferen Bereichen, Sauerstoffmangel! Sind sehr nachhaltig über Jahre)


pH-Wert
Tiefwurzler spielen stabilisierende Rolle (Eiche, Weißtanne)
Beweidung durch Waldbwohner (durch Tiere)
Bestimmungsfächer Waldböden von bfw.gv.at (Bundesforschungszentrum für Wald)[13]

Zeigerpflanzen zur Bodenbeurteilung:


Binse-Nässe
Brennnessel-Nitrat
Buschwindröschen-guter Buchenstandort

Totholzförderung als zentrales Element für Waldgesundheit:

Begriffsdefintition: stehendes Totholz > 7cm BHD (:= Brusthöhen-Durchmesser),

liegendes Totholz >3 m/15 cm Dicke
Moderholz, Mulmholz

Sehr schnelle Zersetzung Birke, Buche schnell, Fichte, Tanne (80 Jahre)
mäßig Douglasie, Lärche langsam Eiche, Eibe

Funktionen
Lebensgrundlage vieler Arten (Moose, Pilze, Käfer, Specht, Kauz, Fledermaus), 1700 Käferarten und 2700 Großpilze
ein Viertel aller Arten auf Totholz angewiesen
Wasserspeicher
Bodenerosion verringern

Schwellenwerte 20-25m³/ha bis über 100m³/ha für anspruchsvolle (Tier.)arten (z.B. Dreihzehenspecht) Schwellenwerte: Mindestens 20 m3

Totholz fördern durch z.B. Altholzinseln , Vernetzung von Habitaten und Habitatbäumen (5-10/ha)

Alte Wälder bis 300/400 m3

Waldrand – als wichtiger Faktor zum Beitrag von Biodiversität und Artenvielfalt:

Erhaltung des Waldrandes, Waldinnen- und Waldaußenrand
Stufenweiser Aufbau, bis 20 m in den Wald reichen
Zusammensetzung spielt ebenfalls eine Rolle Vogelbeere,
Kirsche, Weißdorn, Hasel, Holunder

Anmerkung: In Kilian Waldrand z.T. auf harter Linie ‚gefräßt‘.

Altholzbestände:

In Naturwäldern 400 Festmeter pro Hektar
Altbäume mind. 5/ha besser 10/ha ab BHD 40 cm
Bei Fehlen wird die Besiedlungskontinuität unterbrochen
(v.a. flugunfähige Laufkäfer ), Bedeutung für
Ortstreue Vogelarten wie Mittelsprecht
Samenbäume (Mastjahre)

Biotopbäume-Habitatbäume-Zukunftsbäume

Buchenwaldmodell BEFORE – hundert Jahre sich selbst überlassen-> nicht einheitlich Bestandsentwicklung

Schadfaktoren/Kalamitäten:

Dürrebelastung
Aushagernde Winde
Sturmschäden


Waldbrandgefahr
Frostschäden für Laubholz

Auswirkungen des Klimawandels, Stress, unzureichende Harzproduktion – Prädisposition für Borkenkäferbefall
Eschentriebsterben

Buchen kommunizieren Bedrohungen und reagieren abwehrend im voraus.

Einbringen von Stickstoff
(Stoffeinträge Industrie/Landw.)
Vergrasung

Wild
Mäuse
Insekten/Rindenbrüter
Pilzkrankheiten

Ökologische Aufgaben des Waldes:

Habitat für Waldbewohner

Kühlender Effekt, hier Aufheizen von Kahlschlagflächen im Sommer bis zu 50° Bespiel Brandenburg

Wärmeunterschiede zu bebauter Fläche und Wald sind 15 °C

Erstellen von Biomasse
CO²-Bindung, Klimaleistung, Ökosytemleistung

Wasserspeicher
Wichtiger Bestandteil zur Bereitstellung von „grünem“ Wasser (im Boden durch Ökosysteme gespeichert)
„Blaues“ Wasser-aus Wolken, Seen, Flüssen etc
„Graues“ Wasser

„Recyclen“ des Niederschlags auf der Waldoberfläche
Hydraulischer Up-Lift im Boden, Verdunstung über Blattoberfläche, Kühlungseffekt
Ansaugen von Luft, Wolkenentstehung, Verbindung von Biosphäre und Atmosphäre (Hinweis: youtube Video)

Zusammenhänge im Ökosystem verstehen:

Beitrag zur Nachhaltigkeit:

Räuberische Coleopteren, insb. Laufkäfer

Webspinnenzoönose (naturschutzrelavante Arten)

Eichenfraßgesellschaften, Ausbildung individiuenreicher Gegenspieler, auch Prädatoren

Vergrasungsgefahr wird durch Kronenschluß und Laubfall gesenkt, reduzieren der Mäusepopulation

Insektenvertilgende Vogelwelt/Höhlenbrüter/Bodenbrüter/Spechte/Fledermäuse/ Baummarder

Hähersaaten/Naturverjüngung

Schwarzwild, Schädlingsvertilgung

Erhöhung der Wurzelstabilität

Streuung von Risiko von Schadfaktoren

Nachhaltigkeitsgedanke, bzw. aktives Handeln im Sinne der Nachhaltigkeit ist nur notwendig, wenn wir den Wald nutzen wollen !

Wer sind wir und wie „nutzen“ wir den Wald?:

Beobachter
Spaziergänger
Sportler
Gemeinde/Waldkindergarten
Holzwirtschaft
Jäger
(Förster)

Der Mensch :
Hohes Anspruchsdenken und Teil der Natur

Fragen und Gedanken:

Blick auf Brandsholz von Büdesheim

Welches Verständnis hat jeder der Nutzer von Nachhaltigkeit
im Wald?

Wo liegt der Schwerpunkt?

Braucht z.B. ein Spaziergänger Nachhaltigkeit im Wald,
wenn ja, wie ist diese strukturiert?

Gibt es andere Ansätze, wenn die Personengruppe Sportler,
Beobachter oder Jäger ist?

Holzwirtschaft-Nutzung des Rohstoffs durch Bevölkerung a) „Verbauen“ von Holz = C02-Bindung
b) Brennholz = C02?
Ist es nachhaltig für eine eingeschlagene 120 jährige Buche eine neue zu pflanzen,
oder zwei oder….drei?

Ist ein Miteinander möglich? Idee der Biosphärenreservate (über 700 weltweit)
von UNESCO initiiert, nachhaltige Entwicklung, interdisziplinär
Großschutzgebiete mit Forschungs- und Bildungsfunktion [14]

Wie wichtig ist der Wald für die Bürger?

Erwartungshaltungen – Prioritätsfragen – Anspruchsdenken

Wie viel Nutzung verträgt der Wald?
Ist die Maximalnutzung in Zahlen zu fassen?
z.B. 3 % Spaziergänger
Oder 1 Spaziergänger/100m²
Ebenso anzuwenden auf andere Bereiche der Waldnutzung

Handeln im Sinne der Nachhaltigkeit
Wie beurteilt man, ob nachhaltig gearbeitet oder genutzt wird?
Kernelemente sind Biodiversität, Anpassen an Klimaverhältnisse und damit verbunden der Waldumbau (natürlich oder anthropogen)
Es muss nicht immer eingegriffen werden, es ist sinnvoll auch andere Kriterien gelten zu lassen

blauer Rindenhelmling

Wissenschaftlicher Beirat für Waldpolitik (WBW)/Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) [15]:

Der Beirat ist mit Vertretern verschiedener wissenschaftlicher Fachdisziplinen besetzt, die die gesellschaftlichen Anforderungen an den Wald widerspiegeln.
Hierzu gehören

  • eine gesicherte Versorgung von Holzindustrie und Energiewirtschaft mit dem nachwachsenden Rohstoff Holz,
  • die Sicherung von Arbeitsplätzen, insbesondere im ländlichen Raum,
  • die Erhaltung der Biodiversität,
  • der Klimaschutz und die Anpassung der Wälder an den Klimawandel [16],
  • die Nutzung der Wälder als Erholungs- und Erlebnisraum für die Bevölkerung sowie
  • die Beachtung der Ausgewogenheit zwischen Eigentümerinteressen und Sozialpflichtigkeit.


Novellierung des Bundes-Waldgesetzes [18]
Naturschutzfachliche Mindeststandard für Waldwirtschaft/GfP (gute fachliche Praxis), rechtssichere Umsetzung
Gemeinwohlverpflichtung z.B. Walderhaltung oder Betretungsrecht
Förderinstrumente z.B. Honorierung von Klimaschutzleistungen u.a.

Naturschutzfachliches Standardniveau in Forstwirtschaft
Naturschutzfachlich wünschenswertes Niveau der Forstwirtschaft

Zukunftsdialog Wald [17]
Prozess aus Vertreter aus Forst- und Waldwirtschaft, Jagd,
Erholung, Sport, Naturschutz mit Ziel Novellierung BWG
und Bundeswaldstrategie

Empfehlungen des WBW
Walderhalt durch Genehmigungsvorbehalte für Waldumwandlung
Kahlschlagvermeidung
Zugänglichkeit/Waldbetretungsrecht
Waldverjüngung durch angemessene Wildtierbestände
Bodenschutz (Vermeidung von Bodenerosion/Bodenverdichtung)
Wasserschutz (Rückhaltevermögen/Filtersystem)

Nachhaltigkeit im Wald sollte den Erhalt der Artenvielfalt berücksichtigen, da diese ein Schlüsselattribut
für funktionierende Ökosysteme, von diesen sind nur etwa 10% der im Wald vorkommenden Arten sind bekannt,
die absolute Zahl liegt im sechsstelligen Bereich

Natur hat Anspruch auf sich selbst, aber…..wir sind ein Teil davon
Natur hat Nachhaltigkeitsprinzip verstanden

Verantwortung und Monitoring
Novelle des hessischen Naturschutzgesetzes (2022), Novellierung des Bundeswaldgesetz
Umsetzung auf gesetzliche Ebene, rechtlichen Rahmen schaffen

Anwendung von Erkenntnissen aus Wissenschaft und Forschung durch Fachleute

Überprüfen von Maßnahmen, ggf. Langzeitmonitoring
Einbeziehen von ( bestenfalls lokalen ) Naturschutzorganisationen und Ehrenamtlichen

Bedeutung von Waldmonitoring:
auf Bundesebene BWI (Bundeswald-Inventur) 2002/2012/2022
Länderebene
Kreisebene
Naturschutzorganisationen

Zertifizierung von Waldbeständen:
PEFC (Program for the endorsement of forest certification schemes/Paneuropäische Forstzertifizierung)
FSC (Forest Stewardship Council)

(FSC und PEFC nicht ganz unumstritten)


klassische Kriterien
auch Schutz indigener Völker
Rücksichtnahme auf bedrohte Tier- und Pflanzenarten
weitestgehender Biozid-Verzicht

außerdem
Naturland
NABU/Eco-Timber

Ökonomie versus Ökologie oder
sind Waldwirtschaft und Naturschutz vereinbar:

Welche Wege sind möglich und umsetzbar

Erwirtschaftung pro Hektar (z.B. 0,1 Arbeitsplatz/ha, etwa 7 Festmeter Holz/ha)
aktuelle Holzpreise Eiche/Buche/Fichte

Generation anderer Gelder (notwendig?)
Ökopunkte
Fördermaßnahmen z.B. Honorierung von Klimaschutz- und Biodiversitätsleistung
Zertifikate

BILD : Im Hintergrund ein Teil des FFH-Waldes aus Sicht von Naturschuzgebiet Bornwiesen.

Was kostet Nachhaltigkeit oder gibt es sie umsonst?:

Aufforstungskosten von 3000-5000 Euro/ha
Setzlinge
Samen (Dürfen zwischen Regionen nicht einfach ausgetauscht werden)
Naturverjüngung

Anmerkung: Es gibt den Wald als Grundgröße und damit im Zusammenhang Forstwirtschaft (BWaldG) als Maßnahmen am Wald

BILD : Im Bereich des unbewirtschafteten FFH-Waldes; Grenze zu Büdesheim

Naturschutzelemente:

Hotspotpunkte, Naturwaldbereiche im Wirtschaftswald

Pufferzonen schaffen zwischen Schutzgebieten und Wegen und intensiv wirtschaftlich genutzten Bereichen

Stilllegung, Prozessschutzwald

Reliefenergie im Wald nutzen

C02 Bindung im Waldboden nicht nur im Holz
Zersetzungsprozesse , Einfluss von Licht und Wärme auf Freiflächen und fehlendem Kronenschluss
Massives Wachstum von Bakterien und Pilzen, Erhöhung der Freisetzung
Steigerung der Biomasse ist vorhanden, damit auch CO2-Bindung
Forschungsgruppe „Caboeurope“ (Konnte nicht verifiziert werden! Siehe [20]): bis zu 50% der Biomasse wird erhalten, damit auch CO2 im Boden
Gebunden

Ökoleistung im Wald beurteilen
Ökopunktvergabe, Biotoppunkte, bieten evtl. auch Probleme

Weitere Empfehlungen:

Waldentwicklungsphasen zulassen
Bestandsaufbau (mehr als nur ein- bis zweischichtig)
Altbaumanteil erhöhen
Nutzungsuntergrenzen von Zielbäumen schaffen ( z.B. Buche 120-180 Jahre )
Mikrohabitatbäume
Erdgebundene Habitate
Totholz
Vorratshaltung (z.B. 400m³/ha Lebend- und
Totholz in naturnahen Wäldern)
Naturverjüngung (z.T. unterschiedliche Zyklen)

BILD : Buchenkeimling


Waldinnen- und Außenränder
Bodenschutz bei Holzernte
Keine Bodenbearbeitung
Bewirtschaftungsruhe
Wildmanagement/ Verbissreduktion
Wasserhaushalt

Klimaangepasstes Waldmanagement (BMEL) ( Pressemitteilung Nr. 155 vom 8.11.2022 ) Fördergelder:

Kriterien

Vorausverjüngung
Favorisierung von Naturverjüngung
Standortheimische Baumarten
Natürliche Entwicklung auf kleinen Freiflächen zulassen
Baumdiversität
Keine Kahlflächen
Totholzanteil erhöhen
Habitatbäume fördern
Größerer Rückegassenabstand (oft nur 10m ; FFH Pflicht mind. 30 m)
Pflanzen natürlich gesund erhalten
Wasserhaushalt verbessern
Mind. 5 % Naturwald

Zusammenfassung

Biodiversität und Nachhaltigkeit sind wichtige Faktoren für die Gesunderhaltung des Waldes

CO2 Bindung im Wald entsteht durch Anreicherung von Biomasse als natürlicher Prozess und leistet damit einen wertvollen Beitrag zum Erreichen von Klimazielen

Ein gesundes Waldökosystem ist von zentraler Bedeutung für die Zukunft

Nachhaltigkeit fördert Nutzung im Sinne des Naturschutzes

Umsetzung von Maßnahmen sind notwendig und es muss ein Monitoring erfolgen (jeder kann helfen).

Tipps für Literatur:

Praxishandbuch-Naturschutz im Buchenwald (Herausgeber Land Brandenburg)

Themenband Wald (Wetterauische Gesellschaft)

Ökologischer Waldschutz (Siegfried Prien)

Alte Buchenwälder/Kellerwald-Edersee (Norbert Panek)

Wohllebens Waldführer (Peter Wohlleben)

Tipps für Links:

totholz.wsl.ch/de/index.html [22]

www.hlnug.de

www.waldwissen.net [21]

www.fnr.de [23],[24]

FEEDBACK vom PUBLIKUM

  1. Wegesicherung – Waldrand: Wirkt übertrieben. Warum? Sehr diskutiertes Thema bei FFH Gebietssicherungs Konferenz. Eigentlich keine Wegesicherung notwendig.
  2. Total beeindruckend und interessant.
  3. Wer profitiert vom geschlagene Holz?
  4. 10 Jahresplan der Gemeinde.
  5. Wegen sehr viel Holz: Holz nicht nur am Rand, auch solche, die nicht zur Wegesicherung gehören. Argument in der Gemeinde immer die Wegesicherung. Förster verantwortlich.
  6. Anderer: Der Vortrag hat eine neue Komplexität eröffnet, die vorher nicht gesehen wurde.
  7. Energie, CO2 und Holznutzung: wie geht das zusammen?
  8. Unbekannt, wer die CO2 Nutzung monitort.
  9. Anderer: Biomasse und CO2?
  10. Anderer: Konflikt zwischen Wirtschaftlichkeit und Natur. Waldnutzungsplan als Ort, wo die Entscheidungen fallen! Hessenforst führt aus. Netto wenig Tausend Euro.
  11. Lohnt es sich den Wald zu bewirtschaften bei dem geringen Netto-Wert? Der Wald ist so klein… lohnt es sich? Eher das Klima berücksichtigen?
  12. Man muss allerdings all die indirekten Wirkungen berücksichtigen: Wege … andererseits große Maschinen. – FNR Fachagentur für nachwachsende Rohstoffe – alternative Technologien
  13. Holz als ökologischer Baustoff mit CO2-Bindung.
  14. Gespräch mit dem Förster versuchen; gemeinsames Verstehen verbessern

ANMERKUNGEN

wkpd := Deutsche Wikipedia

[1a] Für ‚FFH Schutzgebiet‚ siehe wkpd: https://de.wikipedia.org/wiki/FFH-Gebiet.

Zitat: „Ein FFH-Gebiet (Abkürzung für Fauna-Flora-Habitat-Gebiet) ist ein Schutzgebiet in Natur- und Landschaftsschutz, das dem Schutz von Lebensraumtypen des Anhangs I der Richtlinie 92/43/EWG (Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie) bzw. Arten des Anhangs II der FFH-Richtlinie dient. FFH-Gebiete bilden gemeinsam mit den Europäischen Vogelschutzgebieten das Netzwerk Natura 2000.“

[1b] Natura 2000 auf der Seite des Bundesamts für Naturschutz: https://www.bfn.de/thema/natura-2000

[2] Deutscher Text der EU-Richtlinie vom 21.Mai 1992 für FFH Schutzgebiete unter der Bezeichnung ‚Natura 2000‘: https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/PDF/?uri=CELEX:31992L0043&from=DE

[3a] Liste der FFH Gebiete Natura 2000 nach wkpd: https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_FFH-Gebiete

[3b] Die Hinterlegung der hessischen FFH-Gebiete im Regierungspräsidium Darmstadt finden sich hier: http://www.rpda.de/01%20Natura%202000-Verordnung/Natura2000-VO-RPDA/Start_Natura2000_VO.html und auch allgemeiner hier: https://rp-darmstadt.hessen.de/umwelt-und-energie/naturschutz/schutzgebiete/natura-2000

[3c] Maßnahmepläne für alle hessischen FFH-Gebiete: https://natureg.hessen.de/php/direktzugriff.php

[3d] Bewirtschaftungsplan (Maßnahmenplan) für das FFH-Gebiet „Wald zwischen Kilianstädten und Büdesheim“ ab 2013: https://natureg.hessen.de/resources/recherche/Schutzgebiete/RPDA/M_PLAN/4174.pdf

[4] Liste der FFH Natura 2000 Gebiete in Hessen nach wkpd: https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_FFH-Gebiete_in_Hessen. Dort das Gebiet „Wald zwischen Kilianstädten und Büdesheim“, seit 2004 Schutzgebiet.

[5a] Daten zum „Wald zwischen Kilianstädten und Büdesheim“ beim Bundesamt für Naturschutz (BfN): https://www.bfn.de/natura-2000-gebiet/wald-zwischen-kilianstaedten-und-buedesheim

[5b] Ausführlicher Text beim BfA für den „Wald zwischen Kilianstädten und Büdesheim“ : https://www.bfn.de/natura-2000-lebensraum/waldmeister-buchenwald-asperulo-fagetum . Zitat: „Waldmeister-Buchenwald (Asperu

Wasserspeicher (bis zu 200l/m²), Lebensbereich
Bodenverdichtung (Fahrspuren/Römer, Vibration), dadurch
Sauerstoffmangel, Anaerobier/Methanproduktion v.a. unter 20 cm Bodentiefe (darüber z.B Wühlmäuse u.a)
pH-Wert
Tiefwurzler spielen stabilisierende Rolle (Eiche, Weißtanne)
Beweidung durch Waldbwohner
Bestimmungsfächer Waldböden von bfw.gv.at (Bundesforschungszentrum für Wald)

lo-Fagetum) Mitteleuropäische Buchen- und Buchen-Eichenwälder auf kalkhaltigen und neutralen aber basenreichen Böden der planaren bis montanen Stufe. Krautschicht meist gut ausgebildet, oft geophytenreich. In höheren Lagen z. T. mit Beimischung von Picea abies und Abies alba (Bergmischwälder basenreicher Böden).“ … sehr ausführlicher weiterer Text

[6a] Natura 2000 Berichtspflicht, alle 6 Jahre beim BfN: https://www.bfn.de/berichte-und-monitoring

[6b] BfN Monitoring FFH-Richtlinie: https://www.bfn.de/monitoring-ffh-richtlinie

[6c] BfN, Schriften 278, Konzept zum Monitoring des Erhaltungszustandes von Lebensraumtypen und Arten der FFH-Richtlinie in Deutschland: https://www.bfn.de/sites/default/files/BfN/service/Dokumente/skripten/skript_278.pdf

[7] Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU), 2020, Die Lage der Natur in Deutschland. EU-Vogelschutz und FFH-Bericht, https://www.bfn.de/sites/default/files/BfN/natura2000/Dokumente/bericht_lage_natur_2020.pdf

[8] Text zu Natura 2000 Gebiete auf der Webseite des Hessischen Ministeriums für Naturschutz und Artenvielfalt: https://umwelt.hessen.de/naturschutz-und-artenvielfalt/schutzgebiete . Hier wird u.a. darauf hingewiesen, dass das Gebietsmanagement eine Daueraufgabe darstellt, die sich insbesondere auf folgende Bereiche erstreckt:

  • Erstellung und Aktualisierung von Maßnahmenplänen
  • Umsetzung von Maßnahmen zur Wahrung oder Wiederherstellung eines günstigen Erhaltungszustandes
  • Vermeidung von Verschlechterungen
  • Aus- und Bewertung der gewonnenen Daten
  • Konfliktbewältigung bei Interessengegensätzen
  • Verträge mit Landnutzern.

Außerdem dient auch die FFH-Verträglichkeitsprüfung der Umsetzung dieser Schutzziele.

[9] Hessische Verordnung für Natura 2000 Gebiete vZukunftsdialog Waldon 2016: http://www.rpda.de/01%20Natura%202000-Verordnung/Natura2000-VO-RPDA/allgemeiner_VO_Text/Natura2000-VO-Text_allgemeiner_Teil.pdf

[10] EU: Natura 2000 – Gebietsmanagement, https://op.europa.eu/de/publication-detail/-/publication/2c9f4a14-8f97-43ac-a274-4946c142b541/

[11] GfN, GLAK FFH-Monitoring und Berichtspflicht (hrsg.),2017, „Bewertungsschema …“, BfN-Skripten 480: https://www.bfn.de/sites/default/files/BfN/service/Dokumente/skripten/skript480.pdf

[12] HGON (Hessische Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz e.V.), siehe: https://www.hgon.de/

[13] Bundesforschungszentrum für Wald Österreich: https://www.bfw.gv.at/waldwissen-forschung/wissen-rund-um-den-wald/

[14] Deutsche UNESCO: Biosphärenreservate: https://www.unesco.de/kultur-und-natur/biosphaerenreservate

[15] Wissenschaftliche Beirat für Waldpolitik (WBW): https://www.bmel.de/DE/ministerium/organisation/beiraete/waldpolitik-organisation.html . Der WBW berät und unterstützt die Bundesregierung bei der Gestaltung der Rahmenbedingungen für eine nachhaltige Bewirtschaftung der Wälder.

[16] WBW, Okt.2021,“Die Anpassung von Wäldern und
Waldwirtschaft an den Klimawandel.
Gutachten des Wissenschaftlichen Beirates für Waldpolitik“: https://www.bmel.de/SharedDocs/Downloads/DE/_Ministerium/Beiraete/waldpolitik/gutachten-wbw-anpassung-klimawandel.pdf?__blob=publicationFile&v=2

[17] BMEL, Zukunftsdialog Wald: https://www.zukunftsdialog-wald.de/

[18] BWaldG (Gesetz zur Erhaltung des Waldes und zur Förderung der Forstwirtschaft (Bundeswaldgesetz)), 1975 (zuletzt geändert 10.Aug. 2021): https://www.gesetze-im-internet.de/bwaldg/BJNR010370975.html

[19] Novellierung des hessischen Naturschutzgesetzes Dezember 2022: https://www.hvnl.de/aktuelles/2022/novellierung-des-hessischen-naturschutzgesetzes

[20] CARBONEUROPE 2005, Concept for a European Measuement System, https://gml.noaa.gov/icdc7/proceedingview-details-162-FINE-SCALE_INTEGRAL_MONITORING_OF_THE_CARBON_CYCLE__LOW_COST,HIGH_RESOLUTION_MONITORING_OF_CO2….html . Es gibt eine alternative Organisation, die noch aktuell arbeitet: https://www.iccdu2023.com/

[21] Wald-Wissen. Informationen für die Forstpraxis, siehe: https://www.waldwissen.net/de/

[22] Totholz und Habitatbäume, siehe: https://totholz.wsl.ch/de/index.html

[23] FNR – Fachagentur für Nachwachsende Rohstoffe, siehe: https://www.fnr.de/

[24] FNR, „Lasst uns sprechen: Waldnaturschutz und Waldbewirtschaftung als Kommunikationsaufgabe. 15 Projekte zu Konfliktentschärfung, Selbstverständnis oder Bürgerbeteiligung im Forst gestartet“, siehe: https://www.fnr.de/presse/pressemitteilungen/aktuelle-mitteilungen/aktuelle-nachricht/lasst-uns-sprechen-waldnaturschutz-und-waldbewirtschaftung-als-kommunikationsaufgabe

[25] Hessenforst : https://www.hessen-forst.de/ , Landesbetrieb Hessen Forst , Panoramaweg 1, D-34131 Kassel. Zum Thema ‚Natura 2000‘ schreibt Hessen Forst: Natura2000 – Bewahren, was kostbar ist. Die EU hat 1992 ein Konzept entwickelt, um natürliche Lebensräume sowie wildlebende Tiere und Pflanzen in Europa grenzübergreifend zu erhalten. Die „Natura2000-Richtlinie“ bildet die Grundlage für das europaweite Netz aus Schutzgebieten. Eine besondere naturschutzfachliche Bedeutung haben hierbei die Flora-Fauna-Habitat-Gebiete, kurz FFH-Gebiete. Um diese wichtigen Lebensräume zu erhalten und weiter zu entwickeln, werden genaue Pflegemaßnahmen festgelegt. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von HessenForst sind aufgrund ihrer örtlichen Kenntnisse und ihres Fachwissens maßgeblich an der Aufstellung und Umsetzung der Maßnahmenpläne beteiligt. Für alle Natura2000-Arten – wie z.B. Wildkatze, Schwarzstorch oder Bechsteinfledermaus – gibt es Monitoring-Programme, die die Entwicklung der Populationen beobachten. Sind Arten gefährdet, erstellen wir Hilfsprogramme und leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Sicherung bedrohter Arten. In Hessen gibt es 583 FFH-Gebiete und 60 Vogelschutzgebiete. Davon liegen ¾ der FFH-Gebiete und 60 % der VSG im Wald – Buchenwälder haben den größten Anteil an den Wald-FFH-Gebieten.(siehe: https://www.hessen-forst.de/naturschutz/schutzgebiete) . Weitere spezielle Einträge bei Hessen Forst finden sich hier: https://www.hessen-forst.de/Themen-A-Z/naturschutz

[26] Tag des Waldes, 21.März : https://tag-des-waldes.de/der-tag-des-waldes-warum-gibt-es-ihn-und-warum-ist-er-wichtig/ Zitat: „Der 21. März wurde erstmals 1971 von der FAO als „Internationaler Tag des Waldes“ proklamiert. Seit 2012 ist dieses Datum offizieller Aktions- und Thementag der Vereinten Nationen. Wälder schützen und nachhaltig nutzen, anstatt sie zu zerstören, lautet seitdem die Botschaft des jährlich überall auf der Welt begangenen Waldtages. Mit der Bedrohung durch den Klimawandel hat er in den letzten Jahren eine weitere wichtige Bedeutungsdimension bekommen.“ Initiator des ‚Tag des Waldes‘ ist die PEFC (Programme for the Endorsement of Forest Certification Schemes, DE: Programm für die Anerkennung von Forstzertifizierungssystemen.) : https://www.pefc.de/ . Man muss beachten, dass das PEFC damit spezielle Interessen wahrnimmt. Zitat: „PEFC ist ein transparentes und unabhängiges System zur Sicherstellung einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung. Die PEFC-Zertifizierung ist damit eine Art weltweiter „Wald-TÜV“. Holz- und Papierprodukte mit dem PEFC-Siegel stammen aus ökologisch, ökonomisch und sozial nachhaltiger Waldbewirtschaftung.“ Beispielhaft für die Auswirkung eines bestimmten Interesses (Waldnutzung) auf die Frage des Naturschutzes kann der Text auf folgender Seite bieten: „Wälder, die nachhaltig bewirtschaftet werden, leisten nicht nur einen wertvollen Beitrag zu Klimaschutz und Holzproduktion. Zusätzlich sind sie wunderbare Orte der Ruhe und Erholung. Die aus dem Winterschlaf erwachenden Wälder locken jedes Frühjahr viele Naturbegeisterte nach draußen. Hier finden sich deshalb unter anderem Ideen für den Frühlingsspaziergang oder den Familienausflug mit Kindern. Unter der Rubrik „Aktiv im Wald“ sind Ausflugstipps über Wildparks und Hochseilgärten zu finden.“, https://tag-des-waldes.de/pressekontakt/ (Letzter Besuch: 21.März 2023)

[27] Elsasser P, Altenbrunn K, Köthke M, Lorenz M, Meyerhoff J (2020) Regionalisierte Bewertung der Waldleistungen in Deutschland. Braunschweig: Johann Heinrich von Thünen-Institut, https://literatur.thuenen.de/digbib_extern/dn062592.pdf

[28] Kerstin Altenbrunn, Peter Elsasser, 2021, Technische Dokumentation zum Modell ReWaLe (Regionalisierung des ökonomischen Wertes von Waldleistungen), Braunschweig : Johann Heinrich von Thünen-Institut, URL: https://www.econstor.eu/bitstream/10419/247278/1/1776316282.pdf, Zitat: „Im Projekt ’Quantifizierung und Regionalisierung des Wertes von
Waldökosystemleistungen in Deutschland (ReWaLe)’ wird der
ökonomische Nutzen von Ökosystemleistungen des Waldes
analysiert. Betrachtet werden dabei insbesondere die
Waldökosystemleistungen Rohholzproduktion, Klimaschutz,
Erholungsleistung sowie verschiedene Leistungen im Bereich
Naturschutz und Landschaftspflege. Das in diesem Rahmen
entwickelte Modell kombiniert Bewertungsdaten mit
regional-statistischen Informationen anhand von
Bewertungsfunktionen, die in einem geografischen
Informationssystem (GIS) implementiert sind, und visualisiert die
Ergebnisse.“(S.1)

[29] Zudin S, Heintz W, Kraus D, Krumm F, Larrieu L, Schuck A, (2022), A spatially-explicit database of tree-related microhabitats in Europe and beyond. Biodiversity Data Journal 10: e91385.
https://doi.org/10.3897/BDJ.10.e91385, Zitat: „Tree to tree interactions are important structuring mechanisms for forest community dynamics. Forest management takes advantage of competition effects on tree growth by removing or retaining trees to achieve management goals. Both competition and silviculture have, thus, a strong effect on density and distribution of tree related microhabitats which are key features for forest taxa at the stand scale. In particular, spatially-explicit data to understand patterns and mechanisms of tree-related microhabitats formation in forest stands are rare. To train and eventually improve decision-making capacities related to the integration of biodiversity aspects into forest management plot of one hectare, so called marteloscopes were established in the frame of the ‘European Integrate Network’. In each plot, a set of data is collected at the individual tree level and stored in a database, the ‘I+ repository’. The ‚I+ repository‘ is a centralised online database which serves for maintaining the data of all marteloscope plots. A subset of this repository was made publicly available via the Global Biodiversity Information Facility, based on a data-sharing policy. Data included are tree location in plot, tree species, forest mensuration data (diameter at breast height [cm], tree height [m]), tree status (living or standing dead) and tree-related microhabitats. Further, a visual assessment of timber quality classes is performed in order to provide an estimate of the economic value (market price) for each tree. This information is not part of the GBIF dataset.“

[30] 3sat, 23.März 2023: Bye-bye Beton – Nachhaltiges Bauen fundamental neu denken. Stahl und Beton sind das Fundament unserer modernen Welt. Doch der Alleskönner unter den Baustoffen hat einen hohen Preis, seine Klimabilanz ist verheerend. Welche Alternativen gibt es? Siehe: https://www.3sat.de/wissen/wissenschaftsdoku/230323-sendung-bye-bye-beton-nachhaltiges-bauen-wido-100.html Anmerkung: Dieser Beitrag zeigt u.a. (im Schlußteil), welche große Chancen das Bauen mit Holz hat und wie dies die Klimabilanz global stark positiv beeinflussen könnte.

[31] Boyce Upholt, Der Superbaum, der das Klima retten soll. Ein Start-up aus dem Silicon Valley will Bäume so behandeln, dass sie mehr Kohlenstoff binden und die Atmosphäre abkühlen. Große Klimalösung oder Hype? URL: https://www.heise.de/hintergrund/Der-Superbaum-der-das-Klima-retten-soll-9181415.html?seite=all , Heise online, 13.6.2023